Drei auf einen Streich //3053

Wir waren für ein paar Tage verreist. Wie so oft haben wir das angenehme mit dem nützlichen verbunden.
Zur Erholung hatten wir uns in einem Touristenhotel einquartiert, das wir früher schon besucht hatten. Für den Aufenthalt als Familie ist das ideal – der Komfort eines großen Hotels in Kombination mit freier Natur in der Umgebung.

Der Nachteil dagegen ist, dass man ohne Auto praktisch dort festsitzen würde. Meine Schwester mit ihrer Familie zu besuchen, die weniger als zwanzig Kilometer entfernt wohnen, wäre mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht gegangen.
Thorsten hat inzwischen seine Kündigung bekommen und ist auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz – meiner unmaßgeblichen Meinung nach ohne besonderen Einsatz, obwohl er bereits freigestellt ist, also Zeit dafür hätte.
David soll ab dem nächsten Schuljahr die Wirtschaftsschule in der Kreisstadt besuchen. Er fragte mich wiederholt, ob er mich nicht für ein paar Tage besuchen kann. Ich machte ihm keine Versprechungen. Wenn überhaupt, kommen dafür nur die Schulferien in Frage. Die Sommerferien haben wir bereits größtenteils verplant, auch wenn es jeweils noch nicht auf den Tag genau feststeht. Vielleicht könnten wir David’s Besuch irgendwann dazwischen schieben. Das wäre bestimmt auch schön für Johannes.

Außerdem machten wir ebenfalls einen Besuch von Standort 3. Das ist praktisch schon Routine. Johannes kam selbstverständlich auch mit.
Der Standort läuft ordentlich. Außer Komponenten für unsere eigenen Geräte werden dort auch Bauteile für andere Kunden hergestellt. Aber – um es ganz deutlich zu sagen – in der aktuellen wirtschaftlichen Lage wäre dieser Standort nicht mehr in Deutschland entstanden. Entweder im Ausland oder auch gar nicht. „Made in Germany“ war mal ein Qualitätsindikator. Inzwischen braucht das niemand mehr.
Wir werden verstärkt auf die Märkte in den USA setzen. In Europa ist alles unnötig teuer. Die Bürokratie hier bremst uns aus.

Das Wochenende hatten wir uns frei von Verpflichtungen gehalten. Es hätte so schön sein können, hätte uns das Wetter nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ohne Hallenbad und Indoor-Spielplatz wäre es erst recht öde gewesen. Carsten und ich wechselten uns zeitweise ab, Johannes zu bespaßen. So hatte der jeweils andere auch ein wenig Freiraum und Zeit nur für sich.
Zwischendurch hellte sich das Wetter immer mal wieder etwas auf. Sogar die Sonne ließ sich sehen. Drei Webportale waren sich in ihrer Wettervorhersage einig, dass es mindestens eine Stunde lang nicht regnen würde, und dann auch höchstens nur ganz langsam anfangen würde. Wir trauten uns also, uns die Beine bei einem kleinen Spaziergang, der nicht länger als etwa eine halbe Stunde dauern sollte, kurz zu vertreten. Als wir den Rückweg schon über die Hälfte zurückgelegt hatten, begann es dann doch, unvermittelt ziemlich kräftig zu regnen. Nirgends eine Möglichkeit, uns unterzustellen, zumal wir auch davon ausgingen, dass dieser Schauer nur von ganz kurzer Dauer sein würde. Also beschleunigten wir unsere Schritte. Erst als wir fast schon am Hotel waren, ließ der Regen nach. Insbesondere unsere Jacken und mein Kopftuch waren durchnässt, wurden aber später wieder trocken. Meinen fast neuen Pumps hat die Nässe dagegen nicht gutgetan.
Wäre das Wetter schöner gewesen, hätten wir unsere freie Zeit noch weiter ausgekostet. So jedoch fuhren wir am Sonntag bereits nach dem Mittagessen wieder heim in die Stadt.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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2 Antworten zu Drei auf einen Streich //3053

  1. Plietsche Jung schreibt:

    Im Norden hättet ihr Sonnencreme gebraucht.
    Es regnet eben doch nicht immer in Hamburg 🙂

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