Dass bei unserem Wochenendhaus Renovierungen und Umbauarbeiten anstehen, hatte ich schon ein paarmal erwähnt.
Da mir das Haus nicht gehört, mir solche Details im Grunde genommen gleichgültig sind, und ich Baumaßmahmen und Veränderungen nicht ausstehen kann, halte ich mich an den Planungen weitgehend heraus. Bloß eine Sache ist dabei, die mich schon etwas stört. Carsten will den (mit Öl betriebenen) Kachelofen durch einen gemauerten, offenen Kamin ersetzen, der mit Scheitholz befeuert werden soll. Den Kachelofen werde ich vermissen, denn er eignete sich vorzüglich zum Anlehnen oder Abstützen beim Sex im Stehen. Außerdem gibt das Heizen mit Holz Rauch, Dreck und Asche. Darüber habe ich mich jetzt schon mehrmals mit Carsten unterhalten, und fasse die Gespräche darüber in einem Blogeintrag zusammen.
„Wo kriegst du überhaupt das Brennholz her?“, wollte ich wissen.
„Ich habe mich schon erkundigt. Die Gemeinde verkauft Holz. Ein Ster Kiefernholz kostet ..“
„Kiefer? Nicht dein Ernst!“
„Wieso?“, fragte er konsterniert zurück.
„Das hat kaum Heizwert, und nimmt nur Platz weg.“
„Was schlägst du vor?“
„Eiche oder Buche. Vielleicht auch Ahorn oder Birke. Am besten ist Ulme, aber das ist auch selten.“
„Wieso kennst du dich damit aus? Du interessierst dich doch sonst nicht für Bäume.“
„Aus ähnlichen Gründen, warum Sheldon sich mit Football auskennt“, meinte ich schulterzuckend, „Hobby des Vaters.“
„Da werde ich noch mal bei der Gemeinde nachfragen.“
„Und wo willst du das ganze Holz eigentlich hintun?“
„Dafür kommt ein neuer Schuppen hinter das Haus. Darin kann das trockene Holz gelagert werden. Das feuchte kommt erst mal daneben und kann mit einer Plane abgedeckt werden.“
„Und wie kriegst du das Holz klein?“
„Da gibt es jemanden im Ort, der eine mobile Bandsäge hat. Der kommt gegen Barzahlung her und sägt die Stücke in passend kurze.“
„OK. Das ist die axiale Zerteilung der Zylinder. Aber wie zerteilst du die azimutal in Sektoren?“
„Ob du es glaubst, oder nicht, Süße, es wird mir Spaß machen, am Wochenende ein bis zwei Stunden Holz zu hacken.“
Ich bin skeptisch. Das macht ihm zwei- bis dreimal Spaß, dann weniger, oder er hat keine Zeit. Und selbst wenn es ihm Spaß macht, dann powert es ihn aus, anstatt seine überschüssiger Energie mir zugute kommen zu lassen.
„Hast du denn schon mal Holz gehackt?“
„Nein, aber das kann ja nicht so schwer sein.“
Ich enthielt mich einer Bemerkung. Es wird bestimmt amüsant, ihm bei den ersten Versuchen zuzuschauen, und vielleicht lasse ich mich ja dazu herab, ihm den einen oder anderen Tipp zu geben. Solange ich nur selbst nichts damit zu tun haben muss.
holzhacken ist nur was für masochisten, und du hast natürlich vollständig recht mit deinen hölzernen betrachtungen. ich empfehle buche und wir nutzen den kamin nur aus gründen der gemütlichkeit als zusatz also.
Gefällt mirGefällt mir
Carsten will sich durch das Holzahcken wohl etwas sportlich betätigen, sich in erster Linie aber abreagieren.
Der Kachelofen (der auch nur Zusatz war), muss wegen irgendwelcher Immissionsschutzbestimmungen weg, und Carsten will ihn durch einen offenen Kamin ersetzen, weil er wohl glaubt, das sei gemütlich oder so. Ich halte das nur für rauchig und schmutzig.
Gefällt mirGefällt 1 Person
ich habe einen geschlossenen, dann wird ein schuh draus 🙂
Gefällt mirGefällt mir
Niemand hackt mehr Holz, außer der Bergdoktor im Fernsehen 🙂
Es gibt hydraulische Spalter in allen Größen. Damit kann es sogar ein Kaufmann *hihi*
Gefällt mirGefällt 1 Person
Gegen den Glauben, dass Holzhacken „Spaß macht“, kommt kein hydraulischer Spalter an. Wenn sich Carsten mal was in den Kopf setzt .. 🙄
Na, soll er’s probieren. Ich bin nicht böse, wenn der Kamin nie in Betrieb genommen wird.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Niemals Sport von null auf hundert !
Er wird sich etwas zerren oder 3 Tage mit Muskelkater auf der Couch liegen 🙂
Gefällt mirGefällt mir
Du kannst drauf wetten, dass ich darauf achte, dass er sich dabei nicht übernimmt.
(Und wenn entgegen meiner Empfehlungen doch, hat er sich das selbst zuzuschreiben, und muss durch.)
Gefällt mirGefällt 1 Person
Ja, coache ihn !
Und bemitleide ihn, wenn es aua macht 🙂
Gefällt mirGefällt 1 Person
Mitleid kann er von mir nicht erwarten. Im besten Fall verkneife ich mir ein „ich hab’s dir ja gleich gesagt“.
Gefällt mirGefällt mir
Ich bin neugierig 🙂
Gefällt mirGefällt mir
Gerüchteweise soll es sogar auch bereits gespaltenes Holz zu kaufen geben. Oder man kauft sich einen Holzspalter dazu, dann ist wird es eine technische Spielerei, anstatt es aus roher Männlichkeit heraus mit der Axt zu machen.
Aber das Video, WTF…?
Gefällt mirGefällt 1 Person
Gerüchteweise gibt es auch Heizöl zu kaufen. Aber Carsten hat sich in den Kopf gesetzt, das Holz selbst kleinzumachen.
Das Video habe ich wohl aus Galgenhumor hier eingebunden.
Gefällt mirGefällt mir
Großartig! Lange nicht gehört und hätte ich von dir nicht erwartet.
Gefällt mirGefällt mir
Naja .. hier in der Gegend ist Holzmachen gar nicht mal so selten.
Vor Carsten hätte ich das allerdings auch nicht gedacht.
Gefällt mirGefällt mir
Ich meinte die Musik 😉
Gefällt mirGefällt mir
Die Musik ist nicht mein üblicher Musikgeschmack (im Gegensatz zum Video im heutigen Blogpost), aber hier passte sie zum Thema und sie hat schon etwas erfrischendes.
Gefällt mirGefällt mir
Rauchentwicklung vermeidet man durch eine Glasscheibe. Allerdings gebe ich zu Bedenken, dass sich die Richtlinien geändert haben, also vorher informieren, ob der Kamin noch den neuesten Bestimmungen gerecht wird. Da sollte man keine schlafenden Hunde wecken.
Gefällt mirGefällt mir
Dann ist es aber kein „offener“ Kamin mehr.
Der Kachelofen entspricht nicht mehr den aktuellen Bestimmungen. Man hätte ihn durch einen Filter nachrüsten können, aber Carsten will ja unbedingt einen offenen Kamin. Der wird dann von vornherein mit den vorgeschriebenen Filtern etc. ausgestattet.
Gefällt mirGefällt mir
Man kann so einen Kamin für beides nutzen, also geschlossen oder offen.
Gefällt mirGefällt mir
Da bin ich schon gespannt auf den ersten Bericht vom Holzhacken 🙂 und anschließenden gemütlichen Abend vorm offenen Kamin
Gefällt mirGefällt 1 Person
Vor dem Frühsommer wird es sicherlich nichts mit Holzhacken. Kaminabende gibt es entsprechend dann frühestens (wenn überhaupt) Ende diesen Jahres.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Kein Problem 😀 ich kann auf den Bericht warten
Gefällt mirGefällt mir
Holzhacken wird unterschätzt. Eine tolle Betätigung und angenehm zum mal den Kopf abzuschalten und sich an seinen Körper zu erinnern. Kann also durchaus klappen und in zwei stunden hat man bei der Verwendung locker für einen Monat Holz durch…
Gefällt mirGefällt mir
So sieht es Carsten, glaube ich, auch.
Ich habe da eher Bedenken, zumal man auch das Verletzungsrisiko nicht unterschätzen sollte.
Gefällt mirGefällt mir
Alles sicherlich richtig, aber
1. Holzhacken ist einfach, das kann Mann !
2. Holzhacken macht Spass – auch mehrfach.
3. Holzhacken ist gut.
Wenn es irgendwann wirklich viel Holz vor der Hütte werden soll, dann ist natürlich der Spalter sinnvoll, aber wenn man nur selten schürt kann man das auch manuell machen.
(Einmal hacken, zweimal heizen)
Gefällt mirGefällt mir
Auch wenn beim Holzhacken Kraft ein ganz wichtiger Faktor ist, gibt es dennoch ein paar Tricks und Kniffe, wie man sich das vereinfachen kann (oder bei Missachtung dieser Kniffe erheblich erschweren).
Da der Kamin selbst in einem strengen Winter allerhöchstens etwa zehnmal in Betrieb sein dürfte, hält sich die Menge des benötigten Kleinholzes in Grenzen.
Einmal hacken, zweimal heizen dürfte eine passende Faustformel zur Abschätzung sein.
PS: Holz hacken ist nicht zu verwechseln mit Computer hacken.
Gefällt mirGefällt mir
Herrlich – was hab ich mich amüsiert.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Dann war es wenigstens nicht dämlich. 🙂
Gefällt mirGefällt mir
Auf gar keinen Fall. Da ich mit meinem Bruder zusammen seinerzeit Kaminholz verkauft habe, kann ich Carstens Leidenschaft fürs Holzhacken nachempfinden und falls er ernst machen will, mein Tipp, schenk ihm ne Kettensäge. Das ist ein tolles Männerspielzeug.
Gefällt mirGefällt mir
Danke für den Tipp, aber ich glaube, so ein Ding liegt schon irgendwo im Abstellschuppen herum.
Gefällt mirGefällt mir
Na schön, noch ein Tipp, man kann sich das Holz beim Förster kaufen. Dann empfiehlt sich ein Traktor.
Gerade bei #eBayKleinanzeigen gefunden. Wie findest du das?
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/traktor-trecker-schlepper-allgaier-a111-bandsaege-porsche/645485325-276-1168?utm_source=sharesheet&utm_medium=social&utm_campaign=socialbuttons&utm_content=app_android
Gefällt mirGefällt mir
So weit will Carsten sicher auch nicht gehen.
Wenn man ihn nur alle Jubeljahre mal brauchen könnte, lohnt ein Traktor nicht. (Und das verlinkte Modell dürfte schon recht bejahrt sein.)
Gefällt mirGefällt mir
Sowas heißt Oldtimer, liebe Anne.
Gefällt mirGefällt mir
Danke für den Hinweis, Wolle.
Aber Antiquitäten oder Vintage entsprechen so gar nicht meinem Geschmack.
Gefällt mirGefällt mir
Vielleicht hat er früher mal „Phantom-Kommando“ gesehen. Am Anfang hackt Arnie Holz. Und schleppt nen Holzstamm erst mal her. Sag ihm, so sieht das nicht aus. Und mit bloßen Händen auseinander reißen wie Captain America in „Civil War“ klappt auch nur im Film.
Gefällt mirGefällt mir
Keine Ahnung, ob er diesen Film kennt.
In Filmen sieht Holzhacken eh meistens völlig falsch aus. Da stimmt die Schwungbewegung schon nicht.
Gefällt mirGefällt mir
Carsten ist doch auch Generation 50+, wenn ich recht weiß? Dann kennt er den Film mit 80%iger Sicherheit.
Gefällt mirGefällt mir
Das Alter stimmt zwar, aber für Actionfilme hat er sich AFAIK nie sonderlich interessiert.
Selbst wenn er den Film irgendwann gesehen hat, heißt das auch nicht, dass er sich noch daran erinnert.
Gefällt mirGefällt mir
Pingback: Der Hacker //1874 | breakpoint
Pingback: TWEEEEeeeeeee..eeee..ts //1953 | breakpoint
Pingback: Rauchige Anmache //1956 | breakpoint