Bitterkalt //1798

Letzte Woche war es so eiseskalt und frostig gewesen. Bei Kälte fühle ich mich gar nicht wohl.
Es gibt angeblich Leute, die die Kälte nicht stört. Carsten behauptet auch, dass sie ihm eigentlich nichts ausmacht. Aber für mich ist die Kälte grausam, und lässt mich leiden.
Mein Gehirn scheint einzufrieren, und ich kann an gar nichts anderes mehr denken, als nur, dass es mich friert und es mir so kalt ist. Und deswegen ist auch Schnee für mich so furchtbar abscheulich.

Vielleicht bin ich besonders verfroren. Übergewichtige Leute haben es da leichter, da bei ihnen eine Fettschicht zusätzlich thermisch isoliert. Überhaupt ist eine möglichst kleine Oberfläche günstig. Näherungsweise kugelförmige Lebewesen sind also im Vorteil (das ist auch der Grund, warum z.B. Inuit einen gedrungeneren, kompakteren Körperbau haben als Massai).
Nach der Bergmann’schen Regel sind gleichartige Tiere in kalten Gefilden tendenziell größer als in warmen. Beispielsweise sind Skandinavier im Mittel größer als Südeuropäer.
Als die Urmenschen aus dem heißen Afrika ins kältere Europa zogen, war es von evolutionärem Vorteil, eine kleinere Oberfläche (Wärmeabstrahlung, quadratischer Anstieg) im Vergleich zum Volumen (Wärmeproduktion, kubischer Anstieg) zu haben, weshalb die mittlere Körpergröße zunahm. (Bloß mir ist im Winter immer noch kalt!)
Der natürliche Sonnenschutz durch Melanineinlagerung war im Norden nicht mehr nötig, sogar von Nachteil, da nicht mehr genügend Vitamin D in der Haut gebildet werden konnte, weshalb die Haut nach Norden hin zunehmend heller wurde.
Wenn die Menschheit sich also für nördlichere Gefilde angepasst hat, scheine ich dennoch stenök zu sein, indem mir die Kälte nicht nur unangenehm ist, sondern nahezu unerträglich.

Selbst wenn ich mich dick einmumme (und mein Pragmatismus über den Wunsch, sexy auszusehen, siegt), ist mir immer noch kalt. Meine Hände sind eisig trotz Handschuhen. Meine Füße wären eisig trotz Winterstiefeln (wenn ich denn passende hätte – brauche ich hier aber zum Glück nicht, da kaum Schnee liegt). Meine Ohren sind „nur“ kalt mit dicker Kopfbedeckung. Aber meine Nase friert in jedem Fall.
Meine Waden sind nicht allzu kälteempfindlich, dafür meine Knie um so mehr. Also nichts mit Minirock. Ein kniebedeckender Rock hält die Wärme durch ein isolierendes Luftpolster besser als eine Hose.
Da ich meinen Hals warmhalten muss, ist auch nichts mit tiefem Ausschnitt. Um den Hals ertrage ich aber weder Rollkragen noch Schal oder ähnliches. Dafür wärmt ein Kopftuch bemerkenswerterweise stärker an den Wangen und unter dem Kinn als eine Mütze.

Vor ein paar Wochen habe ich eine Dokumentation gesehen über Besteiger des Mount Everest. Dass man solch eine Tortur freiwillig auf sich nimmt, kann ich nicht verstehen. Dort ist es ja so frostig kalt, und die Gefahr, sich Finger, Zehen, Nase oder Ohren abzufrieren ist extrem hoch – sofern man überhaupt mit dem Leben davon kommt.

Blöder Winter!
Ich sehne mich nach Wärme und Sonnenschein.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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25 Antworten zu Bitterkalt //1798

  1. blindfoldedwoman schreibt:

    Also hier ist seit gestern Frühling. Hab ich beschlossen. Zumindest hat die Sonne sich gezeigt und es friert nicht mehr.
    Du bist doch gar nicht dünn. Ich finde, Du hast eine ganz normale Figur, sogar recht ausladende Hüften.

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  2. Plietsche Jung schreibt:

    Eine Frage: Wieso sind das Eskimos so klein ?
    und …. es lebe das Kopftuch !

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  3. ednong schreibt:

    Kann dem nur voll und ganz zustimmen – bis auf das Kopftuch und Rock 😉 Ich mag den Winter und generell kalte Temperaturen absolut nicht.

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  4. keloph schreibt:

    kommt bald….die wärme mein ich 🙂

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  5. idgie13 schreibt:

    Ich mag den Winter und die Kälte – im Gegensatz zu dem blöden Sommer.
    Mit vernünftigen Klamotten friert es einen auch net.

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