Zwölfhundertvierunddreißig

Sonst ist mir ja eine Unterbrechung der freitagnachmittäglichen Hausarbeit gar nicht so unrecht. Diesmal schon (weshalb ich jetzt nicht näher auf den wunderbar aszendierenden Beitragsindex eingehe).
Corinna hatte mich schon einmal angerufen, ohne dass das irgendetwas bewirkt hätte. Gestern erhielt ich einen Folgeanruf.

Diesmal war nicht mehr die Rede davon, dass sie und Fiona „mich unterstützen“ würden, statt dessen kam sie schnell auf einen ganz anderen, konkreten Punkt:
„Als mir Fiona von ihrem Weihnachtsbesuch erzählt hat, sagte sie mir auch, dass Sie abends, als Carsten den DVD-Player in Gang bringen wollte, eine hämische Bemerkung gemacht haben, die seine technische Kompetenz abwertete.“ (Ihr genauer Wortlaut war anders – irgendein Geschwurbel, das ich nicht mehr reproduzieren kann – aber sinngemäß lief es darauf hinaus)
„Häh?“ Ich überlegte fieberhaft. Um den DVD-Player anzuschließen, muss man ein paar Kabel umstecken. Das alte SCART-Kabel hat nicht immer gleich Kontakt, so dass man erst ein wenig an den Steckern herumwackeln oder -drehen muss. So etwas muss an Weihnachten wohl auch passiert sein. Soweit ich mich erinnere, funktionierte es nicht gleich auf Anhieb, als Carsten die Anschlüsse gemacht hatte. Ich nahm mir die Stecker vor, und machte einen harmlos-neckischen Scherz (weiß gar nicht mehr, was genau – in Anbetracht von Fiona’s Anwesenheit aber bestimmt nichts über Stecker) zu Carsten. Er lachte, erwiderte etwas, und begrabschte mein Gesäß (was Fiona von ihrem Platz aus aber nicht mitkriegen konnte, sonst hätte er das bestimmt nicht gemacht).
„Ich weiß nicht, was Sie mit diesem Gespräch bezwecken wollten“, rief ich schließlich ins Telefon, „bitte unterlassen Sie in Zukunft solche Anrufe.“
Ich legte auf.
Mich fröstelte. Ich zog meine Strickjacke enger um mich, und sperrte als nächstes ihre Telefonnummer (was aber nicht schwierig zu umgehen ist – sie muss nur von einem anderen Anschluss aus anrufen), weil mir meine Zeit für solche sinnlosen, aber potentiell Unfrieden schürende Gespräche zu schade ist (selbst wenn es mir einen Vorwand liefert, die Hausarbeit zu prokrastinieren).

Abends sprach ich wieder mit Carsten darüber.
„Hast du dich da an Weihnachten irgendwie angegriffen oder verletzt gefühlt?“
„Unsinn. Ich mag unser Geplänkel sehr. Und um mich zu verunsichern, müsstest du schon viel schwerere Geschütze auffahren. Aber anscheinend kann das von Außenstehenden ganz anders aufgefasst werden“, erklärte Carsten, und fügte hinzu, „insbesondere wenn man etwas sucht, das man nach seinen Wünschen uminterpretieren kann.“
„Was willst du damit sagen?“
„Ich traue dieser Corinna nicht. Ich weiß nicht, was sie vor hat, aber es kann nichts Gutes sein. Und Fiona scheint völlig unter ihrem Einfluss zu stehen.“
„Was hast du jetzt vor?“
„Gar nichts. Erst mal abwarten. Aber wir sollten wachsam sein.“

Mir kommt es auch so vor, als würden Corinna (und Fiona?) aufs Geradewohl nach einer Schwachstelle stochern, um sie dann als Angriffsfläche zu nutzen. Wir müssen aufpassen, was denen noch so alles einfällt, und gerüstet sein.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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21 Antworten zu Zwölfhundertvierunddreißig

  1. Der Maskierte schreibt:

    Da würde ich den Kontakt doch lieber ganz zu Fiona einstellen, solange sie mit dieser manipulativen Trulla zusammen ist.

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  2. aliasnimue schreibt:

    Sehr schräg. Selbst mit großer Phantasie kann man sich da keinen Reim drauf machen.

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  3. Dieter schreibt:

    Am besten hat es bei mir gewirkt, in solchen Situationen, wortlos einfach aufzulegen, sobald ich die entsprechende Person erkannte. Da hatte ich zumindest das Gefühl die Kontrolle behalten zu haben und stellte mir vor, wie jemand am anderen Leitungsende anfängt zu kochen . 🙂

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  4. Cui bono? Gibt es – in der Geschichte – schon eine religiöse Sekte? Und was macht die Fiona, die keiner mag, an Weihnachten bei dir? (Mehr in der nächsten Folge.)

    Entweder du lässt die Sache abprallen. Oder du spielst mit (sag es deinem Kerl), um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, was gespielt ist.

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  5. Molly L. schreibt:

    Äh hallo? Ob das wohl so oder so Eure Privatsache ist??? Was soll denn das???

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  6. Jezek1 schreibt:

    Ach Corinna, wat machste denn schon wieder?

    Vielleicht sollte Herr Böhmermann wieder mal ein Schmähgedicht schreiben; diesmal mit neuer Adressatin?
    (Achtung: Auch dies ist nur Satire und soll die Möglichkeiten der Meinungsfreiheit in diesem Land aufzeigen).

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  7. Pingback: Spring Tweets //1441 | breakpoint

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