Die neueste Blogparade auf Keinstein’s Kiste stellt die Frage nach dem Lieblingsexperiment.
Ganz spontan fallen mir da diverse Stoßexperimente mit meinem persönlichen Large Hardon Collider ein. Aber das ist wohl nicht gemeint, sondern eher chemische Versuche, die man möglichst mit Substanzen und Gerätschaften ausführen kann, die man eh im Haus hat.
Nun ja – es ist Sommer – da dürfte ein Vorschlag, wie man Brausepulver herstellt willkommen sein. Für Brausepulver benötigt man eine organische Säure in Pulverform. Zitronensäure oder Weinsäure sind geeignet. Außerdem eine basische Substanz wie Backpulver oder Natron. Beides vermischt man zu etwa gleichen Teilen. Für das Aroma kann man noch Puderzucker oder Getränkepulver nach Geschmack zufügen.
Kommt das Brausepulver mit Wasser in Kontakt (entweder indem man Wasser zugibt und so ein Brausegetränk herstellt, oder direkt mit dem Speichel im Mund), so löst sich das Pulver.
Oxonium- und Carbonationen reagieren zusammen. Es entsteht Wasser, und Kohlendioxid (oh je! böse!) wird frei. Das Getränk sprudelt, das Pulver im Mund schäumt. Tatsächlich! Man kann Kohlendioxid sehen und sogar spüren!
Ein schönes physikalisches Experiment ist es zum Beispiel, eine Murmel in einer Schüssel in eine resonante Schwingung zu versetzen. Man legt eine Murmel in eine innen möglichst glatte und runde Schüssel. Dann beginnt man, die ganze Schüssel langsam in kleine Drehungen zu versetzen. Wenn man das im passenden Rhythmus macht, rollt die Kugel auf einer Art Umlaufbahn über die Wände der Schüssel. Bewegt man die Schüssel zu heftig, wird die Murmel hinausgeschleudert. Ist wirklich ein nettes, kleines Experiment, dass keinen großen Aufwand benötigt, aber ein gutes Gespür für Bewegungsabläufe bringt, sowie einen gewissen Spaßfaktor mitliefert.
Als Jugendliche hatte ich das erweitert, und in eine runde Schachtel unten ein Loch hineingeschnitten. Ich simulierte dadurch die klassische (!) Anziehung eines Elektrons vom Atomkern. Hatte das Elektron zuviel Energie, wurde das Atom ionisiert, hatte es zu wenig, fiel es in den Kern.
Für viele schöne Experiment braucht man halt auch aufwendiges Zubehör. Oder habe ihr zufällig einen Oszillographen, einen Laser, eine Röntgenröhre, eine Mikroskop, eine optische Bank samt Linsen, einen Geigerzähler, ein Teleskop, flüssiges Helium, einen Funktionsgenerator, .. daheim rumstehen?
bei brausepulver denke ich immer an die blechtrommel 🙂
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Das so schön hat geprickelt in Bauchnabel?
Ich erinnere mich an ein anderes Buch (Titel vergessen). Da haben Kinder Brausepulver auf Tomaten gestreut, und das dann gegessen.
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jepp, einige der coolsten szenen, sowohl lesend als auch filmschauend.
was passiert denn bei tomaten?
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Soweit ich mich erinnere, ging es darum, dass ein paar Kinder wetteten, wer Tomaten mit Waldmeisterbrause essen könne.
Ein Junge schaffte das tatsächlich – um sich kurz darauf zu übergeben.
Dann gab es eine Diskussion, ob er die Wette gewonnen hätte, denn zum Essen gehöre auch, das Gegessene bei sich zu behalten.
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ok, ist also was schreckliches. da lass ich die finger von.
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Es gibt so viele kleine Experimente für zu Hause, mit denen man Kindern vieles beibringen kann.
Das Brausepulver klingt gut 🙂
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Es gibt auch interessante Kinderbücher mit einfachen Experimenten.
Zum Beispiel https://www.amazon.de/Spiel-das-Wissen-schafft-Experimenten/dp/3473554375/ ist ein schönes Geschenk.
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Wäre vielleicht mal eine Überlegung wert 🙂
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Ein altes Scope und einen Funktionsgenerator hab ich noch irgendwo, bringst du das flüssige Helium mit ?
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LHe ist doch so schauderhaft kalt!
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Dann gibt’s eben ein Eis 🍦
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Gerne!
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