Bereicherungsversuche //2174

Immer wieder mal probiert jemand, eine Softwarelizenz von mir zu schnorren.

In sehr vielen Fällen läuft es ja so, dass ein Mitarbeiter eines Unternehmens bei mir eine Lizenz käuflich erwirbt. Das geht dann auch normalerweise gut weiter so und ohne besondere Vorkommnisse.
Da diese Lizenzen an die Hardware gekoppelt sind, kommt es immer wieder mal vor, dass ein Nutzer eine Ersatzlizenz braucht, weil er seinen Computer durch einen neuen ausgetauscht hat. Solange das nicht alle vierzehn Tage passiert, habe ich kein Problem damit, eine neue Lizenz dafür ohne Berechnung meines Aufwandes dafür auszustellen. So alle drei bis vier Jahre ist ein Rechnerwechsel üblich und völlig in Ordnung.
[Um das Thema etwas auszuweiten, kam es aber auch schon vor, dass ein Kunde seinen Rechner austauschte, sich kurz danach herausstellte, dass dieser aus irgendwelchen Gründen doch nicht dauerhaft die Anforderungen erfüllen würde, der Kunde sich also stattdessen ein Notebook zulegte, das bald darauf gestohlen wurde .. Wenn ich diesen Kunden nicht aufgrund eines anderen Projektes besser gekannt hätte, wäre es da schon aus mit meiner Kulanz gewesen.]

Dann gibt es noch Unternehmen, die bei mir einen ganzen Schwung Lizenzen für ihre Mitarbeiter kaufen. In solchen Fällen gewähre ich vorteilhafte Sonderkonditionen. Das schließt ein, dass die Lizenz ausgeschiedener Mitarbeiter auf neue Mitarbeiter übertragen wird (obwohl mich das jedesmal Zeit kostet, liegt mir doch daran, ein gutes Verhältnis mit solchen Großkunden zu bewahren).
So weit, so gut.

Hin und wieder fordert jedoch jemand eine Lizenz bei mir an, der in einer Firma arbeitet, in der bereits ein einzelner Mitarbeiter meine Software lizenziert hat. Er hat wohl die Hoffnung, dass ich ihm einfach so eine Lizenz ausstelle. Gäbe es in dieser Firma bereits mehrere Nutzer, wäre ich vielleicht generöser, aber so sehe ich nicht ein, einfach eine Lizenz zu verschenken. Da könnte ja jeder kommen, und ein ganzes Unternehmen mit meiner Software ausstatten, auch wenn nur eine einzige Lizenz bezahlt ist.
Im Allgemeinen mache ich diesem Möchte-gern-Nutzer dann ein recht günstiges Angebot, eine eigene Lizenz zum Sonderpreis erwerben. Da zahle ich zwar eventuell drauf, aber besser ich kriege nur einen Teil der üblichen Lizenzgebühr als gar keine. Und möglicherweise schließen sich dann noch weitere Kollegen an, so dass ich insgesamt dann doch wieder ein gutes Geschäft mache.
Bisher hat mir dieses Vorgehen einige Male neue zahlende Nutzer beschert, einige Male hörte ich nach meinem Sonderangebot aber auch nichts mehr von diesen Nassauern.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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14 Antworten zu Bereicherungsversuche //2174

  1. keloph schreibt:

    software lizenzen werden mir immer ein rätsel bleiben. ich habe bisher nur verstanden, dass es tatsächlich darum geht, den gewinn zu maximieren. was grundsätzlich ja in ordnung ist.

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  2. ednong schreibt:

    Also do testweise hätte ich ja auch gerne eine Lizenz …

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  3. Plietsche Jung schreibt:

    Mach’s wie MS. Ein Abomodell 🙂
    Wird nie langweilig.

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