Als ich letztes Jahr zwei Spezialisten eingestellt hatte, die sich um die Einhaltung von Richtlinien und gesetzlichen Vorgaben in Entwicklung und Fertigung kümmern sollten, war das so gedacht, dass sie sich gegenseitig ergänzen und vertreten sollten. Leider lief das nicht immer so, wie erhofft. Es gab einige Konflikte, Kompetenzrangeleien und fachliche Streitigkeiten.
Es war vorgesehen, dass die Spezialistin jeden Monat etwa zwei Tage vor Ort bei Standort 4 verbringt (den Rest ihrer Arbeitszeit sehr flexibel und ihr entgegenkommend als Teleworking). Das klappte aber oft nicht. Dass sie mit Herrn Grau nicht klarkam, will ich ihr sicher nicht zum Vorwurf machen.
Wie auch immer – sie hat jetzt gekündigt. Sie hat eine Halbtagsstelle in der Nähe ihres Wohnorts gefunden – weit unter ihrer eigentlichen Qualifikation, und ganz bestimmt deutlich schlechter bezahlt. Aber ihre eigene Entscheidung. So kommt – rein rechnerisch – der (unbereinigte) Gender Pay Gap zustande.
Tja, und ich muss mir jetzt überlegen, wie ich ihre Aufgaben neu organisiere und verteile. Eine Neueinstellung kommt nicht in Frage. Ursprünglich wollte ich ja sogar nur eine Person (in höchstens Vollzeit) für diese Tätigkeit einstellen, habe dann stattdessen zwei Leute in Teilzeit eingestellt, weil es sich so ergeben hat und damals sinnvoll erschien. Um eine Umdisposition und Neuorganisation werde ich jetzt nicht herumkommen.
Wenigstens ist das eher ein mittelfristiges Problem (zumal sie ja auch ihre Kündigungsfrist einhalten muss). Unmittelbarer, dringender Handlungsbedarf besteht nicht. Das hätte mir auch gerade noch gefehlt. Ich habe auch so schon gerade mehr als genug um die Ohren.
(Und ja, ich bin schon auch irgendwie verärgert und enttäuscht deswegen. Da gibt man ihr – eigentlich wider besseres Wissen – eine Chance in einem verantwortungsvollen, gutbezahlten Job mit günstigen Arbeitsbedingungen, die sie mit ihren familiären Pflichten vereinbaren kann, trifft dazu teils aufwendige Arrangements, und sie schmeißt das nach kurzer Zeit schon wieder hin.)
Was hat sie denn als Begründung angegeben?
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Dass sie die neue Stelle besser mit ihrem Familienleben in Einklang bringen kann, und dass ihr der „Stress“ zu viel gewesen sei – wohlgemerkt: sie hat hauptsächlich Teleworking gemacht und konnte sich ihre Zeit weitgehend selbst einteilen, hatte keine Führungsverantwortung und nur ein durchaus überschaubares Pensum an Aufgaben.
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Jeder wie er mag. Es nützt ja nichts, wenn ihr die Arbeit nicht. Und nicht für alle ist homeoffice geeignet. Dazu gehört viel Disziplin.
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Es nützt ja nichts, wenn ihr die Arbeit nicht gefällt.
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Tja, wie auch immer. Es lässt sich ja eh nicht ändern. Sie ist nicht unersetzlich, verursacht halt mehr Trouble als vorgesehen.
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