Lädiert //2757

So richtig weiß ich selbst nicht, wie es passiert ist. Es ging viel zu schnell und alles gleichzeitig.
Ich trug Johannes auf dem einen Arm, während ich in der anderen Hand eine Tasche transportierte. Als ich die erste Stufe der Treppe hinuntersteigen wollte, muss ich irgendwie abgelenkt gewesen sein. Jedenfalls verfehlte mein Fuß die Stufe, und sackte weiter ab auf die nächste. Es gelang mir gerade noch, Johannes oben abzustellen. Dann humpelte ich wieder zurück, um mich drinnen hinzusetzen. Mein Knöchel schmerzte und begann anzuschwellen.

Ob es etwas nützt, dass ich den Knöchel mehrfach mit Heparinsalbe eingeschmiert habe, weiß ich nicht. Zumindest schadet es nicht, und vielleicht steht der heilige Placebo ja auch Ungläubigen bei.
Irgendwo fand ich alte Krücken, mit Hilfe derer ich jetzt herumlaufe, aber nur wenn es wirklich sein muss. Ins Büro gehe ich heute nicht, und auch nicht zum Einkaufen. Der Buggy wäre zwar als Rollator ein geeigneter Krückenersatz, aber ich vermeide jeden Schritt, der nicht unbedingt notwendig ist.
Auch am Geschäftsessen im Garlicland, das für heute Abend vorgesehen ist, werde ich nicht teilnehmen. Spaziergänge entfallen vorläufig ebenfalls.

Vor Jahren hatte ich das schon mal ziemlich genauso. Ich kann mich aber gar nicht mehr sicher erinnern, ob es damals der gleiche Fuß gewesen war, oder der andere.
Falls die Verletzung nicht in den nächsten Tagen von allein besser wird, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als humpelnderweise einen Arzt aufzusuchen. Das ist so lästig, und liefe dann, so wie ich Ärzte kenne, auf eine Odyssee zwischen Allgemeinarzt, Orthopäde und Radiologe hinaus – wo ich doch eh kaum einen Schritt machen kann.
Als ich die Schnittverletzung am Knie hatte, konnte ich nach dem Nähen immerhin wieder (fast) normal laufen. Bei so einer Verstauchung kann sich das, fürchte ich, länger hinziehen.

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