Breakage //2800

Johannes sitzt wahnsinnig gerne in dem Kindersitz des Einkaufswagens. Allmählich wird er dafür zu groß, aber noch geht es.
Wir hatten eine größere Warenmenge im Wagen und mussten an der Kasse erst einige Zeit anstehen. Johannes war gut gelaunt. Irgendwie macht ihm das Warten gar nichts aus.
Endlich waren wir dran. Während ich noch Waren auf das Laufband legte, kam die Kassiererin gerade so nach. Auf der anderen Seite häuften sich bereits die abgerechneten Einkäufe. Aber schließlich kann ich schlecht gleichzeitig Waren aus dem Einkaufswagen aus- und wieder einräumen. Nachdem ich mit Ausräumen fertig war, wollte ich auf der anderen Seite beginnen, die abgerechneten Artikel wieder in den Wagen zu laden. Inzwischen war die Kassierin auch fertig, und ich bezahlte erst zügig.
Statt Wechselgeld und Kassenzettel gleich wegzupacken, räumte ich schnell die restlichen Waren wieder in den Einkaufswagen. Dann fuhr ich wenige Meter von der Kasse weg, um dort Platz zu machen. Endlich wollte ich dann doch das Wechselgeld verstauen.

Johannes trinkt gerne Malzbier, so dass ich ihm bei solchen Einkäufen gelegentlich zwei oder drei Flaschen kaufe.
Während ich mit meinem Geldbeutel hantierte, erwischte er eine der Bierflaschen, und – platsch! – rutschte sie ihm wohl aus der Hand und zerschellte auf den Bodenfliesen.
Musste das gerade passieren, nachdem ich bereits gezahlt hatte und sogar Pfand entrichtet! Johannes war bestürzt – viel zu erschrocken, um irgendwie zu reagieren. Kriegt er jetzt halt weniger Malzbier.
Als er kapierte, was passiert war, entfuhr ihm ein trauriger Seufzer: „Bier kaputt!“
Ich sagte kurz an der Kasse Bescheid. Sollen die sich um das Malheur mit den Scherben kümmern. Malzbier ist äußerst klebrig (wie ich aus eigener Erfahrung weiß). Da braucht man viel Wasser, aber das ist nicht mein Problem.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

34 Antworten zu Breakage //2800

  1. Matt schreibt:

    Malzbier hat auch äußerst viel Zucker….Würde in dem Alter den Zähnen zuliebe darauf verzichten – ist aber leichter gesagt als getan, wenn Du einmal damit angefangen hast….

    Gefällt 1 Person

    • Er kriegt das Malzbier ja nur gelegentlich, nicht allzu häufig.
      Üblicherweise trinkt er ganz normales Wasser, manchmal ungesüßten Kräuter-oder Früchtetee, ab und zu Milch oder Kakao, gelegentlich Saft(schorle), praktisch nie Softdrinks.
      Das Malzbier ist etwas besonderes, und wenn Johannes sich mal wieder nicht die Zähne putzen lassen will, habe ich immerhin das Druckmittel, dass er dann in Zukunft kein Malzbier mehr bekommt.

      Like

  2. Mia schreibt:

    Mir ist mal eine Flasche Öl vom Band auf den Boden geklatscht. Auch noch das gute Bertoli. 🙄 War das eine Sauerei und ärgerlich obendrein.
    Aber die freundlichen Mitarbeiter vom Einkaufsmarkt haben sich um die Reinigung gekümmert. Bezahlen musste ich die Flasche auch nicht.

    Gefällt 1 Person

  3. pirx1 schreibt:

    „Musste das gerade passieren, nachdem ich bereits gezahlt hatte und sogar Pfand entrichtet!“

    Auch vor dem Bezahlvorgang hätte der Supermarkt rein juristisch gesehen Schadenersatz für zerstörte Ware (nebst Pfand) verlangen dürfen. Dass die meisten Supermärkte das nicht tun ist eine reine Kulanzfrage.

    Gefällt 1 Person

  4. beweis schreibt:

    Cool. Supermarkt-Anekdoten. Da habe ich auch zwei:

    1. Kind noch ganz klein, keine Zähne, keine Worte. Trotzdem liebt es Stinkekäse. Besonders „Alter Schwede“, der seinem Namen besondere Ehre macht. Wie ganz schlimme Stinkefüße – und da dann zwischen den Zehen.

    Wir also an der Kasse, Kind im Einkaufs-Kindersitz. Plötzlich stinkt es erbärmlich. Alle schauen aufs Kind. Puh, denke ich mir, das ist aber wirklich ungewohnter Windelinhalt.
    Plötzlich sehe ich den in Klarsichtfolie eingepackten Schweden in der Hand. Einfach aus dem Wagen gegriffen und ohne Zähne durchgekaut.
    Die Kassiererin zieht den Käse sichtlich angeekelt, aber angesichts des süßen Kindes dann doch ohne Gemeckere durch.

    2. Erst letztens: Kind ist mit Freund und mir im Supermarkt. Die beiden flitzen um die Regale. Plötzlich mein Kind vor mir bis zu den Schultern bepackt: „Das brauchen wir!“
    Absolut vorhersehbar fällt also ein Schokopudding mit Sahne runter und flatscht auf den Boden. Große Augen schauen mich von unten an. Wieder sollte mein Langmut trainiert werden.
    „Du gehst jetzt aber bitte zu dem netten Mann vom Supermarkt, erzählst ihm, was passiert ist und bittest ihn um Lappen. Dann machst du das weg.“
    „Ok.“
    Ich dachte, ich traue meinen Ohren nicht, hatte ich doch mit einem „Ich trau mich nicht, kannst du das nicht machen…“ gerechnet.
    Kind flitzt also los.
    Währenddessen kommen zwei sichtlich verbitterte Aggro-Rentnerinnen durch die Regalreihe. Ich stehe vor der braunen Lache und warte aufs Kind.
    Rentnerin 1: „Das ist aber eine schlimme Sauerei. Da könnte man ganz schnell stürzen.“
    Rentnerin 2: „Und dass man das nicht wegmacht, wirklich ungeheuerlich.“
    Ich beiße mir auf die Zunge, dass es so gerade nicht blutet. Was ich denke, schreibe ich nicht mal hier.
    Kind kommt zurück: „Der hat gesagt, er macht es gleich weg.“
    Ich: „Das ist aber nett von ihm.“
    Schon kommt der Mann mit Putzutensilien um die Ecke, wir kaufen weiter ein. Nach ein paar Sekunden ist der Pudding weggewischt. Ich weise mein Kind an, sich bitte zu bedanken.
    „Ok.“ Abermals keine Widerworte, flitzt los und bedankt sich höflich.
    Eigentlich war es ein schönes Malheur, wenn da nicht diese Rentner gekommen wären.

    Gefällt 2 Personen

  5. blindfoldedwoman schreibt:

    Finde ich nicht gut. Kinder lernen durch Vorleben. Hier Respekt und Höflichkeit z.B.

    Like

    • Wo fehlte es an Respekt oder Höflichkeit?

      Like

      • blindfoldedwoman schreibt:

        „Ich sagte kurz an der Kasse Bescheid. Sollen die sich um das Malheur mit den Scherben kümmern. Malzbier ist äußerst klebrig (wie ich aus eigener Erfahrung weiß). Da braucht man viel Wasser, aber das ist nicht mein Problem.“
        Man entschuldigt sich und fragt nach einem Kehrblech. In den allermeisten Fällen begegnet einem dort Freundlichkeit und Höflichkeit und die Mitarbeiter machen es für Dich weg.
        Aber man führt sich nicht in Gutsherrenmanier auf.

        Like

        • Nur weil ich hier nicht in aller Ausführlichkeit meine (zwar knappe, aber freundliche und etwas zerknirrschte) Kommunikation mit der Kassiererin beschrieben habe, heißt das nicht, dass die „in Gutsherrenmanier“ gewesen wäre.

          Ein Angebot, die Bescherung selbst wegzumachen, wäre dagegen schon recht anmaßend. Wenn das Personal eh den Aufwand, Besen, Schaufel, Handfeger, Wassereimer, Lappen, Schrubber etc. zu holen und später wieder wegzuräumen hat, ist der Rest auch schnell erledigt.
          AFAIK dürfen Betriebsfremde aus versicherungsrechtlichen Gründen sowieso nicht selbst tätig werden. Wer haftet beispielsweise, wenn sich der Kunde an einer Scherbe den Finger aufschneidet? Oder wenn eine (unbeteiligte) Person ausrutscht, weil der Boden noch nass und glitschig ist?

          Außerdem hatte ich Aufsichtspflichten gegenüber meinem Kind und musste mich in erster Linie wieder darum kümmern. Der bleibt schließlich auch nicht unbegrenzt ruhig im Kindersitz sitzen, sondern versucht bald rauszuklettern.

          Gefällt 1 Person

          • Mia schreibt:

            „Ein Angebot, die Bescherung selbst wegzumachen, wäre dagegen schon recht anmaßend.“

            Echt jetzt? Du fändest es anmaßend, wenn du anbötest, die Sauerei, die du (wenn auch unbeabsichtigt) verursacht hast, selbst wegzuputzen?

            Like

            • Du hast wohl keine Vorstellung, wie es in so einem Betrieb zugeht?

              Wenn es bei uns in der Firma vorkommt, dass ein Besucher etwas zerdeppert oder verkleckert (alles schon mal dagewesen), dann hat er sich bei der nötigen Reinigungsaktion rauszuhalten. Das macht er nicht fachgerecht. Würde ich übrigens in meiner Privatwohnung auch nicht wollen.
              Strenggenommen könnte man ihm (bzw. der Haftpflichtversicherung) die Reinigungskosten in Rechnung stellen. Aber der Verwaltungaufwand dafür, das ordentlich zu verbuchen, ist so hoch, dass sich das nicht lohnt.

              Übrigens werde ich, wenn ich das nächste Mal wieder in diesem Supermarkt bin, den Marktleiter ansprechen, und mich noch irgendwie erkenntlich zeigen, sei es für die Kaffeekasse oder eine Spendenbox. Kommt drauf an, was am ehesten gewünscht wird.

              Like

            • Mia schreibt:

              Es ging nicht darum, ob der Kunde „qualifiziert“ genug ist, seine Matscherei wegzuputzen, sondern darum, dass du es als anmaßend gegenüber dem Markt-Personal empfindest, wenn der Kunde sich für die Reinigung anbietet.

              „und mich noch irgendwie erkenntlich zeigen,“
              Hört hört. Da hast du ja noch mal die Nettigkeitskurve hinbekommen. Zumindest auf dem Papier.

              Like

            • „Anmaßend“ war zugegebenermaßen nicht der beste Begriff.
              Es ändert nichts daran, dass das Personal solche Angebote gar nicht annehmen darf. Darum sollte man die Leute gar nicht erst in die Verlegenheit bringen, dass sie das ablehnen müssen.

              Like

          • blindfoldedwoman schreibt:

            Sollen sie sich kümmern. Ist nicht mein Problem.
            Das würde niemand so schreiben, dem es ehrlich leid tut. Und genau sowas registrieren Kinder ganz genau.

            Like

  6. Mika schreibt:

    Goldene Regel für alle Kunden/Gäste, denen ein kleines Missgeschick passiert ist: nie helfen, bitte niemals helfen! Es wird nur schlimmer. Lassen Sie das die Profis machen, die können das.
    Ähnlich bei IT Problemen. Ich hab da schon mal….. und schon ist dem Helpdesk klar, wir haben ein kleines Problem verschlimmbessert. Finger weg! Erst die Tage wieder gelernt. Hat der Drucker Strom? Halten sie mich für blöd? Ehrlich? Ja. Der Netzstecker war gezogen. Ich habe dem User dann auch ehrlich gesagt, wie blöd er ist. Der kann sich in Zukunft einen anderen Dienstleister suchen.

    Gefällt 2 Personen

  7. Plietsche Jung schreibt:

    Ach, davon geht die Welt nicht unter.
    Die MA erleben es jeden Tag und sind darauf auch vorbereitet.
    Der Schwund an Defekten und Diebstahl ist schon lange eingepreist.

    Gefällt 1 Person

  8. Pingback: Tweets Numero m+22 //2898 | breakpoint

Hinterlasse einen Kommentar