Endlich ist es doch wärmer geworden, so dass man unterwegs etwas mehr Haut zeigen kann, ohne gleich zu frieren.
Ich weiß nicht, ob es nur am Stillen liegt, dass ich schon bald nach Johannes‘ Geburt wieder eine ranke und schlanke Figur hatte. Sicherlich liegt es aber am Stillen, dass meine Brüste deutlich voller sind als früher.
Der Bauch ist auch wieder flach – naja, keine Bikini Bridge mehr, aber immerhin keine sichtbar konvexe Wölbung. Und die leichten Schwangerschaftsstreifen sieht man nicht unter der Kleidung.
Ich bin zwar nicht allzu oft unterwegs, weil ich meistens im Home-Office arbeite, aber manchmal gehe ich doch ins Büro, zum Einkaufen, mache Erledigungen in die Stadt oder gehe spazieren.
Meistens fahre ich dann ja Johannes im Buggy, aber nicht immer.
In unserer kleinen, wohl doch recht beschaulich wirkenden Großstadt ist Catcalling kaum verbreitet. Man wird höchstens mal angehupt.
Wenn ich alleine unterwegs bin, treffen mich immer noch bewundernde männliche Blicke (erst in den letzten Jahren habe ich meine Beobachtungsgabe dafür geschärft, früher sind die mir gar nicht aufgefallen).
Wenn ich jedoch mit Johannes herumfahre, scheine ich unsichtbar für die Männerwelt zu sein.
Klar, meine Beine sind hinter dem Buggy versteckt, wenn mir ein Mann von vorne entgegenkommt. Aber ich glaube, das ist nur zweitrangig. Viel wesentlicher scheint es zu sein, dass man als offensichtliche Mutter uninteressant für Männer wird.
Dass ich älter geworden bin, stimmt zwar, aber das kann nicht ausschlaggebend sein, denn wenn ich alleine bin, spüre ich nach wie vor männliche Aufmerksamkeit. Und ich sehe immer noch jugendlich-knackig aus, um zumindest für Männer über 30 oder 40 (die anderen interessieren mich eh nicht) attraktiv zu sein.
Es muss das Muttersein sein, das Männern signalisiert: „Hände weg, bereits vergeben, mit dem Kind eines anderen beschäftigt. Such dir ein lohnenderes Objekt.“
Obwohl ich das ja rational nachvollziehen kann, vermisse ich diese sexualisierenden Blicke. Ich bin mir nicht sicher, ob die Zeit für mich arbeitet. Johannes wird zwar älter, wird also weniger von mir abhängig, aber ich halt leider auch.
Wir haben im Laufe unserer „Kulturgeschichte“ eine Unzahl von seltsamen Mechanismen (Hochzeitsmesse, Bausparvertrag, Ehegattensplitting) entwickelt, um dem überhöhten Ideal von ewiger, … na gut, zumindest lebenslanger, … na gut, zumindest jahrelanger, … also wenigstens für die Zeit, bis der Nachwuchs „aus dem Gröbsten ´raus“ ist … „Liebe“ (das ist der mehrheitlich als „romantisch“ bezeichnete Name, dem wir diesem Ideal gegeben haben) alles zu unterwerfen.
Das klappt ´mal mehr, zunehmend aber weniger.
Wenigstens wirkt dieser Mechanismus jedoch konjunkturfördernd für eine Unzahl von ansonsten gar nicht existenzberechtigten „Problemlösern“ (Paartherapeuten, Stundenhotelbesitzern, Wirkwarenfabrikanten). Das ist doch was.
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die frau, dieeinbisschen aufsich achtet wird in meinen augen immer attraktiv bleiben. nur muss man(n) dazu manchmal als unverschämt empfundene blicke ruhen lassen, bei müttern fällt das in der tat noch schwerer.
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Tja, das wars dann. 40 mit Kind. Das ist das Ende.
Ab sofort schwarze Klamotten, lange Faltenröcke und daheim Kittelschürze mit Blümchenmuster.
Sieh es mal positiv, du kannst jetzt bequeme Laufschuhe mit Einlagen tragen und dir schon mal Stützstrümpfe aussuchen.
Du hast Probleme 🙂 und es werden nicht weniger :=)
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😕
Das hätte ich schon die ganze Zeit tragen können, wenn ich gewollte hätte. Allein – ich will nicht.
Stützstrümpfe oder Einlagen werde ich genau dann nutzen, wenn sie nötig sind.😼
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Ich bin manchmal nicht sicher, ob du meinen Humor immer verstehst. Jedenfalls war ich vorhin im Schwimmbad. Ich verlange ab sofort Burka für Frauen. Mindestens im Freibad! Entweder sind sie fett, oder tätowiert, oder beides. Es ist eine Schande, was da so rumliegt. Keine Einzige, wo Mann einen Pfiff hätte loslassen können. Ich schau ja eh nur, aber wäre ich 30 Jahre jünger, würde ich in Armenien auf Brautschau gehen. Ich kenne da einige Damen über 40 – rein beruflich, da kriegste keine Luft mehr. Und hier in D? Fett. Als Mann wirst du da ganz still, denn die eine von 100 kannste ja nicht belästigen. Ich ja eh nicht mehr, aber für meinen Junior tut mir das leid. So ein fescher Kerl und so wenig Auswahl. Wenn der Corona Mist rum ist, flieg ich mit ihm mal nach Südrussland, da wo die Armenier leben 🙂
Meine Figur ist noch wie vor 30 Jahren. Hochzeitsanzug von damals passt noch wie angegossen. Warum können das Frauen so selten?
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Manche Leute sind in der Tat eine Zumutung für’s Auge, insbesondere wenn man sie nackt oder leicht bekleidet sehen muss.
Ein paar Pullis und Röcke habe ich noch aus meiner Jugend. Die passen eigentlich noch einwandfrei, sind mir aber inzwischen zu bieder.
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so geht Frau in die City
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Hier im Keller liegt eine 9-Mann-Faltbehausung aus alten Zeltlagertagen, die ist mir auch noch nicht zu klein.
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So etwas hast du getragen? Sehr ausgefallen, finde ich.
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Natürlich nicht allein, da braucht es schon drei ausgewachsene kräftige Männer für.
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Darauf darfst du stolz sein!
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Weil nach der Hochzeit manchmal Kinder geboren werden und dadurch die Taille manchmal breiter wird. Mein Hochzeitskleid passt tatsächlich noch. Ich bin da wie Anne – Stillen hilft bei der postpartalen Figur.
Ganz abgesehen davon finde ich allerdings, dass ein Körper sich nicht verhüllen muss, nur weil er nicht dem Schönheitsideal einer anderen Person entspricht.
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Etwas breiter kann sehr gut aussehen. Aber wenn es Fett ist, noch dazu vor dem ersten Kind, dann finde ich das grauslig. Klar kann ich das nicht verbieten, aber mögen muss ich es noch lange nicht. Mir kommen da halt so Ideen. Wozu eine Zuckersteuer? Burkapflicht für Fette wäre zielführender. Und es könnte viele Krankheiten verhindern. Die fressen Currywurst und Pommes und schütten Cola rein bis sie platzen. Ich hab mir das halt so betrachtet. Abartig Da geht eine ganze Generation kaputt.
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Zum Glück ist das eine Verallgemeinerung, die so nicht zutrifft.
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Es ist eine Beobachtung zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort und trifft ganz genau zu. Mir ist es ja persönlich ziemlich egal, ich beobachte und kommentiere und dann isses gut. Ich muss ja keine Wampe schleppen und Diabetes bekommen.
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Ich fand behandelbar und reversible Leiden immer viel lohnender als Therapieziel als z. B. eine kongenitale Imbezillität.
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