Außerhalb der Norm //2577

Im Laufe der Zeit ist meine Garderobe umfangreicher geworden, so dass schon länger keine Neuanschaffung mehr nötig war. Während der Schwangerschaft habe ich (wenn man Umgangskleidung mal ausklammert), nichts Neues gebraucht. Wegen Corona gab es keine Veranstaltungen oder geschäftliche Treffen, für die ich eine besonders repräsentative Kleidung benötigt hätte.
Da ich kürzlich jedoch ein Kostüm und einen Businessrock ausmustern musste, bzw. zur Alltagskleidung degradiert habe, wäre mal wieder wenigstens ein neuer Rock fällig.
Also rief ich bei meiner Schneiderin an.
Und musste erfahren, dass sie aufgegeben hat. Ihr Geschäft war früher schon nicht übermäßig gut gelaufen, halt gerade so ausreichend. Dann kam Corona mit unzähligen Auflagen. Die Kunden blieben weg (ich ja auch, aber hauptsächlich wegen Schwangerschaft und deshalb fehlendem Bedarf, nicht weil ich Angst gehabt hätte, mich dort anzustecken).
Sie hätte voraussichtlich ohnehin innerhalb der nächsten fünf Jahre aufgehört. Corona hat den Schlussstrich jetzt vorgezogen.
Ich bedauerte ihre Geschäftsaufgabe und wünschte ihr alles Gute für ihren wohlverdienten Ruhestand.
Tja, ein neuer Rock ist jetzt nicht so dringend, dass es ein akutes Problem für mich wäre. Ich muss halt mal sehen, ob ich eine andere geeignete Schneiderin in der Gegend finde. Und falls nicht .. hm ..

Konfektionskleidung passt mir nun mal nicht besonders gut. Dass mir die Röcke sehr kurz sind, stört mich ja gar nicht. Und wenn ich weite Kleidung bevorzugen würde, wäre es auch ziemlich egal. Aber ich möchte sowohl professionell als auch sexy wirken, weshalb ich figurbetonende Kleidung gerne trage. Aber wenn ich meinen Hintern unterbringe, dann steht der Bund an der Taille ab. Wenn der Rock dagegen an der Taille perfekt passen würde, wäre er um die Hüften zu eng. Übliche Konfektionskleidung wäre im vierten Schwangerschaftsmonat optimal gewesen, zumindest was den Bauch betrifft.
Auch wenn es mir (zumindest im Sommer) ganz recht ist, wenn ein Rock ziemlich kurz ist, passt trotzdem die longitudinale Skalierung bei Abnähern nicht wirklich gut, wenn man sich vertikal außerhalb des 2-Sigma-Intervals befindet.

Während ich so überlegte, wie ich in Zukunft passende Kleidung herkriegen soll, erinnerte ich mich daran, dass es schon für mich als Kind schwierig bis unmöglich war, passende Hosen aufzutreiben.
Eine Diskussion auf Alles Evolution hat mich dann weiter getriggert.

Ich wuchs in meiner Jugend vor allem rasant nach oben. Egal wieviel ich gegessen habe, meine Körperlänge nahm weiter zu, während die transversalen Ausdehnungen gleich blieben. Hätte ich irgendeinen Mangel gelitten, wäre ich nicht so hochgewachsen. Mit etwa 14 Jahren muss ich zugegebenermaßen ziemlich unproportioniert ausgesehen haben – ein Brett mit Storchenbeinen dran. In diesem Alter ist man noch leicht beeinflussbar und lässt sich verunsichern.
So war es nicht hilfreich, wenn mir Mitschülerinnen, entfernte Verwandte, Nachbarinnen oder andere Bekannte (selbstverständlich nur wohlmeinend und selbst mehr als wohlgenährt) immer wieder sagten, ich sei nur Haut und Knochen, solle doch einfach mehr essen, und dass Männer keine Gerippe mögen. Es trifft mich immer noch, wenn jemand diesen wunden Punkt berührt.
Meine nahen Verwandten dagegen haben nie so etwas in der Art zu mir gesagt. Zum einen hatten sie selbst mehr oder weniger eine ähnliche konstitutionelle Veranlagung. Zum anderen kannten sie meinen gesunden Appetit.
Wenige Jahre später hatte ich – erkennbar auf alten Fotos – eine schöne Sanduhrfigur mit schmaler Taille und ausgeprägtem Hüftschwung. Mir war das damals nicht bewusst. Niemand hat es mir gesagt. Ich fühlte mich weiterhin als die unattraktive, dürre Bohnenstange mit entsprechend geringem Selbstbewusstsein (was man mir aber nicht anmerkte).
Immerhin habe ich diese Figur ziemlich gehalten (auch wenn es mir in den letzten paar Jahren erkennbar schwerer fiel), wenn nicht gar vervollkommnet. Die paar Kleider, die ich noch aus dieser Zeit habe, passen mir immer noch (waren allerdings auch längst nicht so körpernah geschnitten, wie die Kleidung, die ich jetzt bevorzuge).

Warum ist es offenbar völlig legitim, schlanken Frauen Magersucht und schlimmeres zu unterstellen? Warum werden Männer, die schlanke Frauen attraktiv finden, unter der Gürtellinie so unfair angegriffen? Während jeder schlanke Menschen unbehelligt auffordern darf, doch mehr zu essen, ohne dass diese Übergriffigkeit – unter dem scheinheiligen Deckmantel gütiger Besorgnis – irgendjemanden zu stören scheint, ist es gesellschaftlich verpönt, dicken Menschen zu sagen, sie sollen weniger essen, oder auch nur, dass Fettleibigkeit ungesund ist. Wehe dem, der es trotzdem wagt!
Dabei könnten Dicke ihre Masse durchaus steuern, indem sie ihre Nahrungszufuhr stark drosseln. Hätten sie in der Vergangenheit nicht gewohnheitsmäßig über ihrem Nahrungsbedarf gegessen, wären sie nie so dick geworden. Von nichts kommt nämlich nichts.
Dünne Menschen dagegen haben die Option, ihre Masse durch die Nahrungsmenge zu beeinflussen, nicht, wenn ihr Stoffwechsel überschüssige Nahrung schlicht nicht verwertet oder ansetzt. Aber freilich meinen es ja alle Leute nur so gut mit ihnen, während die armen, gemütlichen Dicken ja immer benachteiligt sind, und die Schlanken doch so gemein zu ihnen.

Wenn ich eine dünne Person sehe (die ich nicht oder höchstens flüchtig kenne) so weiß ich nicht, ob sie dünn ist, weil sie genetisch so veranlagt, weil sie ein genügsamer Esser, weil sie vielleicht krank (gewesen), oder möglicherweise doch – das lässt sich nicht ausschließen, dürfte aber vergleichsweise selten sein – anorektisch ist. Aus ihrer Statur lässt sich jedenfalls nicht auf die regelmäßig aufgenommene Nahrungsmenge schließen.
Sehe ich jedoch eine dicke Person, so weiß ich, dass sie über lange Zeit hinweg immer wieder über ihrem Bedarf hinaus gegessen oder getrunken haben muss. Das ist eine notwendige Bedingung.
Angeblich soll es Krankheiten geben, die Fettsucht nicht nur begünstigen, sondern verursachen. Solange ich dafür keine überzeugenden Belege bekomme, halte ich diese Aussage in der weit überwiegenden Zahl der Fälle für eine reine Schutzbehauptung und faule Ausrede, um von der eigenen Maßlosigkeit abzulenken.

Kommt mir jetzt nicht mit Bodypositivity. Das unterstütze ich für Menschen, die entweder angeboren, oder durch Krankheit bzw. Unfall entstellt sind, oder die andere körperliche Mängel haben, die sie nicht beeinflussen konnten. Nicht für solche, die notorisch völlern und sich disziplinlos vollfressen, aber trotzdem bewundert werden wollen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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66 Antworten zu Außerhalb der Norm //2577

  1. mijonisreise schreibt:

    Dem kann ich nur zustimmen.

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  2. blindfoldedwoman schreibt:

    Ich kenne kein Bodyshaming gegenüber schlanken Menschen. Höchstens mal gegen stark untergewichtige Personen, aber dazu gehörst Du ja nicht.

    Schilddrüsenunterfunktion, Cushing-Syndrom, Lipodeme…gibt schon fiese Sachen.

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    • Mit Verlaub – was du „kennst“, ist nicht verallgemeinbar. Und ob ich persönlich (noch) betroffen bin, oder nicht, ist auch nicht relevant.
      Es gibt dieses Slimshaming. Um einige Beispiele zu finden, bräuchtest du nur dem obigen Link auf Alles Evolution zu folgen.
      Aber es ist völlig typisch, dass Slimshaming überhaupt nicht wahrgenommen wird.

      Dass manche Stoffwechselerkrankungen das Halten eines vernünftigen Gewichts stark erschweren können, bestreite ich nicht. Aber dann muss man sich beim Essen halt besonders diszipliniert zurückhalten. Beeinträchtigt die Lebensqualität, ich weiß – wie wohl jede andere Krankheit auch.
      Ein Persilschein, auf dem sich jeder (unbetroffene) Übergewichtige ausruhen kann, ist das aber längst nicht.

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      • blindfoldedwoman schreibt:

        Ein einziger hat VS-Modells als magersüchtig bezeichnet. Der Rest schreibt einfach nur, dass er darauf steht oder nicht. Je nachdem.
        Im übrigen lehnen viele Menschen VS-Modells als Schönheitsideal ab, weil extrem dünn und unerotisch. So jedenfalls die Kommentare unter deren Werbung.

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        • Dann hast du halt nicht jeden Seitenhieb wahrgenommen.
          Wenn also jemand z.B. schreibt, dass sie wie „Heuschrecken“ aussehen, ist das so in Ordnung?
          Attraction is not a choice, und über Geschmack lässt sich nicht streiten. Dennoch müssen solche Unterstellungen und Abwertungen nicht sein, bloß weil man selbst sie nicht attraktiv findet.

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  3. Mika schreibt:

    Wir hatten es ja kürzlich davon…..

    Ich würde ja niemals einen Dicken dumm anmachen, das ist unhöflich, aber es ist schon eine optische Zumutung, was einem geboten wird. Das Schwimmbad meide ich in Zukunft. Es gibt genug einsame Badestrände am See. Schlanke Menschen machen aber bestimmten Berufsgruppen ihr Geschäftsmodell kaputt, da darf dann schon mal eine Fürsprache in Richtung der Dicken erlaubt sein. Ich lebe ja auch indirekt von guten Essern und würde öffentlich niemals für Diäten werben. Richtig ist das aber nicht. Daher bleibe ich schlank. Herz und Arterien danken es mir.

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  4. Plietsche Jung schreibt:

    Energie rein, Energie raus. Der Körper ist kein Brennstoffwunder.
    Was übrig bleibt, wird zurückgelegt.
    Ein eigentlich einfacher Mechanismus.

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  5. quasimodo4884 schreibt:

    Eine gute Schneiderei, ist auch für mich wichtig. Zum Glück gibt es Maßkonfektionäre in fast jeder größeren Stadt. So komm ich an Anzüge, die so sind, wie ich Sie will (Schnitte, Stoffe, Farben etc.) und – ganz wichtig – passt wie angegossen.

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    • Ja, das stimmt.
      Meine Schneiderin war aber wirklich ein Glücksfall. Ihr musste ich nur beschreiben, wie ich z.B. ein Kleid will. Sie hat dann eine Figurine gezeichen, zu der ich noch Änderungen angeben konnte. Und nach der Umsetzung hat das Kleid dann wunderbar gepasst.
      Ob ich wieder eine Schneiderin finde, die meine Vorgaben so prima umsetzt, ist fraglich.

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  6. Mia schreibt:

    „Sehe ich jedoch eine dicke Person, so weiß ich, dass sie über lange Zeit hinweg immer wieder über ihrem Bedarf hinaus gegessen oder getrunken haben muss. Das ist eine notwendige Bedingung.“

    Quatsch mit Soße. Ein ziemliches Alle-über-einen-Kamm-scheren und Vorverurteilung aller Übergewichtigen.
    Ob das Übergewicht allein von einer falschen Ernährungsweise herrührt, kannst du als medizinischer Laie doch gar nicht beurteilen.

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    • Ob das Übergewicht allein von einer falschen Ernährungsweise herrührt,

      Der Unterschied zwischen einer notwendigen und einer hinreichenden Bedingung ist dir wohl nicht geläufig.
      Ich habe nie geschrieben, dass übermäßiger Nahrungskonsum monokausal für Übergewicht sei. Aber ohne zu viel gegessen zu haben, kann man nicht dick werden. Das ist aufgrund der Erhaltungssätze physikalisch unmöglich. Oder glaubst du, dass sich das Fett einfach so aus dem Nichts materialisiert hat?

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      • Mia schreibt:

        Dir ist sicher bekannt, dass auch Medikamente Übergewicht verursachen können.

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        • Die können das Übergewcht nicht „verursachen“, sondern den Stoffwechsel verändern, so dass z.B. das Sättigungsgefühl nicht mehr registriert oder der Appetit unnatürlich gesteigert wird.
          Ja, solche Leute haben es schwer. Umso wichtiger ist es, dass sie sich ganz bewusst zurücknehmen und strikt auf ihre Ernährung achten.
          Wer es trotz solcher Erschwernisse schafft, eine akzeptable Masse zu halten, hat meine Hochachtung. Wer es nicht schafft, und dann deswegen herumlamentiert ohne die eigene Verantwortung zu sehen, dagegen nicht.

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        • Ochmonek schreibt:

          Aber nur indirekt z.B. über das Sättigungsgefühl oder weil sie müde machen und dann durch verminderte körperliche Aktivität weniger Kalorien verbraucht werden.

          Überspitzt gefragt: „Wieviele Kalorien hat denn eine Pille?“

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      • Sempersolus schreibt:

        Die Gleichsetzung von überflüssiger Körpermasse mit Fett – das ist nicht monokausal?

        Ein Herz mit mieser Pumpleistung oder eine Lungenembolie und schon retiniert der Körper locker in kürzester Zeit 10l Flüssigkeit mit entsprechender Massezunahme.
        Dialyse … bedeutet was?
        Aszites, was war das doch gleich?
        Hepato- und Splenomegalie – „Guck´ ´mal, der dicke Mann!“ (mit Leukämie?)

        Es geht doch nichts über eine gesunde Laienätiologie.

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        • Mika schreibt:

          Das ist ja eine nachvollziehbare Erklärung, die hie niemand bestreitet. Und wie oft kommt das vor? Wie ist die Inzidenz bei 18jährigen? Und wie bei 70jährigen?
          Erklär das doch einfach mal ein wenig umfassender.

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          • Sempersolus schreibt:

            Darum geht es doch gar nicht, wie oft, warum. Ist ein kulinarisch affiner Mensch etwa deshalb schlecht, weil er gerne isst? Ist ein Sportler zu verurteilen, weil er gerne läuft? Die Frage ist doch: warum ist ein Dünner nicht einfach nur dünn und ein Dicker einfach nur dick und warum darf das nicht jeder von beiden einfach sein? Was weiß denn der einfältige oberflächliche Betrachter von dem Menschen, der da im dicken oder dünnen Körper steckt?

            Aber nein: wir pflegen auf jeden Fall unsere Vorurteile und Ressentiments und sei es nur gedanklich – selbst, – und das finde ich so frappierend- wenn wir das Leid des Vorurteilverurteilten selbst schon am eigenen Leib erfahren haben!

            Und auf der anderen Seite: Was kümmert es mich eigentlich, dass da ein offenbar Einfältiger sich, mich und andere über Äußerlichkeiten definieren will? Und wieso gewähre ich ihm den Raum dafür und sei es nur in meinem Kopf oder bei einem blöden Kneipenwitz?

            Und das „funktioniert“ ja so nicht nur mit dick und dünn. „Fremdländisch“, „LGBQT+“, „katholisch“ – brauche ich das wirklich, dass ich mich ständig abgrenzen muss?

            Neeee, kann ich gut drauf verzichten.

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            • Mika schreibt:

              Wir schreiben auf verschiedenen Ebenen. Das wird so nix.
              Bei einem Wein und einem guten Essen, kämen wir wohl zu einem Konsens. Dieses Medium erlaubt die direkte Rückmeldung nicht.

              Lassen wir es dabei.

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        • Ach, komm .. das ist ein – ganz dicker – Strohmann.
          Es ist klar, dass nur Fett gemeint war, nicht Ödeme oder Wassereinlagerungen, nicht Tumore, nicht die krankhafte Vergrößerung einzelner Organe, ..
          Ein Blogeintrag ist nicht dafür konzipiert, sämtliche denkbaren, auch extrem seltene Ausnahmen aufzuzählen.

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          • Sempersolus schreibt:

            Dann ist von den besorgen „Kritkern der Dünnen“ vermutlich auch nur Mangel an Baufett, essentiellen Fettsäuren und den fettlöslichen Vitaminen E, D, K und A gemeint …

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    • Mika schreibt:

      Mein Grundumsatz beträgt ca. 1750 Kcal pro Tag. Wenn ich weniger oben rein stecke, nehme ich ab. Wenn ich mehr rein stopfe, kann ich zunehmen. Diese Regel dürfte für 99,9% aller Menschen gelten.
      Wer andere Fakten kennt, möge diese klar benennen und nicht sinnlose Spekulationen anbringen.
      Mein Eindruck ist aber, Dicke fressen wie blöd und ziehen sich auf seltsame Krankheiten und Medikamente zurück. Mehrheitlich Ausreden.
      Geht mir mit meinem Grundstück auch so. Riesen Schild: Parken verboten! Privat.
      Hab ich nicht gesehen, ich wollte nur kurz, ich darf das aber, dann sperren sie es doch ab.
      Ales Bullshit. Der Amtsrichter verdonnert jeden Falschparker zu 400 Euronen für die Unterlassungserklärung. Klappt immer. Danach lernen die Leute lesen. Mit Dicken kann das nur die gleiche Funktionalität sein.
      Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

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      • Sempersolus schreibt:

        Harris-Benedict ist nur ein Annäherung und (Gottseidank) sind nicht 99,9% aller Menschen männlich. Alter, Körpergröße, Gewicht, Geschlecht, Anteil Muskelmasse, daneben Einflussfaktoren wie Außentemperatur, Luftfeuchte, Sauerstoffgehalt der Luft, Luftdruck, geistige und körperliche Leistungsanforderung?

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        • Mika schreibt:

          Okay, du bist Doc, ich drücke es einfach aus.

          Wenn Verbrauch Kcal, oder Joule < Input Kcal oder Joule, dann Gewicht wird weniger.
          Wenn umgekehrt, dann kann Gewicht mehr werden.
          Gültig für alle Geschlechter.
          Abweichungen dürfen erläutert werden.

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  7. Sempersolus schreibt:

    Ist schon wieder erster April?

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    • Mia schreibt:

      Erster April nicht. Aber in genau sechs Monaten kommt schon wieder der selbst verschuldet dickleibige Weißbart mit dem großen Sack.

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    • Nein, der fünfundachtzigste.
      Du hinkst deiner Zeit um zwölf Wochen hinterher.

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      • Sempersolus schreibt:

        Und er an diesem ersten April traditionell zu verzapfende Blödsinn wächst exponentiell mit jedem weiteren Tag?

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        • Du darfst natürlich für Blödsinn halten, was du magst.
          Aber statt einer pauschalen Behauptung, wäre es konstruktiver, wenn du dich konkret äußern würdest, was genau und warum du es für Blödsinn hältst.

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          • Mika schreibt:

            Wer ohne Argumente ist, brabbelt was daher und haut ab.
            Kindergarten.

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          • Sempersolus schreibt:

            Liegt das wirklich so wenig auf der Hand?

            Ich übergehe ´mal den Damenkonfektionsanteil; ich verstehe auch, dass der Text unter „Rant“ verschlagwortet ist und erkenne auch an, dass du offenbar weiland als Pubertier (wie vermutlich fast jeder in dem Alter wegen irgendetwas) aufgrund deiner individuellen Physiognomie von irgendwelchen Dorfschranzen mit Hirnen, die im viel zu großen Bregenkasterl viel zu oft hin- und herschepperten und dadurch wohl frühzeitig viel zu früh Stoßschäden nahmen völlig unnötig gehänselt worden bist. Gerne spende ich dir auch ein Kompliment ob der Sanduhrfigur mit gebärfreudigem Becken und Konfektionsgröße aus der Zeit als Teenager oder was auch immer als persönlich gewünschtes erfreuliches Schönheitsideal gerade die Runde macht. Mode ist hübsch anzusehen, aber im Grunde öde und morgen schon wieder überholt.

            Ich teile die Ansicht, dass es absolut oberflächlich und bratzbirnig, ja strafbar dumm ist und mitunter gar verfassungwidrig ist, wenn man jemand anderen wegen seiner Statur und Masse (ergänzen könnte man da noch einiges, das scheint aber einigen Menschen erstaunlich weniger eingängig zu sein) herabwürdigt oder nicht wertschätzt.

            Schmunzelnd frage ich mich auch noch gern, warum man denn mich als Mann, der neben mancherlei schlanken durchaus auch durchschnittlich gebaute und üppige Frauen attraktiv findet, nicht noch öfter unter der Gürtellinie unfair angreift.

            Insofern: mein Respekt und meine Huldigung an alle Dünnen bis Dicken dieser Welt, mein Abscheu vor den Hatern, Gedankenlosen und Übelmeinenden, die sie beleidigen, geht gar nicht.

            Dann aber kommt – nach einem Kurzausflug in die Hobbyernährungsphysiologie für Dummies – die merkwürdige Empathiekehrtwende der Sanduhrförmigen:
            Ja arm an Masse zu sein, so lernen wir erstaunt, das sei erstens leidvoll und zweitens ausgesprochen schicksalhaft und niemand könne da ´was für und sei er noch so kalorienversessen, denn die Ursachen dafür seien ja ausgesprochen vielfältig. Den Ausspruch „Dann sollen sie doch Kuchen essen“, den man Marie-Antoinette gern neben allerlei Süßigkeiten in den Mund legt, den lasse man da nicht gelten. Im Gegenteil: Was wisse der Kleine Mann auf der Straße schon vom schweren Schicksal des einzelnen Feder-, Bantam- und Fliegengewichts? Dünn sei ein Fluch.

            Massereich zu sein dagegen, das wisse man ja ebenso gewiss, das sei nun einmal prinzipiell nur durch schuldhafte Verfressenheit möglich (der Symmetrieästhetik der Einfältigen halber nennen wir es „übermäßige Energiezufuhr“) und -auch wenn man das nicht explizit sagen wolle, oder doch- IMMER Folge von ungezügelter Völlerei. Sofort bemüht man emsig den Energieerhaltungssatz und weiß auch gleich, dass es nie und nimmer Pillen- oder Krankheitswirkung sein könne, wenn ein ungezügelter Dicker sich einen Wanst anfrisst. Vorbei sind die gerade noch für Dünne verständnisheischend beklagten Mängel an Empathie. Bodypositivity sei eine Ausrede für wollüstige Fresser.

            Dick sei krank und dünn sei schicksalhaft, verspotten dürfe man freilich niemanden (schnell ´mal zurückruden), aber sich seinen Teil denken, das dürfe man schon.

            Ich nenne so ein Pamphlet bigott und Zeichen einer geistigen Entwicklung, die in der frühen Pubertät oder bei Marius Müller Westernhagen steckengeblieben ist. Satire in reinster Form.

            Für die schlichten Gemüter in Kurzform:
            Sich über Mangel an Respekt vor Dünnen beschweren, aber selber Dicke verständnislos verspotten – jeht et noch?

            Der Doktor, 187cm, 85kg

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            • Mika schreibt:

              Ich nehme für mich in Anspruch, eine Meinung zu haben. Diese kann ich anonym zu anonym kommunizieren und dabei hoffentlich nicht kränkend sein.
              Übergewichtige sind immer noch Menschen, die ein Recht auf anständige Behandlung haben. Trotzdem sind die Gedanken frei.
              Deine Überheblichkeit trifft mich trotzdem nicht, denn ich schätze mal. du bist real sehr viel höflicher. Wenn nicht, ist es auch egal.

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            • Der Eintrag kritisiert den unterschiedlichen Umgang mit Dicken und Dünnen. Während Dicke fast immer mit Glacé-Handschuhen angefasst werden, ist respektloses Verhalten gegenüber Dünnen gesellschaftlich etabliert und anerkannt.

              IMMER Folge von ungezügelter Völlerei

              Lies noch mal nach. So pauschal habe ich das oben nicht geschrieben. Sondern lediglich – in unterschiedlichen Formulierungen – erklärt, dass man nicht dick werden kann, ohne dauerhaft über dem Bedarf zu essen (meinetwegen auch zu trinken – Milch, Softdrinks, Bier, Fruchtsaft .. haben ebenfalls einen hohen physiologischen Brennwert).
              Die Völlerei erwähnte ich in einem ganz anderen Zusammenhang, nämlich für die (ungenannten) Fat-Aktivisten, die sich ihre eigene Adipositas schönreden, und von anderen fordern, sie ebenfalls attraktiv zu finden. Das ist vielleicht im Text nicht so rübergekommen, wie es sollte.
              Kann auch sein, dass mir der Rant teilweise etwas durchgegangen ist. Den ursprünglichen Entwurf hatte ich sogar noch entschärft.

              dass es nie und nimmer Pillen- oder Krankheitswirkung sein könne, wenn ein ungezügelter Dicker sich einen Wanst anfrisst

              Dass Krankheiten Übergewicht begünstigen können, und die Abnahme erschweren, habe ich geschrieben. Gilt entsprechend auch für Medikamente.
              Die (alleinge) Ursache können sie aber nie sein. Es ist immer auch ein Nahrungskonsum über dem Bedarf notwendig.

              sich seinen Teil denken, das dürfe man schon

              Die Gedanken sind frei.
              Es ist schon ein Unterschied, ob man in einem (anonymen) Blog mal Dampf ablässt, oder ob man IRL Leute persönlich damit konfrontiert.

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            • Sempersolus schreibt:

              Mit dem gleichen Rabulistiktrick könnte ich auch (genauso falsch) behaupten, dass man nicht dünn werden kann, ohne dauerhaft zwanghaft unter seinem Bedarf zu essen, ebenso ließe sich „fabelhaft“ über die Bulimie und Anorexia nervosa herziehen und jedem Untergewichtigen damit ein Psychoproblem andichten und per Photoshop geschönte Bilder von hippen, schlanken Models könnte ich in gleicher Weise als ständige öffentlichkeitswirksame Forderung nach Attraktivität umdeuten.

              Das Problem ist doch die Pauschalisierung bei all dem. Ein menschliches Gehirn gerät ins Schwimmen, wenn es für seinen Besitzer multifaktorielle Kausalitäten logisch aufbereiten soll, darum finden wir „unser Bauchgefühl“ so toll und zementieren dessen rational ungeprüfte Ergebnisse als „Wahrheiten“ – erst in unseren Köpfen, dann in anonymen, dennoch öffentlichen Blogs, am Ende in Gesetzen und Regeln nach „Mehrheitsentscheid“.

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            • dass man nicht dünn werden kann, ohne dauerhaft zwanghaft unter seinem Bedarf zu essen

              Wenn man bereits dick ist, muss man freilich zeitweise unter seinem Bedarf essen, um dünn zu werden. Wie sonst? Ja, .. Fettabsaugung ginge auch beispielsweise. Bestimmt fallen dir noch mehr Möglichkeiten ein.

              Ich habe mir hier fast die Finger wund geschrieben, aber es offenbar immer noch nicht verständlich rübergebracht.
              Noch ein Versuch (der letzte):

              Wer viel* isst#, kann dick&& werden oder dünn& bleiben.
              Wer angemessen** isst#, bleibt dünn&, bzw. hält seine Anfangsmasse.
              Wer zu wenig*** isst#, nimmt ab.
              Wer dünn& ist, kann angemessen**, zu wenig*** gegessen# haben, aber auch viel*.
              Wer dick&& ist, muss zu viel* gegessen# haben.

              * viel: regelmäßig über dem Bedarf
              ** angemessen: im Mittel etwa dem Bedarf entsprechend
              *** zu wenig: dauerhaft unter Bedarf
              # Essen oder Trinken (das oder ist als inklusives Oder zu verstehen)
              & dünn: BMI < ca. 23 kg/m^2
              && dick: BMI > ca. 23 kg/m^2
              Die Grenze von 23 kg/m^2 habe ich ziemlich willkürlich eingeführt, um die Fallunterscheidung nicht noch weiter ausufern zu lassen. Wer zwischen so etwa 20 und 25 kg/m^2 liegt, dürfte keine nennenswerten Probleme haben.
              Und selbstverständlich bezieht sich das alles auf Fett und im Zweifel auf gesunde Personen, die keine Medikamente einnehmen.

              Die Crux ist, dass allzu viele Leute dem logischen Fehlschluss von „Dicke essen zu viel“ auf „Dünne essen zu wenig“ erliegen, der aus Kontinuitätsgründen aber nicht stimmen muss, und in den allermeisten Fällen eben auch nicht tut.

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  8. Sempersolus schreibt:

    Ich geb´s auf.

    Twiggy for president!

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  9. Peter Heinrich schreibt:

    Diesem ganzen Themenkomplex wird meiner Meinung nach heute zuviel Breite eingeräumt. Gefühlt liest und hört man fast überall nur noch von sizes,BMI, body shaming und sonst noch was.
    Ich denke, es gibt wirklich wichtigere Dinge als sich permanent um die Außen- und Innenwirkung des menschlichen Körpers Gedanken zu machen. Das macht etwas mit uns; und wie ich denke leider auch nichts gutes.

    Zugleich wird die eigenen Liberalität betont, man will jede Art von Minderheiten gleich gehandelt wissen um auf der „richtigen Seite“ zu stehen; macht sich jedoch zugleich Gedanken über menschliche Körperformen die vermeintlich am Rande des gesellschaftlich akzeptierten liege. Eine gewisse Ambivalenz ist nicht zu überlesen.

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  10. ednong schreibt:

    Das mit der Schneiderin ist schade. So passend wieder jemand zu finden wird nicht einfach.

    Dünn und dick :warum soll man sich darüber denn Kopf zerbrechen? Ändern muss es derjenige doch eh selbst. Nur die physikalischen Grundlagen und Zusammenhänge zwischen Input, Verbrauch und eigenem Gewicht sollte man dem Leuten ordentlich vermitteln. Damit es nicht immer diese Ausflüchte auf Nichtzutreffendes gibt. Und sich jeder bewusst ist, dass er es fast immer selbst in der Hand hat (Krankheiten o. Ä. ausgenommen).

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