Vom Befolgen oder Brechen von Regeln //2531

Es gibt so viele Regeln, die man befolgen kann, oder auch nicht. Sinnvolle Regeln, aber auch alberne und schwachsinnige, deren Befolgung niemandem einen Vorteil bringt.

Grundsätzlich befolge ich Regeln gerne, die ich mir selbst gesetzt habe. Als Beispiel mag mein Blogschema gelten. Ich blogge an jedem geraden Tag. Am ersten Wochenende des Monats gibt es Suchanfragen, am zweiten und vierten Tweets, und am dritten Wochenende unvollendete oder zurückgestellte Entwürfe. So weit, so gut. Das hat für mich den Vorteil, dass ich gar nicht lange darüber nachdenken muss, wann ich jetzt was blogge. Diese Regeln geben mir einfach nachzuvollziehende, eindeutige Kriterien, an die ich mich leicht halten kann, ohne Zeit für Überlegungen, wie ich es sonst machen sollte, zu verschwenden. Und falls es mir zweckmäßig erscheint, kann ich jederzeit auch mal eine Ausnahme machen.
Das sind Richtlinien, die ähnliche oder sich wiederholende Entscheidungen übernehmen, aber begründete Abweichungen erlauben.

Regeln, die die Kommunikation mit anderen vereinfachen, sind ebenfalls zweckmäßig. So halte ich mich größtenteils an die aktuellen Rechtschreibregeln, weil sie sicherstellen sollen, dass jeder auch den anderen versteht. Ich befolge sie aber nicht sklavisch, sondern breche auch gelegentlich damit. Beispielsweise nutze ich gerne den Genitiv-Apostroph, obwohl er nicht der offiziell empfohlenen Schreibweise entspricht. Seine Benutzung erschwert aber die Verständlichkeit nicht, sondern bringt sogar eine zusätzliche Klarheit.

Ich bin mit der Regel aufgewachsen, dass es am Freitag kein Fleisch und keine Wurst zu essen gibt. Fisch dagegen schon. Meine Eltern halten sich immer noch daran.
Die Begründung für diese Regel lautete ungefähr: Wer jeden Tag Fleisch isst, kann einmal in der Woche auch darauf verzichten. Und wer nur selten Fleisch isst, braucht das nicht ausgerechnet am Freitag zu tun.
Also eine ziemlich sinnbefreite Logik, mit der man so ziemlich jeden Verzicht begründen könnte, und was auch nicht erklärt, warum ausgerechnet Fleisch und Wurst untersagt sind, während Fisch erlaubt ist. OK – der Freitag hat was mit Karfreitag zu tun, ist also nicht völlig willkürlich, aber insgesamt überhaupt nicht stichhaltig.
Ich hielt mich nur deshalb daran, weil ich Fisch und Käse gerne esse, so dass es für mich keine Einschränkung darstellte, Fleisch und Wurst wegzulassen.

Welchen Sinn und Zweck hat es, mehrere Minuten an der Fußgängerampel auf Grün zu warten, wenn weit und breit kein Fahrzeug zu sehen ist, und auch sonst niemand in der Nähe, auf den man als schlechtes Beispiel wirken könnte?
Solche Regelungen sind in Ordnung und richtig, wenn viel Verkehr herrscht, um die unterschiedlichen Wege der Verkehrsteilnehmer zu koordinieren, aber doch nicht, wenn man unterwegs ist, und sonst niemand da, der einem in die Quere kommen könnte.

Dann gibt es noch Tunnelspiele, bei denen zwar gewisse Regeln vorgegeben sind, man aber einen originellen und kreativen Weg finden kann, vom vorgegebenen Weg abzuweichen.

Es ist immer eine Abwägung zwischen Vorteilen und Nachteilen. Regeln, die eher als widersinnige Schikane erscheinen denn als wichtige und richtige Maßnahme, werden nur dann befolgt, wenn das Nichteinhalten sanktioniert oder bestraft wird.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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53 Antworten zu Vom Befolgen oder Brechen von Regeln //2531

  1. Sempersolus schreibt:

    Ich würde sogar noch weiter gehen: Regeln, die eher als widersinnige Schikane erscheinen, denn als wichtige und richtige Maßnahme werden nur dann befolgt, wenn sich nach Abwägung das Risiko, sanktioniert und bestraft zu werden tatsächlich mit einer mittleren bis hohen Wahrscheinlichkeit manifestieren kann.

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  2. Mika schreibt:

    Und dann gibt es noch die ungerechten Regeln, die soll, oder muss man brechen. Ich erinnere an die dunkle Zeit in Deutschland und die DDR. Da gab es Regeln, die man niemals hätte befolgen dürfen.
    Und an dem Punkt sind wir heute wieder. Executive und Justiz nehmen uns Rechte, die nicht verhandelbar sind. Das Versammlungsrecht wird sabotiert und gesunde Menschen werden eingesperrt. Die Gewerbe und Berufsfreiheit sind abgeschafft. Die Freiheit von Lehre und Kunst gilt keinen Pfifferling mehr und die Freizügigkeit gibt es nicht mehr.
    Ich bin ein wenig stolz darauf, am Wochenende GG 20.4 als Regel für mich in Anspruch genommen zu haben. Zum Glück war ich nicht alleine, denn wenn 100.000 Menschen aufstehen, dann wird das Durchsetzen von Unfug sehr schwierig.
    Nur so als Denkanstoß.

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    • Mia schreibt:

      „Ich erinnere an die dunkle Zeit in Deutschland und die DDR. Da gab es Regeln, die man niemals hätte befolgen dürfen.“
      Erzähl‘ mal. Welche Regeln waren das denn – speziell in der DDR?

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      • Mika schreibt:

        Schießbefehl an der Grenze? Schon vergessen? Und noch so einige Kleinigkeiten…..

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      • Plietsche Jung schreibt:

        Es gab die Regel, die Schnauze zu halten, wenn man Kritik loswerden wollte.
        Es gab die unausgesprochene Regel, in der Partei zu sein, wenn man Erleichterungen haben wollte, sei es ein Studienplatz o.ä.
        Es gab die Regel, sich in die Warteschlange ohne Murren einzureihen, wenn Ware wie so oft, knapp war.
        Es war die Regel, sich an der Grenze in Lebensgefahr zu bringen, wenn man die DDR verlassen wollte.

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        • Mia schreibt:

          Ja, all die Dinge waren die Regel (im Sinne von gang und gäbe). Eine Regel im Sinne einer Vorschrift waren sie nicht.
          Und darum ging es ja hier wohl in dem Blogeintrag: um Regeln.

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          • Plietsche Jung schreibt:

            gang und gäbe liest sich wie ein Vorgang, der sich durch das Leben ergeben hat.

            Ich denke, es waren schon fast ungeschriebene Gesetze und mehr als Regeln. Jeder, der andere Intensionen hatte, wurde nicht nur gemaßregelt, sondern schon eher verfolgt.

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            • Mia schreibt:

              Abschließend beurteilen können das nur diejenigen, die auch in der DDR gelebt haben. Nicht alle, die nichts „auszustehen“ hatten, waren Parteimitglieder und Systemtreue.

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            • Plietsche Jung schreibt:

              Das passende Statement gibt es dazu aktuell von Katharian Witt auf Twitter.

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            • Mia schreibt:

              Die Witt.
              Bei der geht mir auch regelmäßig das Messer in der Tasche auf.

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            • Sempersolus schreibt:

              „Auszustehen“ hatte z. B. ein Kommilitone von mir, mehrfach, immer wieder, in einem engen Schrank, für Tage, in Bautzen. Dabei wollte er nur „rübermachen“ – und ist leider erwischt worden. Gab´s aber so ´ne Regel: War nicht erlaubt.

              Geregelt fand ein Patient von mir auch seine Stasi-Akte, als er sie nach der Wende eingesehen hat. Sein vermeintlich engster Freund stelle sich dabei als IM heraus. Dessen Entschuldigung: „Wir mussten doch, du weißt doch selbst …“. Für das Einhalten dieser Regel wurde der „engste Freund“ mit einer Trainerstelle belohnt.

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            • Sempersolus schreibt:

              „Die Witt. Bei der geht mir auch regelmäßig das Messer in der Tasche auf.“

              Ich denke, das war genau eine der Personen und Parteikader, die von den angeblich nicht vorhandenen Regeln im „ersten realen Sozialismus auf deutschem Boden“ sehr profitiert haben (z.T. sogar heute noch).

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    • Welche Regeln ich vorsätzlich breche, entscheide ich selbst.
      Wenn es mir nur darum ginge, wäre ich im Dezember nachts mit einer Tasse Glühwein draußen rumgelaufen.

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  3. keloph schreibt:

    regeln regeln verlässlichkeit im zusammenleben. daraus beziehen sie ihren sinn und sollten genrell eingehalten werden. so halte ich das. und freitags gabs auch keine butter 🙂

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  4. Sempersolus schreibt:

    Regeln zu befolgen fällt mir leicht, wenn ich ihren Sinn erkennen kann. Das ist nicht immer der Fall, oft aber schon. Ich orientiere mich dabei gerne an Beweisbarem.

    Umgekehrt habe ich aber auch Schwierigkeiten mit Regelbrüchen nur um ihrer selbst willen, wenn sogar klar ist, dass der Regelbruch selbst völlig unsinnig ist oder sogar in sich eine unmittelbare und klar erkennbare Gefahr darstellt. Dogmen sind nicht mein Ding.

    Darum bin ich auch kein Mitglied in einer Partei oder deren Sympathisant, darum bin ich auch kein Fußballfan und kein „Vereinsmeier“ und die Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft wird mir auch gerade gründlich vermiest. Ich mag keine nationalistischen Umzüge von Leuten, die wie wir alle nur zufällig qua Geburt in einem bestimmten Land aufgewachsen sind und ich mag Schubladendenken und fragwürdige Aufzüge „im Namen von“ irgendwas nicht.

    Letztlich mag ich keine Fremdbestimmung, sondern intelligent begründete Selbstverantwortung.

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  5. MartinTriker schreibt:

    Manche Regeln kann man nicht befolgen.
    Par. 23 (3) Satz 3 StVO. Gehört eine rote Ampel zum Straßenzustand?

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    • Mika schreibt:

      Ich mag juristische #klugscheißer ohne Ahnung.

      „(3) 1Wer ein Fahrrad oder ein Kraftrad fährt, darf sich nicht an Fahrzeuge anhängen. 2Es darf nicht freihändig gefahren werden. 3Die Füße dürfen nur dann von den Pedalen oder den Fußrasten genommen werden, wenn der Straßenzustand das erforder“
      Wer …fährt…..darf nur dann….

      An einer roten Ampel fährt man nicht. Da hält man.

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  6. Plietsche Jung schreibt:

    Die Menge der Regeln, die heute nicht eingehalten werden, ist verdächtigerweise höher als die, denen „man“ folgt. Beispiele: Radfahren, laute Auspuffanlagen an Autos und Moppeds, Steuerbetrug, etc, etc …

    Regeln „regeln“ das Zusammenleben einer Gesellschaft. Brechen Menschen hier aus, zerbricht irgendwann auch die Gesellschaft. Ein schleichender Prozess.

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    • Viele Regeln widersprechen auch einander oder sind inkonsistent.
      Aktuelles Corona-Beispiel: Verschärfung des Lockdowns, aber Lockerungen privater Besuche zu Ostern.

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      • Sempersolus schreibt:

        Oder: Urlaubsflug nach Mallorca ist ganz ok, Urlaubsflug nach Sylt aber des Teufels.

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      • Sempersolus schreibt:

        Oder: Schulöffnung erhöht den R-Wert um 0,2 – wir machen aber trotzdem auf (und zwar vor funktionierenden Tests und Durchimpfung und Impfwirkung beim Personal)

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      • Sempersolus schreibt:

        Oder: Wir sollten Gaststättenbesuche auf ein notwendiges Minimum reduzieren – Minister aber nicht.

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      • Sempersolus schreibt:

        Oder: Ausgangssperren zu erwägen – aber niemandem zu erklären, warum und wie die wirksam sind.

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        • Das würde mich auch interessieren, was es bringen soll, dass Einzelpersonen oder Familien abends nicht spazieren gehen dürfen.

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          • Sempersolus schreibt:

            Meine erste Reaktion war vermutlich wie deine: „Hö? Sind die jetzt total bekloppt? Ich wohne auf dem platten Land, hier werden nachts die Bürgersteige hochgeklappt, da begegne ich keiner Menschenseele, außer vielleicht Dogwalkern und selbst die sind mindestens 100m weg von mir.“.

            Tatsächlich ist der „gedachte tiefere Sinn“ aber der: Private Begegnungen (identifizierte Infektionstreiber) finden in der Woche häufig abends statt. Wer z. B. um 8 Uhr zum Feierabendbierchen usw. einläuft, der muss bei einer Ausgangssperre ab 22.00 Uhr fürchten, dass er nicht mehr nach Hause kommt – und lässt das Bierchen und Treffen dann ganz. Kontrolle ist einfach: man muss nur gucken, wer abends auf der Straße ist und sanktioniert den drakonisch.

            Kann man jetzt so und so sehen. Einerseits, Lauterbach hat Recht: bisher hat noch keine Community mit B117-Belastung die Inzidenzzahlen ohne diese Maßnahme gesenkt. Kann auch gut sein, dass dadurch die statistische Wahrscheinlichkeit von Treffen nach Feierabend dann tatsächlich sinkt und damit die Maßnahme auch wirkt – aber (auch das geben die Wissenschaftler zu) nur kurz, denn dann passen sich die Leute an und die privaten Treffen finden einfach schon ab 18 Uhr statt.

            Umgekehrt sage ich mir auch: Junge Junge, das ist aber schon ein mächtiger „Beifang“, der da in Kauf genommen wird. Einsperrgefühl und Abwehrreaktion bei allen – für einen kurzfristigen Statistikeffekt, denn natürlich wäre es besser, man kontrollierte die privaten Kontakte (darf man aber zu Recht nicht) oder überzeugte die Menschen einfach mehr, Appell an Eigenverantwortung. Aber die funktioniert ja auch nicht, sieht man ja. Ein Teufelskreis.

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            • Dann sollte man zielgerichtet diese Treffen verbieten, aber nicht pauschal Ausgangssperren verhängen.
              Kneipen, Gastronomie, Veranstaltungsorte etc. sind ja sowieso geschlossen. D.h. wer sein Bierchen nicht daheim trinken will, wird sich dann halt schon früher privat mit Freunden treffen, um rechtzeitig wieder daheim zu sein. Das Virus ist meines Erachtens vor 22 Uhr genauso ansteckend wie danach. Gerade im Freien sind Ansteckungen nur sehr selten.
              Viele Leute haben erst abends Zeit, bei einem Spaziergang frische Luft zu schnappen und sich etwas zu bewegen. Es ist nicht gesund, den ganzen Tag drinnen zu sein, und abends dann auch noch eingesperrt.
              Völlig absurd ist es auch, dass Leute ihre Hunde gassi führen dürfen, aber Babys nicht „ata“ gefahren werden dürfen.

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            • Sempersolus schreibt:

              Ich gebe dir da absolut Recht, die Maßnahme hat „Nebenwirkungen“, die weitaus umfangreicher als die nur kurzfristig eintretende und gewünschte Hauptwirkung sind. Gottseidank wurde die Option gestern auch nicht gezogen. Ob der Rest reicht? Man weiß es nicht. Ich sehe jedenfalls an den Ostertagen (wie an jedem Wochenende) schon wieder eine Corona von Angehörigen (welch schelmischer Doppelsinn) bei meinen Nachbarn einlaufen. Und? Soll ich die jetzt denunzieren? Ihnen sagen, dass das reichlich dämlich ist? Ich will da ja noch weiter wohnen und keinen Krieg.

              Verbote privater Treffen sind eben nicht zielführend: Das ist dann eine dieser „Regeln“, die bewusst und massiv (auch weil sanktionslos) unterlaufen wird. Die Gründe? Vielfältig. „Ich fühle mich nicht krank.“, „Wenn ich erst A, dann B treffe, dann kann ich A und B auch gleich zusammen treffen.“, „Was nicht explizit verboten, sondern nur empfohlen wird, das ist erlaubt.“, „Das sind meine Grundrechte.“, „Sollen doch die zu Hause bleiben und sich isolieren, die Angst haben.“, „Es sterben eh nur Alte und die sind ja alle geimpft oder eh bald tot.“, usw.

              Natürlich weiß eigentlich jeder, dass jedes Treffen ein (vielleicht kleines, aber doch mainfestierbares) Infektionsrisiko birgt und die ganze Chose damit nur noch länger andauert und komplizierter wird. Infektionszahlen wachsen ja nicht auf dem Baum. Aber wenn doch gerade keiner guckt …?

              Die Sache mit den Hunden und Kinderwagen, ja, auch so ein Widerspruch. „Gottseidank“ haben wir eine „fleißige“ Landwirtschaftsministerin, die den Anspruch der Hunde auf eine Stunde Ausgang gerade noch festgeschrieben hat. Da profitiert dann auch das andere Ende der Leine von. Hat die Kinderwagenlobby wohl noch nicht funktioniert.

              Coronapolitik ist ohnehin leider mittlerweile sehr viel, zu viel Lobbypolitik.

              Das Virus ist übrigens durchaus weiter erfinderisch. Gerade entwickelt eine Reihe von Menschen in einem rasant wachsenden Cluster coronaartige Symptome, der PCR-Nachweis mit den bisherigen Tests ist aber negativ. Und dann gibt es da ja noch Brasilien und andere Virusbrutstätten …

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            • Gottseidank wurde die Option gestern auch nicht gezogen.

              In Bayern hatten wir die nächtlichen Ausgangssperren flächendeckend bereits mehrere Wochen lang ab 21 Uhr, aktuell nur bei Inzidenzen über 1/7kd ab 22 Uhr. Da sind inzwischen die meisten Städte und Landkreise drüber.

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            • Sempersolus schreibt:

              p.s.
              Auf die Idee, dass es sinnvoll sein könnte, dass man im Auto eine Maske trägt, wenn man einen Fremden befördert (oder das Auto besonders schmutzig ist) hätte man auch selbst schonmal kommen können, finde ich.

              Und auf die Idee, dass Anwesenheitsgottesdienste in dieser Zeit eher dem Teufel dienen hätte man auch schonmal kommen können. Allerdings bin ich mir angesichts der unfassbaren Schandtaten kirchlicher Würdenträger leider zunehmend sicher, dass dort Erkenntnis nicht mehr zu sinnvollen oder Taten in Christi Nachfolge führt.

              Tests für Patienten werde ich übrigens nicht anbieten. Viel zu aufwändig, viel zu kostspielig, da verdiene ich in der gleichen Zeit woanders deutlich mehr. Aber vielleicht kauft Burda ja ´mal in China Tests und gibt die zum Selbstkostenpreis an das BMG weiter.

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            • wenn man einen Fremden befördert

              Bei Fremden, ja. So ist das in Bussen, Bahnen, Taxis, Fahrschulen.
              Aber wenn ich zusammen mit meinem Mann im Auto fahre, werde ich keine Maske tragen. Das läuft bei mir unter völlig unsinnige Regel.

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            • Sempersolus schreibt:

              „In Bayern hatten wir die nächtlichen Ausgangssperren flächendeckend bereits mehrere Wochen lang ab 21 Uhr, aktuell nur bei Inzidenzen über 1/7kd ab 22 Uhr. Da sind inzwischen die meisten Städte und Landkreise drüber.“

              Ich ahne die södersche Rechtfertigung dafür: „Ja mei, wie hätte des erst ohne diese segensreiche Einschränkung ausgesehen?!“. Aber tröste dich, die „verantwortungsvolle Normalität“ unseres Kindergarten- und Schulöffner aus NRW willst du auch nicht.

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            • Sempersolus schreibt:

              „Aber wenn ich zusammen mit meinem Mann im Auto fahre, werde ich keine Maske tragen. Das läuft bei mir unter völlig unsinnige Regel.“

              Ja wie: Ihr siezt euch nicht einmal? 😉

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    • Sempersolus schreibt:

      Ist Radfahren denn nicht mehr erlaubt 🤔?

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  7. Sempersolus schreibt:

    Ich bin jetzt jedenfalls ´mal gespannt, ob wir unsere Praxis am Gründonnerstag aufmachen dürfen / sollen / müssen oder nicht („Sie wissen ja, dass es eine Präsenzpflicht gibt?!“), wann wir davon erfahren (vermutlich am Nachmittag vorher), wer notfallmäßig die Termine verlegt (na wer wohl), wie wir überhaupt so planen sollen („Planen bei Corona? Sie scherzen wohl?“), wer den Verdienstausfall trägt (das weiß ich noch am sichersten), ob das ein bezahlter oder unbezahlter Urlaubstag wird (ich habe eh keinen Urlaubsanspruch mehr), ob das (mal wieder) von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird („Fahren Sie doch nach RLP, die haben auf!“), wie der Notdienst geregelt wird („Sitzdienst haben Sie natürlich selbst.“ – „Dann könnte ich doch auch aufmachen?“ -„Neeeeiiinnn!“), was meine Patienten dazu sagen (natürlich schimpfen die wieder auf UNS), wie viel Ärger wir wieder dafür bekommen (wie letztes Jahr, als ein Patient am Karfreitag doch tatsächlich vor der geschlossenen Praxistür stand und sich darüber bei der KV beschwerte – und die tatsächlich auch noch eine schriftliche Stellungnahme von mir dazu erwartete), et et et.

    Und natürlich steht unser Dienstleistungsgewerbe nicht alleine da. Einer meiner Patienten zuletzt: „Wir installieren gerade eine große Industrieanlage, da ist jeder Tag getaktet. Wenn der Donnerstag jetzt wegfällt, dann stürzt der ganze Plan zusammen, wie ein Kartenhaus.“.

    Ich hab´ ja gar nichts gegen Infektionsschutzmaßnahmen und Planungen dazu – wenn es denn tatsächlich, endlich, nach einem Jahr, dann ´mal geplant wäre. Aber alle „fahren (immer noch) auf Sicht“ und freuen sich wie die Kinder, wenn das Chaos ´mal wieder so richtig um sich greift.

    Sowas provoziert geradezu Regelbrüche mit Ansage.

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    • Ach, ja, das sind genau die Gedanken, die auch uns sowie vielen anderen Unternehmern gekommen sind.
      Beispielsweise hatten wir feste Planungen für Gründonnerstag. Da sollten mehrere Geräte einem Logistiker übergeben werden, der sie dann weiter zu den Kunden transportiert.
      Keine Ahnung, wie das jetzt laufen wird. Wir müssen uns ja an Termine halten. Die Kunden warten. Da hängt noch so viel weitere Organisation dran.
      Oder wir selbst sollen am Donnerstag mehrere regelmäßige Lieferungen erhalten, die sonst am Freitag kommen. Wegen Karfreitag wurde das schon auf Donnerstag vorgezogen, weshalb es auch da schon zeitlich eng wird. Auf Mittwoch vorzuverlegen wird also nicht gehen. Was tun?
      Das ist nur die Spitze des Eisbergs.
      Was legitimiert die Regierung, so kurzfristig aus einem Arbeitstag einen Feiertag zu machen? Denken die jemals weiter als bis zu ihrer Maskenspitze?
      Bin ja mal gespannt auf die Rechtsgrundlage, die sie erst noch erarbeiten müssen. Wer trägt die Kosten und zahlt den Schaden? Sicher wollen die Arbeitnehmer nicht auf das Einkommen verzichten, während man sich als Arbeitgeber fragt, wieso man für einen Tag zahlen soll, wenn doch gar nicht gearbeitet wird. Das ist eine enorme finanzielle Belastung, egal wer sie letztendlich wird tragen müssen.

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      • Mika schreibt:

        Ein Tag ist eine enorme Belastung? Was ist mit den Branchen, die schon ein ganzes Jahr belastet sind? Gastgewerbe, Dienstleistungen am Menschen, Reisebranche und viele mehr? Die angeblichen Hilfen kommen nicht, oder nur spärlich. Millionen von Menschen stehen vor dem Ruin. Magst du tauschen?

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        • Auf die existenziellen Nöte von Gastronomie, Hotelerie, Tourismusbranche, Veranstaltungsbetreiber, Schausteller und ähnlicher betroffener Gewerbe habe ich immer wieder hingewiesen.
          Das ändert aber nichts daran, dass inzwischen auch viele andere Branchen auf dem Zahnfleisch gehen. Da kann so ein wegfallender Tag, der sämtliche Vorausplanungen umwirft, zusätzliche Kosten verursacht, verhindert, dass vertragliche Pflichten eingehalten werden, das Fass zum Überlaufen bringen.
          Diese Branchen will ich nicht gegeneinander ausspielen. Sie sollten besser an einem Strang ziehen, um die unfähigen Verantwortlichen solcher Regelungen persönlich haftbar für Schäden zu machen (auch wenn’s im Endeffekt doch wieder nur an den paar verbleibenden Steuerzahlern hängen bleiben würde).

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  8. Sempersolus schreibt:

    Ah, verstehe: 4 / 3, amerikanische Schreibweise! Es ist Stuttgart in Arkansas gemeint! 😂😂😂

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  9. Sempersolus schreibt:

    Regeln, immer nur Regeln. Die StVO ist genauso wie diese ganzen Coronaverordnungen.

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