Meine Überlegungen, eventuell eine Art Techniktag für Mitarbeiterkinder in den Sommerferien durchzuführen, hatte ich zwar verworfen, aber vorher gegenüber einigen Mitarbeitern erwähnt.
Einige Tage später hatte mich ein Mitarbeiter noch einmal darauf angesprochen, und nachgefragt, ob sein dreizehnjähriger Sohn nicht doch mal bei uns in der Firma vorbeischnuppern kann.
Sein Sohn hatte im vergangenen Schuljahr Probleme mit einigen wenigen Mitschülern gehabt, so dass er jetzt die Schule wechseln würde. Die Angelegenheit habe ihn sehr belastet. So ein Techniktag würde ihn sicherlich aufmuntern, zumal er bereits ein kleiner Computerfreak sei.
Also machte ich kurzfristig mit dem Mitarbeiter aus, dass sein Sohn an einem Tag herkommen dürfe, um verschiedene Abteilungen der Firma anzuschauen. Besondere Beachtung und ein spezielles Programm dürfe er aber nicht erwarten, da dies keine offizielle Veranstaltung sei. Ich und einige Mitarbeiter würden ihn aber herumführen und einiges zeigen.
Am vereinbarten Termin nahm ich früh den Jungen von seinem Vater in Empfang, und führte in erst mal in den Showroom. Johannes war besonders aufgeregt. Ihn interessiert es immer, wenn er mit anderen Kindern zusammentrifft.
Später nahm ich den Jungen mit an meinem Computer und zeigte ihm ein bisschen was über Softwareentwicklung und Debugging, wie ich es sonst auch immer an den Schüler-Techniktagen gemacht hatte. Es stellte sich heraus, dass er ein gewieftes Kerlchen mit rascher Auffassungsgabe ist. Er gab dann mir gegenüber zu, dass er den Schulcomputer gehackt hätte. Das hätte aber niemand gemerkt. Er hatte auch nichts geändert oder geschrieben. Ihm hatte es genügt, zu sehen, dass er es schafft, die Schutzmaßnahmen zu umgehen. Ein Naturtalent, das ich als potentielle Nachwuchskraft im Auge behalten sollte.
Als nächstes begleitete ich ihn zum Labor, wo aber ein Mitarbeiter die Führung übernahm. Ich selbst musste mich wieder um Johannes kümmern und hatte auch noch Arbeit zu erledigen.
Die Mittagspause verbrachte der Junge mit seinem Vater. Am Nachmittag war er noch in der Fertigungshalle und den Werkstätten. Zum Abschluss besuchte er Standort 1a.
auf einen zettel schreiben, hackerfähigkeit und ethik. das ist ungewöhnlich.
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Ich werde ihn bestimmt ein wenig im Auge behalten. Vielleicht kann er bei uns mal ein Schülerpraktikum ableisten.
White Hackers sind ja nicht so ungewöhnlich. Wir hatten hier schon mal einen beauftragt, um Sicherheitslücken im Firmennetzwerk zu finden.
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Ethical hacking ist z. B. in GB ein Studienfach.
Mäßig vergleichbar gibt es in Deutschland „mehrtägige Kurse“ (z. B. vom TÜV, ROTFL).
Pentester werden gebraucht und haben eine zunehmend wichtige Funktion (z. B. bei Banken und anderen Unternehmen, leider erst in wenigen Gesundheitsbetrieben, allerdings gab es da bis dato ja auch noch relativ viele „closed shops“. Die „wunderbare Öffnung in die Cloud“ durch Gesundheitsapps und verpflichtende Telematikinfrastruktur verdanken wir ja erst der unermüdlichen Lobbyarbeit von Herrn Spahn).
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ich bin nicht sicher, ob ich eine zwangsläufige verlinkung von ethical hacking und herrn spahn sehe. und grundsätzlich kann man ausreichende sicherheiten auch in cloud und apps erzeugen, wenn man diese aspekte beim design der apps berücksichtigt.
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z. B. Martin Tschirsich vom CCC kann da einige Dinge zur Erläuterung beitragen.
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Die sicherste Cloud ist die, die man nicht benutzen muss.
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Ist das wirklich für einen interessierten 13jährigen heutzutage noch machbar, sich in den Schulcomputer zu hacken?
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Warum nicht? Wenn er das nötige Wissen dafür hat. Kein System ist gegen Hacker gefeit.
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user: root
kennwort: 1234
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Er hat mir ein paar Einzelheiten erzählt. Ich glaube ihm.
Gerade Schulcomputer sind oft nur schludrig aufgesetzt.
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Eben. Das machen Lehrer, die im Zweifelsfall ihre Kenntnisse aus der ComputerBlöd haben.
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Die verantwortlichen Lehrer bekommen für ihren Zeitaufwand kaum eine zusätzliche Vergütung.
Kein Wunder, dass sie ihre Motivation suboptimal ist, und bestimmt erledigen auch nicht immer die am besten geeigneten die Aufgabe.
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Sie lernen damit ja nicht nur für die „Firma“, sondern auch für das private Umfeld. Diese Interessenlosigkeit ist bitter.
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Ich hab so keine Vorstellung, wie das funktioniert. Erstaunlich, dass sowas dann nicht dauernd passiert.
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Ich fand es früher immer interessanter, Hotels mit kostenpflichtigen WLANs zu beschubsen. Dies sind teilweise so schlampig aufgesetzt, dass es wirklich einfach ist.
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Naja, man muss auch nicht alles machen, was geht.
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Das Internet war halt kolo. Das war es wert.
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