#ContractTheCurve – Gedanken zu #Corona #covid19 //2351

Bisher war mir gar nicht wirklich bewusst gewesen, wie groß der gesellschaftliche Druck ist, soziale Kontakte zu pflegen. Durch #Corona ist dieser Druck weggefallen. Ich empfinde es als wohltuend entspannend, mit nicht mehr Menschen in Berührung zu kommen, als unbedingt notwendig.
Ich muss abends oder am Wochenende nicht mehr an Geschäftstreffen teilnehmen, habe also mehr Freizeit. Die Besprechungstermine zu den Geschäftszeiten sind auf ein Minimum reduziert. Darüber bin ich auch nicht böse.
Carsten hat bereits ein paar Geschäftsreisen abgesagt oder verschoben. Er ist abends also öfter daheim. Das ist mir nur recht.
Etwas ärgerlich ist die stark eingeschränkte Öffnung [Update: inzwischen ganz geschlossen] von Restaurants und Cafés. Muss ich öfter selbst kochen. Aber solange Bäckereien und Lebensmittelgeschäfte noch verfügbar sind, klappt das auch. Meinen Kaffee kann ich auch daheim trinken. Um mit Leuten zu reden, bin ich eh nicht in Lokalitäten gegangen.
Es ist schade, dass Schwimmbäder und Thermen geschlossen haben. Gerade erst hatten Benjamin und ich einigermaßen einen Rhythmus gefunden, gemeinsam schwimmen zu gehen. In der vorlesungsfreien Zeit hat er mehr Zeit dafür als sonst.
Carsten und ich nehmen am Wochenende wieder den Whirlpool in Betrieb. Den hatten wir in letzter Zeit nicht genutzt, weil es ziemlich umständlich ist, ihn in Gang zu bringen.
Nun ja, solange es keine allgemeine Ausgangssperre gibt, genieße ich das schöne Wetter, und gehe viel spazieren. Dabei spreche ich üblicherweise mit niemandem, und fasse auch nichts an.
Das offline Zusammensein mit anderen Menschen fehlt mir überhaupt nicht. Außer für Sex brauche ich keine zwischenmenschlichen Direktkontakte.

Am Wochenende habe ich mit meinen Eltern telefoniert. Für meine Mutter ist es das schlimmste, dass es keine Gottesdienste und Messen mehr gibt. Einige meiner Mitarbeiter waren vor wenigen Wochen noch auf der embedded world gewesen. Das dürfte eine der letzten Messen in diesem Jahr gewesen sein.
Mein Vater meinte, dass es sich jetzt endlich auszahlen würde, dass er seit Jahrzehnten Seifenstücke sammelt, für den Fall, dass mal schlechte Zeiten kommen.
Dadurch, dass Tourismus praktisch ausgesetzt ist, ist in der alten Heimat ein großer Einnahmenverlust zu erwarten. Die ganze Gegend lebt größtenteils davon.

So ziemlich jede Branche wird von Corona betroffen sein. Es gibt wenige Profiteure (vor allem Pharmaindustrie oder wer sonst zu Diagnose und Behandlung beiträgt). Beispielsweise die Lebensmittelbranche dürfte recht glimpflich davon kommen. Aber viele andere, insbesondere KMU werden teils existenzbedrohende Probleme bekommen. Etliche kleine Läden und Dienstleister dürfen bereits nicht mehr öffnen.
Bei Herstellern wie uns ist vor allem der Materialnachschub die Krux (momentan haben wir einen anderen, allerdings teureren Lieferanten für ein bestimmtes Betriebsmittel gefunden, jetzt ist der Ausfall eines anderen Zulieferers abzusehen, keine Ahnung, wie es weitergeht). Eine Zeitlang lassen sich solche Ausfälle abpuffern, einige Wochen, vielleicht wenige Monate, aber eben nur begrenzt. Das trifft jedes Unternehmen unterschiedlich früh oder spät.
Wieder etwas anderes ist, wenn Mitarbeiter ausfallen. Erkranken können Mitarbeiter immer, weshalb man normalerweise Redundanz und Ersatz hat, der den Ausfall überbrückt. Auch das wird umso schlimmer, je mehr Erkrankte und je länger die Erkrankung andauert. Bei Corona kommt jetzt noch die Möglichkeit von Quarantäne hinzu. Die Folgen einer allgemeinen Ausgangssperre will ich mir gar nicht ausmalen.
Mein Leben lang war Quarantäne niemals ein Thema für mich, auch nicht in meinem weiteren Umfeld. Ich wusste zwar, dass es so etwas gibt, aber die praktische Relevanz für mein Leben war gleich 0. Jetzt plötzlich besteht da die Gefahr, dass eine nicht unerhebliche Anzahl von Mitarbeitern deswegen ausfällt. Dann müsste man irgendwann den Betrieb schließen. Oder auch wenn wichtige Lieferungen länger nicht ankommen.
Dann können wir nicht fertigen, nicht verkaufen, erzielen keine Einnahmen mehr, haben aber dennoch Verpflichtungen, denen wir nicht mehr nachkommen können. Kurzarbeit wäre ein temporärer Workaround. Das Ende ist Insolvenz.

Die Maßnahmen, um die Ausbreitung von Corona zu verlangsamen, werden zu einem nie dagewesenen wirtschaftlichen Einbruch führen. Man sieht es jetzt schon an den Aktienindizes.
Betriebe, die nicht geöffnet haben, können ihre Mitarbeiter nicht bezahlen. Bei jedem Unternehmen, das aufgeben muss, wird eine teils erhebliche Anzahl von Angestellten und Arbeitern arbeitslos. Diese Menschen haben meist Familien. Es ist nicht abzusehen, wie das noch weitergeht. Viele Unternehmen werden die Einschränkungen nicht überleben. In der Folge fallen dann Steuereinnahmen auch weg. So viel zu den Forderungen: „Der Staat soll das und das bezahlen.“ Der Staat ist dann auch bald pleite.
Es geht um’s Überleben. Es geht um unser aller Zukunft! Nur durch Besonnenheit können wir diese Krise überstehen – nicht durch Aktionismus und übertriebene Restriktionen.

Angesichts dieser erwartbaren Konsequenzen und Auswirkungen finde ich die ergriffenen Maßnahmen, um die Ausbreitung von Corona zu bremsen, unverhältnismäßig und mehr als überzogen. IMHO ist Corona schon viel weiter verbreitet, als bekannt ist. Es werden ja kaum Tests gemacht. Die Dunkelziffer dürfte enorm sein. Die Ausbreitung wird sich deshalb nicht verlangsamen lassen, weil Corona bereits überall ist.
80% aller (bekannten!) Fälle verlaufen ohne oder mit milden Symptomen. Wir sollten die Pandemie so schnell hinter uns bringen, wie möglich. Bei den drastischen Maßnahmen wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Die ganze Krise zieht sich auf diese Weise nur viel, viel länger hin. Aber von unseren Politikern ist wohl nicht zu erwarten, dass sie mal längerfristig denken. Die schauen nicht weiter als die nächsten paar Wochen. Danach ist bestenfalls Corona einigermaßen im Griff (was ich nicht glaube, das Problem wird lediglich prokrastiniert), aber die Wirtschaft, der wir all unseren Wohlstand verdanken, auf Jahre hinaus ruiniert. Und wenn wir Pech haben, ziehen sich die Maßnahmen noch viele Monate lang hin, beeinträchtigen unsere Lebensqualität massiv, und bringen überhaupt nichts.
Sonst können wir uns gleich vom allegorischen Dr. Eisenbart kurieren lassen: Krankheit geheilt, Patient tot.
Meines Erachtens sollte man deshalb die Wirtschaft so weit wie möglich weiterlaufen lassen. Falls es notwendig erscheint, einzelne Bereiche oder Betriebe zeitweise einzuschränken oder zu schließen, dann doch bitte ohne Schadenfreude und Häme.

Das sollte eigentlich kein Rant werden ..
Aber da ich schon mal dabei bin:
Die Anzahl der Neuinfektionen (pro Zeiteinheit) ist (bei ansonsten konstanten Umgebungsbedingungen) proportional zur Anzahl der bereits infizierten Personen (von denen man sich ja anstecken kann) und zur Anzahl der noch nicht infizierten Personen (nur die können sich neu anstecken). Aufgrund dieser Dynamik verläuft eine Infektionskrankheit am Anfang (Anzahl der Infizierten vernachlässigbar gegenüber Anzahl der Nicht-Infizierten) exponentiell. Das ist simpelste Mathematik.
Wird – wie üblich – die Anzahl der Neuinfektionen über die Zeit aufgetragen, so sieht das viel dramatischer aus, als es ist. Viel sinnvoller wäre eine halblogarithmische Auftragung. Dort sieht man auf einen Blick, ob die exponentielle Vermehrung sich bereits abschwächt und in die Sättigung übergeht.
Kapieren aber weder Ärzte noch Politiker. Diese Lin-Lin-Graphiken sind reine Panikmache.

Und schließlich noch als Ergänzung: Meine Eltern und einige weitere Verwandte sind im gefährdeten Alter, leiden teils an Asthma. Und – hoppela! – mein significkant Other ist auch bereits Ende Fünfzig. Ich selbst bin aufgrund einiger schwerer Lungenerkrankungen vielleicht nicht unbedingt vorgeschädigt, aber zumindest sehr empfindlich. Dennoch würde ich Corona am liebsten so schnell wie möglich hinter mich bringen. Wenn’s mich eh erwischt, dann lieber jetzt als in ein paar Monaten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich bereits infiziert wurde, ist gar nicht mal so gering. Wenn ich möglicherweise schon immun bin, sollte mir das ganze Quarantäne- und Ausgangssperreproblem für mich persönlich egal sein dürfen.
Meine Oma (die mit den Strapsen), die eine ungebildete, aber in praktischen Dingen sehr lebenskluge Frau war, pflegte zu sagen (von mir übersetzt): „Die alten Leute müssen den jungen auch mal wieder Platz machen.“
Auch wenn es hart klingt – recht hatte sie!

Wir sind an den Luxus gewöhnt, dass immer und überall genügend Resourcen für alle vorhanden sind. Aber jetzt werden sie nicht mehr ausreichen. Verteilungskonflikte sind unausweichlich.
Das kurzfristige Wohl einzelner alter oder bereits kranker Personen (die in wenigen Jahren eh alle tot wären) wird über das langfristige Wohl aller gestellt. Cui bono? Überlegt euch mal selbst, warum es bei Vogelgrippe, Schweinegrippe, SARS, .. trotz einiger Medienhysterie keine derart drastischen, einschneidenden Maßnahmen gab. Wer hat jetzt wohl ein Interesse und einen Vorteil davon?
Es liegt in der Natur des Lebens, dass es einmal endet. Das sollte man bedenken, wenn man abwägt, wofür es sich lohnt, Aufwand zu betreiben.

Größtenteils hatte ich diesen Text bereits Ende letzter Woche geschrieben. Vieles hat sich inzwischen schon überholt. Mir fehlt aber der Nerv, diese Passagen noch mal zu überarbeiten und anzupassen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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26 Antworten zu #ContractTheCurve – Gedanken zu #Corona #covid19 //2351

  1. keloph schreibt:

    ich denke, die klaren, einheitlichen massnahmen kommen in summe zu spät. aber der streiut darum ist müssig, da ausschliesslich abstrakt. die idee, einfach alle sich infizieren zu lassen hat charme, da es vermutlich die gesamtzeit reduziert, iust aber nicht sonderlich attraktiv für menschen, die eher wahrscheinlich zu den potentiellen todesopfern gehören, wie zum beispiel meine mutter. ich möchte nicht, dass sie opfer von uneinsichtigkeit wird. ehrlich nicht. wer eine infektion nicht nur riskiert, sondern sie in kauf nimmt, riskiert zumindest als eher junger mensch die gesundheit anderer. das ist nicht akzeptabel.

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    • Da ist sicherlich einiges dran. Aber jede Sache hat zwei Seiten (außer dem Möbiusband).
      Gerade alte Leute leiden sehr unter dem fehlenden Umgang mit Angehörigen. In Seniorenheimen dürfen sie keinen Besuch mehr bekommen. Auch sonst sind viele Rentner ohnehin schon sehr isoliert, und freuen sich über jeden Kontakt.
      Durch die Einschränkungen können sie ihre Enkel weniger sehen. Das trifft viele hart, die es lieber in Kauf nehmen würden, schwer – sogar mit Todesfolge – zu erkranken, als so völlig abgeschnitten von nahestehenden Personen zu sein.

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  2. floh_wien schreibt:

    Bei der Telephonseelsorge setzen sie schon zusätzliche Leute ein, da – vor allem Ältere – Angst haben und vor allem einsam sind!

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    • Für viele Menschen bedeuten die Kontakteinschränkungen einen enormen Verlust an Lebensqualität.
      Kommt sicher auch drauf an, wie lange sich das ganze hinzieht. Schon vierzehn Tage sind für manche kaum erträglich. „Höhlenkoller“ werden nicht vermeidbar sein.

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  3. idgie13 schreibt:

    Meine halbe Familie, viele Freunde und ich selber gehören zur Risikogruppe. Ich möchte bitte lieber nicht an Menschenexperimenten teilnehmen.

    Ich finde es extrem ärgerlich, dass es Pandemiepläne seit 2012 in der Schublade liegen und die dann im Ernstfall einfach nicht befolgt werden. Wenn der Chef vom RKI sagt, er habe das nicht erwartet, frage ich mich schon, ob das der richtige „Experte“ für seinen Job ist.

    Was schlussendlich der „beste Weg“ war, wird der Ländervergleich zeigen.

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    • Das RKI scheint mir schon recht .. trantütig zu sein. Die hinken der aktuellen Entwicklung immer um einiges hinterher.

      Wie sich die Coronakrise noch weiter entwickelt, können wir nicht vorhersehen (und aufgrund von unzureichendem Datenmaterial noch nicht einmal den Versuch unternehmen, mit aller Vorsicht und Vorbehalt zu extrapolieren).
      In einigen Monaten werden wir klarer sehen. Ich kann nur hoffen, dass die ganzen Einschränkungen und erbrachten Opfer dann nicht vergeblich waren, und der angerichtete Schaden nicht weit schlimmer ist, als der erzielte Nutzen.

      Es ist verständlich, dass du dich um dich selbst und deine Angehörigen sorgst.
      Aber ich muss ein Stück über meinen eigenen Tellerrand hinaus schauen (BTW sorge ich mich deutlich mehr um mir nahestehende Menschen, als es hier wohl den Anschein hat – aber das ist mein persönliches Problem).
      In der Firma können wir einige Wochen, wenige Monate überstehen. Aber in gar nicht so ferner Zukunft wäre sie irreparabel kaputt (wie auch sehr viele andere KMU). Das bedeutet Arbeitslosigkeit für unsere Belegschaft, vielleicht auch bei Zulieferern. Und die Folgen gehen noch viel weiter. Davor habe ich Angst.

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    • blindfoldedwoman schreibt:

      Mich und meine Familie betrifft es auch. Und man stirbt ja nicht einfach, man verreckt jämmerlich.

      Wer sich dafür interessiert, in meinem Blog gibt es eine Statistik meiner Gegend, aus der sich mit Wohlwollenden schon ein Abflachen der Kurve lesen lässt.

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  4. ednong schreibt:

    Bezüglich der Ausbreitung halte ich es schon für sinnvoll, jetzt mal die Infektionsketten zu kappen. Wenn auch nur vorübergehend. Das verschafft dem medizinischen Personal erstmal Luft. Und schafft wieder freie Kapazitäten in Krankenhäuser für Beatmung/Intensivbetten.

    Ich vermute auch, dass die Infektionsrate weitaus höher ist als angegeben. Die Dunkelziffer wegen nicht durchgeführter Tests dürfte hoch sein.Ändert aber nix an meiner Ansicht, dass ein Cut gut tun wird.

    KMUs sowie Kleinstunternehmen werden sicher nicht mehr allzu lange durchhalten. Daher sollte man sehen, wie man die Wirtschaft geschickt unterstützt. Von daher muß und wird der Cut zeitbegrenzt sein.

    Deine Oma mag mit ihrer Aussage Recht haben – doch keiner will seine nächsten Angehörigen verlieren. Oder gar selbst gerne sterben (gut, es mag Ausnahmen geben). Von daher dürfte der Cut zwar „nur“ eine zeitliche Verlagerung der Infektionen ergeben. Aber die Zeit verhilft vielleicht auch zu einem Medikament, obwohl natürlich ein Imfpstoff besser wäre.

    Und ein zu lang dauernder Cut dürfte nicht nur zu Lagerkollern führen, sondern auch das allgemeine Aggressivitätspotential steigen lassen.

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    • Nehmen wir mal an, dass die Kontaktbeschränkungen dazu führen, dass die (getesteten) Neuinfektionen deutlich zurück gehen. Dann müsste man noch mindestens 14 Tage (Inkubationszeit) warten, bevor man die Beschränkungen wieder aufhebt.
      Wer garantiert uns, dass das Ganze dann nicht wieder von vorn losgeht, weil das Virus doch noch irgendwo unentdeckt lauert?

      Anderes Szenario: Die (unbemerkte) Durchseuchung ist bereits so weit fortgeschritten, dass Kontaktbeschränkungen keine merklichen Auswirkungen haben. Auch nach 14 Tagen hat sich die Situation nicht erkennbar entspannt.
      So wie ich unsere Politiker kenne, werden sie die Lage so interpretieren, dass noch viel strengere Maßnahmen nötig werden (Quarantäne für alle, ohne Einkaufsmöglichkeit, ..).

      M.E. wäre es das sinnvollste, das Leben ganz normal weiterlaufen zu lassen.
      Auch wenn es dadurch ein paar zusätzliche Tote gibt, weil temporär das Gesundheitssystem überlastet ist, wären die in zwei, drei Jahren eh tot. C’est la vie. C’est la mort.
      Aber durch die Schließung vieler Läden, Freizeiteinrichtungen, Gastronomie, etc. macht man unabwendbar die ganze Volkswirtschaft kaputt. In wenigen Jahren lässt sich das nicht wieder gutmachen, und wir alle müssen mit stark eingeschränkter Lebensqualität bezahlen.

      Die Hilfsprogramme, die der Staat starten will, um Unternehmen zu unterstützen, sind ein Tropfen auf dem heißen Stein. Und irgendjemand muss die schließlich auch finanzieren. Wie denn, wenn niemand mehr Steuern zahlt? Vermutlich bleibt der Schwarze Peter mal wieder an Sparern und Kleinanlegern hängen, deren lebenslang unter Entbehrungen Erspartes dann gar nichts mehr wert ist.

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      • Engywuck schreibt:

        „die wären in zwei, drei Jahren eh tot“ – das mag vielleicht auf >85jährige zutreffen, aber nicht auf die 35jährige Mutter. Es gibt genug Fälle von Personen außerhalb der „Risikogruppen“, die dennoch auf die Intensivstation müssen. Bei unkontrollierter Ausbreitung dauert es gar nicht mal so lange, bis wir – auch wenn wir *nur* „unter-60“ behandeln – auch für diese Bevölkerungsgruppe nicht genügend Plätze auf den Intensivstationen haben.

        Nehmen wir mal an, die Sterberate bei Bivis (bis Vierzizg) ist wie in China 0,2%. Deutschland hat etwa 16 Millionen in der Altersgruppe 25-39, das wären dann allein 32000 Tote. In einer Altersgruppe, die 2017 8299 Sterbefälle hatte (laut Statista). Für Corona also knappe 400% *zusätzlich*. Und China hatte drastische Ausgangsbeschränkungen, bei uns wäre das eher höher!
        Wenn auch nur eine von zwanzig Infektionen einen schweren Verlauf nimmt (das RKI rechnet mit einer von fünf!) werden von den 25-39jährigen 800.000 Personen schwer krank. Bei unkontrollierter Ausbreitung der Großteil davon quasi gleichzeitig! (speziell ohne geschlossene Schulen, da genau diese Altersgruppe ja Kinder dort hat… – und auch voll im Berufsleben steht). Sogar wenn sie „nur“ eine Woche nicht aus dem Bett können: wer soll einkaufen, kochen, …? — und: wer soll arbeiten? Auch dann müssten quasi alle Betriebe schließen.
        Oder ist es nicht doch sinnvoller, das Ganze zeitlich zu strecken, so dass beispielsweise anstatt einer halben Million „Hauptleistungsträger“ gleichzeitig „nur“ fünfzigtausend *gleichzeitig* ausfallen – dafür aber natürlich über eine längere Zeitspanne verteilt?
        Und: wenn in einer Schale mit 1000 Smarties zwei mit einem tödlichen Gift versteckt wären – würdest Du dann bedenkenlos eines essen?

        Meinetwegen darf sich jeder selber infizieren, der das möchte, und dann *kontrolliert* zwei Wochen zu Hause verbringen. Er/sie/es muss nur vorher(!) unterschreiben, dass er/sie/es auch bei Komplikationen nicht ins Krankenhaus geht und keinen Platz auf der Intensivstation will…

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  5. Mia schreibt:

    Das werden schwere Wochen und Monate – vielleicht sogar Jahre – für alle Menschen werden. Ohne Frage.
    Umso weniger braucht es jetzt Besserwisser, Neunmalschlaue und selbsternannte Pandemie-Experten/Innen, die die getroffenen Maßnahmen anzweifeln oder gar für überzogen halten.

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    • Kritiklose Mitläufer, die in ihrem Kadavergehorsam widerspruchslos dem Leithammel folgen, braucht es dafür umso mehr.

      Noch ist selbständiges Denken nicht verboten, auch wenn uns sonst bereits viele Freiheiten und Bürgerrechte genommen wurden.
      Die Gedanken sind frei!

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      • Mia schreibt:

        Ja, unbedingt. Und auch zum Glück.
        Nahezu alle Länder sind demnach auf dem Holzweg. Außer Schweden. Die schwimmen noch gegen den Strom, ohne Verbote, dafür aber mit der Hoffnung auf die Vernunft ihrer Bürger. Mal sehen, wie lange noch …

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  6. Leser schreibt:

    Tja, die Wirtschaft wird in eine Rezession getrieben durch diese Maßnahmen. Verdient wird daran durch Leerverkäufe.
    Die fanatischen Anhänger des Totalitarismus finden die Maßnahmen, die zum Shutdown der Gesellschaft führen, sicher richtig klasse.
    Qui Bono? All jene, denen Freiheit und Wohlstand unserer Gesellschaft ein Dorn im Auge sind. Wer das ist, weiß ich aber auch nicht…

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    • Da wird die Kur schlimmer als die Krankheit ..

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      • Leser schreibt:

        Wie meinst Du das?

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        • Dass die Auswirkungen der Versuche, die Ausbreitung von Corona zu verlangsamen, schlimmer sein werden, als die Sache einfach durchzustehen.

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          • Leser schreibt:

            Und wie so oft, wenn so etwas passiert, kommt mir der Gedanke, dass da in Wirklichkeit ganz andere Interessen dahinter stehen. Beispiele aus der Vergangenheit: Vorratsdatenspeicherung unter dem Vorwand „schwerster Kriminalität“, in Wirklichkeit aber wegen Urheberrechtsvergehen. Internet-Zensurinfrastruktur aufbauen unter dem legitimen Vorwand, dadurch etwas gegen Kindesmissbrauch zu tun, aber in Wirklichkeit auch wieder wegen Urheberrechtsvergehen (auf die das dann schnell ausgeweitet worden wäre).
            Diesmal sinf es wohl keine Urheberrechtsvegrehen, aber es klingt trotzdem danach, als würden da in Wirklichkeit ganz andere Ziele verfolgt. Wer ein Interesse daran hat, aus einer funktionierenden Volkswirtschaft Geld zu extrahieren und diese dadurch zugrunde zu richten, ist mir zwar nicht ganz klar, aber die totalitären Anwandlungen einiger Politiker sind ja in der Vergangenheit schon recht offensichtlich geworden.
            Problem dabei nur: Diesmal haben sie einen Vorwand gefunden, bei dem alle übereinstimmen, dass er das legitimiert, weil sie sich alle in der Angst vor der Krankheit, die jeden tödlich treffen kann, ergehen und davon mitreißen lassen…

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      • Mia schreibt:

        Da bist du auf gleicher Linie mit dieser Mandarine im Weißen Haus:
        „Wir können die Therapie nicht schlimmer werden lassen als das Problem selbst.“
        Auweija!

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    • Engywuck schreibt:

      ja klar. (fast) alle Länder der Welt kommen *gleichzeitig* auf die Idee, einen Anlass zu erfinden, um die lästigen Freiheitsrechte loszuwerden. Really?
      Komm, mit nur wenig Extra-Phantasie kannst Du auch noch die Bilderberger, die jüdische Weltverschwörung und außerirdische Eidechsen unterbringen…

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      • Leser schreibt:

        Naja, (fast) alle Länder werden von Leuten „regiert“, denen es in erster Linie um Machterhalt und -ausübung geht, nicht so sehr um das Wohl des „Fußvolks“. Ob und in wieweit die sich abgesprochen haben, oder ob da jemand den entsprechenden Machthabern einen statistischen Floh ins Ohr gesetzt hat, will ich nicht spekulieren. Ich sage halt bloß, wie es für mich aussieht.
        Was jüdische Eidechsen auf Bergen von Bildern Außerirdischer damit zu tun haben sollen. wüsste ich nicht im Traum.

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