Sechshundertdreiundvierzig

Was macht richtig gute Blogartikel aus?
Das ist die Fragestellung einer Blogparade auf 1001 Erfolgsgeheimnisse.
Mir stellt sich dabei zunächst die Frage: Cui bono – gut für wen?
Ob ein Blogeintrag „gut“ für Suchmaschinen ist, das ist mir persönlich ziemlich egal. Deshalb definiere ich die Fragestellung um in: Was macht für mich einen guten Blogartikel aus?
Meine eigenen, subjektiven Ansichten mögen dabei durchaus mit dem Geschmack der Mehrheit kontrastieren, aber aus einer anderen Perspektive möchte ich nicht schreiben.

Zunächst die Formalien:
Mit zwei bis drei Kilobyte Länge ist es häufig möglich, eine ausgewogene Balance zwischen Informationsfülle und Ausführlichkeit zu erreichen. Längere Texte sind oft TLTR, in kürzeren Texten bringt man nur wenig Einzelheiten unter. Diese Textlänge hat sich zwar in vielen Fällen bewährt, ist aber kein unumstößliches Prinzip, das ich jedesmal einhalte, sondern gibt nur die m.E. optimale Größenordnung an, und sollte flexibel auch mal (deutlich) über- oder unterschritten werden.
Wer will, darf gerne Zwischenüberschriften oder Bilder in seine Texte einfügen. Ich mache das aber bewusst nicht, und führe ein reines Textblog.

Eigentlich fallen mir wenige starre Regeln ein, die man unbedingt beim Schreiben eines Eintrags beachten müsste.
Wenn das Thema passt, schreibt sich ein guter Eintrag fast von allein. Ob das Thema für den einzelnen Leser interessant ist, ist da von viel größerer Bedeuting. Und was der eine spannend findet, ist für den nächsten langweilig, der übernächste kann es gar nicht nachvollziehen, und noch ein anderer fühlt sich provoziert oder angewidert.
Nach meinen bisherigen Blogerfahrungen mögen meine regelmäßigen Leser vor allem die dialogbasierenden Einträge. Wenn ich daraufhin versuchen würde, nur noch Dialoge zu bloggen, wäre das aber auch bald öde. Denn da fehlt mir einfach der Stoff. Wer will schon ständig Diskussionen lesen, in denen etwa ein Terminplan durchgesprochen wird?
Ich schreibe meist mit recht hoher Informationsdichte. Auch bei anderen Blogs mag ich es nicht, wenn der gleiche Gedanke immer wieder nur leicht abgewandelt wiedergekäut wird. Das bringt mich nicht voran und Redundanz kostet nur Zeit.

Ob ein Blogeintrag eine Einleitung braucht oder nicht, hängt vom Thema ab. Meist ist sie sinnvoll, manchmal gehe ich aber auch gleich in medias res.
Eine Schlusspointe oder ein Fazit ist für einen guten Eintrag empfehlenswert. Allerdings fällt mir da nicht immer etwas passendes ein – gerade wenn ich mittlerweile in Zeitdruck komme.

Ein Blogartikel, der mit Rechtschreib- oder Grammatikfehlern übersät ist, kann nicht gut sein (es sei denn, sie werden – wie bei mir häufig – als Stilmittel eingesetzt). Bei einzelnen Fehlern dagegen sollte man tolerant sein.

Für die Schlussbemerkung zitiere ich sinngemäß meinen Mann, laut dem ein Blogeintrag flüssig und eloquent formuliert sein sollte, und der meint, dass ich das gerade nicht könnte, weil ich viel zu technisch, kühl und sachlich schreibe.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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5 Antworten zu Sechshundertdreiundvierzig

  1. plietschejung schreibt:

    Es gibt nur wie echte Regel: relevanter Content.

    Content, der niemand interessiert, kann dreimal schön geschrieben sein, es bleibt scrap.

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  2. Pingback: Neunhundertacht | breakpoint

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