Meine Schwester sagte einmal sinngemäß, dass sie sich ein paar zusätzliche Arme habe wachsen lassen, seit sie Mutter ist. Das war zwar scherzhaft gemeint, aber es ist schon etwas dran.
Als Mutter lernt man es verstärkt, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun.
Ziemlich schnell hatte ich den Bogen raus, mit einem Arm den gestillt werdenden Säugling zu halten, mit der anderen Hand die Eingabegeräte meines Rechners zu bedienen. Es bremste mich schon etwas aus, aber es ging, so dass ich vielen Tätigkeiten fast unverändert weiter nachgehen konnte. Die meiste Hirnprozessorzeit wird eh zum Nachdenken verbraten.
[Inzwischen ist das etwas schwieriger geworden, da genannter Säugling mittlerweile selbst gerne nach Tastatur und Mouse greift, und bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf patschen will.]
Die Betreuung eines Kindes erfordert einiges an zusätzlichem Aufwand und zumindest Bereitschaft rund um die Uhr. Die Inflation des Dreckwäscheberges ist dabei nur die Spitze des Eisberges.
Vieles ist Übung, es simultan zu tun. Manchmal singe ich beim Wickeln, manchmal überlege ich gleichzeitig andere Dinge, die damit nichts zu tun haben.
Ich kann inzwischen auf einem Arm das Baby tragen, während ich mit ihm herumtanze und beispielsweise gerade den Tisch zum Essen decke.
Man muss wirklich vieles zusätzlich im Kopf haben. Wann ist wieder eine U-ntersuchung fällig? Wann eine Impfung? Die Kleidung des Babys wird schon wieder zu klein. Wo kriegt man bei geschlossenen Geschäften Ersatz her? Die Fluorid-Tabletten gehen zur Neige. Verdammt, schon wieder ist meine Bluse reif für die Wäsche! Was ziehe ich dann morgen an, wenn ich einen Termin habe? Und zwischendurch fällt dann ein Rad vom Buggy ab. Vom ganzen normalen Alltagswahnsinn, der nichts mit dem Baby zu tun hat, gar nicht zu reden.
Der Zeitgeist hat dafür den Begriff „Mental Load“ geprägt. All die Kleinigkeiten, die man im Kopf haben muss, und ja nicht vergessen darf.
Zum Glück war ich schon früher immer gut organisiert. Nur spontane Änderungen meiner Planungen stellen für mich immer noch eine Herausforderung dar. Als Mutter gewinne ich jedoch Gelassenheit.
Eigentlich wollte ich hier noch einige Punkte mehr schreiben, hab es aber vergessen. Blame it on the Stilldemenz.
Verleser des Tages: Muttitasking statt Multitasking.
Gefällt mirGefällt mir
Das steht tatsächlich so als Wortspiel in der Überschrift.
Gefällt mirGefällt mir
Wortspiel oder Rollenspiel?
Gefällt mirGefällt 1 Person
Die Rolle, die eine Mutter spielt, ist mit Sicherheit kein einfaches Spiel.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Da sollte nichts ins Rollen gebracht werden.
Gefällt mirGefällt mir
Was macht Papa denn, außer rollen?
Gefällt mirGefällt 1 Person
Er rockt.
Gefällt mirGefällt 1 Person
nothing to blame. that’s life. mein kurzer und seine liebste kommen damit eher nicht gut zurecht. aber da müssen sie durch.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Ja, da müssen sie durch.
Ich gehe auch fest davon aus, dass sich das Leben wieder entspannt, wenn das Kind älter und selbständiger wird.
Gefällt mirGefällt 2 Personen
wenn kinder eltern werden, mag es etwas länger dauern. da braucht es etwas mehr geduld.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Hm .. alle Eltern waren auch mal Kinder.
Gefällt mirGefällt 1 Person
ja klar.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Hahahaha… (Gesendet mit zwei 8-jährigen)
Gefällt mirGefällt 2 Personen
Hättest du mir doch diese Illusion gelassen.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Ich hab die Zeit sehr genossen und war die Ruhe selbst.
Man darf halt nicht zu pingelig sein und muss auch mal was liegen lassen können.
Vom ständigen Wechseln der Oberteile ganz abgesehen.
Zuhause sieht die Milchflecken ohnehin keiner.
Für die PC-Zeiten hatte ich einen Laufstall in Sichtweite. Das hat auch im Büro geklappt.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Allzu pingelig im Haushalt war ich noch nie, und durch das Baby habe ich jetzt erst recht eine gute Ausrede.
Ein Laufstall o.ä. ist bestimmt zweckmäßig, sobald das Baby mobil wird. Aktuell bleibt es notgedrungen noch da sitzen, wo ich es platziere.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Ich habe eine Freundin, die ist Mutter von 3 Kindern. OK, die sind alle schon ein bisschen größer (13, 10, 6/7), aber ich bewundere sie, dass sie das so hinbekommt (und hat sie ja auch, als die noch kleiner waren). Ich war da mal auf dem Kindergeburtstag des mittleren Kindes als „Helfer“ eingeladen, und die Mutter hat sich richtig Mühe gegeben, für die Kinder eine „Schatzsuche“ mit in den Wald gehen, in den Keller usw., zu entwickeln, mitsamt einer Geschichte aus einem Buch, was das Kind am lesen war, und an jeder Station war ein anderer Sinn angesprochen (z.B. verschiedene Gerüche mit verbundenen Augen erkennen usw.), das hat mir riesigen Respekt abgerungen! Ich wünsche mir seitdem, dass alle Kinder so tolle Mütter haben, die diese verantwortungsvolle Aufgabe so grandios meistern (auch wenn sie selbst als Perfektionistin immer wieder noch etwas findet, wo ein Fehler drin war, aber den Kindern war das natürlich egal)…
Gefällt mirGefällt 2 Personen
Kindergeburtstag .. jetzt läuft’s mir eiskalt den Rücken runter.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Ach Unsinn.
Mutter Natur hat da schon ein ganz fein abgestuftes Katastrophenkonzept eingerichtet, damit die Eltern sich langsam eingewöhnen.
Erster Geburtstag mit vielleicht drei – vier Kindern der Krabbelgruppe (Eltern und Müttermafia inklusive), sechster Geburtstag „nur mit den besten Kindergartenfreunden“ (Beste Freunde und Geburtstaghelfer inklusive), zwölfter Geburtstag mit der halben Klasse und Anhang (Eltern nur noch als Koch und Fahrdienst erwünscht), achtzehnter Geburtstag als unfreiwillige Facebookparty (Eltern werden gar nicht mehr gefragt, weil sie in der Zeit im Urlaub sind).
Gefällt mirGefällt 3 Personen
Das fang‘ ich gar nicht erst an.
Gefällt mirGefällt mir
Da wirst du gar nicht gefragt 😂.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Stimmt. Niemand wird sich trauen, mir so eine Frage zu stellen.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Der Beginn einer erfolgreichen Kinderbuchreihe: Anne Nühm und das Fait accompli
Gefällt mirGefällt 1 Person
ROFL.
Wenn ich Bauchschmerzen vor Lachen kriege, bist du dran schuld.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Muttitasking, hehe, sehr schön 😉
Ja, ich glaube Gelassenheit ist im Fall eines Kindes immer eine gute Wahl.
Gefällt mirGefällt 2 Personen
Es gibt schon auch Situationen, die einen an oder über seine Grenzen bringen. Nicht immer kann man dann tatsächlich gelassen bleiben.
Gefällt mirGefällt 2 Personen
Pingback: Ungeboosterte Tweets //2659 | breakpoint