Formelforschungsfortschritte //2580

Seit mehreren Monaten arbeite ich in meiner Freizeit immer mal wieder an meinem Forschungsprojekt (das ich hier im Blog mal pseudonym als Quantentransientenregression QTR eingeführt habe, was also absolut nichts mit der realen Thematik zu tun hat). Viel Vorarbeit hatte ich ja bereits – unabhängig von einem konkreten Anwendungsfall – in meiner Dissertation und einigen Papers geleistet, so dass die eigentliche Aufgabe, wenn nicht Herausforderung darin bestand, das theoretische Konzept mit den beobachtbaren Werten in Einklang zu bringen.
Inzwischen habe ich schon einige Fortschritte gemacht. Ich habe meine Formeln so an die verfügbaren Messdaten angepasst, und damit best-fit Parameter berechnet, dass ich mit ihnen alle bekannten Messdaten (innerhalb der Messgenauigkeit) gut modellieren kann.
Für solche Berechnungen ist es gut, wenn man nicht nur das mathematische und physikalische Handwerkszeug beherrscht, sondern auch in der Lage ist, einem Computer passende Anweisungen zu geben, um ihm die Unmengen eintöniger Rechenoperationen zu überlassen.
Die Modellierung ist schon mal ein schöner Erfolg, der publikationsreif ist.

Zur Bestätigung meiner Formeln wären aber weitere Experimente erforderlich, die über den bisherigen Beobachtungsbereich hinausgehen. Mit Hilfe der Gleichungen könnte man Vorhersagen machen, die dann mit Experimenten überprüft werden müssten. Liefern meine Formeln zutreffende Ergebnisse, wären sie verifiziert (innerhalb eines erweiterten Gültigkeitsbereichs). Stimmen sie nicht überein, wäre meine Theorie (in diesem neuen Scope) falsifiziert, wäre aber immer noch im bisherigen Bereich nutzbar.
Dieser Abgleich mit der Natur ist notwendig, auch wenn ich meine bisherigen Forschungsergebnisse bereits publizier[t hab]en sollte. Allerdings sind solche Experimente auch teuer. Bisher konnte ich auf bestehende Messdaten zurückgreifen, die ich über einschlägige Quellen erhalten habe.
Aber ohne neue, davon unabhängige Messdaten wären meine Formeln ziemlich wertlos und nicht mehr als eine nutzlose Spielerei.

Für ein anderes Projekt nutze ich Firmenresourcen, und habe dafür u.a. einen Studenten eingestellt. Aber das ist reguläre Entwicklungsarbeit, die irgendwann der Firma zugute kommen soll.
Diese Sache jedoch ist ein rein privates Forschungsprojekt, voraussichtlich ohne jeglichen Impact auf die Firma.
Selbst wenn ich keine Hemmungen hätte, dafür die Firma anzuzapfen, wären die Kosten für entsprechende Versuchsaufbauten zu hoch, um (insbesondere in diesen pandämlichen Zeiten) von der Firma getragen zu werden.
Es wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben, als mit einer Hochschule, die in ähnlichem Bereich forscht, Kontakt aufzunehmen und eine Zusammenarbeit anzustreben. Momentan habe ich keine andere Idee, wie ich sonst weiterkommen soll. Es ist aber auch ganz sinnvoll, wenn jemand anders unabhängig von mir die Messungen durchführt.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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7 Antworten zu Formelforschungsfortschritte //2580

  1. keloph schreibt:

    ich kannte mal einen pharmazeuten, der dafür einen akademischen grad bekam, weil er nachweisen konnte, dass ein orales mittel gegen fusspilz eher nicht funktionieren kann. der ursprüngliche auftrag war genau die entwicklung eines solchen wirkstoffs. so kanns gehen. wünsche dir besseren erfolg.

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  2. Mika schreibt:

    Ich bezweifle deine Kompetenzen als Dr. der Physik.
    Beweis: du schreibst ganze Sätze. Der Inhalt ist verständlich. Du gehst davon aus, das man deine These falsifizieren kann. Sorry, das ist doch reine Esoterik.

    So drückt man sich als Dr. der Physik aus:

    Zitat: „„Nein, ich stimme der Aussage so nicht zu, ich glaube, dass auch, äh, gute wissenschaftliche Antworten, die ich hier nich wiedergeben kann, zum Beispiel von Herrn Professor Drosten in seinem letzten Postcast (sic!) gegeben wurden. Ich will nur ganz allgemein sagen, Sie schaun Sie sich wenn Sie sich den PCR-Wert eines Erkrankten anschauen, dann baut der sich auf, und dann baut der sich nach einem Höhepunkt auch wieder ab, und das heißt, äh, man hat im Verlaufe der Krankheit, wenn man jetzt jeden Tag einen PCR-Test machen würde, immer eine bestimmte Verlaufskurve, und da sind Teile davon, ähhm, unterhalb von 25 und Teile davon sind über 25, mal ist man mehr ansteckend, mal kommt man ins Ansteckenbereich, dann is man wieder garnich mehr ansteckend.

    Und die einzige Frage ist, haben wir, und wir hatten ja nur eine endliche Zahl von PCR-Tests zur Verfügung, vielleicht manchen Menschen drei oder vier Tage Quarantäne gesagt. Sie könn’n aber mit einem PCR-Test, bei dem Sie hundert Prozent rauskriegen, ob jemand die Krankheit hat, nich sagen, is der aufm aufsteigenden Ast des PCR-Wertes, auf dem absteigenden Ast des PCR-Wertes, also weil das grade andersrum geht, meine Handbewegung müss’n Se sich andersrum denken, aber isser genau auf welchem Stadium der Infektion ist der.

    Und deshalb glaube ich, dass wir im großen Ganzen im Blick auf die Verfügbarkeit von PCR-Test verantwortlich gehandelt haben und man natürlich wenn man unendlich viele dieser Tests hat, könnte man die Quarantänezeit hinten und vorne noch ‚n bisschen abschneiden, aber das wäre nicht verantwortlich, da man für das Individuum ja auch garnich weiß, wie sich die PCR-Konzentration dann verändert. Das kann beim einen schnell gehn, beim andern langsam gehn, wir könn’n ja nich stündlich testen und fragen, is der jetzt über 25 oder unter 25 und darf ich den noch auf die Straße lassen. So. Und deshalb is das nach bestem Wissen und Gewissen gut gemacht.““

    Zitat Ende.

    Inzwischen kennst du ja meinen Humor.

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