Vacanze Romane //1650

Hab‘ ich schon mal ‚was über meine Abifahrt gebloggt? Ich glaube nicht. Also dann ..

Wir hatten die Auswahl zwischen drei europäischen Hauptstädten. Für mich stand die Wahl sofort fest: Rom – die ewige Stadt. (Nur London hätte mich eventuell schwanken lassen, aber das stand nicht zur Wahl.)
Wir fuhren mit irgendeinem Nachtzug (den anderen gelang es in den Abteilen zu schlafen, mir nicht), und kamen recht zentral in der Nähe der Spanischen Treppe in einer Art Jugendherberge unter.

Während meines Aufenthalts in Rom habe ich gelernt, die Straßenseite nach Sonnenstand zu wählen, und die jeweils schattigere Seite zu nutzen.
Wir haben uns Rom fast ausschließlich zu Fuß erschlossen.

Damals war noch das G9 üblich, so dass wir im Juli der 12. Klasse (fast) alle volljährig waren (das dürfte heute noch genauso sein, aber da die Abifahrt beim G8 wohl schon in der 11. Klasse stattfindet, sind vermutlich dann noch viele minderjährig), und auch mal auf eigene Faust losziehen konnten.
Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, so habe ich es in Rom zum erste Mal erlebt, dass ich von Männern unverhohlen angeschaut und direkt angesprochen wurde. In der ländlichen alten Heimat war das einfach nicht üblich. (Nee, mir fällt gerade wieder etwas anderes ein, aber da war ich auch weiter weg von daheim.)

Ich habe sämtliche sieben Hauptkirchen der Katholischen Kirche besucht. In Rom ging ich gerne in die Kirchen. Da drinnen war es schön kühl, und man konnte sich hinsetzen.
Die Brunnen mit acqua potabile, die man alle paar hundert Meter fand, waren praktisch. Dort konnte man seine Trinkwasservorräte auffüllen.
Das Vatikanische Museum hat mich beeindruckt, insbesondere die Treppe, die wie eine Doppelhelix geformt war. Auch an Ostia mit ihren Ruinen erinnere ich mich gut.
Wir waren auch in Tivoli, im Kolosseum, in Trastevere und der Engelsburg, aber daran habe ich keine konkreten Erinnerungen mehr.

Wir ernährten uns von Pizza und Pasta, tranken Vino und Cappuccino, und genossen Gelato auf der Piazza Navona.
Damals trank ich meinen Kaffee immer schwarz. Als ich das beim ersten Frühstück mit dem Kaffee machte, der uns aufgetischt wurde, bekam ich wohl eine (leichte) Koffeinvergiftung, denn ich zitterte mindestens eine halbe Stunde lang, und war übermäßig aufgedreht. Zukünftig trank ich den Kaffee mit etwas Milch. So war er bekömmlicher.

Nach etwa einer Woche fuhren wir wieder zurück. Diesmal war der Zug so überfüllt, dass wir in den Gängen stehen mussten. Vage erinnere ich mich an einen kleinen Flirt, den ich mit einem Südtiroler hatte, der aber dann in Bozen ausstieg.

Rom ist eine tolle Stadt, und wird mir unvergesslich bleiben.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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7 Antworten zu Vacanze Romane //1650

  1. verbalkanone schreibt:

    Lustig, meine Abifahrt war auch in die ewige Stadt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sehr mich Rom damals, ich war siebzehn, beeindruckt hat. Die Orte, die du in deinem Eintrag aufgezählt hast, haben wir auch alle besucht und die Erfahrung, dass die Römer sehr aufdringlich gegenüber weiblichen Touristinnen sind, habe ich auch gemacht. Ich weiß noch, dass ich zusammen mit einer Freundin auf der Spanischen Treppe saß und wir ein Eis genossen, als sich zwei junge Italiener, ca. Anfng 20 vor uns aufbauten und uns ganz direkt fragten, ob wir mit ihnen schlafen würden. Mir fiel fast das Eis aus der Hand. Hinterher erklärte mir dann igendjemand, dass man von den italienischen Männern erwarten würde, dass sie als erfahrene Liebhaber in die Ehe gehen sollten, von den italienischen Frauen aber, dass sie als Jungfrau in die Ehe gingen. Tja, irgendwie eine schwierige Situation …

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    • Rom ist, glaube ich, ein ziemlich beliebtes Ziel für Abifahrten. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass du auch dort warst.

      Die „schwierige Situation“ ist ja dadurch zu lösen, dass man an Touristinnen „übt“.
      Ganz so deutlich (aber vielleicht habe ich das aufgrund von Sprachproblemen nur nicht richtig verstanden) wurden die römischen Männer bei mir nicht. Immerhin erlebte ich Verhalten, wie es mir von daheim ungewohnt war.

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  2. Miria schreibt:

    Ich war vor zwei Jahren in Rom und fand es ebenfalls wunderbar. (Auf unserer Kursfahrt in der 12. Stufe waren wir tatsächlich nur in Lindau am Bodensee) Vieles von dem, was du aufgezählt hast, habe ich mir auch angeschaut. Wir haben damals über Airbnb bei einer netten römischen Familie ein Zimmer gehabt (ich war mit meiner besten Freundin dort), das war sehr praktisch, da sie uns gut Tipps geben konnten, wie man sich am besten in der Stadt zurechtfindet bzw. wo man gut was essen kann etc. Interessantes Detail: ein Jahr zuvor war die Familie aus Rom tatsächlich im Urlaub in meiner Stadt in Südtirol.
    Die Wohnung selbst war in Trastevere, so dass man dort abends gemütlich ausgehen konnte.
    Toll fand ich auch, dass Rom relativ günstig war, so konnten wir dort gut mal shoppen gehen und auch einige nützliche Dinge erwerben, die hier einfach viel teurer sind.

    Was das Thema Männer angeht, muss ich sagen, dass mir jetzt nicht besonders aufgefallen ist, dass da die Römer irgendwie direkter wären als die Männer bei uns. Aber möglicherweise ist schon Südtirol ein Unterschied zu Deutschland. Ich werde ja durchaus gerne mal angesprochen. Wobei das direkteste, was ich in dem Zusammenhang erlebt habe, in Venedig war. Wo einer mir mit Blick auf meine Brüste mitteilte, was ich für ein beeindruckendes Dekolleté hätte.
    Direkt nach Sex gefragt wurde ich bisher nicht. Allerdings weiß ich von einigen Bekannten von mir, dass es hier auch durchaus ein Spaß ist, sich an Touristinnen ranzumachen, da man so erstens den Vorteil hat, dass man nicht gebunden ist und zweitens heißt es, dass die Deutschen Frauen beispielsweise weniger prüde wären als die Südtirolerinnen.

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