Vierhundertneunundsechzig

Als ich seinen Kleiderschrank öffnete, fiel mir spontan 50 Shades of Grey ein. In etlichen Grauschattierungen reihte sich Anzug an Anzug. Aber ich verzichtete auf eine anzügliche Bemerkung.
Bisher hatte ich meine Kleider, die ich hierher mitgebracht hatte, immer nur temporär irgendwo gebunkert, aber allmählich wird es wohl an der Zeit, mich auch hier etwas auszubreiten, zumal in meiner Wohnung der Platz schon recht knapp geworden ist.

Ich öffnete also als nächstes die Schranktüren daneben.
Zwar war ich nicht geschockt, aber schon ziemlich überrascht. Es sah so aus, als wäre in den letzten zwei Jahren hier nichts verändert worden. Spontan ließ ich mich auf das Bett hinter mir fallen.

Das weckte wohl Carsten’s Aufmerksamkeit, der lesenderweise hinter mir lag. Er blickte auf, und sah die offenen Schranktüren. „Oh, das. Das hatte ich komplett vergessen. Ich werde die Haushälterin anweisen, das auszuräumen und wegzuwerfen.“
„Meinst du nicht, dass deine Töchter noch etwas davon wollen?“
„Die hatten genügend Zeit, sich etwas herauszusuchen. Aber von mir aus kann die Haushälterin das Zeug auch erst mal auf dem Speicher deponieren. Dann können die Mädchen das durchschauen, wenn sie in Kürze herkommen. Danach kommt es endgültig weg.“

Er fragte mich nicht, ob ich etwas davon wollte, was ich ohnehin kategorisch abgelehnt hätte.

Stattdessen zog er mich an den Schultern zurück, so dass ich jetzt halb auf dem Bett lag. Ich zog meine Beine nach und vollzog eine 180°-Drehung um die longitudinale Achse. Dann kniete ich mich hin und stützte mich mit den Armen auf dem Bett ab. Er kniete sich hinter mich, umfasste meine Hüften, und – Abblende, sorry. Leider haben sich Trolle und Denunzianten unter meine Leserschaft gemischt.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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14 Antworten zu Vierhundertneunundsechzig

  1. Moody schreibt:

    Hach… was mag nur in diesem Schrank gewesen sein…und wie lässt du uns nun mit einem schönen Bild zurück…aber ich kann es ja im Kopf weiterspinnen 😉

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  2. House-of-mystery schreibt:

    Tja das frage ich mich nun wirklich auch ? 🙂

    Nun, das mit den Trollen und Denunzianten ist so eine Sache. Eine Entwicklung, die wirklich nicht schön ist. Aber auch dir sei geraten, Einträge solcher Art nur für Freunde zu machen !!

    Schöne Grüße

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    • breakpoint schreibt:

      Da ich auch einige geschätzte Leser außerhalb von blog.de habe, sind Freundes-Einträge keine richtige Alternative.

      Die Jugendsicherung (noch im Versuchsstadium) beruht auf Javascript und Cookies. Wenn sie sich bewährt, werde ich den Code wohl demnächst hier veröffentlichen

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  3. House-of-mystery schreibt:

    PS: Wie hast du denn diese Jugendsicherung hier reinbekommen ? 🙂

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  4. remi1 schreibt:

    Cool wie geht das mit der Sicherung?

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    • breakpoint schreibt:

      Die „Sicherung“ (prüft ja nicht juristisch hieb- und stichfest das Alter ab) habe ich in ein HTML/Javascript-Widget eingebaut. Ich will das erst noch ein bisschen testen und herumprobieren, aber wenn es soweit passt, können alle Interessierten den Code gerne demnächst von mir bekommen.

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  5. breakpoint schreibt:

    Vor etwa zweieinviertel Jahren, um genau zu sein.
    Ich glaube Magenkrebs. Carsten redet kaum darüber.
    Ja, das muss damals eine wirklich schlimme Zeit gewesen sein. Und die Töchter waren kurz vor dem Abi.

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  6. plietschejung schreibt:

    „ch zog meine Beine nach und vollzog eine 180°-Drehung um die longitudinale Achse“

    Eine echte BP – Phrase 😉

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  7. Pingback: breakpoint’s Wayback Archive #24 //1803 | breakpoint

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