Sechshundertfünfundneunzig

Gestern Nachmittag hatte ich meinen ersten Coaching-Termin bei der Firma i.d.e.e.
Eigentlich gibt es darüber nicht viel zu erzählen. Ich weiß ja, wie so etwas läuft. Das ist ziemliche Routine.
Einige der Teammitglieder kannte ich bereits von der letzten Runde, einige waren auch neu dazugestoßen.

Michael war doch nicht dabei. Allerdings sah ich ihn später kurz auf dem Gang, aber er scheint mich nicht mehr zu kennen. Gut so.

Einer der neuen Teammitglieder versuchte während meines Vortrags ständig, Blickkontakt mit mir aufzubauen. Ich ging jedoch nicht darauf ein, bemerkte aber, dass seine Versuche bei seinen Kollegen nicht unbeachtet blieben. Diese begannen, zu grinsen und untereinander zu tuscheln. Als Profi ignorierte ich auch das.
Am Ende fragte ich in die Runde, ob es noch offene Fragen oder Anmerkungen gäbe. Zwei oder drei Rückfragen gab es, die darauf hinwiesen, dass die Männer meinen Ausführungen nicht kontinuierlich ihre ausschließliche mentale Aufmerksamkeit gewidmet hatten.
Als ich bereits begonnen hatte, mein Notebook abzubauen, fragte ich noch einmal gezielt den Teilnehmer, der mir immer in die Augen hatte schauen wollen, ob er noch eine Frage hätte.
Er lief leicht rot an, während seine Kollegen feixten, und meinte: „Äh, nee, eher nicht .“
„Ich habe aber schon den Eindruck, dass Sie etwas fragen wollten“, insistierte ich.
„Das hat aber nichts mit dem Thema zu tun“, wich er aus.
Die Kollegen stießen sich gegenseitig in die Rippen und lachten.
„In diesem Fall behalten Sie es wohl auch besser für sich“, erwiderte ich freundlich lächelnd, schloss den Reißverschluss meiner Notebooktasche, und verließ mit einer Abschiedsfloskel den Raum.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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10 Antworten zu Sechshundertfünfundneunzig

  1. aliasnimue schreibt:

    Was für ein Kindergarten. 🙄

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  2. Uschi-DWT schreibt:

    Solche Kindsköpfe gibt es leider immer wieder und das nicht nur auf der Sachbearbeitereben sondern auch im Führungsbereich.

    Kann man jedoch gut ausnutzen wenn mal eine Gesprächsrunde anfängt einzuschlafen einfach die Sekretärin mit frischen Getränken (und möglichst kurzem Rock) dazu rufen.

    Aber es gibt auch Frauen die mehr an den Rednern als an dem Thema interessiert sind :yes:

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    • breakpoint schreibt:

      Ach, war ja nicht weiter schlimm.

      Allerdings wollte ich schon verhindern, dass das das nächste Mal genauso weitergeht.

      Da es derzeit schon sehr kühl ist, war mein Rock gar nicht so kurz, sondern sogar recht züchtig. :yes:

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  3. ednong schreibt:

    Böses, böses Weib. Den armen, armen Mann auflaufen lassen 😉
    Captcha: battle royale

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    • breakpoint schreibt:

      Was hätte ich denn deiner Meinung nach machen sollen?

      Nichts?
      Dann wäre das beim nächsten Termin genauso weitergegangen. Vielleicht sogar noch heftiger, wenn ihn seine Kollegen noch weiter aufgestachelt hätten.
      Und irgendwie stört das schon die Konzentration.

      Ihm unter vier Augen erklären, dass er das unterlassen soll?
      Was meinst du, wie seine Kollegen dann erst reagiert hätten?

      Ich nehme es dem Mann ja gar nicht übel, dass er es versucht hat (habe ich noch nie einem Mann übelgenommen), aber es war notwendig, das für die Zukunft zu unterbinden.

      Ich bin noch so rücksichtsvoll mit ihm umgegangen, wie unter diesen Umständen möglich.

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      • Bud schreibt:

        Also ich finde Dein Verhalten weder rücksichtsvoll noch professionell. Seines zwar auch nicht, aber Du hast den Kollegen vor versammelter Mannschaft brüskiert. Was meinst Du, wie der sich jetzt auf eine weitere Zusammenarbeit freut?

        Du hättest ihn hinterher beiseite nehmen sollen, um die Sache zu klären. Wie seine Kollegen „dann erst“ reagiert hätten? Sicher hätten sie ihn nicht an Ort und Stelle ausgelacht.

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        • breakpoint schreibt:

          Es ist leicht, das im Nachhinein zu kritisieren.

          Ich hatte gar keine Möglichkeit, ihn unauffällig auf die Seite zu nehmen. Das hätten seine Kollegen (nicht meine!) brühwarm mitgekriegt, und dann wären sie erst recht über ihn hergezogen.

          So ist das – da bin ich mir sehr sicher – mittlerweile längst vergessen.

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