Dreihundertvierundneunzig

Fac!

Ich nutze ja zum Arbeiten verschiedene virtuelle Maschinen. Dank einer ausreichenden Menge RAM kann ich auch mehrere VMs gleichzeitig laufen lassen.
Normalerweise achte ich aber immer darauf, nicht zu viele Maschinen zu öffnen, bzw. Maschinen, die ich momentan nicht brauche, wieder einzufrieren.

So auch vorhin. Der Fokus befand sich auf einer VM. Ich beendete eine Anwendung, die das Einfrieren manchmal nicht so gut übersteht.
Dann startete ich eine andere Maschine. Kurz darauf die Meldung mit „memory low“. Mist! Ich hatte vergessen, die andere Maschine zu schließen. In halber Panik versuchte ich, das nachzuholen. Dabei hatte ich aber nicht bedacht, dass der RAM-Verbrauch dabei erstmal kurzfristig hoch geht. Und schon war mein Monitor schwarz.
Ich wartete kurz, aber da tat sich nichts, nur die Radiomusik, die ich gleichzeitig einstreamte, spielte unbeirrt weiter.
Ich drückte mehrmals CTRL-ALT-DEL, versuchte auch ALT-F4, aber alles ohne sichtbaren Effekt. Der Arbeitsspeicher war wohl zu gering, um noch irgendwelche graphischen Operationen zuzulassen.
Nach weiterer kurzer Wartezeit drückte ich schließlich den Ausschaltknopf.

Es dauerte ziemlich lange, bis mein Rechner wieder hochgefahren war, weil er erst irgendwelche Systemtests durchführte. Zwischendurch – nachdem ich mich bereits eingeloggt hatte – war er noch einmal mehrere Sekunden lang schwarz, wenn auch der Mousecursor sichtbar war. Ich überlegte mir bereits Plan B. Für Notfälle habe ich ja noch das Not(e)book.
Zum Glück erschien dann doch noch mein Desktop-Hintergrundbild. Jetzt kann ich nur hoffen, dass es mir meine VMs nicht zerschossen hat. Die erste bootet gerade. Sieht bisher gut aus. Irgendwelche aktuellen Daten habe ich selbstverständlich vorher abgespeichert, so dass sich ein eventueller Datenverlust in Grenzen halten dürfte. Nur Zeit hat mich das wieder gekostet.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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9 Antworten zu Dreihundertvierundneunzig

  1. engywuck schreibt:

    wäre es nicht praktischer, einen dezidierten Virtualisierungsserver aufzusetzen und den Hauptrechner freizulassen? Dann machen Abstürze des Arbeitssystems nichts aus, und man kann es abschalten wann man will. Je nach Platz kann der Server auch ineinem anderen Raum stehen (z.B. dem dann nicht mehr stillen sondern rauschenden Örtchen, unter der Decke).

    Mindestens XenServer ist ja kostenlos erhältlich und funktioniert. HyperV kostet natürlich (außer man hat ohnehin eine Server-Lizenz mit entsprechenden Rechten) und wie’s bei ESX aussieht weiss ich grade nicht auswendig.

    Oder müssen die VMs extrem verzahnt mit dem Arbeitssystem sein?

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    • breakpoint schreibt:

      Einen extra Server für die VMs will ich nicht laufen lassen. Das erscheint mir schon etwas übertrieben (zumal der Server ebenfalls abstürzen kann).

      Und was mach ich dann mit meinem Arbeitsrechner? Wird der zum Terminal degradiert, und greift nur noch remote auf die VMs zu?
      Ich sehe keinen wirklichen Vorteil in deinem Vorschlag. Wenn der Arbeitsspeicher zur Neige geht, kracht jeder Rechner ab.

      Meistens habe ich ja nur eine VM laufen. Da gibt es keinerlei Probleme. Da ich z.Z. diese Tests durchführe, brauche ich halt schon mal mehr VMs, damit ich auf verschiedenen OS testen kann.

      Ich nutze VirtualBox (hatte früher auch mal VMware und VirtualPC), und bin i.A. recht zufrieden damit.

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      • engywuck schreibt:

        ich kenne (bisher) keinen Virtualisierungsserver, der abgestürzt wäre. Die VMs schon mal, klar, aber der Server selber hat ja nur einen extrem begrenzten Aufgabenbereich, da kann eigentlich nicht viel passieren (außer Hardwareproblemen). So ein XenServer o.ä. reserviert sich dann auch gleich einen bestimmten Anteil RAM für die Dom0 (Verwaltungs-„VM“ – ja auch das ist eigentlich eine VM :-)) und weigert sich halt, VMs zu starten, wenn zu wenig frei ist. RAM-Ballooning kann (je nach Lizenz) gemacht werden, aber auch dann schmieren höchstens die VM ab.

        Logischerweise wird der Arbeitsplatzrechner dann zum Terminal, aber dafür braucht man da dann geringere Hardware, bzw. man kann von den verschiedensten Endgeräten drauf zugreifen. Zudem ist die Gefahr geringer, dass einem marodierende Arbeitsplatzrechner-Programme (gerne auch „Viren“, „Trojaner“ oder „Antivirenprogramm“ genannt) die VMs zerlegen/löschen.

        Aber klar, wenn Du normalerweise nur eine VM offen hast…

        Virtualbox, VMware Server (und kleiner) und Co. sind eher sowas wie Fahrräder im Vergleich zum LKW „echter“ Virtualisierungsserver. Um den unvermeidlichen Autovergleich zu bringen 🙂
        Wenn man nur mal in der Stadt rum einkaufen will muss es natürlich nicht gleich ein 40-Tonner sein.

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  2. idgie13 schreibt:

    Und? Geht wieder alles?

    Ich habe auf meinem MacBook Parallels drauf. Das ist auch ganz OK. Abstürze mag es aber auch nicht gern.

    Im Allgemeinen entwickle ich aber deutlich lieber auf dem OS, das auch installiert ist.

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    • breakpoint schreibt:

      Funktioniert alles, kein Datenverlust. 😀

      Ich habe speziell zum Entwickeln eine VM, auf der sind IDE, Compiler, Tools etc. installiert.
      Die ganze VM sichere ich regelmäßig auf eine externe Platte und auf mein Notebook, und kann so ohne großen Aufwand genauso (wenn auch weniger ergonomisch) auf dem Notebook entwickeln.
      Oder wenn mein Arbeitsrechner mal ausfällt oder ganz kaputt geht, kann ich diese VM auch problemlos auf einem anderen Hostrechner laufen lassen.

      Wenn ich direkt auf dem Hostrechner entwickeln würde, wäre ich extrem auf diesen angewiesen, müsste notfalls auf einem anderen Rechner erst ALLES wieder neu installieren und einrichten .. 😦

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  3. Athropos schreibt:

    Ich kenn mich mit Virtualisierung ja leider überhaupt nicht aus, aber wäre die geschicktere Taktik nicht gewesen, die bootende Maschine zu killen? (notfalls mit dem Pendant zu -9, wenn es sowas gibt)

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    • breakpoint schreibt:

      Wenn die Maschine tatsächlich gebootet hätte, hätte ich vielleicht tatsächlich versucht, sie zu stoppen oder den Prozess abzuschießen.

      Aber – ok, das geht nicht so direkt aus dem Text hervor – ich wollte nur eine eingefrorene Maschine wieder aktivieren. Dabei wird ihr Arbeitsspeicher wieder aus einer Datei ins RAM des Hostrechners eingelesen (vergleichbar dem Resumen nach dem Winterschlaf).
      Die Maschine war also bereits gebootet, und ich hätte gerne die darin geöffneten Anwendungen wieder benutzt. Killen wäre gleichbedeutend gewesen mit dem Verlust aller geöffneten (und teilweise zeitaufwändig initialisierten) Fenster.

      Außerdem reagieren (auf welche Weise auch immer) startende Maschinen erfahrungsgemäß kaum. Um den Prozess abzuschießen, muss man den erst mal identifizieren. Schwierig, wenn mehrere Prozesse mit dem gleichen Namen laufen und man auch noch unter Zeitdruck steht.

      Ich gebe aber zu, dass ich gar nicht viel nachgedacht habe und nur schnell irgendeine Aktion getroffen habe – in diesem Fall wohl nicht die richtige.

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  4. Pingback: breakpoint’s Wayback Archive #1E //1762 | breakpoint

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