Elfhundertsechzehn

Als ich den Titel des neuen Webmasterfriday-Themas „Leben Blogger gefährlich?“ zuerst las, fiel mir spontan das Risiko ein, eine konkrete Meinung zu vertreten, die von bestimmten Lesern vehement abgelehnt wird. Insbesondere für Blogger, die unter ihrem Realnamen bloggen, kann es äußerst unangenehm und gefährlich werden, wenn solche fanatischen Personen mit extremen Mitteln und Anfeindungen reagieren.

Aber darum geht es beim Webmasterfriday doch nicht, sondern um rechtliche Aspekte.

Eine gesetzeskonforme Online-Präsenz zu haben, ist gerade hier in Deutschland bei weitem nicht so trivial, wie man als unbedarfter Surfer meinen möchte.
Erst kürzlich wurde EU-weit die Pflicht eingeführt, auf Cookies auf der Website hinzuweisen. Ein anderes Beispiel ist die Impressumspflicht, die eine Einladung für Stalker ist.
Diese Regelungen haben gemeinsam, dass sie teilweise so schwammig formuliert sind, so dass man sich nie völlig sicher sein kann, ob man allen Bestimmungen tatsächlich genügt. Es ist in den meisten Fällen sicher kein böser Wille, wenn man die Bestimmungen nicht einhält, sondern schlicht fehlendes Wissen über die aktuelle Gesetzeslage.
Es ist wirklich eine Gratwanderung, über der stets das Damoklesschwert der Abmahnung schwebt.

In meinen Blogposts verwende ich kaum Fotos, und wenn doch, dann nur solche, die ich selbst gemacht habe, oder die mich darstellen.
In den Kommentaren dagegen verlinke ich (oder auch andere Kommentatoren) schon manchmal auch auf fremde Fotos oder Filme. WordPress macht dann aus dem Link eine Einbettung, und ich bin mir nicht sicher, ob in diesen Fällen das Urheberrecht nicht verletzt sein kann.

Bei blog.de hatte ich auch gewisse Bedenken, dass einige meiner Einträge eventuell nicht jugendgeeignet sein könnten. Bei WordPress wird das wohl lockerer gesehen, zumal die Server nicht in Deutschland stehen. Trotzdem kann ich nicht mit absoluter Sicherheit auszuschließen,dass mein Blog möglicherweise Inhalte enthalten könnte, die eventuell – unter strenger Auslegung – nicht völlig für Kinder, Jugendliche oder engstirnige Erwachsene geeignet sein könnten.

Was ich hier als meine persönliche Meinung wiedergebe, ist zwar oft nicht Mainstream und teilweise äußerst kontrovers, befindet sich aber innerhalb der Legalität (auch wenn das inhaltlich einigen gewissen Personen nicht passt, die Meinungsfreiheit nur für diejenigen dulden, die ihre Meinung teilen).
Ich möchte hier mit meinen Äußerungen keinesfalls jemanden verletzen oder beleidigen. Wer mit mir auf respektvolle Weise diskutieren will, wird auch von mir mit Achtung und Respekt behandelt, selbst wenn er ganz andere Ansichten hat als ich, oder Kritik übt. Aber tolldreiste Trollerei toleriere ich nicht.

Sollte mich irgendwann eine Abmahnung wegen eines – von mir unbeabsichtigten oder unvermeidlichen – Verstoßes ereilen, tja .. im schlimmsten Falle mache ich das Blog dann dicht. (Wer dies durch Hate Speech und niederträchtige Spamkommentare erreichen will, muss sich schon ein wenig mehr anstrengen.)

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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13 Antworten zu Elfhundertsechzehn

  1. Leser schreibt:

    Blendet WordPress denn hier überhaupt Werbung ein? Naturgemäß weiß ich das als uBlock0-Benutzer natürlich nicht (außer, dass ich sehe, dass 54 cross-site-requests blockiert wurden). Aber wenn jedoch nicht, dann ist das mit der Impressumspflicht ja auch kein Problem, und somit kann natürlich auch keine Abmahnung versandt werden – es gibt schließlich keine ladungsfähige Adresse, unter der Du als Betreiberin des Blogs erreichbar wärest. Folglich müsste sich ein potentieller Abmahnwilliger an WordPress selbst wenden, und das schlimmste, was die machen könnten, wäre das Blog zu löschen. Was zugegeben schon ziemlich katastrophal wäre, aber eben nicht wirklich zu „juristischen“ Problemen führen dürfte.
    Und falls hier doch Werbung eingeblendet wird, wäre die aktuelle Rechtssprechung dazu zu prüfen (immerhin handelt es sich um vom Blogbetreiber nicht kontrollierbare Werbeeinblendungen).

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    • Werbung ist eigentlich kein Problem. Ich verlinke ja noch nicht einmal mehr auf meine Blooks, und die WP schaltet nur selten und dezent Werbung, für die ich nicht verantwortlich bin.

      Wenn überhaupt, habe ich höchstens Bedenken wegen einer Denunziation, weil ich – je nach Auslegung – eventuell Jugendschutzbestimmungen nicht einhalte, oder wegen feminismuskritischer Äußerungen.
      Aber das hat schon Subsi nicht geschafft, und noch gilt Meinungsfreiheit höher als die Befindlichkeiten gewisser, nicht näher zu nennender Personen.

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      • Plietsche Jung schreibt:

        Ich habe in deinem Blog noch nichts wirklich rechtlich relevantes gelesen, was Jugendschutz gefährden könnte. Da gibt es sicher Seiten im Internet, die deutlich dramatischer sind. Selbst erotische Romane in Büchereien sind heftiger 🙂 Ich würde mir da keine Gedanken machen.

        Feminismus würde ich nicht überbewerten und auch nicht wichtig nehmen. Frauen sind nicht besser als Männer, auch, wenn diese Femis es vorgeben zu meinen. Lass sie einfach blubbern oder schreib sie in die Blacklist.

        Streiten kann ich mit dir nicht gut, wir sind einfach zu oft einer Meinung.

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      • Leser schreibt:

        „Im Großen und Ganzen ist mein Blog ja durchaus harmlos, und bietet nicht wirklich eine (juristische) Angriffsfläche.“ – Eben genau das. Will sagen, die größte juristische Angriffsfläche wäre, wenn WordPress hier sozusagen „von außen“ Werbeanzeigen einblenden würde, weil sie damit das für Blogger kostenlose Hosting von Blogs finanzieren. Sofern das nicht der Fall ist, sehe ich hier nichts, was irgend eine Form von Angriffsfläche bieten würde (und ich habe das gesamte Blog gelesen!)
        Und das mit der Werbung hätte auch nur zur Folge, dass es als „kommerzielle“ Seite angesehen würde und unter die Impressumspflicht fiele. Wobei, wenn da kein Impressum ist, kann den Blogger auch niemand abmahnen 🙂 (Das heißt, es kann sich lediglich noch an WordPress gewendet werden mit der Bitte, das Blog zu entfernen. Und ob die das machen, ist eine andere Frage. Und die Rechtssprechung zu dem Thema gälte es dann auch noch zu prüfen, denn eigentlich ist die Werbung ja von WordPress, und *die* haben sowas ähnliches wie ein Impressum, nehme ich mal an.)

        Wie das in Zukunft aussieht, wenn Meinungsfreiheit nicht mehr wichtiger als irgendwelche Leute, die sich von abweichenden Meinungen angegriffen fühlen, kann man im Falle des auschfrei-Blogs natürlich nicht sagen, aber bis dahin ist es hoffentlich noch etwas mehr Zeit, als hier zu sehen:

        😉

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  2. ednong schreibt:

    Also,
    WP blendet durchaus Werbung ein. Unter jedem ersten Post, wenn ich das richtig sehe. Also ich sehe da nur „Über diese WErbeanzeigen“ oder so stehen – Werbung kommt bei mir durch NoScript nicht an.

    Und ich bitte dich: du wirst doch nicht aufgrund einer Abmahnung dein Blog dichtmachen. Du wirst hoffentlich nach dem Schließen eines deiner Blogs ein gleichwertiges neues aufmachen … 😉

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  3. Pingback: Dreizehnhundertzwölf | breakpoint

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