Über die Probleme mit der Produktmanagerin eines Suppliers hatte ich gebloggt. Leider war die Kommunikation mit ihr dann weiter eskaliert.
Der verantwortliche Abteilungsleiter nahm Kontakt mit ihren Vorgesetzten auf, und erfuhr dann – im Vertrauen -, dass diese auch nichts ausrichten könnten. Die Geschäftsleitung wünsche eine Erhöhung des Frauenanteils, und werde deshalb diese Personalie beibehalten, egal ob die Kunden (es hatten sich offenbar schon vor uns welche mit diesem Anliegen gemeldet) damit einverstanden wären.
Jetzt war wohl ich am Zug. Es ist mir nur zu bewusst, dass mir das diplomatische Geschick für solche Verhandlungen fehlt. Immerhin kann bei mir niemand die „Frauen sind ja so benachteiligt“-Karte ausspielen.
Einer der Vorteile, Geschäftsführerin zu sein, ist, dass man nicht selbst anrufen muss, um von Krethi zu Plethi geschickt zu werden, oder immer wieder vertröstet wird. Ich beauftragte Werner, einen möglichst zeitnahen Telefontermin mit der dortigen Geschäftsleitung auszumachen.
Ich begann das Gespräch, indem ich zunächst die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit unserer Unternehmen lobte. Leider hätte es in der letzten Zeit da wohl ein paar Unstimmigkeiten oder Missverständnisse gegeben. Bevor sich die Fronten weiter verhärten, sollten wir gemeinsam eine konstruktive Lösung finden.
Irgendwie redete ich gegen eine Wand. Er habe schon mehrfach erfahren, dass die Produktmanagerin von Kunden angefeindet worden sei [wundert mich gar nicht, so wie sie sich benimmt]. Er stünde rückhaltlos hinter ihr.
Ich bedauerte, dass dies unser bisher so positives Geschäftsverhältnis weiter belasten würde. Ich deutete an, dass sein Unternehmen nicht das einzige sei, das solche Produkte herstellt, und dass es im Sinne der Fortsetzung unserer – für beide Seiten – profitablen Geschäftsbeziehung, doch zweckmäßig wäre, mit der Ausarbeitung der Details Mitarbeiter zu betrauen, die kooperativer miteinander umgehen.
Kein Einsehen. Das ist so ein Jungspund, Typ feministischer Beischlafbettler. Der hatte das Unternehmen erst vor einem Jahr von seinem Vater übernommen. Mit diesem hätte man sicherlich vernünftiger reden können. „Get woke, go broke“ könnte sich wieder einmal bewahrheiten, wenn dort die Kunden im größerem Ausmaß abwandern.
Ich werde unsere zuständigen Mitarbeiter beauftragen, nach anderen möglichen Zulieferern zu recherchieren.
Und wenn uns das unser „Made in Germany“-Siegel kostet, tja, dann ist das eben so.