Elfhundertdreizehn

Wie jeder Mensch habe auch ich meine Macken und Unzulänglichkeiten.
Aber jeder Mensch hat auch seine Stärken und bestimmte Fähigkeiten, in denen er gut ist.

Zu meinen positiven Eigenschaften gehört Pünktlichkeit.
Wenn ich einen Termin ausmache, dann halte ich den auch ein. Das bedeutet allerdings, dass ich Pufferzeit miteinkalkulieren muss, und beispielswese zu einem Treffen eher zu früh als zu spät komme.
Ich empfinde es einfach als Respekt gegenüber meinen Mitmenschen, niemanden unnötig auf mich warten zu lassen, selbst wenn das manchmal auf komplizierte Planung und sogar Anstrengung hinauslaufen kann.

Wenn ich mich – was nur extrem selten vorkam – deutlich verspätete, so hatte das von mir nicht beeinflussbare Gründe:
Zweimal kam ich massiv zu spät, weil mein Bus in einen Schneesturm kam, und deshalb im Stau steckte. Einmal verpasste ich einen Anschlusszug zu einem wichtigen Termin.
Einmal hatte ich am gleichen Tag zwei Arzttermine ausgemacht. Beim ersten Termin musste ich solange warten, dass ich den zweiten Termin nicht pünktlich einhalten konnte.
Es kommen eine Reihe kleinerer Verspätungen hinzu, bei denen ich mich auf öffentliche Verkehrsmittel verließ, die aber nicht pünktlich waren. Bei wichtigen Terminen fahre ich deshalb ja nach Möglichkeit einen Bus oder Zug früher, aber das ist nicht immer machbar, und kostet vor allem meine Zeit, da ich dann viel zu früh dran bin, und selbst warten muss.

Ich kann es nicht leiden, wenn ich einen festen Zeitpunkt verabrede, und man lässt mich (ohne nachvollziehbare Begründung oder Entschuldigung, und ohne Zeichen des Bedauerns) einfach so länger warten. Es kann schon mal etwas dazwischen kommen, aber man sollte sich zumindest bemühen, verabredete Zeiten einzuhalten.
Es heißt, Pünktlichkeit sei die Höflichkeit der Könige. Durch (grundlose) Unpünktlichkeit zeigt man den Wartenden, dass sie und ihre Zeit einem nicht wert sind, sich danach zu richten, und missachtet deren Interessen.

Es hat sich im privaten Rahmen bewährt, nur ungefähre Zeiten auszumachen, z.B: „Wir treffen uns gegen halb elf.“ Diese Zeit muss man dann nicht punktgenau einhalten sondern nur ungefähr, muss also nicht zwingend schon eher da sein, um pünktlich zu sein.

Bei beruflichen Besprechungen (innerhalb des Gebäudes) dagegen habe ich es mir inzwischen angewöhnt, lieber zwei oder drei Minuten zu spät zu kommen, als zu früh da zu sein. Diese wenigen Minuten stören eigentlich noch niemanden, der warten muss, zumal sie locker innerhalb des akademischen Viertel liegen, aber zu früh da zu sein, kann manchmal ungünstig sein.

Dass ich das nicht einfach so dahinrede, sondern durchaus als zuverlässig gelte, erkennt ihr schon daran, dass ich normalerweise mit ziemlicher Regelmäßigkeit hier blogge, und eventuelle Abweichungen oder Unterbrechungen möglichst frühzeitig kommuniziere.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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24 Antworten zu Elfhundertdreizehn

  1. Der Maskierte schreibt:

    Und in Zeiten von freier Wahl bei der mobilen Kommunikation ist es mir unverständlich, warum Leute immer noch nicht frühzeitig Bescheid geben, wenn einmal eine Verspätung sich ankündigt.

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  2. Molly L. schreibt:

    Bus im Schneesturm, jaja. Und hier hat der Hund das Haus gefressen und das Wurmloch auf die Überweisung, 😛 😀

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    • Schneesturm ist vielleicht übertrieben. Aber unerwartete, starke Schneefälle in einer Gegend mit Steigungen lässt zumindest LKW oder Autos ohne Winterreifen hängen bleiben, und dann staut sich alles. Da kann man schon zwei Stunden im Bus sitzen, obwohl die Strecke sonst keine halbe Stunde dauert.

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      • Molly L. schreibt:

        Tss, tss, tss, sowas kalkuliert die moderne Businessfrau doch ein! 😉

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        • Innerstädtisch ist hier das Risiko nur gering. Aber wenn man etwas außerhalb wohnt, kann so etwas im Winter schon passieren.

          In meinem Studienort brach im Winter regelmäßig das Chaos aus, weil dort niemand Winterreifen für nötig hielt. Da genügten geringe Schneefälle, damit einzelne Autos an den wenigen Steigungen hängen blieben, und so die Straßen verstopften.
          In der alten Heimat dagegen rechnet jeder von September (einaml hat’s auch im August geschneit, aber das war denn doch überrraschend) bis Mai mit Schnee. Da flutscht der Verkehr auch bei 10 Zentimeter Neuschneefall noch genauso wie im Sommer.

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  3. Plietsche Jung schreibt:

    Unpünktilichkeit zählt für mich zu den größten Respektlosigkeiten in der heutigen Zeit. Damit meine ich auch einen Anruf 10 Minuten vor dem Termin, dass es 30 Minuten später wird.

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