Gehet, die vierte Kerze pennt //2487

Das aktive Geschäftsjahr ist um. Der Jahreswechsel steht bevor.
In Absprache mit dem Betriebsrat haben wir die nächsten drei Wochen geschlossen. Dafür geht ein großer Teil des Urlaubsanspruchs unserer Beschäftigten drauf, sofern sie nicht ein größeres Guthaben auf ihrem Gleitzeitkonto haben.
Aber in Anbetracht der gesamten Umstände, und da aktuell sowieso weniger Aufträge vorliegen, darunter keine dringenden, erschien uns das geboten.

Carsten, Chefchen und ich werden die Zeit größtenteils auf dem Lande verbringen. Ein größerer Urlaub war von vornherein eh nicht vorgesehen. Vielleicht hätten wir uns ein paar Tage in einer Pension nicht allzu weit weg einquartiert, aber angesichts des zu erwartetenden Weihnachtsrummels vielleicht auch nicht. Da die touristische Hotellerie wegen des Corona-Lockdowns geschlossen hat, stellt sich die Frage erst gar nicht.
Auch im Normalfall wäre ich über Weihnachten nicht in die alte Heimat gefahren. Ich habe so gar keine Lust auf Christmetten, Christstollen, Christbaum und dergleichen.

Mein Vater hat nach einigem Hin und Her jetzt doch noch keine Reha antreten können, ist aber inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen. Wir gehen davon aus, dass er hoffentlich Mitte Januar Rehabilitation machen kann. Vielleicht kann ich ihn dort einmal besuchen. Momentan bin ich diesbezüglich skeptisch.
Meine Mutter wohnt schon seit ein paar Wochen bei meiner Schwester. Jetzt ist auch mein Vater dort. In meinem Elternhaus müssen erst einige Umbaumaßnahmen durchgeführt werden. Ohne diese wäre es aktuell schwierig.
Für meine Nichten und Neffen hatte ich online Geschenke bestellt, und direkt zuschicken lassen. Ebenso für Carsten’s Enkel.

Von Kathrin habe ich zwei große Kartons mit Babykleidung bekommen, alles in sehr gutem Zustand, teilweise sogar noch ungetragen. Sie schreibt selbst dazu, dass gerade die Lieblingsteile von Helmine nicht dabei sind, da diese öfters getragen wurden und man es ihnen auch ansieht. Trotzdem wolle sie uns die anderen Sachen zukommen lassen, da sie keine Verwendung mehr dafür hat, und sie so doch noch benutzt werden.
Einen Teil der Sachen werde ich dem Chefchen bestimmt anziehen. Es wächst ja so schnell, dass es dauernd etwas Neues braucht, zumal ein nicht unerheblicher Teil der Kleidung auch immer schnell in der Dreckwäsche landet, und es dann frische Kleidung zum Wechseln braucht. Manche Teile gefallen mir aber überhaupt nicht. Keine Ahnung, was ich jetzt damit machen soll.
Trotzdem hätte Kathrin durchaus mit mir vorher absprechen können, bevor sie ihren Schrank entrümpelt, ob ich überhaupt etwas davon haben will.

Ich war lange noch am Überlegen, ob ich während des Betriebsurlaubs meinen Server herunterfahren soll. Manchmal hat er Probleme, und schafft es aus eigener Kraft nach dem Booten nicht mehr hoch. Da ich in solch einem Fall extra in die Stadt fahren, oder den zuständigen IT-ler im Bereitschaftsdienst hinschicken müsste, um einen einzigen Tastendruck zu machen, ist es vielleicht besser, ihn so lange ganz auszuschalten. Ich brauche ihn nicht unbedingt, und sonstige Nutzer werden über die Feiertage auch darauf verzichten können. Da ich dort nur kostenlose Dienste bereitstelle, bin ich nicht verpflichtet, den Server verfügbar zu halten.
Wenn er nicht an ist, hat das auch den Vorteil, dass ich nicht zu viel Zeit damit verbringen kann, an ihm herumzukonfigurieren, oder mich sogar verzettle. Ich glaube wirklich, dass es besser ist, ihm eine Winterpause zu gönnen. Als ich am Freitag ein letztes Mal für dieses Jahr ins Büro ging, bin ich dann also runter in den Serverraum, um ihn ganz vom Netz zu trennen.
Die meisten anderen Server sind ebenfalls ausgeschaltet, nur einige wenige, die unerlässlich sind, bleiben online.

So, jetzt sind wir also für die nächsten drei Wochen abgelegen auf dem Lande. Das heißt, ich werde oft selbst kochen müssen. Die wenigen Lieferdienste hier im Umkreis haben wir nämlich allmählich über. Kochen ist keine Kunst, aber beansprucht doch viel Zeit und Aufmerksamkeit, die ich manchmal lieber anders nutzen würde.
Wenigstens haben wir hier nichts mit Weihnachten zu tun, und bei uns kommt auch weder Christkind noch Weihnachtsmann.

Carsten macht manchmal gerne einen Abendspaziergang, ich nur im Sommer. Trotz Ausgangssperre wird er sich voraussichtlich nicht immer daran halten, und sich bei trockenem Wetter die Beine vertreten. Warum auch nicht? Schließlich läuft ihm dort praktisch nie jemand über den Weg.
Es ist ja auch überhaupt nicht einzusehen, dass Leute, die ihren Hund Gassi führen, raus dürfen, andere ohne Hund dagegen nicht, und mit einem Bußgeld von 500 Euro rechnen müssen.

Wir machen uns einfach eine ruhige, erholsame Zeit, möglichst ohne Verpflichtungen (dank Corona kommt wenigstens niemand auf die Idee, uns zu besuchen).
Das heißt, auch das Blog lege ich eine Zeitlang auf Eis. Ganz unterbrechen will ich es nicht, aber alle zwei Tage zu bloggen, muss auch nicht sein. Ich blogge halt dann, wenn ich dazu lustig bin, und etwas zu sagen habe.

Dass morgen um 11:02 UTC+1 Uhr Winterbeginn ist, erwähne ich jetzt nur kurz. Es ist mir aber keinen Eintrag wert.


Übrigens habe ich inzwischen die Stammbaum-Graphik auf der Who-Is-Who-Seite aktualisiert.
Voilà:

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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22 Antworten zu Gehet, die vierte Kerze pennt //2487

  1. keloph schreibt:

    sehr unspektakulär, aber sachdienlich.

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  2. Gib weiter, was dir nicht gefällt an Klamotten. Am besten fragst du vorher nach, ob sie gebraucht werden. Ich stimme nämlich zu: ich mag es auch nicht, unangekündigt Klamottenpakete zu bekommen. Zum Glück halt sich das bei späteren Kindern in Grenzen.

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  3. Plietsche Jung schreibt:

    Schöne Weihnachtstage, Anne. Genießt die Zeit und macht es euch fein.

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  4. Mia schreibt:

    „…bei uns kommt auch weder Christkind noch Weihnachtsmann.“
    Das wird sich vermutlich ändern, sobald euer Kind den Kindergarten besucht, Dort wird der Weihnachtsmann ganz sicher für die Kinder / für euer Kind eine nicht unwesentliche Rolle spielen.
    Außer ihr erzählt dem Chefchen von Anfang an, dass es überhaupt keinen Weihnachtsmann gibt. 😦

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  5. ednong schreibt:

    Das mit dem erlaubten Gassi ist wie mit der Raucherpause – ungerecht.

    Bei den Klamotten hatte sie sicher nur das Gute im Sinn. Du könntest das für dich Überflüssige den Tafeln oder Kleiderkammern spenden. Dort freut man sich sicher darüber.

    Angenehmen Urlaub und frohe Festtage euch. Und bleibt gesund.

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  6. Sempersolus schreibt:

    Und da ist es schon: Das Last-Minute-Geschenk, dass den spaziergehfreudigen Gatten vor unbotmäßigem Bußgeld bewahrt. Der unsichtbare Hund. Stubenrein, haart nicht, bellt nicht, beißt nicht. Der tuuuut nix!

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    • Mia schreibt:

      Au weija. Da endet der Spaziergang mit Sicherheit nicht zu Hause, sondern in der „Geschlossenen“, sollte man mit dem Teil an der Hand den Richtigen über den Weg laufen. : )))))

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    • Echt genial.
      Solch eine Anschaffung wäre durchaus erwägenswert. Ich fürchte nur, dass ggf. die Ausscheidungsbedürfnisse des Nullbeiners nicht anerkannt werden.

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    • sempersolus schreibt:

      Im Prinzip ist der unsichtbare Hund vergleichbar mit seinem felinen Pendant in Erwins Kiste in nicht diskreten Zuständen. Was man nicht sieht, hat so viele Beine und Ausformungen, wie es gerade braucht und auch der Ausscheidungsstatus bleibt bis auf Weiteres unbekannt (ganz abgesehen davon, dass es im Fachhandel natürlich auch artefizielle Ausscheidungsprodukte gibt, das explizit zu zeigen schien mir aber deplatziert).

      Was die Frage der „Normalität“ betrifft überlasse man die Bevölkerung der „Geschlossenen“ auch tunlichst weiter den „Richtigen“, die sich zumindest zu Hälfte im Glauben wähnen, dass sie dort nur therapeutisch tätig wären. Die wunderbaren Relativitätsprinzipien lassen sich doch auch in der Philosophie und in der Krankheitslehre bisweilen nutzbringend anwenden.

      Ich wünsche ein frohes Weihnachtsfest, in diesem Jahr hoffentlich noch mehr beschränkt auf das, was wirklich wichtig ist: Die wahre, ganz unvernünftige und dennoch überwältigende Liebe begleite uns alle in ein hoffnungsfrohes neues Jahr.

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  7. Leser schreibt:

    Dann mal geruhsame Auszeit. Nehme ich mir auch, ab morgen… Auf dem Stammbaumbild fehlt aber irgendwie das Chefchen, kann das sein?

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  8. Pingback: Jahrestweechsel //2585 | breakpoint

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