Vita in motu //2819

Seit längerer Zeit bereits suche ich nach einem Nachfolger für die unternehmensweite Leitung der Softwareentwicklung. Vom Headhunter hatte es einige Vorschläge gegeben, aber spätestens bei einem Online-Gespräch stellte sich heraus, dass der jeweilige Kandidat doch nicht für die Stelle in Frage kommt.

Nun gibt es einen Kandidaten, der eventuell geeignet ist. Er arbeitet derzeit bei einem großen Konzern und hat bereits erste Führungserfahrung gesammelt. Er scheint mir als engagiert und motiviert, selbst etwas zu gestalten, und hat in früheren Software-Projekten auch schon bewiesen, dass er das grundsätzlich kann.
Bei seinem aktuellen Arbeitgeber ist ein weiterer Aufstieg nicht möglich, da er das dort ausschlaggebende Kriterium für verantwortungsvolle Aufgaben und höhere Führungspositionen nicht erfüllen kann, so dass er dort keine weiteren Karrierechancen sieht. Ich versicherte ihm, dass dies bei uns nicht so ist. Wir wertschätzen Qualifikation und Leistung. Quoten und ähnlichen Diskriminierungskram lehnen wir konsequent ab.
Das persönliche Gespräch, zu dem er von weiter her anreisen musste, verlief angenehm und konstruktiv. Er ist – in seiner nerdigen und leicht autistischen Art – ein sympathischer Mann, der – genau wie ich – definierte Abläufe mag.
Ich führte ihn auch durch Teile des Firmengebäudes und machte ihn mit dem Chef bekannt, bei dem wir zusammen einen Kaffee tranken.
Insgesamt macht der Kandidat auf mich einen guten Eindruck, so dass ich ihn gerne einstellen würde, um ihm die Chance zu geben, sich hier – nach entsprechender Einarbeitungszeit – zu bewähren. Er hat noch um Bedenkzeit gebeten, da für ihn noch einiges vorher zu klären wäre.

Aufgrund seiner langen Kündigungsfrist würde ich bis zu seinem Eintritt die Software-Entwicklung selbst noch wie bisher weiter leiten. Aber auf die paar Monate hin oder her kommt es nun wirklich nicht an.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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19 Antworten zu Vita in motu //2819

  1. Mia schreibt:

    „da er das dort ausschlaggebende Kriterium für verantwortungsvolle Aufgaben und höhere Führungspositionen nicht erfüllen kann.“

    Womöglich weil er keine Frau ist und die Frauenquote bei seinem AG noch nicht voll ausgereizt ist?

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  2. noch1glaswein schreibt:

    Dann hoffe ich, dass es klappt! Bedenkzeit ist auch gut – zeigt, dass er die ganze Sache ernst nimmt.

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  3. Plietsche Jung schreibt:

    Ich drücke euch die Daumen. Plane bitte eine Probezeit ein wie auch eine Bewertung durch seine Mitarbeiter.

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