Nicht forsch genug //2869

Wie viele Unternehmen müssen wir sparen. Die meisten Einsparmaßnahmen sind bereits ausgereizt. Allmählich muss es ans Eingemachte gehen – sprich eine Umstrukturierung ist fällig.
Grundsätzlich gilt Einstellungsstopp, wobei die Geschäftsleitung begründete Ausnahmen zulassen kann.
Ich werde hier keinesfalls konkretere Informationen über die ganze Firma geben, beschränke mich hier auf das, wofür ich primär zuständig bin.

Software-Entwicklung gibt es derzeit an vier Standorten. Das ist zu viel. Wir müssen Synergien nutzen und unnötigen Overhead abbauen. Mit dem Zeithorizont von drei bis vier Jahren muss die SW-Entwicklung an Standort 6 (das ist der kleinste) weg.
Bis dahin werden ohnehin einige Mitarbeiter die Firma verlassen, sei es wegen Rente oder Kündigung oder aus sonstigen Gründen.
Bei den übrigen ist individuell zu prüfen, ob sie
* bei Standort 6 in eine andere Abteilung wechseln können.
* unternehmensweit an einen anderen Standort wechseln können.
* einer Arbeitszeitreduzierung zustimmen.
Wer dann in vier Jahren immer noch da ist, .. tja .. so wie die wirtschaftliche Lage derzeit aussieht, können wir Kündigungen leider nicht ausschließen.

Im worst case wird der Arbeitsplatzabbau noch deutlich weiter gehen müssen. Besser nur einige Arbeitsverhältnisse zu beenden, als die ganze Firma zu schließen. Wir bemühen uns wirklich, so viel zu erhalten wie möglich, aber das hat Grenzen.
Die politische Entwicklung der letzten paar Jahre hat uns schwer zugesetzt. Erst sind Lieferketten zusammengebrochen, dann wurde die Einsetzbarkeit der Belegschaft eingeschränkt, jetzt sind auch noch wichtige Absatzmärkte weggefallen worden. Dazu kommen immer neue bürokratische Gängelungen und noch mehr zunehmend striktere Reglementierungen, sowie der Zwang zu kostspieligen, aber wertlosen Investitionen. Wir müssen retten, was zu retten ist. Wenn dabei ein Teil der Arbeitsplätze geopfert werden muss, so kann ich das bedauerlicherweise nicht verhindern. Und ob wir tatsächlich drei, vier Jahre abwarten können, oder vielleicht doch schon früher handeln müssen, kann ich jetzt auch nicht versprechen.

Auch die sonstige Entwicklung müssen wir zusammenfassen. Die einzelnen Developer-Teams werden anders aufgeteilt. Wir müssen planen, wie Geräte-Workflow, Schnittstellen, Auswerte-SW (einschl. Evalyze) und Tools, Modularisierung etc. am besten zusammenwirken.
Das wird jedoch ebenfalls Arbeitsplätze kosten – ich kann’s nicht ändern, hoffe halt dass die natürliche Fluktuation ausreicht, um es auszugleichen.

Wir sind kein Wohltätigkeitsinstitut, das Beschäftigungsmaßnahmen auf Kosten der Allgemeinheit durchführt oder aus purer Menschenfreundlichkeit. Wir müssen unsere Kostenaufwände durch unsere Einnahmen wieder hereinbekommen (mindestens!). Dies ist uns gerade in den letzten drei Jahren schwer gefallen und nicht immer ausreichend gelungen, so dass wir teilweise Rücklagen angreifen mussten.
Wir waren ein gesundes, florierendes Unternehmen. Die Politik hat uns – wie vielen anderen KMU – massiv geschadet. Das werde ich den Verantwortlichen nicht verzeihen.

Für größere, zukunftsweisende Entwicklungsprojekte haben wir aktuell nicht genug Geld. Dabei hätte ich ein paar wunderbare Ideen für innovative Features. Aber die zu entwickeln und auszutesten, ist halt teuer. Deshalb sind sie bedauerlicherweise erst mal zurückgestellt. Originelle und kreative Neuerungen rutschen auf der Prioritätenskala nach hinten. Dabei haben sie sonst den Erfolg des Unternehmens ausgemacht.
Die Geräteentwicklung beschränkt sich zwangsläufig auf die Verbesserung des bereits Bestehenden, sowie auf Möglichkeiten, Stückkosten bei der Herstellung einzusparen – auch das gehört zur Entwicklung, ob es uns nun gefällt oder nicht.
Spitzentechnologieforschung ist ein Luxus geworden, den wir uns nicht mehr leisten können. Kooperationen mit Hochschulen und Forschungsinstituten mussten reduziert werden.
Auch meine Förderung einiger weniger Ingenieurstudenten metropolregionaler Hochschulen sollte ich wohl besser wieder etwas zurückfahren, darf sie keinesfalls ausweiten.
Entwicklung und Forschung für Innovationsprojekte sind Investitionen für die Zukunft, an denen man eigentlich nicht sparen sollte. Momentan geht es aber nur noch darum, die Krisen der Gegenwart zu überleben.

Dann haben wir noch ein bestimmtes, aber unerlässliches Bauprojekt, das bis zu seiner Fertigstellung und Einweihung im Herbst noch erhebliche Summen verschlingen wird.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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53 Antworten zu Nicht forsch genug //2869

  1. pirx1 schreibt:

    Ja ja, die „bösen Arbeitgeber“ … .

    Die „guten Arbeit-nehmer“ (ein Wort mit durchaus mehrfachem Wortsinn, wenn man es recht bedenkt) dürfen sich dagegen regelmäßig als Opfer darstellen.

    Gerade verlangt man – angesichts der schlimme Inflation – mindestens zehn, zwölf (wer bietet mehr?) Prozent mehr Lohn – für die gleiche Tätigkeit (wobei man bei mancher dieser Tätigkeiten nicht einmal merkt, ob gerade Streik ist, oder normaler „Betrieb“, etwa in den sog. Bürgerbüros). Dabei ist die Inflationsrate durchaus geringer als 10 Prozent. Man will also schlicht mehr. „Auch ´was abhaben“, so nennt man das. Wofür? Für das wirtschaftliche und unternehmerische Risiko, das ein Arbeitnehmer gar nicht trägt? Für schlaflose Nächte angesichts der angespannten Wirtschaftssituation auf allen Absatzmärkten, die ein Arbeitnehmer gar nicht kennt? Für die Absicherung durch das soziale Netz, das hauptsächlich von Arbeitgebern und leistungsstarken Steuerzahlern finanziert wird?

    Nein, all das sei irrelevant, man sei jetzt „auch ´mal dran“ und will schlicht mehr Geld. Die Inflation (von deren Ursachen und Entstehung man nichts versteht) kommt da als Pseudobegründung gerade recht. Mehr Lohnkosten, höhere Preise, weniger Konkurrenzfähigkeit der eigenen (exportorientierten) Industrie, geringere Gewinnmargen, … och: Pleiten, Entlassungen? „Wie ungerecht!“.

    Den niedergelassenen Kassenärzten unterbreiteten die kranken Kassen übrigens gerade ihr „Angebot“: Festschreibung von null Prozent Steigerung der Leistungsvergütung für 2023 und 2024. Das Geld sei knapp. Und streiken wäre unsozial …

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    • blindfoldedwoman schreibt:

      Wenn Grundnahrungsmittel das Doppelte kosten, die Menschen Angst vor der nächsten Nebenkostenabrechnung haben, kann man schon verstehen, wenn sie mehr Lohn fordern.

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      • pirx1 schreibt:

        Das mag für untere Lohngruppen ganz gewiss gelten (Rentner und Prekäre sind eh die Gekniffenen).

        Eine seriöse Gewerkschaft (gibt es die, oder fischt man durch markig-utopische Forderungen nur nach Mitgliedern?) berücksichtigte dann aber, dass nicht alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes dadurch gleich betroffen sind und machte keine prozentuale Forderung im zweistelligen Prozentbereich für alle Beschäftigten auf. Ein Drehstuhlakrobat, der Coronalockdowns im dienstfrei verbrachte braucht keine 500,- EUR extra für sein Nichtstun.

        Auch darf man ´mal fragen, wer denn im öffentlichen Dienst der Arbeitgeber am Verhandlungstisch ist: Genau, die Steuerzahler (und wie die Verteilung der Steuerlasten ist, das wissen wir doch sehr gut). Endergebnis der Verhandlungen wird also nichts anderes als eine Steuererhöhung sein.

        Überhaupt überrascht doch sehr, dass die vorgeblichen Ursachen der Preissteigerung so gar nicht Untersuchungs- und Protestgegenstand sind. „Strom war kurz ´mal teurer, is eben so“!?

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      • Das treibt nur die Inflation weiter an, denn ihren Arbeitgebern bleibt dann ja gar nichts anderes übrig, als die höheren Lohnkosten wieder auf die Preise umzulegen.
        Oder die Arbeitsplätze in Länder zu verlegen, in denen die Lohnkosten wesentlich niedriger sind.

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        • blindfoldedwoman schreibt:

          Hilft den Leuten aber auch gerade nicht weiter, die nicht wissen, wie sie noch ihre Familie ernähren sollen.

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          • pirx1 schreibt:

            Schiebt aber das eigentlich Problem allenfalls auf. Die notwendigen Preissteigerungen (und von der Lohnsteigerung befeuerte Trittbrettfahrer mit Mitnahmeeffekten) werden die Inflation nur ankurbeln und die Lohnerhöhungen rasch wieder auffressen.

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          • Plietsche Jung schreibt:

            Niemand muss in Deutschland hungern oder unter der Brücke schlafen.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Meine Mutter gibt inzwischen für 2-Personen-Haushalt 800 € im Monat für Lebensmittel aus.
              Von so viel Geld können viele nur träumen.

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            • Wenn die Löhne jetzt so extrem erhöht werden, kostet der gleiche Warenkorb bald über 900 €.

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            • Plietsche Jung schreibt:

              Feudales Budget. Edeka und Wochenmarkt?

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Norma, Penny, nur Fleisch bei Edeka. Wochenmarkt gibts hier nicht
              Sie kauft nach Angeboten.

              Wir kaufen seit Wochen z.B. keine Paprika mehr. 1 Stück 1,50 €.
              Gurke 1,79 €
              usw
              Ich selbst kaufe Gemüse inzwischen fast nur TK. Und verzichte auf vieles. Nur noch Angebote.

              Luxus: letzte Woche hat meine Mom unüberlegt 2 Lammkoteletts gekauft: 15 €. Sowas passiert ihr aber sonst nie.

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            • Da besteht aber durchaus noch Einsparpotential.

              Ich hab’s mal bei uns überschlagen (wird dadurch verkompliziert, dass wir zwei Haushalte haben, die sich überschneiden).
              Für drei Personen geben wir im Monat etwa 500 bis 600 Euro für Lebensmittel aus. Das ist erheblich mehr als noch vor ein paar Jahren.
              Restaurantbesuche sind nicht enthalten. Die würden den Betrag allerdings hochtreiben. Dorthin gehen wir aber nur noch selten, zuletzt im Herbst.
              Mitberücksichtigt habe ich dagegen Getränke, Obst, Plätzchen, die wir in der Firma konsumieren.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Bei meinen Eltern wird viel Obst gegessen. Trauben und Äpfel zumeist. Gebacken wird selbst.
              Gekocht wird jeden Tag frisch. Es wird viel Butter, Sahne und Milch, Käse und Wurst verbraucht. Neben Wasser gibt es Limonade und etwas Cola.
              Auswärts gegessen wird überhaupt nicht. Nur wird einmal die Woche ein Hähnchen geholt, für meinen Vater.

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            • Für eine nahrhafte, ausgewogene Ernährung fehlen vor allem Kohlenhydrate als Beilage. Reis, Kartoffeln, Nudeln, Hülsenfrüchte sind schmackhaft, sättigen gut und sind verhältnismäßig preiswert.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Kartoffeln preiswert? Erst gestern 2 kg für 3,49 €.
              Nudeln haben sich im Preis mehr als verdoppelt!

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            • Wenn ihr die Kartoffeln in so kleinen Mengen kauft, zahlt ihr freilich drauf (auch wenn sie immer noch billiger als Gurken sind).
              Und auch die Nudeln – Preis verdoppelt oder nicht – sind günstiger als die gleiche Menge Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Obst, Gemüse, ..

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Kaufst Du Kartoffeln in großen Säcken? Wo lagerst Du die? Ich finde ja, sie werden heute viel schneller schlecht als früher.
              Wenn Leute sich ohnehin nur von Nudeln und Co. ernähren, weil sie nur wenig Geld haben, ist es schlimm, wenn da die Preise so ansteigen. Wo sollen sie noch sparen?

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            • Die Kartoffeln kriegen wir Ende September oder Anfang Oktober von einem Bauern geliefert, und lagern sie in einer großen Holzkiste im Keller.
              Inzwischen keimen sie schon leicht und beginnen zu vertrocknen. Momentan geht’s aber noch, nur für Pommes Frites sind sie bereits zu welk. Wenn die Schale zu schrumpelig wird, um geschält zu werden, gibt’s eben nur noch Pellkartoffeln.

              Es kommt schon sehr auf die Sorte an. Einmal hatten wir welche, die fingen bereits nach zwei oder drei Monaten zu faulen an, und waren nach einem halben Jahr nur noch Matsch.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Bei meinen Eltern ist der Keller wie Wohnraum ausgebaut. (wird aber nicht mehr genutzt, früher für Gäste) und die Wäsche wird dort gemacht.
              Das wäre meiner Mutter wohl zu viel Dreck.
              Aber wenn ihr relativ viel Kartoffeln esst, lohnt sich das sicher. Ich hätte ja Panik wegen der Mäuse. (Phobie)

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            • Falls sich tatsächlich mal Mäuse in der Keller verirren sollten, kommen sie an nichts essbares ran. Die Kartoffelkiste ist abgedeckt, und andere Obst- und Gemüsevorräte sind ebenfalls gesichert.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Die fehlend natürlich bei meinen Eltern nicht, wobei mein Vater über Nudeln und Reis schimpft. (Kein deutsches Essen)

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            • Wie wär’s dann mit Hirse, Grieß oder Haferflocken?

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Isst Du das?
              Persönlich esse ich schon mal Haferflocken. Bei meiner Mutter kommen sie in Reibekuchen.
              Grieß kennen wir als Klößchen in der Suppe.
              Übrigens Suppe: ist inzwischen Luxusessen
              Knochen gabs früher beim Metzger umsonst.
              Muss man heute teurer bezahlen. Beinscheibe oft um die 7 €. Irre.

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            • Freilich ess‘ ich das alles, wenn auch recht selten.
              Aber ich hab‘ aber schließlich auch kein Problem mit Nudeln oder Reis.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Essen tut er das auch. Nur schimpft er darüber. Er ist kein Italiener! 😅
              Als er letztes Jahr für 2 Wochen im Heim war, gab es dort wohl öfters Nudeln. Da bekommen wir ihn nicht mehr hin.
              Er ist aber auch von meiner Mutter völlig verwöhnt.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Was machst Du aus Hirse? Das ist uns hier völlig fremd.

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            • Hirse lässt sich genauso zubereiten wie Reis.
              Man kann es in Salzwasser oder Brühe kochen, oder mit Gemüse oder Resten zu Varianten von Paella oder Nasi Goreng machen.
              Oder man kocht es in Milch (meinetwegen auch in Wasser) zu einem mehr oder weniger süßen Brei – das „deutsche“ Gericht par excellence (während BTW Kartoffeln ursprünglich aus Südamerika kamen).

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Hab ich noch nie gegessen.
              Ist das bei Euch denn üblich?

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            • Üblich zwar nicht, aber auch nicht außergewöhnlich.
              Ist eine vollwertige „deutsche“ Alternative zu Reis, allerdings teurer.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Trotz zahlreicher Kochsendungen im TV sind solche regionale Unterschiede immer noch unbekannt.
              Danke, ich finde das sehr interessant.
              Bei uns ist das völlig unbekannt.

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            • So weit mir bekannt ist, gibt es bei der Verbreitung und Bekanntheit von Hirse eigentlich keine größeren regionalen Unterschiede innerhalb Deutschland.
              Sie ist nur ziemlich aus der Mode gekommen, da von Kartoffeln und Mais verdrängt worden.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Also ich hab meine Mutter gefragt (76, auf Bauernhof aufgewachsen) und ich hab hier auch alte Kochbücher aus der Region.
              Hirse kommt und kam hier nicht vor.

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            • Plietsche Jung schreibt:

              800€/30Tage = 26,67€ pro Tag. Das ist im Einkauf für Lebensmittel extrem viel. Auch für 2 Personen.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Heutzutage leider nicht mehr.
              Wurst, Käse, Butter, Kaffee, frische Brötchen, Osaft frisch gepresst
              Mittags Stück Fleisch oder Fisch, Gemüse, Kartoffeln
              Nachtisch
              Zwischendurch Obst
              2x Woche Kuchen selbst gebacken oder Kekse gekauft
              Abends Brötchen, Salat, Käse, Salami, Obst
              Später Schoki

              Da kommt ganz schön was zusammen. Ich bin jedes Mal beim einkaufen wieder erschrocken.

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            • Plietsche Jung schreibt:

              Als Rentner hat man eigentlich genug Zeit, Angebote zu vergleichen. Wenn man allerdings weitermacht wie bisher und dort einkauft, wo man es schon immer getan hat, ist es dann eben so.

              Ich habe hier 5-6 Supermarktketten im Angebot, Fleisch kaufe ich beim Metzger, den Wochenmarkt meide ich. Warum ? Lokal angebaut gibt es im Winter nichts, insofern kaufen alle beim Großmarkt und verscherbeln es zu Mondpreise. Frischer oder besser wird es davon nicht.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Gemüse kommt bei meiner Mutter aus dem Garten. Gerade ist da natürlich noch nichts.
              Norma und Penny gehören zu den günstigen Supermärkten.
              Ich fahre normalerweise zuerst nach Holland, kaufe da Gemüse und Obst aus dem Angebot.
              Danach kaufe ich Käse und Salami sowie dieses Veggiezeug in einem kleinen Laden hier, der Überschüsse abkauft und dann für fast die Hälfte anbietet. Da gibt es dann natürlich immer unterschiedliche Waren, aber alles Marken. (inzwischen fährt meine Mutter dort auch einkaufen)
              Den Rest hole ich beim Norma, einmal die Woche fahre ich noch zu Lidl.
              Bei Penny kaufen wohl meistens Menschen ein, die nur wenig selbst kochen. Edeka und Rewe sowie Kaufland sind zu teuer.
              Lidl hat oft gute Angebote.
              Zum Metzger gehe ich selten, weil sehr teuer. Das ist dann wirklich was besonderes. Suppenfleisch und Knochen hole ich tatsächlich beim Edeka. Dann ist Suppe immer noch ein Luxusessen.

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            • Plietsche Jung schreibt:

              Für mich sind Edeka und Rewe nur noch punktuell im Fokus und nur bei Angeboten. Ohne diese Meidung merken die Konzerne auch nicht, was im Markt abgeht.
              Obst/Gemüse kaufe ich bei den anderen Supermärkten und beim Orientalen (kauft auch beim HH Großmarkt). Der Fleischkonsum geht schon zurück, aber wenn ich Lust drauf habe, wird es halt gekauft, oft sogar mit 3-4 Tagen Resthaltbarkeit mit -30%. Damit kann ich planen. Der Metzger ist ein Großbetrieb aus Lüneburg mit einer Filiale hier in Hamburg. Ich bekomme alles, was ich möchte und kann sogar spezielle Dinge bestellen bis hin zu Dry Aged. Also ich vermisse nichts, klar ist es teurer geworden, aber mal ehrlich: Deutschland war vorher schon viel zu billig bei Lebensmitteln.

              Nun kommen die ersten Ernten aus Europa und der Markt wird sich entspannen.

              Wer allerdings Spargel für 20€/kg kaufen muss, muss das mit sich selbst abmachen.

              Ich koche übrigens alles selbst. Fertigessen mag und will ich nicht.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Zum Thema Hunger:
              156 € im Monat stehen einem Hartz-IV-Empfänger im Monat fürs Essen zu, in einer Bedarfsgemeinschaft oder bei Kindern ist der Betrag nochmal deutlich reduziert.

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            • Plietsche Jung schreibt:

              5€ am Tag. Sicher verhungert man damit nicht, aber toll ist es sicher nicht. Frisches Gemüse und Obst sind dann schwierig. Da wird man sicher von den 451/502€ noch etwas abknapsen müssen. Miete etc kommen ja oben drauf.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Es gibt noch ein paar Euro für Kultur und Bildung. Dafür ist der Betrag für Strom ein Witz. „Energie und Wohninstandhaltung“ monatlich 42,55 €.

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            • Plietsche Jung schreibt:

              Puh, das ist knapp. Dafür entfällt GEZ und ich meine auch Internet-Kosten.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Ja, dafür ist aber auch nichts vorgesehen.

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Auf den Spargelpreis bin ich gespannt. Hab ja die Felder quasi vor der Tür.

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            • Plietsche Jung schreibt:

              Ich habe heute Mittag von 20€/kg gehört und dass alle Spargelbauern schon die Hose voll haben, weil die Leute stark auf die Preise schauen. Später soll es dann auf 10€/kg heruntergehen, aber auch die Qualität leiden.

              Ich leide mit denen ….

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            • blindfoldedwoman schreibt:

              Wieso sollte die Qualität leiden? Es ist völlig normal, dass der Preis hoch startet und dann stark nachlässt, je nach Wetter.
              Was Einfluss auf die Qualität hat, ist die Bodenbeschaffenheit und das Wetter.

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            • Plietsche Jung schreibt:

              War halt dummes Geschwätz, damit er sein Zeug früh absetzen kann.

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          • pirx1 schreibt:

            Ich esse einmal am Tag. Das spart Zeit, Kalorien und (wenig erstaunlich) Geld.

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      • pirx1 schreibt:

        Wir sind mittlerweile Weltmeister im Entwickeln von Hindernissen, Einschränkungen und Vorschriften. Manches, sogar vieles davon mag gut, richtig oder wünschenswert sein – allerdings ist das ein Luxus, den man sich auch leisten können muss.

        Wie fragil unser Wirtschaftssystem und damit unsere Lebensstil ist, das haben uns die letzten drei Jahre doch nur zu gut gezeigt.

        Wenn wir nicht nur Ideen entwickeln, sondern auch finanziell davon profitieren wollen, dann sind Lohnkosten ein wichtiger Aspekt.

        Daneben ist der öffentliche Sektor ja nicht nur Krankenhaus und Müllabfuhr, sondern auch ein immer mehr überbordender Verwaltungsapparat. Das ist ein Malus, den wir alle mitschleppen und teuer durchfüttern.

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  2. pirx1 schreibt:

    Netzfund, Beitrag zum Thema „Aufstocker im Öffentlichen Dienst, nicht von der Arbeit leben können und Angst vor der nächsten Nebenkostenabrechnung“:

    „Hallo, ich bin Aufstockerin im Öffentlichen Dienst, arbeite mit 19,5 Std offiziell – es sind meistens rund 30 Stunden im Normalfall.

    Am 15.3. habe ich wieder eine Termin bei der Arbeitsvermittlung bei der mir wieder gesagt wird, dass ich meine Situation verändern muss. Mein Problem ist, das ich immer nur mit 19,5 Std. gearbeitet habe und ich daher nicht einfach ein Anrecht auf mehr Std. habe.

    Ich bin auch nicht bereit meinen Job zu wechseln, weil ich so gerne dort arbeite. Was kann ich machen, dass man mir nicht damit droht, dass ich den Job wechseln muss bzw. dass ich keine Kürzungen hinnehmen muss.

    Meine Stelle ist übrigens unbefristet und ich würde es nicht verstehen, wenn ich eine unbefristete Stelle im Öffentlichen Dienst aufgeben sollte. Es heißt oft auch immer, ich soll mir noch eine zweite Halbe Stelle suchen. Das ist leider ziemlich schwierig. Zum einen gibt es in meinem Job nicht viele offene Stellen und dann und zum anderen, bin leider nicht ich diejenige, die man gerne nimmt. Werden Stellen frei, dann sind sie oft schon vergeben aber, ich möchte ja auch gar nicht wechseln, weil ich eben diese Arbeit so sehr mag.

    Ich bin übrigens 45,5 Jahre alt, seit 1998 unbefristet in Teilzeit im Öff. Dienst und erhalte seit 2007 Alg 2 zuzüglich zum Gehalt (246,93 sind es aktuell). Ich bin nicht schwerbehindert habe aber seit Jahren arge Rückenprobleme (Ischiasschmerzen,Taubheitsgefühl im linken Bein beim Stehen und Gehen) und durch meine persönlichen Hintergrund immer sehr davon abhängig, dass mein Umfeld stimmt und nicht nur privat, sondern auch am Arbeitsplatz.“

    Finde die Fehler.

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