Neunhundertfünfundfünfzig

Enttäuschung!

Am Ostersonntag (während unseres Kurzurlaubs) hatten wir abends „Star Trek Into Darkness“ geschaut.
Der Vorgängerfilm hatte schon meine Erwartungen nicht erfüllt, dieser war noch schlimmer.
Nur Action und Kampfszenen. Wo sind die geistreichen Stories geblieben, die ich früher so schätzte? Special Effects sind kein Ersatz für Inhalt.

Kirk fehlt es an Souveränität, Spock an Sexappeal, McCoy nervt (aber das tat er in den alten Folgen auch bereits), Uhura zickt rum, Scotty fehlt die Gelassenheit, Chekov ist erst recht ein Nervenbündel, Sulu, naja, der war auch dabei. Dann noch eine Blondine, die sich als Tochter des einen Bösewichts herausstellte. Noch ein Bösewicht mit übermenschlichen Kräften (nämlich der bereits früher – d.h. eigentlich später, aber da kommen die Zeiten durcheinander; ich muss mal im Hitchhiker’s Guide nachlesen, wie das passende Tempus zu bilden ist – aufgetauchte Khan). Hm – und viel mehr gab die Handlung nicht her.
Am Anfang haben Spock und Uhura eine Art Affäre. Aus nicht näher dargelegten Gründen zoffen sie sich. In den alten Folgen wurde aber niemals eine Anspielung auf darauf gemacht. Spock und Uhura gingen stets nur professionell miteinander um.
Irgendwann taucht der alte Spock am Monitor auf. Mir erschließt sich nicht so recht, aus welchen dramaturgischen Gründen dies einen Sinn gehabt haben soll.
Außer einer Handvoll herumballernder Klingonen spielen Außerirdische keine Rolle.

Der Film fesselte uns nicht nicht sonderlich, so dass ich einige Szenen vielleicht gar nicht richtig mitkriegte, weil ich .. äh .. abgelenkt war.

Für diese dürftige Handlung hätte es wirklich kein Science-Fiction-Genre gebraucht. Da hätte ein Action-Film, der nur auf der Erde spielt, vollauf genügt (dann hätten wir uns die Zeit, das anzusehen, sicherlich gespart). Dass sich die Macher da nicht schämen, das Andenken an solch eine legendäre und visionäre Serie wie Raumschiff Enterprise damit zu entehren.

Da schau ich noch lieber eine Parodie wie Galaxy Quest.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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26 Antworten zu Neunhundertfünfundfünfzig

  1. aliasnimue schreibt:

    Die Figur des Mr. Spock hat mich am meisten enttäuscht.
    Scotty brachte ich überhaupt nicht mit dem Original zusammen.
    Ich fand den Film insgesamt äußerst mäßig.

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  2. Molly schreibt:

    Hm. Tja. Was soll ich dazu sagen?
    Ich habe beide Filme geschaut und genossen, vor allem Benedict Cumberbatch ist toll. Allerdings fand ich das moralisch höchst anstößig: Jemanden jahrelang einsperren, nur weil er gefährlich werden KÖNNTE?
    Na egal.

    Allerdings habe ich beide Filme auch unter der Prämisse „Hollywood-Popcorn-Kino“ angeschaut und nicht als Teil der Star Trek-Reihe.
    Wenn man es so schaut, ist es tatsächlich nette Unterhaltung. Mit Star Trek hat das allerdings außer den Namen der Figuren IMHO im Grunde gar nichts zu tun.

    Galaxy Quest? Aberr sowas von! 🙂

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  3. Leser schreibt:

    Ich stimme völlig zu: Diese neuen Filme sind keine Star Trek Filme mehr, sie besudeln den Namen Star Trek mit etwas Minderwertigem. Eine Schande.

    Captcha: first contact
    Der Film war klasse, obwohl er auch Action enthielt…

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  4. plietschejung schreibt:

    „Früher war alles besser !“
    *hihi*

    Ich hab ihn trotzdem gern geschaut.

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  5. ednong schreibt:

    Tja,
    den Machern fällt halt nix Neues mehr ein. Ist auch viel einfacher, an den Ruhm der alten Stories sich anzulehnen und in deren Glanzlichte ein wenig Ruhm abzugreifen.

    get over it – meint das Captcha

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  6. House-of-mystery schreibt:

    Jetzt muss ich dir ein ehrliches Geständnis machen. Als mehr Star Wars Fan, hat mir der letzte Star Trek Film Into the darkness mit am besten gefallen von all den Kinofilmen. Mal abgesehen von der früheren TV-Serie.

    Schöne Grüße

    HoM

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    • breakpoint schreibt:

      Star Wars hat ja von vornherein eine ganz andere Philosophie, bei der es – wie bereits im Namen ersichtlich – eher um Kriege geht.
      Star Trek dagegen ist eine Forschungsmission. Und da empfinde ich die übertriebenen Ballerszenen als verfehlt.

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  7. engywuck schreibt:

    kennst du den „Sexy Data Tango“? https://www.youtube.com/watch?v=dlbmi1hhV_0

    „His Defiant, with its thrusters, will explode in your wormhole
    and he’ll rub his trusty spangler wrench on your warpcore manifold
    his multiphasic torpedo will penetrate your rift
    and cause a quantum singularity in your transwarp conduit“

    Voltaire ist aber auch sonst ein sehr nerdiger Musiker 🙂 Speziell auf seinem Album „BiTrektual“ zu merken (auf dem auch der Sexy Data Tango zu finden ist)

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  11. wasserundeis schreibt:

    Ich muss gestehen, dass ich Into Darkness für den „besten“ Film aus der neuen Reihe halte. Auch wenn es natürlich nicht wirklich Star Trek ist…

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    • Für mich ist die neue Filmreihe ein Verrat an Star Trek.
      Hätte man andere Namen benutzt, die nichts mit Star Trek zu tun haben, hätte ich mich vielleicht noch damit anfreunden können, aber so nicht.

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      • wasserundeis schreibt:

        Ich finde das kann man durchaus so sehen. Letzlich ist es irgendwie kaum mehr als eine Karikatur auf das alte Star Trek mit ein paar Computeranimationen und Action Szenen. Eine Handlung die irgendwo in die Tiefe geht konnte ich nicht erkennen.
        Zur Verteidigung muss ich allerdings sagen, das auch die „alten“ Kinofilme oft recht Platt daherkamen, oft auch keine wirkliche Handlung hatten – vielleicht abgesehen von Teil 2, 6, 8 und 9.

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