Offenbar ist die Klinik zur Zeit überfüllt, so dass weder Carsten’s noch Norbert’s Einfluss mich davor bewahrten, doch noch eine Zimmergenossin zu bekommen.
Eigentlich würde mich das ja gar nicht so sehr stören, aber diese Frau hat nonstop irgendwelchen lauten Besuch, und ausnahmslos jeder bringt ihr einen riesigen Blumenstrauß mit. Die Krankenschwester meinte schon, wenn das so weiterginge, würden ihnen bald die Vasen ausgehen. Nach und nach wurde fast jedes freie Plätzchen mit Blumen vollgestellt, auch der Esstisch. Aber das macht ja nichts, da sie von diesem ausklappbaren Tablett an ihrem Nachtschränkchen isst. Dass ich bei mir mein Notebook (selbstverständlich Kensington-gesichert) darauf ausgebreitet habe, ist ja egal.
Mittags war Carsten nur kurz dagewesen, weil sie zu der Zeit Besuch von mehreren Personen hatte, und wir uns dabei einfach nicht ruhig unterhalten konnten. Aber abends kam er dann wieder, um länger mit mir zu sprechen (d.h. hauptsächlich spricht er, weil ich es besser noch vermeide).
Prompt meckerte sie, dass die Besuchszeit bereits vorüber sei, sie jetzt müde sei und Ruhe haben wolle, um zu schlafen. Carsten antwortete, dass wir ganz leise wären, und sie nicht stören würden.
Also klingelte sie nach der Krankenschwester.
Die Krankenschwester druckste etwas herum, dass sie Carsten bitten müsse, zu gehen, da jetzt abends die Patienten ruhen sollten.
„Ich kläre das,“ meinte Carsten ganz ruhig, und verließ mit der Krankenschwester den Raum. Etwa eine Viertelstunde später kam er wieder zurück. Ich weiß nicht, mit wem er gesprochen hat. Jedenfalls blieb er noch länger, und hat auch veranlasst, dass nach und nach die allermisten Blumen aus dem Zimmer entfernt wurden.
Ich finde diese Besucheranstürme grauslich.
Wenn mehrere Leute kommen dann geht man mit ihnen nach draußen. In jedem Krankenhaus gibt es Besucherzimmer oder Ecken.
Man teilt sich schließlich ein Zimmer und da hat man eben Rücksicht zu nehmen.
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Es fällt ihr wohl noch schwer, das Bett zu verlassen.
Sonst hätte ich sie wohl schon gebeten, zumindest zeitweise mit ihrem Besuch raus zu gehen. Ich habe ja auch Verständnis, wenn man mal Besuch hat.
Da ich schon den ganzen Tag über (fast) keinen Besuch hatte, wollte ich dagegen wenigstens Abends etwas Zeit mit Carsten verbringen, und wenn’s nur ein bisschen Händchenhalten ist.
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Ein Abbild der Egomanen unserer Gesellschaft*kopfschüttel*
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Solche Mentalität ist wohl gar nicht so selten:
Seine eigenen Rechte so weit ausschöpfen wie nur möglich, ohne dabei irgendwelche Rücksichten auch nur zu erwägen. Aber wehe, ein anderer wagt es, sich auch nur im Graubereich zu bewegen und damit die eigenen Bequemlichkeiten zu tangieren.
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Das erlebe ich jeden Tag auf der Strasse, manchmal in der Firma und oft sogar im Supermarkt.
MemyselfandI. Mehr zählt nicht.
Halleluja.
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Gegen einen gesunden Egoismus ist ja nichts einzuwenden, aber irgendwo muss man auch eine Grenze sehen.
Jeder denkt an sich. Nur ich denk‘ an mich.
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Oh! Kam heute erst zum Lesen hier! Liebe Breakpoint, ich wünsche Dir gute und schnelle Genesung! Und eine andere Bettnachbarin – solche kenne ich auch: Sich selbst alles herausnehmen, aber dann bei anderen über jede Kleinigkeit mäkeln und meckern, *kopfschütteln*. Lass Dir davon nicht die Laune verderben; umso schöner wird sicher Dein „Empfang“, wenn Du wieder daheim bei Deinem Liebsten bist! 😉
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Danke, Molly!
Wenn es sich die Ärzte nicht noch anders überlegen, dann komme ich ja in ein paar Stunden heim – rechtzeitig zum Wochenende. 😀
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Sehr schön! 🙂
Mal so ganz allgemein: Soll ich mal ein Wörtchen mit Deinen Mandeln reden? *fiesgrins* Danach machen die so einen Käse garantiert nie wieder, muahaha! 😉
Wünsche Dir/Euch ein schönes WE!
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Wusste nicht, dass du Mandelflüsterin bist.
Aber du kannst ja mal Kuchen oder Plätzchen mit (gemahlenen) Mandeln backen.
Ich wünsche dir und deiner ganzen Familie ein schönes Wochenende zurück!
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LOL – ich kläre das. Köstlich. Gefällt mir. Ich kann auch so freundlich sein zu anderen.
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„Ich kann auch so freundlich sein zu anderen.“
Zwischen Können, Wollen und tatsächlich Tun sind natürlich schon noch Unterschiede.
Aber ich denke, du setzt dein Können auch meist in die Praxis um.
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Da wo es mir notwendig erscheint (und inzwischen mit der Begrenzung auf: wo es dann noch Erfolg verspricht): ja, ganz klar. Freundlich sein hat was.
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Naja, mit Leuten, die auffallend und übermäßig freundlich sind, sollte man eher vorsichtig umgehen.
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So oder so freundlich – da hast du nicht unrecht. Und auffallend bin ich nun dabei gar nicht. Absolut nicht.
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Eine authentische Unfreundlichkeit ist mir trotzdem lieber als schleimige Freundlichkeit.
Glückwunsch, du hast den 10000-sten Kommentar geschrieben!
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Wie jetzt? Kein Privileg auf ein Einzelzimmer?
War wenigstens die Chefarztbehandlung inklusive?
Egal. Hoffen wir mal auf mehr Isolation und Komfort beim nächsten Aufenthalt. Ich drück‘ schon mal die Daumen.
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Das ist ja wohl unglaublich, lol. Die empfängt den ganzen Tag ihren Hofstaat und dann möchte Frau Prinzessin ab 20.00 Uhr schlafen. Ich kann solche Nombrilisten nicht ab. Gut, dass Dein Partner da so cool geblieben ist.
LG bo
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Ach, was soll ich sagen? Ich bin einfach froh, dass ich wieder daheim bin.
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Ach, es ist ausgestanden! Das freut mich (und Dich wahrscheinlich noch viel mehr). 😀
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ich finde die vielen besuche und blumen nicht so schlimm wie die person, die dann selber rummeckert wegen irgednwelcher besuchszeiten. würde mir nie einfallen.
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Wenn sie nicht selbst so bigott und doppelmoralisch gewesen wäre, hätte ich ihre Besucher und Blumen klaglos geduldet, obwohl sie mich durchaus störten.
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das ist es ja, was mich auch so aufregt. man selbst duldet so viel, weil man ein bisschen anstand hat und solche leute machen sich da einfach gar keine platte.
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Tja .. und genau mit solchen Leuten komme ich nicht klar, die für sich selbst alle Rechte heraus nehmen, anderen aber keinerlei Freiheiten zugestehen.
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da sind wir uns einig. 🙂
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Wo ist hier der „Like“-Button?
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Gibt es hier leider nicht, aber ich freue mich über jeden Kommentar.
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Vielleicht hat Norbert seine Arztmillionen genommen und die Krankenschwester bestochen?
Ärzte sind doch so reich. Sagt man.
Geht Norbert eigentlich immer noch fremd?
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Norbert hatte damit nichts zu tun.
Über den neuesten Klatsch (sofern es welchen gibt) bin ich nicht informiert.
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