Blogparaden zur Selbständigkeit //1606

Gleich zwei aktuelle Blogparaden zum Thema Selbständigkeit habe ich gefunden.
Meine Selbständigkeit läuft zwar nur noch zweitrangig nebenher (quasi on system idle), trotzdem gebe ich meine Erfahrungen gerne an Interessierte weiter.

Auf „Abenteuer Home-Office“ lautet das Thema: „Wenn ich DAS vorher gewusst hätte!“
Was also hätte ich – im Zusammenhang mit meiner Selbständigkeit – anders gemacht, was wäre mir leichter gefallen, wenn mir die entsprechenden Information schon früher vorgelegen wären?
Ich habe überlegt .. und überlegt .. und überlegt .. und mir ist nichts so wirklich eingefallen, was ich als Antwort auf diese Frage geben könnte.
Bevor ich mich endgültig selbständig gemacht hatte, hatte ich mich gründlich darüber informiert – über rechtliche Aspekte, Steuern, und so weiter und so fort. Auch über die Erstellung eines Businessplans, nur um zum Ergebnis zu kommen, dass ich so etwas nicht brauche, da mein Startkapitalbedarf sich auf einen Computer samt Compiler, Internetzugang, Website und Visitenkarten beschränkte.
Eine Zeitlang war meine Selbständigkeit ja nur parallel zu meiner Berufstätigkeit als Angestellte gelaufen. In der Zeit konnte ich einige Erfahrungen sammeln und bereits einige Kontakte zu Kunden aufbauen.
Als ich dann endgültig das Arbeitnehmerdasein hinter mir ließ, wusste ich, worauf ich mich einließ, und war bereit, Risiko und Verantwortung selbst zu tragen.
Im Laufe der Zeit änderten sich einige gesetzliche Regelungen, aber das war ursprünglich nicht abzusehen gewesen, und es bringt nichts, im Nachhinein herumzujammern: „Ach, hätte ich doch ..“ – no, je ne regrette rien.
Ich kann nur jedem raten, der mit dem Gedanken einer Selbständigkeit spielt, sich vorher gründlich und umfassend zu informieren. Dank des Internets gibt es so viele (kostenlose) Informationsquellen, dass es später überhaupt keinen Anlass gibt, auszurufen: „Wenn ich das doch nur vorher gewusst hätte!“
Als Selbständiger hat man einfach vorher zu wissen, wo Probleme lauern könnten. Wer es versäumt, sich rechtzeitig notwendige Informationen zu beschaffen, wird es als Selbständiger nicht weit bringen. Sagt nicht im Nachhinein, ihr hättet das nicht gewusst!

Die andere Blogparade bei „Selbständig im Netz“ stellt die Frage nach den ersten Einnahmen als Selbständiger.
Auch da muss ich zugeben, dass ich das gar nicht mehr so genau weiß.
Bereits als Kind oder in meiner Jugend habe ich mir gelegentlich ein zusätzliches Taschengeld verdient durch kleinere Handarbeiten für Nachbarn und Bekannte oder Nachhilfe (ganz mies! – gerade weil ich so gut in Mathe war, konnte ich mich nicht auf das Niveau herabdenken). Einmal veröffentlichte die Zeitschrift, die beim Metzger oder Bäcker immer auslag (hab‘ vergessen, wo genau) eine Kurzgeschichte von mir, wofür ich ein kleines Honorar (IIRC 20 oder 25 Mark) erhielt. Versteuert habe ich davon nichts, und das zählt wohl auch gar nicht.
Meine ersten Programme waren noch nicht kommerziell. Ich gab sie unentgeltlich weiter an Bekannte, die sie nutzten, und mir auch Rückmeldung gaben, wo Fehler wären, oder welche zusätzlichen Features sinnvoll wären.
Irgendwann war meine Software aber dann gut genug, um sie zu vermarkten. Ich setzte also eine Website auf, und bot eine Demoanwendung zum Download an. Auf einigen geeigneten Portalen o.ä. machte ich meine Dienste publik.
Ich bekam Anfragen von potentiellen Kunden, und irgendwann konnte ich das erste Geschäft abschließen. Wenn ich nicht irre, handelte es sich um eine bestimmte Lizenz. Ziemlich zeitgleich war ich auch bereits in Verhandlungen für eine eigenständige Anwendung für einen anderen Kunden. Welches Geld jetzt zuerst einging, kann ich nicht mehr mit Sicherheit sagen. Ich arbeitete damals ja noch hauptsächlich nicht-selbständig, und die Programmiererei lief nur nebenbei als Hobby. Erst bei einem größeren Auftrag, entschloss ich mich – nach reiflicher Überlegung – mein Arbeitsverhältnis aufzugeben, und nur noch auf eigene Rechnung zu arbeiten.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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6 Antworten zu Blogparaden zur Selbständigkeit //1606

  1. idgie13 schreibt:

    Naja – bei Branchen, die mehr Investitionen benötigen und weniger gut bezahlt sind als IT-Leistungen, geht das schon nicht so locker flockig ..

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    • Da hast du recht, aber ich habe hier ja ausdrücklich von meinen Erfahrungen gesprochen, und meine eigene damalige Situation gemeint.
      Compiler und andere Spezialsoftware können auch ins Geld gehen, aber ich hatte damals bereits, was ich (für den Anfang) brauchte.

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