Der Kopfgeldjäger //2738

Es ist mir ja bewusst, dass ich nach und nach die Verantwortung für die Software-Entwicklung in der Firma in andere Hände geben muss, weil ich selbst andere Aufgaben übernehmen muss, und dafür nicht mehr genug Zeit hätte.
Ich habe hin und her überlegt, wer standortübergreifend für die SW-Entwicklung in Frage käme, und leider ist die einzige Person, der ich das grundsätzlich zutrauen würde, Herr Grau. Deshalb hat er in den letzten paar Jahren auch bereits einzelne Projekte übernommen, und die durchaus erfolgreich durchgeführt.
Ja, es könnte so einfach sein, wenn ich es nur über mich bringen würde, Herrn Grau als meinen Nachfolger aufzubauen. Allein – dieser Mensch ist mir zu unsympathisch. Mir fehlt das nötige Vertrauen in seine grundlegende Loyalität.

Also habe ich mir eine Frist gesetzt bis Ende des Jahres (mit der Option auf eine einmalige Verlängerung um maximal ein halbes Jahr). Wenn ich bis dahin keine alternative Lösung in Aussicht habe, wird es halt doch Herr Grau werden müssen.
Da ich nicht will, dass die Suche in der Belegschaft bekannt wird, und dadurch womöglich einige Pferde scheu macht, und weil ich selbst nicht übermäßig viel Zeit in die Suche investieren will, habe ich einen Headhunter engagiert. Ja, ich weiß, das wird teuer, aber im Erfolgsfall ist es mir das wert.

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Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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12 Antworten zu Der Kopfgeldjäger //2738

  1. pirx1 schreibt:

    Der innige und sehr verständliche Wunsch, nicht existenziell vom bloßen subjektiven Sympathieempfinden sog. Vorgesetzter abhängig zu sein rechtfertigt jede Bemühung in Richtung beruflicher Selbständigkeit.

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  2. Mika schreibt:

    Ich frage mich ja immer wieder, was Chefs so denken. Ich war lange genug Angestellter, Vorgesetzter und Chef. Ich wusste immer, was da abgeht. Als mal die Firma verkauft wurde, wusste ich es vor dem GF 🙂 eine kleine doofe Abfrage vom CFO und schon war klar, da geht was. Da muss nur jemand eine Rückstellung falsch buchen, oder einen verdächtigen Spesenbeleg abrechnen. Und wenn Herr Grau Grips hat, liest er sogar hier mit.

    Als IT-Leiter sitzt man auf einem Pulverfass und IT-Leiter wissen das und sorgen vor. Und Headhunter sind auch nicht blöd. Du beauftragst HH1 und der gibt HH2 einen Hinweis und schon wird Herr Grau kontaktiert. Als HH vermittelt man doch gerne 2 Leute und kassiert doppelt.

    Die Leute in der Firma kennen dich und den Kotzbrocken (hast du geschrieben) doch ganz genau, die sind wachsam.

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    • Deshalb läuft die Abwicklung auch nicht über die üblichen Stellen, sondern anders, damit das ganze diskret abläuft.
      Herr Grau arbeitet in einem anderen Standort, weshalb er hier ohnehin keinen Einblick hat, und auch kaum Kontakte zu den Mitarbeitern.
      Es geht übrigens nicht um die IT (da wird sich auf absehbare Zeit personell nichts ändern), sondern nur um die SW-Entwicklung.

      Eine weitere Option wäre es, die SW Dev wieder mit der restlichen Entwicklung zusammenzufassen, so wie es vor meiner Zeit war.
      Das gäbe aber wieder andere Probleme, so dass ich es momentan nicht ernsthaft erwäge.

      Bzgl. „Kotzbrocken“ – ich habe geschrieben, dass er „manchmal“ einer sein „kann“. Das ist aber kein permanenter Zustand, der es rechtfertigen würde, ihn als solchen zu bezeichnen.

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