Arztbesuch //2519

Wegen einer speziellen Untersuchung hatte der Kinderarzt für Johannes eine Überweisung an den HNO-Arzt geschrieben. Nichts Schlimmes, aber die Untersuchung sollte möglichst bald durchgeführt werden.
Es erschien uns am einfachsten, uns an Norbert zu wenden, in der Hoffnung, uns so wenigstens unnötige Wartezeiten zu ersparen. Wir machten also einen Termin mit ihm aus, und Norbert versprach, dass seine Praxisassistentin uns ggf. dazwischenschieben würde, falls es im Ablauf zu Verzögerungen kommen sollte.
Es genügte, dass nur entweder Carsten oder ich mit Johannes hinging. Da es Carsten zeitlich nicht so gut passte, und ich als Nahrungsquelle sowieso dabei sein musste, übernahm ich den Weg. Das milde, sonnige Wetter lud ein zu einem Spaziergang.

Tatsächlich mussten wir nur so lange warten, bis ich Johannes aus dem Kinderwagen genommen hatte und Jäckchen und Käppchen ausgezogen hatte.
Der Desinfektionsmittelspender klemmte, als ich mir die Hände desinfizieren wollte. Nach einem weiteren Versuch spritzte das Zeug dann umso weiter, bloß kaum auf meine Hände.

Kaum jemand geht mit seiner Maske so nachlässig um wie Norbert.
Nur unwillig ließ sich Johannes diverse Körperöffnungen von seinem Onkel inspizieren.
Ich erzählte Norbert, dass ich vor ein paar Wochen Elias gesehen hätte. Er ging nicht weiter darauf ein, sondern wechselte das Thema. OK – dann hake ich auch nicht nach, wenn er offenbar nicht darüber reden will.
Nach Abschluss der Untersuchung sprachen wir noch kurz über das Medizinerprojekt, das aktuell aber – wegen Corona – völlig brach liegt. Eine Reaktivierung ist vorläufig nicht abzusehen.

Auf dem Rückweg entdeckte ich zufällig die Kastanie in meiner Jackentasche. Ich hatte sie letztes Jahr erst ziemlich spät im Herbst gefunden, und diesen Winter über kaum benutzt, da ich weniger unterwegs war, und wenn doch, ich meistens entweder die Hände am Kinderwagen hatte, oder Johannes im Tragetuch die Jackentasche blockierte.
Auch wenn noch Februar ist, wirkt das Wetter aktuell bereits frühlingshaft. Also schaute ich mir die Kastanie noch einmal genau an, um sie dann auf den Randstreifen neben dem Weg zu werfen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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20 Antworten zu Arztbesuch //2519

  1. blindfoldedwoman schreibt:

    Die Tochter meiner Freundin mit Mann mussten letztens in Quarantäne, da deren HNO-Arzt sich mit Corona infiziert hatte. Glücklicherweise hatten sie sich nicht angesteckt, der Schwiegersohn ist Risikopatient.

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  2. ednong schreibt:

    Die, die es wissen müssten, verhalten sich oft nachlässig. So zumindest meine Feststellung. Wie wird das dann erst werden, wenn diejenigen ihre erste Impfung erhalten haben? Und wenn der Corona-Impfschutz dann regelmäßig aufgefrischt werden muss …

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  3. Mia schreibt:

    Es gibt mehr als genügend Ärzte, die wider besseren Wissens Corona als gewöhnliche Grippe abtun. Und so verhalten sie sich dann auch in ihren Praxen und ihren Patienten gegenüber. Ein mehr als guter Grund, sich einen anderen Arzt zu suchen.

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  4. Plietsche Jung schreibt:

    Hauptsache, Jo ist gesund und munter.
    Die Kastanie ist am Aussterben, denn die Minierfliege rafft alles dahin. Der Klimawandel macht den Rest. Ich denke, wir schwenken bald um auf Avokadokerne 🙂

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  5. Sempersolus schreibt:

    Die erste im Jahr gefundene Kastanie bringt angeblich Glück und Kastanien in der Hosentasche schreibt der Volksmund Wirkungen gegen Rheuma zu.

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    • Davon ist mir nichts bekannt, und ich würde mich davon auch nicht beeinflussen lassen.

      Ich beteilige mich aber seit einigen Jahren an der Kastanienbewegung.
      Leider war in diesem Winter offenbar nichts. Ich hab meine Kastanie aber trotzdem mit mir rumgetragen. Sie fühlt sich angenehm in der Hand an, und erinnert daran, dass auch der strengste Winter wieder vorbeigeht und dem Frühling Platz macht.

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  6. Sempersolus schreibt:

    „Ärzte und Pflegekräfte wissen, wie sich schützen. Das sind Profis.“ – Zitat des derzeitigen Bundesgesundheitsministers Jens Spahn im Januar 2021 (knapp drei Monate nach seiner eigenen Coronainfektion) auf die Frage, warum niedergelassene Ärzte und ihr Personal laut Impfpriorisierung erst in Gruppe 3 geimpft werden.

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