Vor fast sieben Jahren habe ich mein erstes „graues“ Haar gefunden. Es ist über ein Jahr her, dass ich darüber gebloggt habe, wie meine Haare allmählich ergrauen, es mir aber gefällt, wie schön meine Haare dabei glitzern und die hübsche Silbersträhne so interessant aussieht. Von 50 Shades bin ich immer noch weit entfernt.
Jetzt habe ich eine Blogparade über den Umgang mit den eigenen grauen Haaren entdeckt.
Zentrale Frage dabei ist, ob die grauen Haare mein „Business killen“.
Ehrlich gesagt, irritiert mich diese Frage ziemlich.
Unstrittig ist – leider! – dass graue Haare Indikator für die nachlassende körperliche Attraktivität und Schönheit sind. Der SMV sinkt bei Frauen mit zunehmendem Alter.
Aber was hat das mit dem Business zu tun? Ich arbeite doch nicht als Model, Schauspielerin, Prostituierte, oder in sonst einer Tätigkeit, in der es auf mein jugendliches Aussehen ankäme. Ich beabsichtige auch nicht, Kunden zu verführen, oder durch besonders sexy Auftreten zusätzliche Aufträge zu akquirieren.
Meistens arbeite ich alleine. Da ist es völlig gleichgültig, wie ich aussehe. Meine Mitarbeiter müssen mich akzeptieren, wie ich bin. (Persönlichen) Kontakt zu Kunden vermeide ich sowieso (nicht erst seit Corona). Vorträge habe ich schon länger nicht mehr gehalten, und Beratung mache ich höchstens noch ausnahmsweise. Den Kunden kann es also völlig egal sein, ob ich ein paar graue Haare habe. Und selbst wenn nicht – zeigen graue Haare etwa nicht an, dass man über eine gewisse Berufserfahrung verfügt, und kein naiver Anfänger mehr ist? Man weiß also eher, worüber man spricht, ist versiert – im Gegensatz zu einem Berufsneuling. Jugendlichkeit ist ganz sicher kein Qualitätskriterium, wenn es um einen Beruf geht, bei dem umfangreiches Wissen, Fachkenntnisse und Know-how bedeutsam sind.
Graue Haare stehen für Ehrlichkeit gegenüber sich selbst, Authentizität, Seriosität, Selbstvertrauen, Natürlichkeit, Zufriedenheit und Einklang mit dem eigenen Körper. Tendenziell wird Personen mit einigen grauen Haaren mehr Respekt entgegengebracht, und mehr zugetraut, als ohne.
Ich verstehe also nicht, warum sich die paar Glitzerhaare negativ auf die Geschäfte auswirken sollten.
Privat kann das schon anders sein, aber darum geht es hier nicht. Meine Zielgruppe toleriert die grauen Haare. Wer das nicht tut, gehört nicht zu meiner Zielgruppe. Und wen’s stört, soll halt nicht hinschauen. So einfach ist das.
[Was mich im Zusammenhang mit meinen Haaren aktuell stärker trifft als die Änderung ihrer Pigmentkonzentration, ist, dass sie mir momentan ziemlich stark ausfallen. Es ist nicht so, als wäre ich nicht darauf vorbereitet gewesen. Das ist eine Nachwirkung der Schwangerschaft. Damals waren meine Haare besonders dicht und schön, weil sie hormonell bedingt verstärkt gewachsen waren. Die Zusatzhaare fallen inzwischen halt wieder aus. Ich weiß, dass nicht mehr dahinter steckt. Dennoch ist das Ausmaß an so manchem Morgen erschreckend.
Aber mit dem Geschäft hat es genauso wenig zu tun.]
Und wenn mich noch nicht einmal die privaten Auswirkungen auf meine körperliche Attraktivität veranlassen, mir einen färbenden Chemiecocktail in die Haare zu schmieren, werde ich das aus vermeintlichen beruflichen Gründen erst recht nicht tun.
Meine Haare bleiben naturbelassen. Lieber werden sie völlig weiß als hairs of color.
Du hast ja auch kein gestörtes Selbstbewusstsein.
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Auf’s Geschäft haben diese pigmentlosen Haare nun wirklich keinerlei Auswirkungen. Das lass‘ ich mir auch nicht einreden.
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Potzblitz, bin ICH authentisch und seriös!
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Aber so was von!
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Bis auf einige Ausnahmen wird Alter im Berufsleben diskriminiert.
Jung, dynamisch, attraktiv, belastbar sind oft bevorzugte Eigenschaften.
Gerade im IT-Bereich gibt es das Vorurteil, dass besonders junge Leute „was auf dem Kasten“ haben.
Spiegelt sich so auch in vielen Filmen wieder.
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Haha … die IT’ler in den Filmen haben mit der Realität gar nichts zu tun 😉
Das Vorurteil kann ich nicht bestätigen. Im Gegenteil – heute junge Leute haben eher den Ruf, nicht sehr frustationstolerant zu sein. In der SW-Entwicklung unabdingbar.
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Würden sich die Leute darin auskennen, hätten sie vermutlich auch keine Vorurteile. 😉
Ich kann das auch nicht nachvollziehen.
Aber es gibt auch große Firmen, die ihre Ü50-Mitarbeiter versuchen loszuwerden und auch niemand dieses Alters noch einstellen.
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Weil jüngere Mitarbeiter billiger sind. So einfach ist das.
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Das gilt ja für viele Berufsgruppen – ich bin mir sicher, dass Gerichtsmediziner auch anders sind als in den Serien 😉
Dass Ü50 für Firmen teuer sind und die die loswerden wollen, hat weder mit dem Beruf noch mit grauen Haaren zu tun. Gerade in der SW-Entwicklung ist man um jeden froh, der programmieren kann – die wachsen nämlich nicht auf den Bäumen.
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Gibt solche und solche.
Man muss auch unterscheiden, ob die Betroffenen nur in untergeordneten Funktionen arbeiten (da ist jung besser, da billiger), oder in verantwortungsvollen Positionen.
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Jo – aber das gilt ja berufs- und haarfarbenunabhängig.
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Da ist durchaus was dran. Bei SW-Entwicklern gibt es etwa die Aussage, dass ein Programmierer mit über 30 „alt“ sei, also keinen Schwung und Offenheit für Neuerungen mehr habe.
Das wäre aber nur eine Korrelation zu den grauen Haaren, und keineswegs eine Kausalität. Hat auch nichts mit Geschlecht zu tun, wie die Blogparade implizierte.
Außerdem ging es bei der Blogparade um Selbständige, nicht um Angestellte. Da gelten ganz andere Gegebenheiten. Bei Geschäftspartnern legt man Wert auf Erfahrung und Integrität.
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„Meine Haare bleiben naturbelassen. Lieber werden sie völlig weiß als hairs of color.“.
Ich finde es in der meisten Fällen nicht schön. A) macht es alt und b) hat es oft diesen Öko-Tatsch, bzw. schaut so aus, als würde sich die Trägerin vernachlässigen.
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Kommt wohl auf die Originalfarbe an. Ich finde eher die zwanghafte Färberei peinlich.
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Sollte schon natürlich aussehen, schlimm finde ich diese Rottöne, das sieht oft sehr unecht aus.
Ich brauche glücklicherweise noch nicht färben. Bei meinen Haaren wird auch sicher erst ein Blondshampoo reichen.
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Sehe ich ganz genauso.
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Es kommt halt darauf, ob einem die grauen / weißen Haare überhaupt stehen. Manche Menschen sehen mit grauen Haaren einfach nur grauenvoll (!!) aus und andere werden dadurch sogar attraktiver.
Und nicht vergessen darf man den Haarschnitt. Der trägt auch viel dazu bei, ob es gut oder eben nicht gut ausschaut. Graue, dünne Fransen, die ohne Form vom Kopf hängen, kann tatsächlich niemand wollen – egal ob Mann oder Frau.
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Da haben wir halt unterschiedliche Ansichten.
A) Es macht nicht alt, sondern lässt das wahre Alter vermuten.
B) Unnatürliche Farben haben diesen aposematischen Touch. Nachlässig sehen gefärbte Haare aus, wenn die Naturfarbe nachwächst. Man muss also immer wieder nachfärben. Das ist völlig ineffizient.
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Ui, Anne, Du kannst ein True Business Channeling gewinnen https://akademie.renate-schmidt.com/p/soul-business-channeling
„Bei einer True Business Channeling Session bekomme ich für dich Botschaften aus dem Quantenfeld, oder von den Spirits, wie ich es nenne.
Ich helfe dir, diese Antworten für dich zu entschlüsseln und deine nächsten Schritte und Strategien für dich und dein Business zu planen.“
„Shamanic Practitioner & Channel-Medium“
„Ich wusste lange nicht, dass ich mediale Fähigkeiten habe“
„ich gebe dir die Botschaften, die ich dazu von den Spirits bekomme. Die Botschaften kommen in Bildern, Sätzen, Ritualen und Einsichten.“
„Ein Channeling ersetzt nicht den Besuch bei einer Ärztin, Heilpraktiker*in oder Psychotherapeut*in.“
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Oops – die Quantenfelder 😯 habe ich überlesen. Hätte dieses Channeldings aber eh nicht wahrgenommen, selbst wenn etwas Vernünftiges dahintergesteckt hätte.
Über das inkonsistente Gegendere habe ich ja hinweggesehen. Aber die Website ist auch so recht .. äh .. unübersichtlich, unstrukturiert und überladen. Da übersieht man schnell so was, wenn man nicht mehr Zeit als für einen kurzen Blick investieren will.
Hm .. fast bedauere ich die Verlinkung. Schließlich will ich es nicht unterstützen, wenn leichtgläubigen Personen das Geld aus der Tasche gezogen werden soll.
Andererseits traue ich meinen Lesern genügend Skeptizismus zu, um nicht auf solche Maschen reinzufallen.
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Wenn man was kann, sind die (grauen) Haare völlig wurscht. Bei mir glitzern auch ein paar silbrige – aber ich kann damit auch gut leben und muss mir dafür keine Sorgen, um den Zeitpunkt des Nicht-mehr-Färbens machen.
Ich hatte ein einziges Mal Strähnchen und extra darum gebeten, nur welche zu machen, die sich raus waschen nach einiger Zeit. War natürlich nicht so – weshalb ich dann nie mehr zu dem Coiffeur gegangen bin. Ansonsten hatte ich nie Farbe auf meinem Kopf – meine Haare wachsen sehr schnell und ich finde rausgewachsene Haaransätze fürchterlich.
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Auch hier stimme ich dir zu.
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Wenn graues Haar schon ein Problem sein soll, wie dann ein Kahlhäuptiger wohl in Sachen Seriosität und beruflicher Erfahrung wahrgenommen wird?
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Das hängt davon ab, wie er sich durch Kleidung usw. darstellt, oder auch von der Branche und anderen Faktoren.
Wirkt aber vermutlich besser als ein schlechtsitzendes Toupet.
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Stellen sich Männer solche Fragen überhaupt? 🤔
Die,Frauen, die über so etwas nebensächliches nachdenken, wundern sich bestimmt, dass sie nicht ernst genommen werden. Mich wundert das nicht… 😁
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attraktivität einer person resultiert nicht ausschliesslich aus körperlichen merkmalen. wer sein inneres authentisch nach draussen transportieren kann, bleibt nachhaltig attraktiv. in jeglicher beziehung. und selbst dann, ich finde schön getragene graue haaare mega.
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Attraktivität ist die eine Sache. Da dürften dioe Geschmäcker sicherlich weit streuen.
Geschäftlich dürfte die Haarfarbe dagegen (in den meisten – nicht allen – Berufen) höchstens marginalen Effekt haben.
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perösnlichkeit ist sowohl privat, als auch geschäftlich relevant 🙂
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