Die Einstellung des zukünftigen Software-Leiters ist in trockenen Tüchern. Wir haben die Formalitäten geklärt und den Arbeitsvertrag unterschrieben. Er kündigt bei seinem bisherigen Arbeitgeber und wird dann im Sommer bei uns anfangen. Bis dahin leite ich weiterhin die Softwareentwicklung allein wie bisher.
Einer der ausschlaggebenden Gründe für seine Einstellung war auch, dass wir beide so gar nichts von Scrum halten, wie ich in Gesprächen mit ihm feststellen konnte (um ehrlich zu sein, lästerten wir ziemlich darüber). Stattdessen verfolgen wir sehr ähnliche eigene Konzepte, was die semiagile Entwicklung von Softwareprojekten betrifft. Deshalb wird der Übergang hoffentlich ohne größere Brüche verlaufen.
Einerseits bin ich schon froh und erleichtert, dass ich für diese Position einen ambitionierten, tüchtigen Nachfolger gefunden habe, andererseits aber auch wehmütig. Denn ich habe das gerne gemacht. Es war ein Tätigkeitsfeld, das mir lag, und in dem ich selbst etwas kreativ gestalten konnte. Mit meinen Mitarbeitern kam ich auch gut zurecht, weil sie ähnlich nerdig drauf waren.
Natürlich bin ich auch später noch da, um nach dem Rechten zu sehen, und selbstverständlich braucht der neue SW-Leiter auch einiges an Einarbeitungszeit, in der ich noch präsent bin und ihn einweisen werde.
Aber grundsätzlich werde ich mich dann zunehmend um nicht-technische Aspekte in der Firma kümmern müssen, um die ich mich bisher noch großteils herumdrücken konnte, weil ich mit meinen technischen Aufgaben ausgelastet war. Das ist dann keine akzeptable Ausrede mehr. Carsten will sich tendenziell aus der Firma zurückziehen, und Voraussetzung dafür ist halt, dass ich dann seine Aufgaben übernehmen kann. Seufz.
Ich glaube immer noch, dass ich als annelytisch denkender Nerd dafür keine geeignete Besetzung bin. Die Firma braucht eher einen Macher, der auch mit Menschen gern und gut umgehen kann.
Spock wusste schon, warum er lieber seinen Posten als Wissenschaftsoffizier behielt, als selbst ein Kommando zu übernehmen.
Warum machst Du es dann? Welches sind Deine Gründe? (Nicht die von Carsten) und glaubt Du wirklich, er sitzt zukünftig zuhause und spielt mit seinem Sohn, fährt ihn zum Fußball (oder sonstigen Hobbies), hilft bei den Hausaufgaben, richtet Kindergeburtstage aus…und willst Du das alles auch tatsächlich aufgeben und keine Zeit mehr für den kleinen Mann haben?
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Auch wenn ich eher unabsichtlich in die Führung die Firma hineingeschlittert bin, so bin ich ihr doch inzwischen fest verbunden und habe Verantwortlichkeiten übernommen. Die Führung bietet durchaus Chancen, eigene Ideen umzusetzen, was ich sonst nicht könnte.
Wenn Carsten Johannes unbedingt zu Hobbys fahren oder Kindergeburtstage ausrichten will, soll er es meinetwegen machen. Ich würde es nicht tun.
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Wie meinst Du das? Du würdest das nicht tun? Soll er von anderen ausgeschlossen werden? Mit 5 fangen die meisten Kinder an in Vereine zu gehen und auch, sich regelmäßig mit anderen Kindern zu treffen. Da wird er zu Geburtstagen eingeladen und wird seinen auch mit anderen feiern wollen.
Wie soll er denn sonst überall hinkommen?
Oder suchst Du wieder eine Nanny?
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Wo ein Kind nicht aus eigener Kraft (zu Fuß, Bus, Fahrrad) hinkann, da braucht es nicht hin (von einzelnen Ausnahmen mal abgesehen). So haben wir das in meiner Kindheit und Jugend auch schon gehalten, obwohl es dort wesentlich weniger Freizeitmöglichkeiten gab als hier.
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Das ist heute sehr ungewöhnlich und vielleicht solltest Du das nochmal überdenken, bevor Du Dein Kind evtl. zum Außenseiter machst. Natürlich wird heute vieles übertrieben. Gerade die Geburtstagsfeiern ufern immer mehr aus, mit Aktivitäten, die angeboten werden und Geschenk für jedes Kind, das eingeladen wird. Das muss man nicht mitmachen. Ich finde es immer noch ausreichend, wenn man selbst für Spiele sorgt. Man muss nicht so viel Geld für Freizeitpark oder Kino ausgeben. Kuchen kann man selber backen und wirklich viel gegessen wird ohnehin nicht.
Mit 5 schon alleine mit dem Bus überall hinzufahren, dabei noch Zubehör mitzuschleppen? Gibt sicher vereinzelt Kinder, die das schon können. Ganz wohl wäre mir dabei nicht. Und zu den Spielen, die ja auch auswärts sind, muss man ohnehin fahren. Auch wenn sich da Fahrgemeinschaften bilden. Nur will man ja auch gerne zusehen.
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Es ist mir völlig egal, ob das ungewöhnlich ist. Ich werde mein Kind zu einem selbständigen Menschen erziehen, es nicht vorwärts und rückwärts betüdeln, oder ihm ungebeten in seine eigenen Angelegenheiten reinreden, wenn es schon volljährig ist.
Mit 5 muss ein Kind noch nirgends alleine hin.
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Sport, Pfadfinder, etc. Da fängt das gewöhnlich an. Und Spieleverabredungen genau so.
Nur weil Du das als Kind nicht gekannt hast und Deine Eltern Dir nicht ermöglicht haben?
Ich durfte da schon zum reiten und hab es geliebt und bis 14 gemacht. Anfangs hat mich meine Mutter gefahren, später bin ich mit dem Fahrrad hin.
Ich hab auch Volleyball und Judo ausprobiert.
Und ich durfte immer andere Kinder zum Geburtstag einladen. Das taten alle.
Heute gibt es Ausnahmen. In der Klasse meiner Tochter war jemand bei den Zeugen Jehovas, was den armen Kleinen zum Außenseiter gemacht hat, weil sie das nicht feiern.
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Er wird genügend Gelegenheit haben, seinen Interessen und Neigungen nachzugehen. Mit ca. 6 Jahren kann er einfache Wege alleine (zu Fuß oder mit dem Bus ohne Umsteigen) zurücklegen. Das schaffen Erstklässler auf ihrem Schulweg schließlich auch. Später (etwa mit 10) kann er dann auch kompliziertere Wege allein zurücklegen (Bus mit Umsteigen, Fahrrad). Hier in der Stadt befindet sich alles, was nötig ist, in akzeptabler Entfernung.
Ich habe nicht geschrieben, dass wir seinen Geburtstag nicht feiern. Bloß so eine Kinderhorde kommt mir definitiv nicht in die Wohnung.
Wenn wir es nicht bei einer kleinen Feier im engeren Kreis belassen, besteht auch die Möglichkeit, den Zoo, einen Freizeitpark o.ä. zu besuchen, bzw. in einem geeigneten Restaurant zu feiern.
Wie das letztendlich läuft, werden wir zu gegebener Zeit entscheiden.
In der alten Heimat haben manche Kinder zu ihrem Geburtstag andere eingeladen, andere nicht. Da gab es nachmittags Torte. Bei jüngeren Kindern löste sich die Feier gegen 17 Uhr auf, bei älteren gab es noch heiße Würstchen oder belegte Brote zu Abend.
Dazwischen Spiele wie Topfschlagen, Verstecken, Pfänderspiele, Schreibspiele, oder andere, deren Namen ich vergessen habe.
Ich hatte vier- oder fünfmal so eine Feier mit einer Handvoll Schulfreundinnen. Dann ging das nicht mehr, weil meine Oma dement war.
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Das tut mir leid mit Deiner Oma. War sicher nicht einfach für Euch Kinder und die Familie. Das kann einem als Kind ganz schön Angst machen.
Die Geburtstagsfeiern liefen bei uns auch so ab.
Zoo oder Freizeitpark finde ich so übertrieben. Das können sich viele Familien nicht mal für sich leisten und andere überbieten sich dann bei den Feiern damit. Wir hatten auch schon eine Einladung zum Freizeitpark mit anschließendem Kinobesuch. Kostete dann schlappe 80 € pro Kind für den Tag plus Sprit und nochmal etwas mehr für die 2 Erwachsenen (alleine kann man so eine Horde nicht beaufsichtigen). 6 oder 7 Kinder hatten sie eingeladen. Irre.
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Am Ende macht man sich wohl nur ganz selten von dem frei, wie man selber erzogen wurde, hat es doch offensichtlich funktioniert. Glaubte man, es hätte nicht funktioniert, dann wäre das doch ein recht komplizierter Spagat zwischen dem eigenen Selbst und dem, was man an sich selbst ablehnt.
Insofern verstehe ich, dass jeder eigene Erziehungsmethoden erfahren hat und so weitergibt und es ist absolut legitim, wenn man sich da nicht ´reinreden lassen will. Wer „Nerd“ nicht als negatives Attribut betrachtet oder als Belastung empfindet, sondern sich in diesem Zustand wohl fühlt, der ist zufrieden, wenn das Kind auch nerdig wird.
Die Taxi- und Helikoptermentalität vieler Eltern heutzutage geht mir sowieso gehörig auf den Senkel. Da muss der kleine Torben-Christopher-Malte zum PEKIP, Babyschwimmen, Englischunterricht für Vorschulkinder, Handball – und Psychiater und mindestens ein Musikinstrument muss er natürlich auch auf Konservatoriumsniveau beherrschen.
Nur mit Freunden draußen gespielt bis es dunkel wird, eine Bude gebaut, sich beim Radfahren zum zehnten Mal das Knie aufgeschlagen, sich an Brennesseln gestochen, Esspapier und Brause für´n Groschen am Kiosk gekauft und sein Mofa frisiert, all das hat er noch nie getan, weil er nie Zeit dafür hatte.
Andererseits: Spock hatte keine Kinder, soweit ich mich erinnere.
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„Ich würde es nicht tun.“
Traurig, traurig.
Keine gemeinsamen Unternehmungen mit Kumpels und Freunden, die nicht gerade vor der Haustür stattfinden, dafür einsame Geburtstage nur mit Mama und Papa und wenn Sohnemann Glück hat, mit Cousin und Cousinchen?
Hoffentlich bleibt Papa lange fit.
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Also ich bin ganz gewiss nicht der Chauffeur meines Kindes.
Ob es dies jetzt als „traurig, traurig“ empfindet oder als völlig normal, überlässt du doch bitte ihm selbst, anstatt deine eigenen Vorstellungen und persönlichen Erwartungen hier hinein zu projizieren.
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Du liebe Güte! Deshalb musst du doch nicht gleich so angepieselt reagieren.
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Es muss ohnehin jeder so machen, wie er es für richtig hält. Man wächst da hinein und mit den Aufgaben.
Und es macht einen großen Unterschied, ob man auf dem Land oder in der Stadt wohnt.
PEKIP (Stadt) fand ich tatsächlich gut, lag aber wohl auch an der tollen Hebamme, die das ganz entspannt und locker gemacht hat und die Babys hatten so viel Spaß, das war wundervoll.
Zum Sport (Land) musste ich meinen Nachwuchs jahrelang fahren, eine Strecke 20 Minuten. Da konnte ich während dessen höchstens mal einkaufen. Dazu kamen dann noch Turniere. Nicht so schlimm wie beim Fußball natürlich.
Tja, zur Schule war der Bus auch keine Option, da Stadt und von hier keine direkte Verbindung. Aber die Dorfschule und ich, das hätte Ärger gegeben. Das wollte ich meinem Kind auch nicht antun.
So richtige Helikoptereltern gabs hier auf dem Land nur sehr wenige, liegt vielleicht auch daran, dass sich hier nicht so viele einen SUV leisten können.
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Der „SUV“ meiner Mutter (Vaterbeteiligung am täglichen Erziehungsablauf war damals noch gering) war ein immer ´mal wieder andersfarbiger, gebrauchter VW Käfer. Der wurde aber nur selten genutzt. Schule war im Dorf, fußläufig für den Sechsjährigen, weiterführende Schule in der Nachbarstadt, Fahrt der versammelten Dorfjugend mit dem öffentlichen Bus. Freunde gab es auf der Straße massenhaft, Landleben inklusive. Schweine mit Stroh bewerfen und erschrecken beim Bauern nebenan (bis es Ärger gab), Bachläufe aufstauen, etc. Wir waren viel draußen. Sport: Fahrrad, später schwimmen, auch noch lange, letztlich bis zur DM (da wurde ich tatsächlich ´mal gefahren), Blockflöte bei der VHS (im Dorf)
Mit der eigenen Tochter haben wir dann Schule nicht wesentlich anders gehandhabt: Grundschule im Dorf, Gymnasium in der Nachbarstadt, da fuhr die Bahn.
Eher weil „man das so macht“ und wir nicht hintanstehen wollten haben wir uns nach den ersten witzigen Erfahrungen im Geburtsvorbereitungskurs auch zum PEKIP angemeldet. Ich habe das glaube ich schonmal erzählt, wie wir auf am Boden gelegen haben, als uns die PEKIP-Kursleiterin im Brustton der Überzeugung sagte: „Jetzt ist der Moment, wo die Hirnhälften eures Kindes zusammenwachsen.“ – raunt die beste Ehefrau von allen: „Na hoffentlich nicht!“ – damit war es um unsere Contenance geschehen. So richtig beliebt waren wir da danach nicht mehr.
Aber das war den Anlass für unseren Beschluss, das Mantra „macht man so“ gegen „haben wir vielleicht alle Spass dran“ auszutauschen. Das war durchaus nicht verkehrt und rückblickend muss ich sagen: Je weniger Helikopter, desto mehr fand Kind selbst und mittlerweile erfreulich eigeninitiativ statt.
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Bei uns fährt der Bus immer seltener. Ich meine 3x täglich. Und so oft musste ich später zur höheren Schule doch mit dem Auto fahren, weil die Kids an der Haltestelle stehen gelassen wurden oder der Bus überhaupt nicht kam.
Und zurück fuhr auch nicht immer einer. War ohnehin schon gebundener Ganztag und dann noch über eine Stunde auf den Bus warten will man dann auch nicht immer.
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Das verstehe ich nicht. Hört sich an, als ob ihr euch die Schulen frei aussuchen könntet. Habt ihr denn keine Sprengelpflicht?
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Nein. Wir haben seit 2009? freie Schulwahl. Worüber ich sehr froh war. An der Schule hier im Ort wurden Kinder von Mitschülern verprügelt (sogar krankenhausreif) und gemobbt, man unterrichtet dort lesen nach hören (eine Katastrophe) und auch sonst ist man kaum engagiert.
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schreiben nach hören sollte das heissen. 😂
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Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dass man sich die Schule frei aussuchen kann. Hier ist die zuständige Schule vom Wohnort abhängig. Damit scheint aber niemand ein Problem zu haben. In Bayern ist das Niveau allgemein recht gut.
Wie ist das bei euch mit der Fahrkostenübernahme durch Gemeinde|Stadt|Landkreis? Hier wird die Schülerbeförderung bis zur 10. Klasse (danach nur teilweise) bezahlt, aber nur bis zur jeweils örtlich nächsten entsprechenden Schule.
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Die Fahrkosten werden bis zum Abitur übernommen. Das gilt dann aber nur für die nächstgelegene Schule des jeweiligen Schultyps.
In NRW sind doch große Unterschiede bei den einzelnen Schulen. Soziale Bedingungen machen da viel aus, aber auch die Leitung der Schule ist oft ausschlaggebend.
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In Bayern ist ab der 11. Klasse eine Eigenbeteiligung fällig. Der Betrag ändert sich wohl mal im Laufe der Jahre. Ich habe etwas von 50 Euro (ohne jetzt zu googlen, der tatsächliche Betrag kann abweichen, aber das ist die Größenordnung) pro Monat und Familie (d.h. bei mehreren betroffenen Geschwistern nur einmal) in Erinnerung. Es gibt davon wohl Ausnahmen, z.B. für kinderreiche Familien (davon profitiert jetzt meine Schwester).
Auch vorher muss die Entfernung zur Schule bei Grundschulen mindestens 2 km, bei weiterführenden Schulen mindestens 3 km betragen, damit die Schüler eine für sie kostenlose Fahrkarte bekommen.
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Das mit der Entfernung ist bei uns auch so.
50 € pro Monat? Das ist ja Wucher! Das reißt bei vielen Familien schon ein Loch in die Haushaltskasse.
Wenn ich schon daran denke, was die Klassenfahrten gekostet haben. Da kam man schnell auf 400 € für ein paar Tage, ohne notwendiges Taschengeld, denn es gab meist nur 2 Mahlzeiten am Tag.
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Hab jetzt doch noch mal nachgeschaut: Die Familienbelastungsgrenze liegt bei 490 Euro pro Schuljahr.
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Es kommt ja noch besser: die Gemeinde ist nicht verpflichtet, diese Einnahmen zweckgebunden zu verwenden, sondern kann damit auch andere Löcher stopfen.
Und wo bleibt da eigentlich die ständig geforderte Bildungschancengleichheit?
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Welche Einnahmen?
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Die Einnahmen für den Schulbus dürfen von der Gemeinde auch anderweitig verwendet werden.
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Die für den Wohnort zuständigen Kostenträger haben durch den Schulbus doch keine Einnahmen.
Ganz im Gegenteil – sie müssen den Schülern die Fahrkarten finanzieren.
Größtenteils läuft die Schülerbeförderung über den öffentlichen Nahverkehr. Reine Schulbusse gibt es (zumindest hier in der Gegend und in der alten Heimat) meines Wissens sowieso längst nicht mehr. Die Schüler fahren mit Linienbussen (deren Fahrpläne an die Erfordernisse angepasst sind, und sich an Schultagen und schulfreien Tagen unterscheiden können).
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Was hat ein SUV mit Helikoptereltern zu tun?
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Das ist so ein Klischee, was immer gerne benutzt wird.
Steht für
A) Reiche-Leute-Auto
B) Übertriebenes Sicherheitsverständnis
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Ich wurde in meiner Kindheit auch nicht chauffiert. Entweder dackelt man zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule, Freunden, Fussi oder Spielplatz. Diese ganze Überbetreuung von Kindern ist doch gruselig !
Selbst in einem Dorf und grade dort, gibt es ausreichend Kids zum Spielen und Unsinn machen. Wenn es dann aber Reitstall, Ballett, Geige und Hochkletterparks sein sollen, dann bitte los.
Zum Thema Kindergeburtstage heutzutage kann ich nur den Kopf schütteln. Eine verwöhnte Bande und vor allem erwartungsvolle Eltern drehen das Niveau immer weiter nach oben. Sich zu toppen scheint hier der Plan zu sein. Allerdings ist zu bedenken, dass Freunde, die man sich mehr oder weniger erkaufen muss, keine Freunde sind.
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Es sind fast immer nur die Eltern, die an der Schraube drehen. Oft aus dem Grund, dass sie einfach nicht wissen, wie man Kinder beschäftigt. Dabei haben die besonders Spaß bei selbstorganisierten Spielen, gerade wenn sie noch klein sind. Die Ansprüche kommen erst viel später.
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Man muss ja nicht alle Ansprüche erfüllen und kann auch nein sagen. Gegenseitigkeit ist auch ein gutes Argument.
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Sich an anderen zu orientieren, ist sowieso meist nicht das optimale Vorgehen.
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Reiten (insbesondere Voltigieren) und Tanzen sind großartige Hobbies für Kinder und haben viele Vorteile. Sie fördern z.B. Motorik, charakterliche und soziale Entwicklung.
Ein Musikinstrument zu erlernen fördert kognitive und feinmotorischen Entwicklung. Es muss ja nicht gleich Geige sein.
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Für Mädchen vielleicht, für Jungs gelten zum Glück andere Bedürfnisse.
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Nicht für alle Mädels:
Reiten, Tanzen und Musikinstrument wären meine Horrorvorstellung gewesen.
Zum Glück hatten wir dafür weder Geld noch Zeit.
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Hobbies sind ja nichts, was man aufzwingen sollte. Dennoch gibt es keinen Grund sie abzulehnen, wenn Kinder das wollen.
Wieso hattest Du als Kind keine Zeit? Was hast Du gemacht?
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Ich hab ja nur von mit gesprochen. Was andere machen, war mir schon immer wurscht.
Auf dem Bauernhof gearbeitet.
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Mit wie viel Jahren schon?
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Von klein auf.
Als Kind bist Du einfach überall dabei – auf dem Feld, im Stall, usw.
Da wird kein Trara um Geige, Schwimmen oder Verein gemacht.
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Meine Mutter ist auch auf dem Bauernhof aufgewachsen. Mein ältester Onkel hat Violinenunterricht bekommen, zwei der älteren Schwestern spielten Blockflöte.
Dafür durfte meine Mutter genau wie ihre Geschwister nicht zur höheren Schule, sie mussten arbeiten gehen, den Lohn zuhause abgeben und nach der Arbeit aufs Feld.
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Wir sind keine musikalische Familie und waren froh, wenn das Geld für Essen gereicht hat.
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Das tut mir leid.
Ich hatte zwar sehr strenge Eltern, aber mein Vater hat als Handwerker gut verdient (natürlich auch am WE) sodass wir uns vieles leisten konnten. Haus, Urlaube, Hobbies, gutes Essen, gute und schicke Kleidung… ohne jedoch Bodenhaftung vermissen zu lassen.
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Das hatte ich mir schon gedacht. Das erklärt auch manche sehr unterschiedliche Ansichten – wir kommen einfach aus verschiedenen Welten.
Ich war zum 1. Mal mit über 20 in Urlaub – mit meinen Eltern nie. Essen waren wir genau 1x – zur Kommunion von meinem älteren Bruder.
Klamotten hab ich geerbt und weiter vererbt.
Es muss Dir nicht leid tun – wir waren zwar arm, es hat sich für mich aber nicht so angefühlt.
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Naja, wenn man’s mag.
Falls Johannes später ein Musikinstrument erlernen will, würde ich das ja gerne unterstützen.
Ich selbst habe in der Schule ein bisschen Flöte gelernt. Da ich daheim (wegen dementer Oma) nie richtig üben konnte, sind meine Fähigkeiten allerdings recht dürftig geblieben.
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Die Grundschulen arbeiten oft schon mit den Musikschulen zusammen. Da kann man dann reinschnuppern. Um aber tatsächlich ein Instrument zu erlernen sollte man direkt dort Unterricht nehmen. Ich meine, sie beginnen dort ab 4.
In privaten Kindergärten beginnen die Kinder damit auch schon früh.
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Das eben ist der Punkt: „Braucht es tatsächlich Musikunterricht ab 4 Jahren?“ – „Ja, wenn es vernünftig werden soll, dann doch unbedingt!“ ?
Was soll das werden? Die krampfhafte Suche nach einem neuen Lang-Lang? Das verzweifelte Züchten eines weiteren David Garrett?
Diese Menschen tun mir leid, wurden sie doch von frühester Kindheit an zum One-Trick-Pony getrimmt – und sind es leider viel zu oft auch geblieben. Natürlich sieht das vordergründig erfolgreich aus. Ist es das tatsächlich? Boris Becker wurde übrigens gerade aus dem Gefängnis entlassen.
Angebote machen, von mir aus, aber wo ist der Raum geblieben, Kind sein zu dürfen?
Ich habe meinen Bass erst mit ca. 30 entdeckt und immer noch Spaß damit. Geht es nicht auch darum im Leben, um Spaß?
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Ich finde auch, dass es darum geht Spaß zu haben. Respektiere aber auch talentierte Menschen mit Ehrgeiz.
Wobei ich nicht glaube (hoffe ich zumindest nicht), dass man 4jährige schon triezt, sondern es hauptsächlich spielerischen Charakter hat.
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Hach,
welch Freude, hier mal wieder vorbeizuschauen.
Was habe ich mich gefreut, irgendwann von dir als Mama zur Kindererziehung zu lesen – und yeah, jetzt geht es richtig los 😉
Vermutlich prägt einen die eigene Erziehung sehr. Jedoch denke ich auch, dass die nicht unbedingt das Maß aller Dinge sein sollte – man sollte offen sein für andere Ideen und vielleicht auch überlegen, was man als Kind gerne anders gehabt hätte oder vermisst hat in der Erziehung. Das hilft dabei, besser zu erziehen als es die eigenen Eltern taten, mMn.
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Hach, welche Freude, dich wieder mal hier begrüßen zu können.
Es steht dir frei, jederzeit hier vorbeizuschauen.
Was die Erziehung betrifft, so versuche ich das, was ich bei meinen Eltern stimmig fand, ebenfalls umzusetzen. Das, was ich schlecht fand, dagegen anders zu machen.
Alles Gute für das neue Jahr!
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