Sonst ist mir ja eine Unterbrechung der freitagnachmittäglichen Hausarbeit gar nicht so unrecht. Diesmal schon (weshalb ich jetzt nicht näher auf den wunderbar aszendierenden Beitragsindex eingehe).
Corinna hatte mich schon einmal angerufen, ohne dass das irgendetwas bewirkt hätte. Gestern erhielt ich einen Folgeanruf.
Diesmal war nicht mehr die Rede davon, dass sie und Fiona „mich unterstützen“ würden, statt dessen kam sie schnell auf einen ganz anderen, konkreten Punkt:
„Als mir Fiona von ihrem Weihnachtsbesuch erzählt hat, sagte sie mir auch, dass Sie abends, als Carsten den DVD-Player in Gang bringen wollte, eine hämische Bemerkung gemacht haben, die seine technische Kompetenz abwertete.“ (Ihr genauer Wortlaut war anders – irgendein Geschwurbel, das ich nicht mehr reproduzieren kann – aber sinngemäß lief es darauf hinaus)
„Häh?“ Ich überlegte fieberhaft. Um den DVD-Player anzuschließen, muss man ein paar Kabel umstecken. Das alte SCART-Kabel hat nicht immer gleich Kontakt, so dass man erst ein wenig an den Steckern herumwackeln oder -drehen muss. So etwas muss an Weihnachten wohl auch passiert sein. Soweit ich mich erinnere, funktionierte es nicht gleich auf Anhieb, als Carsten die Anschlüsse gemacht hatte. Ich nahm mir die Stecker vor, und machte einen harmlos-neckischen Scherz (weiß gar nicht mehr, was genau – in Anbetracht von Fiona’s Anwesenheit aber bestimmt nichts über Stecker) zu Carsten. Er lachte, erwiderte etwas, und begrabschte mein Gesäß (was Fiona von ihrem Platz aus aber nicht mitkriegen konnte, sonst hätte er das bestimmt nicht gemacht).
„Ich weiß nicht, was Sie mit diesem Gespräch bezwecken wollten“, rief ich schließlich ins Telefon, „bitte unterlassen Sie in Zukunft solche Anrufe.“
Ich legte auf.
Mich fröstelte. Ich zog meine Strickjacke enger um mich, und sperrte als nächstes ihre Telefonnummer (was aber nicht schwierig zu umgehen ist – sie muss nur von einem anderen Anschluss aus anrufen), weil mir meine Zeit für solche sinnlosen, aber potentiell Unfrieden schürende Gespräche zu schade ist (selbst wenn es mir einen Vorwand liefert, die Hausarbeit zu prokrastinieren).
Abends sprach ich wieder mit Carsten darüber.
„Hast du dich da an Weihnachten irgendwie angegriffen oder verletzt gefühlt?“
„Unsinn. Ich mag unser Geplänkel sehr. Und um mich zu verunsichern, müsstest du schon viel schwerere Geschütze auffahren. Aber anscheinend kann das von Außenstehenden ganz anders aufgefasst werden“, erklärte Carsten, und fügte hinzu, „insbesondere wenn man etwas sucht, das man nach seinen Wünschen uminterpretieren kann.“
„Was willst du damit sagen?“
„Ich traue dieser Corinna nicht. Ich weiß nicht, was sie vor hat, aber es kann nichts Gutes sein. Und Fiona scheint völlig unter ihrem Einfluss zu stehen.“
„Was hast du jetzt vor?“
„Gar nichts. Erst mal abwarten. Aber wir sollten wachsam sein.“
Mir kommt es auch so vor, als würden Corinna (und Fiona?) aufs Geradewohl nach einer Schwachstelle stochern, um sie dann als Angriffsfläche zu nutzen. Wir müssen aufpassen, was denen noch so alles einfällt, und gerüstet sein.
Da würde ich den Kontakt doch lieber ganz zu Fiona einstellen, solange sie mit dieser manipulativen Trulla zusammen ist.
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Hm, ja, wir haben ohnehin keinen engen Kontakt.
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Sehr schräg. Selbst mit großer Phantasie kann man sich da keinen Reim drauf machen.
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Irgendwie wollen die einen Keil zwischen uns treiben.
Der erste Anruf ging – wenn auch subtil – gegen Carsten, und diesmal wurde wohl ich implizit angegriffen,
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Manchmal möchte ich schon wissen, was in so Hirnen vorgeht. Ich denke, meine Neugierde hätte gesiegt.
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Dass sie mir auf Nachfrage ehrlich geantwortet hätte, bezweifle ich doch sehr.
Insofern hab‘ ich’s lieber gelassen, noch länger mit ihr zu sprechen.
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Am besten hat es bei mir gewirkt, in solchen Situationen, wortlos einfach aufzulegen, sobald ich die entsprechende Person erkannte. Da hatte ich zumindest das Gefühl die Kontrolle behalten zu haben und stellte mir vor, wie jemand am anderen Leitungsende anfängt zu kochen . 🙂
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Zum wortlosen Auflegen bin ich meist zu höflich. Es könnte ja auch was wichtiges sein.
Naja, vielleicht das nächste Mal, falls es dazu kommt.
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Cui bono? Gibt es – in der Geschichte – schon eine religiöse Sekte? Und was macht die Fiona, die keiner mag, an Weihnachten bei dir? (Mehr in der nächsten Folge.)
Entweder du lässt die Sache abprallen. Oder du spielst mit (sag es deinem Kerl), um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, was gespielt ist.
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Cui bono? Ich schätze, Corinna erhofft sich dadurch Vorteile. Inwieweit Fiona involviert ist, weiß ich gar nicht.
Aber ich hab definitiv keine Lust, bei diesen Spielchen mitzumachen, wenn jemand versucht, mich als Marionette zu benutzen.
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Hey, die Puppenspieler zu manipulieren ist unterhaltsam. I’m pretty sure it also breaks fourth wall, or fifth… well, it breaks a whole lot of thing. It’s the artistic thing to do.
Du spielst nicht gerne?
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Ja, das könnte durchaus Spaß machen, wenn ich nichts besseres zu tun hätte.
Wenn ich spiele, dann nur nach meinen Regeln.
Und meine Spielgefährten wähle ich selbst aus.
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Äh hallo? Ob das wohl so oder so Eure Privatsache ist??? Was soll denn das???
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Ja, ist alleine unsere Privatsache, und geht Corinna absolut nichts an.
Aber vielleicht muss Carsten ja vor mir Femme fatale geschützt werden.
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Ja, das haben ein paar Leute auch schonmal mit Herrn L. versucht. Er war nicht sehr amused, von irgendwelchen dahergelaufenen Personen quasi entmündigt zu werden, das endete dann für diese dreisten Individuen unschön: Wer versucht, mich vor Herrn L. schlecht zu machen, hat verk*ckt, ebenso andersherum. Sowas gehört zu den Dingen, bei denen ich auch sofort aggressiv werde.
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Jipp! Zusammenhalten ist wichtig.
Von Corinna und Konsorten lassen wir uns ganz bestimmt nicht gegeneinander ausspielen.
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Ach Corinna, wat machste denn schon wieder?
Vielleicht sollte Herr Böhmermann wieder mal ein Schmähgedicht schreiben; diesmal mit neuer Adressatin?
(Achtung: Auch dies ist nur Satire und soll die Möglichkeiten der Meinungsfreiheit in diesem Land aufzeigen).
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Eine Ziege wäre ja schon mal ein passender Ansatz.
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Gefährlich.
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Hm.
Wir nehmen uns in 8.
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