Siebenhundertneunundvierzig

Nicht nur unser Marketing ist inkompetent. Auch manch Großkonzern leistet sich Marketing-Schnitzer.

So ist mir kürzlich als Werbegeschenk eines internationalen Konzerns ein kleines Notizblöckchen mit farbigen Markierungsstreifen untergekommen.
Auf jeder einzelnen Seite steht der Name des Konzerns. Aber mehr nicht. Auf dem Deckblatt steht zusätzlich „with compliments“, auf der Rückseite noch irgendeine kryptische Nummer. Das ist alles. Keinerlei Kontaktinformation, keine Website, nichts.

Man mag ja argumentieren, dass man dieses Unternehmen leicht über Suchmaschinen findet. Aber will ich als potentieller Kunde diesen Aufwand treiben?
Bei mir kommt das so rüber wie „haben wir vergessen“, „warum sollen wir uns Mühe geben“, „ist uns egal, ob wir dadurch Kunden gewinnen“.

Wenn der Platz nicht für eine Kontaktadresse reicht, sollte zumindest die Website angegeben sein, und sofern keine sinnvollen Gründe dagegensprechen, am besten auch der QR-Code.

So handhabe ich das beispielsweise bei meinen Visitenkarten. Vorderseite deutsch, Rückseite englisch, auf beiden Seiten Kontaktdaten und QR-Codes.

Ich sollte mal daraufhinarbeiten, dass das zukünftig in der Firma genauso gehandlet wird. Auch wenn ich da Widerstände beim Marketing erwarten muss. Aber wenn ich den Chef überzeuge, müssen die spuren.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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29 Antworten zu Siebenhundertneunundvierzig

  1. aliasnimue schreibt:

    Ich sehe diese QR-Codes vermehrt, frage mich aber schon länger, ob diese überhaupt genutzt werden?
    Macht sich jemand den Aufwand sein Handy dafür zu zücken?
    Ich denke, da ist die Schrift doch weit überlegen. Der Mensch ist ein visuelles Wesen.
    Das Weglassen der Adresse aus Platzgründen ist natürlich auch eine Art Statement. Können sich aber wirklich nur die global player leisten, die zu den größten ihrer Branche zählen.

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    • breakpoint schreibt:

      QR-Codes betrachte ich als Option. Kann nutzen, wer mag – wer nicht mag, lässt’s.
      Ich selbst habe gar kein Handy, und bräuchte keine.
      Aber sie lassen sich so leicht erstellen, dass man sie zumindest anbieten sollte.

      In einem Restaurant, das wir gelegentlich besuchen, liegen Zettel mit Gewinnspielen aus.
      Da muss man im Internet eine bestimmte Seite aufsuchen, und erhält dann Gutscheine für dieses Restaurant.
      Hier fände ich QR-Codes absolut sinnvoll, aber sie fehlen. Ich glaube nicht, dass jemand der Gäste Lust hat, die URL händisch einzutippen.

      Dieses Unternehmen gehört tatsächlich zu den global playern. Das Weglassen jeglicher Kontaktinformation drückt aber dennoch eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber dem Kunden und Arroganz aus.

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      • aliasnimue schreibt:

        Na super, dann zücken noch mehr Leute im Restaurant ihre Smartphones. 😦
        Man sollte dergleichen wirklich verbieten.

        Es gibt noch einen Grund für das Weglassen der Adresse. Z.B. das Vorhandensein von vielen Standorten und unterschiedlichsten Sparten.

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        • breakpoint schreibt:

          Ach, ich glaube, dass das nur diejenigen machen würden, die ihr Smartphone sowieso ständig nutzen.
          Und selbst wenn der eine oder andere zusätzlich den QR-Code nutzt, ist das eine Sache von wenigen Minuten, und danach ist’s wieder gut (kein Vergleich zu stundenlangen Telefonaten).

          Auch wenn es mehrere Unternehmensbereiche und Standorte gibt, existiert dennoch eine übergreifende Webadresse.
          Außerdem hätte der Platz auf dem Block (z.B. Rückseite) locker gereicht, 4, vielleicht auch 6 komplette Anschriften aufzunehmen

          Alternativ könnte natürlich auch jeder Bereich sein eigenes Süppchen kochen, und eigenständige Werbegeschenke verteilen.

          Ich bleibe dabei, dass dieses Werbegeschenk nicht richtig durchdacht ist, da es – vielleicht nicht alle, aber trotzdem – einige Leute abschreckt, die darüber ähnlich denken wie ich.

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  2. schaum schreibt:

    das ist wie werbespots im fernsehen, welche teil einer langfristigen strategie sind, manchmal weiss man gar nicht, was das soll und der aha effekt kommt viel später, wenn das aufgelöst wird. ein schönes beispiel war die einführung des r8…..aber es kann natürlich auch völlige abwesenheit von ahnung sein…..wer weiss das schon

    es schäumt genausoratlos

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    • breakpoint schreibt:

      R8 ist ein Auto? Oder?
      Solche Werbespots schaffen es nicht in mein Langzeitgedächtnis.

      Tja, da gibt es schon Werbespots, bei denen man nicht weiß, ob es um eine Versicherung, Duschgel oder Katzenfutter geht.

      Grundsätzlich ist wohl schon ein Unterschied, ob man für eine bestimmte Firma wirbt, oder ein bestimmtes Produkt (insbesondere bei dessen Einführung, wo gerne die Neugier der Konsumenten erzeugt wird).

      Bei meinem Beispiel handelte es sich auch nicht um eine Anzeige, die in Printmedien|Onlinemedien|Radio|Fernsehen geschaltet wird, sondern um einen Gebrauchsartikel (wie Kugelschreiber oder USB-Stick), der auf einschlägigen Veranstaltungen verschenkt wird, um Kunden auf das Unternehmen aufmerksam zu machen.
      Das heißt, die Kunden nehmen das Geschenk z.B. auf einer Messe mit. Daheim bzw. im Büro nutzen sie dann das Geschenk und erinnern sich dabei wieder an den interessanten Messestand, würden vielleicht gerne eine Kundenbeziehung aufnehmen, was aber am Fehlen von Kontaktdaten scheitert.

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  3. plietschejung schreibt:

    Hinter solchen Aktionen steckt nur das Awareness schaffen, das Branding. Mehr nicht und mehr ist auch nicht gewollt.

    QR Codes werden maßlos überschätzt. Kaum ein Interessent nutzt das. Es macht Visitenkarten nur hektisch und nervös.

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    • breakpoint schreibt:

      Awareness, hm, ein interessanter Aspekt.
      Trotzdem würde es doch nicht schaden, wenigstens die Web-Adresse anzugeben.
      Also mir – und sicherlich anderen Leuten auch – kommt die Abwesenheit von Kontaktinformationen schon befremdlich vor.

      Der QR-Code sollte sicherlich nicht überbewertet werden, und keinen besonders auffälligen Platz bekommen, aber als optionalen Service für Smartphone-Nutzer halte ich es schon für kundenorientiert.

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      • plietschejung schreibt:

        Aber wenn es ein so großes Unternehmen ist, muss keine Webadresse drauf, die ist doch offensichtlich.

        Wir setzen QR Codes nur sehr sparsam ein. Der sdded value ist nicht sehr hoch.

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        • breakpoint schreibt:

          „die ist doch offensichtlich“
          Naja, da gibt es mehrere, u.a. mit .de bzw. .com TLD, mit und ohne Rechtsform, die Unternehmensbereiche haben eigenständige Websites, etc..

          Und was, wenn ich lieber telefonieren würde?

          Und ist es meine Aufgabe als Kunde, mir erst die passende Adresse heraussuchen zu müssen?
          Nö! Den nächsten Staubsauger kaufe ich mir woanders. Wieder ein Kunde weniger, aber darauf scheint’s ja nicht anzukommen.

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  4. tom174 schreibt:

    Es kommt immer darauf an, was man mit einer Marketing Aktion erreichen will.
    Mit dem Notizblock wird erreicht, dass bei jeder Benutzung die Marke in die Erinnerung gerufen wird. Die Informationen, die der Nutzer zu der Marke abgespeichert hat sind dann automatisch präsent. Das kann schon absolut Sinn machen. Das taugt nicht, um ein neues Produkt direkt zu bewerben, aber das Brand steigert sowas schon durchaus.

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    • breakpoint schreibt:

      Dass das Unternehmne dann sofort wieder präsent in meinen Gedanken ist, stimmt zwar.
      Aber ich überlege dann sofort, warum es das Marketing unterlassen hat, wenigstens ganz klein und dezent irgendwo die Website anzugeben.
      Und möglicherweise extrapoliere ich dann unbewusst von der Kompetenz und Kundenorientierung des Marketings (oder wer sonst dafür verantwortlich ist) auf das ganze Unternehmen.
      Und ich kann auch nicht ausschließen, dass ich daraufhin dem Unternehmen vielleicht unterstellen könnte, mir auch bei Produktbeschreibungen und Datenblättern wichtige Informationen vorzuenthalten.

      Aber – wie schon gesagt – eigentlich ist mir das völlig unwichtig. Ich wundere mich nur etwas.

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  5. ednong schreibt:

    Also wenn du jetzt negative Assoziationen zu dem Unternehmen hast – schick mir doch einfach die Blöcke zu. Ich verwende die gerne 😉

    QR-Codes sind sehr praktisch, sind sie richtig erstellt. Denn dann hast du ruckzuck die Kontaktdaten im Handy und mußt das nicht alles händisch eingeben.

    Vielleicht war für die Firma das Angebot mit den Blöcken kostenlos, sofern da nicht mehr Daten draufkommen. Und das haben sie dann so angenommen, wer weiß das schon so genau?

    So eine Visitenkarte von dir hätte ich ja mal gerne …
    … so rein als Anschauungsobjekt 😉

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    • breakpoint schreibt:

      Ich habe nur einen Block, und den verwende ich selbst.

      Deine Meinung zu QR-Codes teile ich. IMHO sollte man sie – sofern keine vernünftigen Gründe (z.B. Platzprobleme) dagegen sprechen – als Service für die Kunden einsetzen.

      Dass die Blöcke so billiger/kostenlos waren, ist natürlich schon möglich. Allerdings rechtfertigt es das IMHO nicht, deshalb solch einen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Dann lieber gar keine Blöcke.

      Ach, edi, ..

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  6. engywuck schreibt:

    QR Codes sind einfach nur hässlich und nehmen auf Visitenkarten viel zu viel vom ohnehin nicht vorhandenen Platz weg. Überladene Visitenkarten sehen einfach nur sch… aus: am „besten“ mit Bild, QR, Name, Firmenname, email, Telefon (Handy wie Festnetz, am besten sowohl geschäftlich als auch privat), ggf. Telefonnummern des Sekretariats, Bürozeiten, Webseite, Berufsbezeichnung (natürlich auf Englisch, sowas wie Senior Assistant for Bullshit Communications), „zentralen“ Qualifikationen (Minesweeper Consultant, Solitaire Expert(*) etc) und einem Sinnspruch. Auf einer neongelben Karte.

    Wenn man das geschickt macht (und die Rückseite, z.B. für dasselbe auf Englisch mitverwendet) nimmt man dem Gegenüber jede Chance, auf der Visitenkarte selber noch was zu notieren (wie „dringend anrufen“ oder „braucht Angebot für XY“).

    Wobei ich sagen muss, dass sich „meine“ Firma da auch nicht mit Ruhm bekleckert – wozu hat man mehrere produzierende Subfirmen, wenn man die nicht alle mit Namen und Logos mit auf die Visitenkarte quetschen kann? Wenigstens ist die Rückseite nicht zu >80% mit Druckerschwärze vollgekleistert…

    „Genial“ auch die „auffallenden“, z.B. gefalteten, mit was beklebten, … — die man nirgendwo sauber abheften kann und dann am schnellsten wegwirft.

    Sollte ich jemals eine eigene Visitenkarte drucken lassen wird wahrscheinlich irgendwas im Offset- oder besser „echtem“ Buchdruck dabei herauskommen, evtl. mit kleinem Logo im Tiefdruck oder als Prägung. Und „mit ganz viel weiss“

    (*) den hätte ich sogar 😉

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    • breakpoint schreibt:

      QR-Codes sind hässlich. Das meine ich auch.
      Ästhetische Aspekte ändern jedoch nichts an ihrer Nützlichkeit.

      Bei Visitenkarten muss man halt unterscheiden zwischen relevanter und überflüssiger Information. Dann bleibt auch noch genügend Platz übrig.

      Bei meinen Visitenkarten füllt der QR-Code gerade eine Lücke im Layout aus. Da war früher fast ein Loch, das ich so auf sinnvolle Weise füllen konnte.

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  7. breakpoint schreibt:

    TausendsiebenundzwanzigMeine Visitenkarten gehen allmählich zur Neige. Ich müsste mir mal wieder neue bestellen.
    Die sollen dann ein überarbeitetes Design bekommen. Dabei stellt sich mir die Frage, wie ich dabei am besten meine Tätigkeiten bei Novosyx darstellen kann.

    Ic…

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