Canine Update //2213

Es ist mal wieder an der Zeit, über Veränderungen zu bloggen.

In den letzten Wochen oder Monaten ist mir beim Spazierengehen aufgefallen, dass wieder mehr Leute unterwegs sind als noch vor wenigen Jahren. Aber ein großer Teil davon führt einen Hund spazieren, so als seien sie nur unterwegs, um ihr Tier Gassi gehen zu lassen.
Ich gebe es ja zu, dass das Verhalten der allermeisten Hunde in Ordnung ist. Sie laufen mit ihrem Halter und kümmern sich nicht um andere Spaziergänger. Inzwischen gelingt es mir auch meistens, einigermaßen entspannt zu bleiben. Anscheinend gibt es einen gewissen Gewöhnungseffekt, wenn man nur oft genug in eine Situation gerät, in der man mit Angstauslösern konfrontiert wird, jedoch nichts schlimmes passiert.
Aber es gibt Ausnahmen. Da ist zum Beispiel eine Art Terrier, der jedesmal völlig ausrastet, sobald er mich (oder auch andere Personen, die ihm entgegenkommen) nur sieht. Er reißt wild an der Leine, knurrt und bellt aggressiv. Sein Frauchen hat dann jedesmal alle Hände voll zu tun, ihn zurückzuhalten. Sie spricht beruhigend auf ihn ein, und grüßt besonders freundlich, wenn ich an ihnen vorbeigehe – wohl um dem Hund zu signalisieren, dass ich keine feindliche Bedrohung bin.

Eine andere Folge dieser Hundeinflation ist, dass es immer mehr Hundehaufen auf den Wegen gibt. Manche Halter lassen die Tütchen mit den Fäkalien liegen, andere machen sich noch nicht einmal die Mühe der Eintütung.
Mich würde ja wirklich mal eine Statistik interessieren, wie viele Hundehalter die Hinterlassenschaften ihres Hundes tatsächlich ordnungsgemäß entsorgen, indem sie die Tütchen in einen geeigneten Abfallbehälter werfen. So eine Statistik wird es aber natürlich nie geben, da bei einer Befragung dies selbstverständlich 100 Prozent angeben würden.
Man sollte wirklich mal beobachten, was Hundehalter mit den Haufen machen. Einfach liegen lassen? Eintüten? Das Tütchen tatsächlich mitnehmen und schließlich in einen Abfallbehälter schmeißen? Mir ist die Zeit dafür zu schade, und ich möchte ggf. auch niemanden auf sein Fehlverhalten ansprechen müssen, insbesondere da diese Personen ja einen potentiell bissigen und angriffswütigen Hund dabei haben.
Soweit ich mich erinnere, habe ich nur zwei-, höchstens dreimal gesehen, dass jemand ein solches Tütchen tatsächlich mitnahm xoder in einen Abfallkorb warf.

Nichts Neues gibt es bei den Hunden in Vorgärten oder Höfen.
Da geht man friedlich und gedankenverloren den Gehsteig entlang. Plötzlich, ohne Vorwarnung, ohrenbetäubendes Gebell. Ich zucke zusammen. Stresshormone. Blutdruck steigt. Ich schnappe nach Luft. Die Angst ist da, noch bevor ich die Situation konkret wahrnehme und mental einschätzen kann.
Dann allmählich Erleichterung: Der Aggressor kann nicht raus. Ich bin sicher. Trotzdem dauert es noch etliche Minuten, bis das Zittern nachgelassen hat, bis ich meinen pochenden Herzschlag nicht mehr spüre, und meine Atmung sich wieder normalisiert hat.
Ja, nachdem mir das drei- oder viermal beim selben Grundstück passiert ist, bin ich dann beim nächsten Mal schon auf der Hut. Ich lerne dazu. Dann passiert mir das gleiche vielleicht drei Häuser weiter, wo neuerdings ein neuer vierbeiniger Mitbewohner eingezogen ist, auf dessen Wüterei ich nicht vorbereitet bin.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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16 Antworten zu Canine Update //2213

  1. blindfoldedwoman schreibt:

    Bist Du mal ernsthaft gebissen worden?

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  2. Mephi schreibt:

    »Wenn du etwas tun willst und Angst der einzige Grund ist, der dich davon abhält: Tu es trotzdem.

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    • Das ist widersinnig und irrational.
      Wenn ich etwas gerne tun möchte, dann habe ich doch keine Angst davor. Wenn ich Angst hätte, würde ich es nicht tun wollen.
      Angst und Wollen schließen einander aus.

      Aber vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden.
      Kannst du mir ein konkretes Beispiel nennen?

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  3. Plietsche Jung schreibt:

    Hunde auf Höfen und Grundstücken sind durchaus ernst zu nehmen, denn sie verteidigen ihr Revier.

    Den Terrier knurrst du am besten zurück oder ignorierst ihn einfach komplett. Noch besser, sprich in ruhigem Ton mit der Halterin. Das beruhigt den Hund auch.

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  4. Pingback: Tweets zur Überbrückung //2380 | breakpoint

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