Zweihundertzweiundsechzig

Wir waren gestern abend wieder mal essen.
Carsten überlegt sich tatsächlich ein Konzept, wie er in Zukunft seine Arbeitszeit reduzieren kann. Umgesetzt hat er bisher allerdings noch nichts. Immerhin, ein Fortschritt.
Da ich nach meiner Erkrankung noch nicht so ganz fit bin, kamen wir schon relativ früh wieder zurück nach Hause.

Wir hatten es im letzten halben Jahr meistens so gehandhabt, dass wir uns mit dem steuerlichen Absetzen der Kosten des Essens abwechselten, selbst wenn de facto Carsten immer bezahlte.
Das würde aber nicht mehr funktionieren, wenn wir erst verheiratet wären.
„Du bist dir aber schon bewusst, dass wir dann unsere Geschäftsessen nicht mehr von der Steuer absetzen können“, gab ich zu bedenken.
„Hm. Dann hoffe ich mal, dass ich das einigermaßen finanziell verkrafte“, erwiderte er, „einfacher wäre es natürlich, wenn du endlich kochen lernen würdest.“
„Warum ich?“, brauste ich auf, „koch‘ du doch. Schließlich sind alle bekannten Meisterköche Männer!“
„Im Gegensatz zu mir bist du aber ohnehin den ganzen Tag zu Hause.“
„Wo ich – genau wie du – den ganzen Tag arbeite.“
Allmählich dämmerte es mir, dass er mich nur aufziehen wollte. Aber das kann ich auch: „Soll ich dich dann in Zukunft mit Geschichten erfreuen, wie ‚Ich habe heute einen Rettich gerieben. Der lag sehr gut in der Hand. Die Zucchini dagegen waren deprimierend‘ oder ‚Eier kann man kochen, dann werden sie hart oder man trennt sie und kann das Eiweiß schlagen, bis es steif wird‘?“ (Bei Zucchini sollen angeblich kleine besser sein als große – verkehrte Welt!)
„Stop! Hör auf! Du hast ja gewonnen. Eine Küche ist wohl wirklich nicht der geeignetste Ort für dich.“
Na also. Ich lächelte ihn an und wartete auf seine weiteren Vorschläge.
„Hast du nicht gerade etwas von ’steif‘ und ‚hart‘ gesagt?“, fragte er schließlich (eine sehr selektive Wahrnehmung 😉 ).
„Äh, .., ich habe von Eiern gesprochen. Von Hühnereiern, um genau zu sein.“
„Und ich meinte etwas anderes.“
„Hm, ich bin sicher, dass wir uns diesbezüglich auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können.“

Überrascht es jemanden, dass wir uns tatsächlich (ver)einigten? 😉

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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3 Antworten zu Zweihundertzweiundsechzig

  1. Kummerkasten-Sisa schreibt:

    Ha ha, nein, es überrascht mich nicht 😛

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  2. ednong schreibt:

    Ich bin völlig überrascht jetzt.

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