Es scheint, als ob mein Projekt Evalyze ins Stocken geraten wird.
Das Frontend ist ja bereits in der Entwicklung, und dort geht es auch ganz gut und zügig voran. Wenn wir weiter solche Fortschritte machen, gibt es noch im Januar ein erstes Mock-Up.
Beim Backend jedoch sind noch grundlegende Punkte offen, da die Spezifikation nur die Anforderungen an die Software vorgibt, aber nicht alle Einzelheiten über die Implementierung beschreibt.
Ich hatte ja beabsichtigt gehabt, den mathematischen Teil selbst zu übernehmen. Teilweise habe ich mich eingearbeitet, aber es ist doch weit umfangreicher, als ich erwartet hatte.
Zweifellos würde ich es schaffen, hätte ich genügend Zeit dafür. Besonders schwierig ist es nicht, aber halt aufwendig und langwierig. Aber ich habe ja auch noch so viele andere Verantwortlichkeiten als Geschäftsführerin und auch etliche sonstige Verpflichtungen durch ein paar andere Pöstchen (von Privatleben gar nicht zu reden), so dass ich nur wenige Stunden pro Woche dafür nutzen kann (selbst wenn ich das Blog aufgeben oder vorübergehend aussetzen würde, wäre die dadurch gewonnene Zeit nicht ausreichend).
Deshalb habe ich mich jetzt dazu durchgerungen, die entsprechenden Aufgaben an jemand anderen zu übergeben. Als Chef* muss man es lernen, nicht alles selbst zu machen, sondern zu delegieren.
Ich habe mich schon mal ein wenig umgetan. Der Arbeitsmarkt mit dieser Spezialisierung ist komplett leergefegt, selbst wenn man bereit ist, ein wesentlich höheres Gehalt zu zahlen als marktüblich. Dass es entsprechende Leiharbeiter gibt, bezweifle ich, lasse unsere Personalabteilung aber mal deswegen Erkundigungen einziehen.
Es wird also auf einen externen Mitarbeiter oder Berater hinauslaufen. Ideal wäre ein Freelancer, der etwa ein halbes Jahr bei uns tätig sein wird. Teilweise kann er auch in seinem heimischen Büro arbeiten, aber er muss oft genug bei uns vor Ort präsent sein, so dass ich Einzelheiten mit ihm diskutieren kann.
*: Wollte zuerst „Chefin“ schreiben. Aber es geht hier um die Eigenschaft des Chef-Seins, nicht um mich als weibliche Person.
Oft ist es so, dass gerade die guten Wissenschaftler/Mathematiker/Naturwissenschaftler in Führungspositionen kommen, in denen sie das, was sie gut und gerne machen, delegieren müssen. Ich glaube herauszulesen, dass Dir das Führen auch liegt, wenn es auch nicht immer Spaß macht. Ich persönlich will gar nicht so wirklich führen, zumal ich nicht glaube, darin so gut zu sein. Leider heißt „weiterkommen“ auch oft, weiter weg von der Arbeit zu kommen, mit der man sich talentiert, gut ausgebildet und motiviert seine Meriten verdient hat.
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Einer der großen Fehler in Deutschlands Management ist, die Besten ihres Aufgabenbereiches zu Gruppenleitern und Führungskräften zu machen. Diese Funktionen benötigen völlig andere Skills und führen somit in den Positionen zu Unzufriedenheit, Inkompetenzen und Teamschwäche.
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Das ist nicht nur in Deutschland so.
Reine Fachlaufbahnen gibt es zwar, aber wer eine wissenschaftliche Karriere anstrebt, sollte besser im universtären Bereich oder Umfeld bleiben.
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Hier gibt es in etlichen Firmen sowas wie „Fachspezialisten“. Die sind den Teamleitern stufen- und gehaltsmässig gleichgestellt, müssen sich aber nicht um Personal und solchen Kram kümmern. Das finde ich eine supertolle Lösung.
Uni und fachliches Arbeiten im Betrieb sind 2 völlig unterschiedliche Stufe. Ich habe an 3 verschiedenen Unis zu verschiedenen Zeiten (während dem Studium, nach Industriejahren, während der Promotion) und in verschiedenen Positionen gearbeitet und bin froh, aus diesem Umfeld draussen zu sein. Ich fühle mich da einfach nicht wohl, arbeite aber supergern fachlich und habe mich nach meiner Teamleiterstelle gegen eine weitere „Karriere“ und für die Technik entschieden.
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Ja – das sehe ich auch so.
Insbesondere in der Software-Entwicklung trifft man kaum jemanden Ü40. Ist mir unbegreiflich.
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Ü40 wird teurer. Das ist der einzige Punkt.
Dabei kommt es bei Leitungsfunktionen in der SW-Entwicklung eher dann auf das Projektmanagement und die Teamleitung an anstatt dem eigentlichen Coden.
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Ein erfahrener Entwickler macht seine Kosten mehr als wett. Davon bin ich fest überzeugt.
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Sag das mal den Betrieben.
Die Geiz ist geil Mentalität sieht man schon beim Fachkräftemangel.
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Es gibt keinen Fachkräftemangel. Es gibt nur einen Mangel an Fachkräften, die für einen Hungerlohn arbeiten wollen.
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Genau so ist es.
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Du hast vollkommen recht.
Eigentlich war ich völlig zufrieden, als ich noch als Freiberuflerin vor mich hin programmiert habe – nur für mich selbst verantwortlich.
Inzwischen bewege ich mich mehr und mehr weg von fachlicher Arbeit, und Führungsaufgaben nehmen zu. Das war nie mein Ziel gewesen, aber jemand muss es ja schließlich machen.
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Ich glaube ich wüsste einen für Euch. Er lebt in Erfurt. Interessiert ?
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Danke, aber wir suchen erst mal nur hier um Umkreis. Wir brauchen jemanden mit einer bestimmten Spezialisierung.
Sollten wir allerdings bis Mitte Februar niemand geeigneten finden, komme ich vielleicht noch mal auf deinen Vorschlag zurück.
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Rechne dir aus, wann der Break-even von Angestelltem und Externen liegt. Wenn dein Budget und das Projekt es erlaubt, und die Strategie des Projektes langfristik angelegt ist, nimm den Angestellten und zahle ihn („den Angestellten“) gut.
Hoffentlich findest du einen, der deinen Ansprüchen genügt. Viel Glück.
Ansonsten: Personalvermittlungen und Headhunter. Brauchst du Adressen ?
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Wenn ich wüsste, wie es sich langfristig entwickelt!
Ich könnte mir gut eine befristete Anstellung (für ein halbes oder auch ganzes Jahr) vorstellen – eventuell auch nur halbtags.
Diese Zeitspanne sollte eigentlich erst mal reichen. Danach entscheidet sich dann, ob wir den Mathematiker nicht mehr brauchen, oder ob er unbefristet weiterbeschäftigt werden kann.
Vielleicht stellt sich ja noch heraus, dass meine Idee gar nicht so realisierbar ist, wie ich mir das vorstelle. Dann wäre es besonders blöd, unbefrstet jemanden eingestellt zu haben, den man dann gar nicht mehr einsetzen kann.
Ich stehe da selbst unter Erfolgsdruck.
Danke. Die Personalbteilung weiß, wohin sie sich wenden kann.
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Befristete Anstellungen haben keine besondere Attraktivität. Da werdet ihr lange suchen.
Halbtags ist vielleicht etwas für junge Eltern -meist Mütter-, die wieder ins Berufsleben möchten.
Euer HR wird das schon machen.
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Weiß schon. Deshalb wäre ein externer Spezialist auch gar keine schlechte Wahl.
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Genau. Eine Projektarbeit.
Vielleich auch für eine Masterarbeit interessant.
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vielleicht sollte sich deine belohnung vermehren? 🙂
Spass bei Jux, dieses Problem haben viele Unternehmen, deswegen haben wir ja so manche politik-debatte. viel erfolg.
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Danke. Im schlimmsten Fall mache ich’s halt doch selbst. Dann dauert es halt länger, als vorgesehen, aber .. tja .. wenn’s nicht anders geht ..
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