Übertrag //2991

Euch allen ein glückliches, gesundes und erfolgreiches neues Jahr (2^10 + 10^3).

Dieser Jahreswechsel war erheblich besser als der letzte.
Nachdem Carsten mit dem Bürgermeister geredet hatte, gab es in der Gemeinde darüber größere Diskussionen.
Einige Bürger hätten schon gerne Feuerwerk verschossen, und wollten das Verbot im Ortskern wieder aufheben. Dann sollte das Verbot zwar in unsere Siedlung ausgedehnt werden, aber beim Ortsrand auf der anderen Seite gab es auch Anwohner, die heftig dagegen protestierten, denn dann hätte sich das Feuerwerk in ihrem Straßenzug konzentriert. Kurz – niemand wollte das Feuerwerk dort, wo er selbst wohnte (mit Ausnahme einiger, die selbst feuerwerken wollten). Letztendlich wurde das Feuerwerk dann im ganzen Ort verboten, auch überall am Ortsrand. Wer trotzdem unbedingt Feuerwerk abschießen wollte, dem blieb nichts anderes übrig, als in eine der Nachbargemeinden zu fahren, wo Feuerwerk noch erlaubt war.
Ganz ließ sich das Feuerwerkverbot offenbar nicht durchsetzen und kontrollieren. Ein paar einzelne Böller hörte ich schon, aber kein Vergleich zum letzten Silvester. Was geht nur in den Leuten vor bei solchen Rücksichtslosigkeiten? Lärm und Krach zu nachtschlafender Zeit, Rauch und Gestank, Dreck und Müll, gesundheits-, umwelt- und klimaschädliche Emissionen, Brand- und Verletzungsgefahr, .. und dafür auch noch Geld ausgegeben, ..

Dann ist noch etwas passiert, das aber im Zusammenhang mit der Firma steht. Darüber blogge ich – wenn überhaupt – ein andermal.

Stattdessen möchte ich darauf hinweisen, dass sich die Erde in der kommenden Nacht um 1:39 UTC+1 im Perihel befindet. Nie sind wir im Jahresverlauf der Sonne näher. Danach entfernen wir uns wieder von der Sonne, weil der radiale Abstand zunimmt.
Dieses astronomische Ereignis ist mir persönlich wesentlich wichtiger, als die willkürliche Festsetzung des Kalenderdatums, bei dem ich den Jahreswechsel (dem global noch nicht einmal ein eindeutiger Zeitpunkt zuzuordnen ist) eigentlich am liebsten verschlafen würde, wenn man mich denn nur ließe.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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25 Antworten zu Übertrag //2991

  1. pirx1 schreibt:

    Ein schöner Beleg für die grundsätzliche Schwäche der sog. Demokratie, die zwar konfliktärmer scheint, weil die Mehrheit ihre Interessen durchsetzt, aber dabei wenig Rücksicht auf vernunftgeleitete Entscheidungskriterien nimmt (es sei denn, man wäre so naiv, anzunehmen, dass es tatsächlich eine „Schwarmintelligenz“ gäbe, der Intelligenzgrad einer Gruppe also automatisch mit der Zahl der Beteiligten steige – da glaube ich persönlich eher das genaue Gegenteil, ich bin ein eindeutiger Anhänger der Schwarmdemenztheorie, schon gleich in einer Gemeinschaft, in der Einfalt und fehlende Eigeninitiative auch noch konsequent belohnt werden).

    Offenbar bedarf es doch auch (oder gerade) in der Demokratie zumindest gelegentlich eines wohlmeinenden, wissenden und übergeordneten Regulationsmechanismus, damit sich sachlich richtige Ideen auch gegen den Widerstand von Mehrheiten und Lobbyisten durchsetzen können.

    Hier: Gegen die ungebremste und vollkommen unsinnige alljährliche Emission von Dreck, Staub und Lärm stehen klar Argumente. Tiere und Umwelt leiden eindeutig; Sprengstoff hat in der Hand von Laien nichts zu suchen, schon Kinder und Jugendliche in diesem Sinn in verantwortungsloser Weise fehlzuleiten ist didaktisch vollkommen verquer; das alljährliche sog. „Feuerwerk“ zum Jahreswechsel genügt auch keinerlei ästhetischen Kriterien, schon gleich nicht, wenn es um reine Lärmproduktion (sog. „Böller“) geht; die Belastung der Sozialkassen durch Menschen mit fahrlässig und in selbstverletzender Weise abgesprengten Gliedmaßen ist so vermeidbar und unnötig wie die vermehrten Ausgaben für Sicherheitskräfte zum Schutz vor pyrotechnischen Angriffen; die oft angeführte, vermeintlich zu sichernde „Unzahl der Arbeitsplätze in der deutschen Pyrotechnikproduktion“ (lächerliche ca. 3000) ist eine Farce und ein Pseudoargument, vielmehr wird der Löwenanteil der am Silvesterabend und (ordnungswidrig) in den Tagen um Silvester verschossenen Sprengstoffe aus dem sonst doch als so ideologisch problematisch gebrandmarkten China importiert; auch wird das Argument, der Staat hätte doch immerhin ca 35 Mio Einnahmen aus MwSt aus dem Pyrotechnikverkauf schon durch die bei weitem höheren Mehrausgaben ungültig.

    In diesem Sinne: Well done, Carsten und Anne!

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  2. Ochmonek schreibt:

    Wie heißt nochmal der Fachbegriff dafür, wenn man mit den Bürgermeister redet und mit Geldscheinen wedelt um private Interessen durchzusetzen?

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    • pirx1 schreibt:

      Hitzewallung?

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    • Mia schreibt:

      Der Volksmund nennt es Filz.

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      • pirx1 schreibt:

        Ein Mensch spendet 1 Mio EUR zweckgebunden für ein Krankenhaus. Filz oder caritative Tat?

        Ein Mensch spendet 10.000 EUR, damit an Silvester niemand belästigt wird. Filz? Wo ist der Unterschied?

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        • Mia schreibt:

          In erster Linie ging es ja wohl um die Abwendung der eigenen Belästigung der Familie „Klugsch-Nühm“.
          Dass viele andere Einwohner vom Verbot profitierten, war ein angenehmer Nebeneffekt. Die Gemeinde wird den Initiatoren auf ewig dankbar sein.
          Carsten & Anne for Bürgermeister! ✌

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          • pirx1 schreibt:

            Wenn ich 1 Mio EUR für ein Krankenhaus spende, u.a. weil ich dort selber behandelt werde (dann wohl auch besonders „caring“) und es gleichzeitig der Allgemeinheit nützt – ist das also anrüchig und sollte verboten sein?

            In den USA lebt Gemeinnutz ganz wesentlich von privaten Initiativen (Fundraising, Spenden), viel mehr, als bei uns und gehört da zum guten Ton und wird als solches auch in der öffentlichen Meinung honoriert.

            Wir dagegen finden es normal, dass Mittel in Form von Steuern, von denen auch nur noch ein Teil in der Sozialfürsorge landet, jedermann abgepresst werden und meinen, dass wir deshalb moralisch einwandfreier wären? Fragwürdige Moral!

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  3. Plietsche Jung schreibt:

    Och … es wird wieder gejammert …
    Ich bin zwar auch kein Freund des jährlichen Feuerwerks, aber ich bin durchaus gegen die aktuelle, ach so populäre Verbotspolitik. Macht den Mist einfach um das 10-fach teurer und der Konsum geht unmittelbar zurück.

    Die Schwäche der Demokratie sind momentan eher die Minderheiten, die bestimmen, was die Majoritäten tun sollen/müssen/dürfen. Dies startet beim Gendern, bei dem, was man essen sollte und was Recht, Wahrheit und Biologie sein soll. Den übergeordneten Regulationsmechanismus dafür haben wir bereits.

    Und wenn hier das Thema von „sachlichen Gründen“ zur Entscheidungsfindung schon genannt wird, dann sollte man schon bei der „Klimarettung“ so konsequent sein und ein menschliches Vermehrungslimit aussprechen, denn die wachsende Erdbevölkerung ist konsum- und energiehungrig und damit die Hauptursache des Wandels. Bei 10 Milliarden Menschen braucht niemand mehr über Klimarettung nachdenken, denn allein die Nahrungsmittelerzeugung wird den Kollaps bedeuten, selbst mit neuen Pestiziden oder Gen-Futter. Sagt nur niemand, ist nicht besonders opportun.

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    • pirx1 schreibt:

      Was ist denn eine (ja wohl nur künstlich z. B. über Steuern realisierbare) Verteuerung anderes, als ein Verbot?

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    • pirx1 schreibt:

      Ist die „aktuelle Verbotspolitik“ denn so neu? Oder ist das nur ein aktuell gern genutzter populistischer Slogan?

      Gibt es ein „Nicht-Gender-Verbot“ – oder ist es nicht vielmehr so, dass das Meinungspendel dazu ´mal in die eine, dann in die andere Richtung ausschlägt, die Mehrheit aber einfach nicht gendert (und damit gegen kein Verbot verstößt, weil es keines gibt)?

      Gibt es ein „Essverbot“ – oder ist es nicht vielmehr so, dass es nur vernünftige Ernährungsempfehlungen gibt (wie immer schon, an die sich aber auch immer schon die Mehrheit gar nicht hält)?

      Bricht irgendjemandem ein Zacken aus der Krone, wenn -zugegeben eine Minderheit- auf dem Begriff eines „sozialen Geschlechts“ herumreitet (von dem man doch jetzt schon weiß, dass es sich als wenig nützlich erweisen wird)?

      Andere Verbote in der Geschichte – viel restriktivere – kritisiert dagegen gar keiner?

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      • Plietsche Jung schreibt:

        Geh in die Uni und sieh dir an, wie Nicht-Gendern sanktioniert wird.

        Schau dir die Medienlandschaft an und du wirst hoffentlich erkennen, wie man als Bratwurst-Esser verächtlich behandelt wirst. Veggie-Days und andere Irrläufer in Kantinen ohne die Möglichkeit einer anderen Auswahl. Die Realität zeigt, dass Kantinen so nicht überleben. Gut so.

        Es gibt kein „soziales Geschlecht“. Es geht auch nicht um Zacken in der Krone, sondern um sozialen Blödsinn und Gängelung von ziemlich normal denkenden Menschen. Bestes Beispiel: DER Markus Ganserer im Bundestag. Per Frauenquote im Bundestag, weil er denkt, er sei eine Frau. Weder operativ angepasst, noch im Perso deklariert als Frau. Einfach nur in Frauenkleidung und Perücke. So blöd ist nur eine Partei. Dekadenz in Reinkultur.

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        • pirx1 schreibt:

          Die erste Klage gegen eine Promotionsordnung, in der Gendern verlangt wird und die bis zum BVG durchgehalten würde – und diese Sanktionen wären Geschichte.

          Veganer / Vegetarier werden nicht minder verächtlich behandelt. Unnötige Grabenkriege für nix und wieder nix. Und wie du schon schreibst: Kantinen überleben in der wirklichen Welt nur mit Pommes Schranke und Currywurst.

          Der Markus Ganserer tut mir nicht weh, ich denke mir meinen Teil dazu – der Quotenblödsinn dagegen weitaus mehr.

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          • Plietsche Jung schreibt:

            Und wer von den Studenten soll das machen?
            Schon die AstA ist ein Befürworter des Neusprechs.

            Pommes Schranke und Currywurst als Allheilmittel für kantinische Geschäftstüchtigkeit ist natürlich auch Unsinn. Es gibt immer Variationen, aber eben keine Veggie-Exklusivität. In welchen Kantinen bist du zuhause?

            Na, da sind wir uns ja mal einig.

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            • pirx1 schreibt:

              RCDS? Verbindungsstudenten? Es gibt ja nicht nur Marxisten an Universitäten.

              Currywurst und Schnitzel sind die unbestrittenen und meistgefragten Kantinendauerbrenner. Ohne die wird das wirtschaftliche Überleben schwer.

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        • pirx1 schreibt:

          Alles wirklich nicht neu:

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    • Tatsächlich ist die Überbevölkerung das eigentliche Problem. Die Resourcen reichen nicht für alle.
      Zu wenig Platz, insbesondere in unserem dicht besiedelten Deutschland, als dass jeder machen könnte, was er will, ohne die Menschen in der nächsten Umgebung zu stören.

      Leider geht es nicht ganz ohne Verbote. Die Menschen sind viel zu unvernünftig, um sie völlig ohne Regeln aufeinander loszulassen. Friedliche Koexistenz geht höchstens dann, wenn jeder ausreichend Freiraum hat. Und selbst dann gibt es noch Habgier und Neid, die Konflikte hervorrufen.

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