Achthundertsiebenundzwanzig

Freitag ist meistens Blogparadentag. Und so schreibe ich heute über das Thema Zuhören, also eine Methode in der Intra-Layer-8-Kommunikation.
Das passt mir ganz gut, denn ich habe heute leichte Halzschmerzen (hätte am Mittwoch wohl doch besser ein hochgeschlossenes Kleid tragen sollen), und vermeide es besser zu reden.

Die Sprichworte „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ und „Si tacuisses philosophus mansisses“ deuten es ja schon an, dass es manchmal einfach besser ist, den Mund zu halten. Insbesondere wenn man gar nichts zum Thema zu sagen hat. Oder wenn man zwar etwas zu sagen hätte, was der Gesprächspartner aber lieber nicht zu wissen braucht.
Ich erinnere hier auch gerne an die sogenannten drei Siebe des Sokrates: Ist es wahr? Ist es gut? Ist es notwendig?
Also besser erst mal nachdenken, statt mit irgendeinem Blödsinn herauszuplatzen. Lieber gar nichts sagen, als seine Unwissenheit unüberhörbar zu machen.

Wer selbst nichts sagt, rutscht automatisch in die Position des Zuhörers. Da hat es sich auch bewährt, manchmal abzuwarten und selbst nichts zu sagen. Gesprächspausen können den Gesprächspartner irritieren, so dass er mehr Informationen preisgibt, als er eigentlich beabsichtigt hat.

Zuhören und beobachten sind einfache Methoden, um etwas über seinen Gesprächspartner zu erfahren. Allerdings kann es auch sehr langweilig und unkonstruktiv werden, wenn der einen mit irgendwelchem irrelevanten Gesülze volllabert, statt schnell auf den Punkt zu kommen.

Insgesamt stärkt es meist die Verhandlungsposition, wenn man eher zuhört, statt selbst aktiv zu sprechen. Das gilt insbesondere, wenn der Gesprächspartner unsachlich wird. Dann kann man ihn durch bloßes Schweigen auflaufen lassen.

Eine ganz andere Funktion hat zuhören z.B. in Vorträgen. Wenn man den Inhalt mitkriegen möchte, empfiehlt es sich auch, sich ruhig hinzusetzen und aufmerksam zuzuhören.

Entspannend kann zuhören sein, wenn man etwa einer schönen Musik lauscht. Das Mitsingen lasse ich derzeit lieber bleiben.
Dagegen ist es für mich eine Qual, einem Hörbuch oder Hörspiel zuzuhören. Die Geschwindigkeit der Informationsübertragung ist zu hoch, um nebenbei noch etwas anderes zu denken, und zu gering, um mich völlig auszulasten. Außerdem würde ich vielleicht gerne einzelne Passagen überspringen, zu anderen zurückspringen, so wie ich das bei einem (gedruckten) Buch machen kann.

Von Musik einmal abgesehen, dürfte der größte Grund des Zuhörens in der Informationsaufnahme liegen.
Aber da ist der auditive Kanal denkbar ineffizient. Trotz MP3-Kodierung. Ein einfacher plain ASCII-Text ist da um vieles besser.
Ein Sprichwort besagt: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“
Naja. 1000 Worte entsprechen gerade mal ein paar Kilobyte. Ein Bild dagegen ist je nach Format, Auflösung und Kompression ein Vielfaches so groß.

Das Fazit: Besser als die orale Informationsübermittlung ist die Übermittlung über einen geschriebenen Text.
Weshalb ich auch nur Texte blogge und lieber lese als zuhöre (bin schließlich kein Server, der auf seinem TCP/IP-Port vor sich hin horcht).

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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8 Antworten zu Achthundertsiebenundzwanzig

  1. ednong schreibt:

    Zuhören – da gibt es soviele verschiedene Formen von, habe ich mal gelernt.

    Es kann einem das Leben ungemein erleichtern, wenn man einen guten Zuhörer hat. Man braucht dazu eigentlich nur aufmerksam durch die Straßen ziehen, um das zu sehen.

    Und ja, man kann eine ganze Menge an Info erhalten, wenn man nur zuhört, das würde ich so bestätigen.

    Deine Capcha-Box liest bestimmt mit: kindness of strangers

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  2. breakpoint schreibt:

    AchthundertsechsundfünfzigHeute geht es beim Webmasterfriday um den Schreibstil.
    Ich formuliere meist umgangsprachlich, „frei Schnauze“, „wie mir der Schnabel gewachsen ist“ (wenn auch nur sehr selten im Dialekt, mit dem ich aufgewachsen bin). Das schließt nicht aus, dass mein…

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  3. breakpoint schreibt:

    TausendneunzehnÜber Hörspiele und Hörbücher hatte ich bereits meine Meinung in meinem Eintrag über das Zuhören kundgetan.
    Da der Webmasterfriday heute ausdrücklich dieses Fragestellung nennt, gehe ich halt noch einmal etwas ausführlicher darauf ein.

    Ich lese gern…

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