Zweihunderteinundneunzig

Manchmal setze ich Pläne ziemlich schnell um.
So war mir ja letzte Woche die Idee gekommen, mir ein Domina-Outfit zuzulegen, was ich inzwischen auch getan habe.

Und neugierig wie ich bin, wollte ich dann auch möglichst schnell damit das Experiment (ich lasse doch die Katze nicht länger in der Kiste als nötig) durchführen (bevor mir wieder die Leakage dazwischenkommt).

So konnte ich nicht warten, bis Carsten am Wochenende in entspannter Stimmung ist, sondern beschloss, ihn beim Heimkommen gleich so zu empfangen. Da ist er zwar meist noch recht gestresst, aber ein Quickie bringt ihn immer schnell wieder in Schwung.

Ich zog mir also den schwarzen Body und die Overknee-Lackstiefel an und legte die Peitsche (nur eine Attrappe) und eine schwarze Maske bereit. Da es mir so zu kühl war, zog ich noch eine Jacke über, die ich aber schnell ausziehen konnte.
Leider weiß ich meist nicht, wann Carsten aus dem Büro kommt. Der Mittelwert liegt so etwa bei halb acht Uhr, eher später, aber die Varianz ist doch recht groß.
Deshalb machte ich mich schon gegen sechs Uhr bereit und musste dann mit den unbequemen Stiefeln bis nach sieben ausharren.

Als ich Carsten an der Wohnungstür hörte, zog ich schnell die Jacke aus, legte die Maske an und schnappte mir die Peitsche. Dann ging ich – die Peitsche schwingend – ihm entgegen in den Flur.
Er schien überrascht zu sein, aber auch etwas ärgerlich. Er ließ die Notebooktasche ziemlich unsanft fallen, griff mich an den Armen und drängte mich gegen die Wand.
Dann entwandt er mir die Peitsche: „Sei vorsichtig mit dem Ding, Süße, dass du dich nicht verletzt!“
Er warf die Peitsche achtlos auf den Boden.
Die Haken und Ösen im Schritt des Bodies erwiesen sich als hartnäckiges Hindernis, da sie ziemlich stramm saßen. Ein Einteiler ist schon unpraktisch, wenn einem instant accessibilty wichtig ist. So bald werde ich das Ding nicht mehr anziehen, zumal ich das gleiche Ergebnis auch mit erheblich geringerem Aufwand erzielt hätte.
Schließlich schob Carsten den Steg einfach zur Seite.

So, das ist wieder mal der Punkt, an dem die Abblende kommt.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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14 Antworten zu Zweihunderteinundneunzig

  1. Kummerkasten-Sisa schreibt:

    Ich hatte mal die Situation, dass hinter dem Mann, den ich überraschen wollte, leider noch ein zweiter Mann (ein Arbeitskollege) die Wohnung betrat. Peinlicher ging es kaum…

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  2. Justine Wynne Gacy schreibt:

    Ich kenn das auch sehr gut! mein Freund kommt auch sehr unterschiedlich nach Hause und diese Stiefel sind auf Dauer nicht sehr angenehm zu tragen! Damit er überhaupt würdigt das ich etwas trage, habe ich mich auf Unterwäsche mit Schlitz verlegt! 😉 Hat wahre Wunder bewirkt, auch bei Einteilern!

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  3. Dafür dass du dir ein extra Outfit zugelegt hast verlier das ganze doch ein wenig unspektakulär?

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  4. ednong schreibt:

    Das ging schnell. Und als Bonus habe ich noch den richtigen Adventskalender für dich: http://ednong.de/blogs/index.php/bC5

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  5. Pingback: breakpoint’s Wayback Archive #16 //1708 | breakpoint

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