Dreihunderteinundvierzig

Mein Reisepass läuft demnächst ab. Deshalb musste ich heute zum Rathaus.

Vorher lief ich noch durch das Einkaufszentrum.
Ich war gut gelaunt, weil ich am Morgen noch einen lukrativen Auftrag erhalten hatte.
Da ich etwas Hunger hatte, wollte ich mir bei einem Bäcker etwas kaufen. Vom Angebot sagte mir Laugengebäck zu. Ich hatte die Wahl zwischen Laugenzöpfen, -brezeln, -stangen und -brötchen. Ich entschied mich – der Form wegen – für eine Laugenstange. Die knabberte ich dann vergnügt vor mich hin (im Sommer hätte ich selbstverständlich ein Eishörnchen geschleckt), während ich durch das Einkaufszentrum zum Rathaus schlenderte.

Dort musste ich zunächst kurz warten und mir dann gezwungenermaßen Fingerabdrücke abnehmen lassen.
Eigentlich hätte das Bestellen eines neuen Passes sogar noch ein paar Wochen Zeit gehabt, aber ich wollte mich doch noch beim aktuellen Volksbegehren eintragen. Heute ist der letzte Tag.
Ich unterschrieb also auch noch, dass ich das Volksbegehren zur Abschaffung der Studiengebühren unterstütze. Ich selbst bin ja nicht davon betroffen, dennoch ist mir die Abschaffung ein Anliegen. Hätte es nämlich zur Zeit meines Studiums bereits Studiengebühren gegeben, hätten sich meine Eltern wohl mein Studium nicht leisten können.

Als ich später unten im Bürgerbüro noch einige Broschüren durchblätterte, wurde ich von Konrad, dem CIO von Novosyx, angesprochen.
Wir hatten seit der unseligen Begebenheit damals keinen Kontakt mehr gehabt. Ich hatte mich vorher immer gut mit ihm verstanden, und freute mich jetzt, ihn zu treffen.
Wir unterhielten uns ein wenig. Er erzählte, dass das Betriebsklima sich deutlich verschlechtert hätte und seine Mitarbeiter zunehmend unzufrieden seien. Aber was habe ich damit zu schaffen? Das ist natürlich bedauerlich für die Betroffenen, aber nicht mein Problem.
Er musste dann gleich wieder ins Büro zurück, aber wir machten aus, uns demnächst einmal zum Essen zu treffen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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16 Antworten zu Dreihunderteinundvierzig

  1. gelöschter User schreibt:

    Es ist ja krass, dass man für den neuen Personalausweis
    die Fingerabdrücke geben muss. Ich dachte das wäre freiwillig.

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  2. Moody schreibt:

    Oh, ich gebe auch gleich noch meine Unterschrift ab… hatte ich aber eh für heute eingeplant und wie man als Student so ist, auf den letzten Drücker 😀

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    • breakpoint schreibt:

      Ich war ja auch spät dran, weil ich das halt gleichzeitig mit der Pass-Angelegenheit erledigen wollte.

      Wie’s aussieht, scheint das Volkbegehren ja durchzukommen.
      Der Norden ist die Beteiligung mittlerweile überall über 10 Prozent.
      Nur im Süden, da trödeln sie rum.

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      • Moody schreibt:

        Meine Stadt führt sogar die Statistik an 😀 und im Süden scheint das Geld auf der Straße zu liegen 😉

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        • breakpoint schreibt:

          Deine Stadt hat ist zwar 4.4% über dem Mittelwert, ist aber noch 3.5% vom Maximum entfernt.

          Ich korreliere die Beteiligung eher mit dem Bildungsniveau (Universitätsstädte schneiden logischerweise am besten ab) als mit Mangel an Geld.

          Ach, ist eigentlich egal.
          Aber bringt das für dich noch einen Vorteil? Du bist doch schon fast mit dem Studium fertig.

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          • Moody schreibt:

            Für mich bringt das keinerlei Vorteil, aber immerhin bringe ich die Kids ja dazu, später zu studieren, das soll dann jeder/m offenstehen und nicht nur denen, deren Eltern sich das leisten können.

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  3. ednong schreibt:

    Essen, soso.

    Tja, wenn NIedersachsen auch die Möglichkeit eines Volksbegehrens hätte, ich würde auch unterschreiben.

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    • breakpoint schreibt:

      Ach ja, Niedersachsen wäre ja dann das letzte Bundesland mit Studiengebühren.

      10 Prozent der Wahlberechtigten zu mobilisieren, ist schon eine ziemliche Hürde.
      Soweit ich mich erinnere, hat das vorher nur das Volksbegehren für Nichtraucherschutz geschafft. Aber davon waren auch mehr Leute betroffen, als von Studiengebühren.

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  4. greatmum schreibt:

    Ja, wenn ich Studiengebühren für meine Tochter hätte zahlen müssen, hätte sie niemals studieren können. Zum Glück gehörte sie noch zum (letzten) Jahrgang, wo keine Studiengebühren gezahlt werden mussten. Hoffe, dass auch in Niedersachsen die Studiengebühren bald wieder abgeschafft werden!

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    • breakpoint schreibt:

      Tja, und da behaupten die Politiker immer, die Studiengebühren würden niemanden vom Studium abhalten!

      Ich bin jedenfalls froh, dass wir sie in Bayern bald loswerden, auch wenn die Kosten dann wieder mehr von uns Steuerzahlern getragen werden müssen.

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  5. muelli schreibt:

    Ach Du Scheisse, da fällt mir ein das sich auch mein Reisepass in Bälde verabschiedet und der verhasste Gang auf´s Amt bevorsteht!
    Aber vorher werde ich noch diesen höchst amüsanten Blog zu Ende lesen!

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