Zur Besinnung #Blogparade //2016

Die besten Zeiten der Blogparaden scheinen vorüber zu sein. Nur noch selten entdecke ich welche, und noch seltener behandeln sie ein Thema, über das sich zu bloggen lohnt.
Über „Weihnachtliche Stimmung im Büro“ könnte ich immerhin ein bisschen was schreiben.

Die Frage ist doch zunächst, warum man überhaupt „weihnachtliche Stimmung“ im Büro haben wollen sollte. Ich arbeite da, und will ein sachlich-nüchternes Ambiente ohne Ablenkungen oder Störungen.
Wenn manche Mitarbeiter auf ihren Schreibtisch adventliche Deko stellen, oder einen Adventskalender in ihrem Bürozimmer aufhängen, so dulde ich das, solange es nicht überhand nimmt. Ich werde es aber ganz sicherlich nicht noch fördern und forcieren.
Es reicht mir schon, auf den Straßen und Geschäften überall diese Kitschbeleuchtung ertragen zu müssen.

Was bringt ein Adventskranz oder -gesteck? Das sind stachelige, pieksige Tannenzweige mit Kerzen dran und sonstigem Deko. Und wer mir jetzt mit Ästhetik kommt – da habe ich schon die gräuslichsten Abscheulichkeiten gesehen.
Genauso sehe ich nicht ein, warum man sich einen nadelnden Baum ins Haus stellen sollte. Der ist im Wald am besten aufgehoben.
Christbaumkugeln, künstliche Winterpersonen (früher als Weihnachtsmänner bekannt) mit rotleuchtenden Augen und Jingle-Bells spielend .. mich schaudert es. Das alles brauche und will ich nicht.
Was finden Leute an Kerzen? OK – die phallische Form und das Aufstreben der Flamme haben ihren Reiz. Aber ansonsten mag ich das Licht nicht besonders. Das ist chemische Energie. Ich mag Sonnenlicht – erzeugt aus dem solaren Fusionsreaktor. Auch elektrisches Licht – egal ob Glühbirne oder LED – ist mir lieber, da es auf physikalischen Effekten beruht. Die Verbrennung des Kerzenwachses dagegen – bäh. Stinkt.
Und überhaupt sehe ich es nicht ein, mir vom Kalender vorgeben zu lassen, ob und wie viele Kerzen ich anzünde.

Warum gibt es Lebkuchen nur im Winter? Ich würde Spekulatius auch im Sommer essen. Für eine Tasse Glühwein brauche ich keine festliche Stimmung. Es reicht, dass es kalt ist.
Immer wieder sehe ich Wohnhäuser, bei denen eine hässliche Gummipuppe (äh, ich meine Plastiknikolaus) an der Fassade hängt, um den Eindruck zu erwecken, da würde jemand fensterln. Haben die Leute denn gar keinen Geschmack oder Stil?

Auch wenn um Weihnachten herum das Tageslichtminimum erreicht ist, und es danach wieder aufwärts geht, wird das mittlere Temperaturminimum erst noch im Januar erreicht, da Wärmephänomene eine gewisse Zeitverzögerung haben. Die Atmosphäre und der Boden ist in unseren geographischen Breiten dann ausgekühlt, und die Sonnenstrahlung reicht noch lange nicht, die Luft wieder zu erwärmen.

Nicht alle Leute stehen auf Weihnachtsbrimborium. Bis zu einem gewissen Punkt kann ich es ignorieren, aber gerade die Adventszeit stellt meine Toleranz da immer wieder vor eine harte Probe. Bis dann endlich nach 3König der ganze Spuk wieder verschwunden ist.
Meinetwegen darf jeder in seinem stillen Kämmerlein soviel Weihnachtsstimmung verbreiten wie er mag. In der Öffentlichkeit oder bei der Arbeit hat so ein Zeug meines Erachtens aber nichts verloren, denn dem kann man sich nicht entziehen.
Ich will es ja bestimmt niemandem verleiden, der Weihnachten mag. Ein wenig Rücksicht gegenüber denjenigen, die damit nichts anzufangen wissen und sich durch übertriebenes Weihnachtsgetue gestört fühlen, wäre aber wünschenswert.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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8 Antworten zu Zur Besinnung #Blogparade //2016

  1. Pendolino70 schreibt:

    Als Chefin hast du es immerhin in der Hand, wie gross das Thema präsent sein soll in der Firma.
    Es kann nichtsdestotrotz sinnvoll sein einige Dinge zum Gratis-Teambuilding zu nutzen wie speziellen Weihnachtsaktionen (Ugly Christmas Jumper Day, Glühwein-Abend etc.).
    Ich würde das pragmatisch sehen 😉

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  2. Mia schreibt:

    Wenn du den ganzen Advents- und Weihnachtshype nicht magst, ja dann bleib doch einfach zu Hause, mach Home-Office und zieh dir Scheuklappen an, wenn du doch mal in die Öffentlichkeit musst. Lebkuchen und Spekulatius kannst du auch im Sommer essen, wenn du dich zur Wintersaison damit eindeckst. Und Glühwein hält sich ewig.
    Alles kann, nichts muss!

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    • Es lässt sich nicht immer vermeiden, aus dem Haus zu gehen. Ich muss ins Büro, in der Stadt Erledigungen machen, einkaufen, ..

      In gewissem Umfang sind Vorräte sinnvoll. Ein paar Packungen „Herbstgebäck“ (so die offizielle Bezeichnung) lassen sich aufheben, aber ich werde mir kein großes Lager anlegen, nur für den Fall, dass ich gerade mal auf saisonunübliche Speisen Appetit habe.

      Im Winter Glühwein, im Sommer Sangria.

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  3. ednong schreibt:

    Ach du arme, arme Anne … 😉

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