Dreihundertneunzig

Es manchmal schwierig, Altlasten wieder loszuwerden.

Ich hatte ja vor einiger Zeit berichtet, dass mich Michael mit seinen Telefonanrufen nervte. Kurz darauf hörte das dann zum Glück auf. Ich traf ihn dann kürzlich bei seiner Arbeitsstätte (wo ich ja alle zwei oder drei Wochen ein paar Stunden verbringe, ohne dass ich das für gewöhnlich im Blog erwähne). Es gelang uns, ganz ruhig ein paar banale Worte zu wechseln, und das war’s dann.

Jetzt habe ich ein anderes Problem.

Seit der letzten Beratungssession mit Carsten, hat sich wieder einiges geändert, wovon ein paar Details meiner Einschätzung nach durchaus relevant für seine Firma sind. Ich machte ihm also den Vorschlag, uns wieder einmal diesbezüglich zusammenzusetzen.
Er schien wenig begeistert: „Das ist nicht unbedingt nötig. Zumindest ist es nicht dringend.“
„Aber du solltest schon auf dem neuesten Stand bleiben. Oder willst du mit veralteten Daten arbeiten?“
„Samtpfötchen, ich habe schlicht und einfach keine Zeit dafür. Ich stehe unter einem enormen Druck, meine Arbeitszeit zu verringern, so dass ich mich nicht auch noch darum kümmern kann.“
Ich erwog kurz, ob ich ihm vorschlagen solle, die paar Stunden nicht auf seine Arbeitszeit anzurechnen. Während ich noch überlegte, fuhr Carsten fort: „Aber wenn du es für so wichtig hältst, dann kläre das mit meinem Stab. Für diese Angelegenheit sollte der CIO zuständig sein. Mach mit ihm einen Termin deswegen aus.“
Ich schwieg. Diese Aussicht sagt mir gar nicht zu. Ich kann aber auch nicht mit für ihn nachvollziehbaren Argumenten widersprechen. Und da ich diesen Beratungstermin jetzt schon angetriggert habe, werde ich ihn auch durchziehen.

Ich kann nur hoffen, dass Konrad das genauso professionell handlen wird wie ich, und werde ihn gleich heute Nachmittag nach dem Jour-fixe darauf ansprechen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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7 Antworten zu Dreihundertneunzig

  1. Murgs schreibt:

    Solche Altlasten können einem lange nachhängen, aber ihre Wirkung verliert sich mit der Zeit. Du bist ja durchaus wachsam und nach einigen Ehejahren ist das Thema durch.
    Sei einfach nett und unverkrampft zu Konrad: Er weiß wo deine Prioritäten liegen, Du kannst sein Ego etwas streicheln, indem du ihm andeutest wie wichtig er für Dich war in der schweren Zeit ohne Carsten. Wenn er vernünftig ist, hast Du das Thema dauerhaft geklärt.
    Mit der Zeit werden alle alten Bekannten zu amüsanten Episoden aus dem Leben …. „ist ja eeewig her!“ 😉

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    • breakpoint schreibt:

      Eigentlich gehe ich davon aus, dass das Thema bereits endgültig geklärt ist.
      Ich hatte Konrad auf mögliche Implikationen hingewiesen. Er schien kapiert zu haben.
      Seither haben wir uns aber nicht mehr unter vier Augen gesehen, und mir ist einfach nicht wohl bei der Sache, jetzt wieder so eng mit ihm zusammenarbeiten zu müssen.

      Bis zu den „einigen Ehejahren“ fehlt schon noch viel.

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      • Murgs schreibt:

        Schau lieber nach vorne!
        An dem was war kannst Du nichts mehr ändern, also mußt Du nur dafür sorgen, das kein Konflikt in der nächsten Zeit entsteht, längerfristig ist das dann kein Thema mehr.
        Wenn ihr die Sache geklärt habt, könnt ihr auch unverkrampft zusammenarbeiten – nur ein bisschen auf der Hut sein schadet nicht. Schneide das Thema ansonsten nicht nochmal an, Totschweigen ist für erledigte Probleme am besten, denn erneutes Hochkochen bringt garantiert Ärger. Ich hab da leider etwas Erfahrung aus früheren Zeiten vor meiner Ehe.

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  2. Conchi schreibt:

    Hi du,

    das ist sicher keine leichte Situation,
    ich würde es auch so versuchen, wie Murgs
    geschrieben hat, und das Thema nicht ansprechen.
    Aber ich kann deine Bedenken sehr gut verstehen.

    LG an dich
    Conchi

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