Bin heute erst später mit Bloggen dran. Aber ich wollte den aktuellen Eintrag noch fertig kriegen, und das hat einfach gedauert. Weil ich mich beeilen musste, ist diesmal der Text anfangs zwar noch einigermaßen ausführlich, später aber weniger, und es sind auch ein paar Sprünge in der Konversation, weil ich uninteressantere Passagen gekürzt und belanglose Stellen ausgelassen habe.
Nachdem ich den friedlich schlafenden Johannes ins Bett gelegt hatte, setzte ich mich zu Carsten auf das Sofa. So wie wir es gerne zu tun pflegen, legte ich meine unbestrumpften Beine über seinen Schoß.
„Weißt du, was heute für ein Tag ist?“
„Verena wird 30. Ich habe ihr bereits zum Geburtstag gratuliert.“
„Ja, das auch. Aber das meinte ich nicht. Geh nur mal ein Drittel der Zeit zurück.“
Er schmunzelte: „Als ob ich das vergessen könnte. Es war damals eine schwere Zeit, und an diesem Tag war ich besonders missmutig.“
„Midlife-Crisis würde ich sagen.“
„Kann sein. Mir fehlte der annige Jungbrunnen.“
„Du warst schon ziemlich griesgrämig zu mir.“
„Ich kam in düstere Gedanken versunken ins Büro, und sah dich. Einen Moment lang setzte mein Gehirn aus. Du warst so unglaublich sexy .. diese wahnsinnig langen Beine .. ich wusste gar nicht wirklich, was ich sage.“
„Hm .. du hast es ja dann wieder gut gemacht. Und du hast mich schon auch beeindruckt. So häufig sind Männer nicht, zu denen ich aufsehen kann.“
„Als wir dann miteinander sprachen, warst du geistreich und scharfsinnig, dazu dieser unnachahmliche, erfrischende Humor .. ich wollte dich näher kennenlernen.“
„Dafür hast du es aber ziemlich langsam angehen lassen.“
„Ich hatte Zeit. Du hättest es beschleunigen können. Egal. Ich würde so gerne wieder mal mit dir essen gehen, aber dafür ist jetzt leider nicht die richtige Zeit. Nach all den Jahren bist du immer noch so wunderschön, und bist sogar noch begehrenswerter geworden.“
..
Dass ich an ihm u.a. seine Zuverlässigkeit, ebenbürtigen Verstand, Fürsorglichkeit, zielgerichtete Entschlossenheit, Gelassenheit und Durchsetzungsstärke schätze oder bewundere, sage ich ihm lieber nicht. Sonst wird er nur noch überheblicher. Als Liebhaber ist er unübertroffen – ich hatte früher ja Vergleichsmöglichkeiten.
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„Du hast Glück, dass ich dich so gut im Griff habe.“
„Wenn du meinst, Schatz.“
Ich hob meine Beine hoch, die über seinem Schoß gelegen waren, drehte mich um pi/2, und setzte mich züchtig neben ihn. Mein innerer Maxwell’scher Dämon sorgt schon dafür, dass ich gleichzeitig unterkühlt und heiß wirke.
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„Ich würde es wirklich bedauern, dich rausschmeißen zu müssen, wenn du zu dick wirst.“
„Du kannst mich gar nicht aus deinem Leben schmeißen“, stellte ich ungerührt fest, „auch nicht mehr aus der Firma.“
„Aber aus meinem Bett schon.“
..
„Ich mag es, dass wir uns morgens einander anmuffeln können, ohne dass dies unser Verhältnis beeinträchtigt“,meinte ich, „es wäre sehr anstrengend, schon früh am Morgen überschwänglich-muntere Freundlichkeit erleben oder selbst versprühen zu müssen.“
Er drehte sich rüber in meine Rechtung, lehnte sich über mich, und küsste mich.
Das Sofa ist nicht der optimale Platz, um eine ohnehin schon intime Beziehung weiter zu vertiefen und in den Jungbrunnen einzutauchen, aber es geht. Ubi voluptas, ibi via.
..
Ja, vor zehn Jahren hat es angefangen. Seither hat sich eine starke Bindung zwischen uns entwickelt, die auf aufrichtiger Zuneigung und vertrauensvoller Kumpelhaftigkeit basiert. Dennoch haben wir unsere Autonomie als unabhängige Menschen behalten. Und er mag meine nerdigen Marotten.
ein schönes resümée .-) und wo ein wille ist, IST ein weg :-9
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Es ist schon kaum noch vorstellbar, was in den letzten zehn Jahren alles geschehen ist, und wieviel sich verändert hat!
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Warum könnt ihr nicht essen gehen? Oder meinte er diesen speziellen Abend?
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Mit Maske u. dgl. ist ein Restaurantbesuch nicht so unbeschwert und entspannt, wie wir uns das wünschen würden.
Aber, mal sehen, vielleicht gehen wir demnächst ja trotzdem mal (solange wir es noch dürfen).
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Gerade jetzt würde ich die kleine Freiheit noch nutzen. Es findet sich bestimmt ein Lokal, das eine kleine Nische im Garten hat, wo ihr drei abgelegen sitzen könnt. Ein schönes Menü, Ruhe, Entspannung und dann mit dem Taxi heim.
Ich bewirte meine Holdeste heute auch wieder. Hier gibt es im Umkreis von 50 Kilometern leider nur einen richtig guten Koch und daher können wir nicht auswärtig essen. Sie will Currywurst. Curry habe ich schon fertig, die Tomaten aus dem Nachbargarten köcheln schon auf dem Herd. Der kleine Metzger nebenan hat einige Kilo Rindswurst nach meinem Rezept im Kessel und wenn die kalt sind, hol ich sie ab. Die Kühltruhe wird dann auch noch gut gefüllt. Dazu gibt es Pommes in Nierenfett. Wie in Belgien.
Ich werde sogar ein Bier trinken.
Führ deinen Männe auch mal aus, das macht den Kopf frei vom Alltag.
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Wir sollten es demnächst wirklich mal wieder einrichten, und sei es nur, um die Gastronomen in der Umgebung zu unterstützen. Eile ist wohl geboten.
Ich habe mich ja in den letzten etlichen Monaten ziemlich dran gewöhnt, selbst zu kochen, dass ich das Restaurantessen kaum noch vermisse.
Es ist halt ziemlich zeitaufwändig, aber dafür auch schmackhaft.
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Ich hätte auch gerne mal wieder eine Ochsenkeule vom Drehgrill. So richtig mit Knobi und frischem Brot aus der Glut. Kannste daheim nicht machen. Irgendwo bei Regensburg macht das ein Lokal. Wenns nur nicht so weit wäre…..
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Ochsenschwanzsuppe würde ich gerne mal wieder essen. Die gibt es aber kaum noch irgendwo, und wenn, dann nur mit Pilzen 😦
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Klar oder gebunden? Hab ich sicher 30 Jahre nicht mehr in einem Restaurant gesehen.
Ich mach sie als klare Suppe, wenn ich sie selber koche. Pilze stören mich nicht, müssen aber nicht rein. Wenn würde ich gebratene dünne Scheiben vom Kräutersaitling verwenden.
Meistens war die Suppe ja früher aus der Dose, mit diesen geviertelten Champignons. Bäh.
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Das ist so lange her ..
Aber klar war die Suppe nicht, sondern braun und leicht dickflüssig – also dann wohl gebunden.
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Ochsenschwanzsuppe kannst du doch daheim herstellen. Die braucht nur verdammt viel Zeit. Lohnt sich aber, weil das gibt richtig Tinte auf den Füller 🙂
Aber wer macht da Pilze dran?????? Überhaupt, Pilze brät man, Suppe mit Pilzen kenne ich nur aus Tüten und Dosen.
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Tom yam gung, Pilzsuppe, böhmische Kartoffelsuppe…
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Die Zeit hab ich aber nicht, und für ein oder zwei Teller lohnt sich das ohnehin nicht.
War auch nur so eine Idee. In meiner Kindheit hatten wir die Suppe vielleicht ein- oder zweimal im Jahr. Ich hatte mich nur gerade wieder daran erinnert. Nicht so wichtig.
Da trage ich lieber einen Pferdeschwanz. Das geht schneller.
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Suppen machen nicht viel Arbeit, sie köcheln nur stundenlang alleine sich hin.
Die Brühe kann man vielfältig weiterverwenden.
Ich koche mindestens einmal die Woche eine.
Da kommen dann auch Gemüsereste dazu, Schalen und Endstücke.
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Trotzdem muss man gelegentlich nach ihnen sehen, vielleicht auch mal umrühren.
Da ich meistens anderweitig beschäftigt bin (u.a. Arbeit, Baby) sind mir solche Unterbrechungen meiner aktuellen Tätigkeit äußerst lästig.
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Ich schau da tatsächlich Stunden nicht nach.
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Mir ist gerade mal wieder aufgefallen, meine Biotonne ist seit Wochen nicht geleert worden. Der ganze Kram landet in der Brühe. Das wird dann zu einem Konzentrat und sorgt für geschmackliche Explosionen. Die Gäste waren gestern mal wieder hin und weg und der Abend war lang. Ich habe einen Ochsenschwanz beim Metzger bestellt, danke für die Idee. Ich brate den dann mit Zwiebeln, Lauch, Sellerie und Möhren an – in geklärter Butter. Gelöscht wird mit einem richtig fetten Dornfelder. Die 10 Liter Brühe lasse ich dann drei Tage lang reduzieren. Gibt 4-5 Portionen. Für Geld kann man das nicht kaufen.
Es wird kein Salz, oder sonstiges Gewürz verwendet, nur die reine Essenz der Zutaten.
Chinesen legen dafür Summen auf den Tisch, die sind jenseits aller Vorstellungskraft.
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Guten Appetit!
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Wenn mit Maske, dann gilt das nur vom Restaurant-Eingang bis zum Tisch. Am Tisch braucht es keine Maske. Wie wollt ihr sonst essen? Und wenn ihr im Außenbereich seid, gilt die Masken-Pflicht doch eh nicht.
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Das Restaurant, das wir im Sinn haben, hat keinen Außenbereich.
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Im Innenraum kannst du die Maske am Tisch doch abnehmen. Das geht schon. Ich bin mind. 2x pro Wochenende auswärts essen.
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Es ist ja nicht nur die Maske, die mich stört.
Man muss z.B. auch seine Kontaktdaten hinterlassen.
Aber, tja, wenn das Essen dann besser als dieser saure Apfel, in den wir beißen müssen, ist, dann passt es schon.
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Du musst ja nicht deine Daten hinterlassen.
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Es kommt bestimmt hin und wieder vor, dass Gäste sich versehentlich verschreiben.
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Passiert mir auch immer wieder mal …. beim Sushimann, beim Köz-Grill, bei Eugen im Steakhouse ….
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Das ist blöd. Gerade im Sommer ist es wunderbar, draußen zu essen.
Egal. Für die paar Schritte vom Eingang bis zum Tisch stirbt man nicht an Luftnot. Und der Schönheit tut es auch keinen Abbruch. Also was soll’s!
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Es ist ja nur eine kleine Einschränkung. Wünsche Euch viel Spaß.
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Ja, das werden wir schon aushalten.
Danke.
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