Fernmündlich //2716

Dass ich nur äußerst ungern telefoniere, hatte ich schon mehrmals thematisiert oder erwähnt. Aber manchmal kommt man einfach nicht drum herum.

Um was es genau ging, ist unerheblich. Das behalte ich für mich.
Mein Gesprächspartner hatte mich angerufen, um etwas zu besprechen. Einiges war noch offen, was ich würde klären müssen. Wir vereinbarten, dass ich zurückrufen würde, wenn ich das getan hätte. (Aus Gründen, die jetzt zu weit führen würden, war Kommunikation über Mail leider keine Option.)
Er wollte mir eine Mobilfunknummer geben. Aber da rufe ich nicht von privat aus an, weil mein Telefontarif zu teuer ist, wenn ich Mobilfunknummern anrufe. Für deutsche Festnetznummern habe ich dagegen eine Flatrate. Es ist eine Zumutung, nur eine kostenpflichtige Kommunikationsmöglichkeit für seine Kunden bereitzustellen, sofern keine gewichtigen Gründe dies unvermeidlich machen.
Ich fragte also zurück, ob er nicht auch eine Festnetznummer hätte.
„Ja, schon, aber da bin ich kaum zu erreichen.“
Die Angelegenheit war nicht so dringend, dass eine kleine Verzögerung eine Rolle spielte. Für alle Fälle fragte ich: „Zu welchen Zeiten ist es denn am günstigsten, Sie dort anzurufen?“
Er gab mir ein paar Zeitfenster durch. Das passt.

Ich finde es sowieso unhöflich, fremde Leute ohne vorige Absprache zu beliebiger Zeit zu stören. Diese ständige Erreichbarkeit ist doch furchtbar. Was bin ich froh, dass ich nicht auf ein Handy angewiesen bin. Mein Festnetztelefon (d.h. eigentlich VoIP) ist so konfiguriert, dass es nur ein paar Stunden am Tag offen ist, in denen ich angerufen werden kann. Einige wichtige Personen sind von dieser Sperre ausgenommen. So kriege ich wenigstens kaum noch Telefonspam.
Wer wirklich etwas wichtiges von mir braucht, erreicht mich zuverlässig per Mail. Ich schätze daran die Asynchronität, d.h. ich muss nicht unmittelbar darauf antworten, sondern kann mir soviel Zeit lassen, wie ich brauche, um eine fundierte Antwort zu formulieren.

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Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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8 Antworten zu Fernmündlich //2716

  1. keloph schreibt:

    berufliches telefonieren findet bei mir praktisch nicht mehr statt. es wurde ersetzt durch slack oder (geplante) videokonferenzen. privat telefoniere ich kaum, meine mutter und meine liebsten sind die einzigen, die von mir angerufen werden und umgekehrt. und ehrlich? ich bin wirklich froh drum. genau wie du.

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  2. Plietsche Jung schreibt:

    Mein Firmentelefon geht automatisch nach 19 Uhr standby. Bin ja kein Sklave. War aber auch noch nie ein Problem.

    Mich nerven eher seit geraumer Zeit die ausufernden Videokonferenzen. Je jünger die Teilnehmer, desto unselbstständiger laufen Entscheidungswege. Angst vor Verantwortung vielleicht auch. Es ist Zeit, dass wieder in normale Bahnen zu lenken.

    Die Mobilfunk flat vom Festnetz kannst du dazubuchen. Oder bei der nächsten Vertragsverlängerung nachverhandeln.

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  3. Leser schreibt:

    Ich habe bei meinem Handyvertrag auch eine Festnetznummer. Nun könnte ich diese herausgeben, um darüber auch mobil erreichbar zu sein. Doch ich habe eine uralte Festnetznummer, die ewig bekannt ist. Also habe ich eine Rufumleitung eingerichtet, von der Festnetznummer auf die Festnetznummer der SIM-Karte. Das war zuvor immer kostenlos möglich, seit dem letzten Anbieterwechsel umfasst die Festnetzflatrate keine Rufumleitungen mehr. Das macht aber nix, denn es kostet weniger als 0,01€ pro Minute, und so oft werde ich da wirklich nicht angerufen. Vor ein paar Wochen habe ich dann noch ein durchaus gut funktionierendes DECT-Festnetztelefon mit Anrufbeantworter auf der Straße in einem der berühmten „zu Verschenken“ Kartons gefunden. Also habe ich das nun auch noch in Betrieb genommen, und kann so, wenn ich zuhause bin, während ein Anruf kommt, diesen auch darüber annehmen.

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  4. Pingback: Tweets Numero m+10 //2823 | breakpoint

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