Obwohl momentan alles anders ist, muss das Geschäft weitergehen. Stillstand ist Rückschritt. Unsere Entwicklungsabteilung wird weiterhin innovative Produkte entwickeln, und so zum Fortschritt beitragen.
Da hatte ich selbst ja einige Ideen, die inzwischen gereift und teilweise patentiert sind. Um sie in ein fertiges Produkt umzusetzen, fehlt jedoch noch so einiges an Entwicklungsarbeit.
Da die vorgesehenen Aufgaben zeitlich begrenzt sind, und (unter meiner Anleitung) auch nicht übermäßig kompliziert durchzuführen sind, habe ich vor, mir im Sommersemester einen Ingenieurstudenten im Praktikumssemester einzustellen, der diese Aufgaben dann erledigt.
Ich denke, das ist eine ganz gute Lösung. Ein Student ist relativ günstig, und für solche Tätigkeiten gut geeignet. Im Gegenzug erhält er eine interessante Arbeit, die ihm für seine spätere Berufsausübung relevante Erfahrungen bringt.
Bereits im Dezember habe ich diese Praktikumsstelle ausschreiben lassen, und inzwischen einige Rückmeldungen bekommen. Fünf Studenten sind in der Wahl.
Da muss ich mal sehen, wie ich die Vorstellungsgespräche abhalte. Online würde schon mal für einen ersten Eindruck reichen. Aber für eine endgültige Entscheidung will ich den Studenten schon auch persönlich kennenlernen.
Es haben sich nur männliche „Studierende“ beworben? 😦
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Ja, nur männliche Studenten – obwohl selbstverständlich in der Ausschreibung m/w/d stand.
Inwiefern das auch „Studierende“ sind oder waren, weiß ich nicht.
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LOL.
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Der Lockdown macht Euch [editiert: bitte höflich bleiben] schon bald die Bude zu.
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So bald bestimmt nicht. Da muss ich dich enttäuschen.
Wir sind nämlich systemrelevant, da wir mittelbar zur Aufrechterhaltung kritischer Dienstleistungen beitragen.
Also spar dir deine hämisch-missgünstige Schadenfreude.
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Sind die Zulieferer systemrelevanter Firmen automatisch gleich mit systemrelevant?
Verkehrt wäre das nicht, denn die Systemrelevanz nützt nicht viel, wenn das Material fehlt.
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Ja, genau.
Ein Wasserwerk ohne funktionierende Pumpen, ein Krankenhaus ohne Verbandsmaterial, ein Supermarkt ohne Kühlschränke, .. [es gibt bestimmt noch bessere Beispiele]
Die Hersteller sind zwar nicht direkt notwendig, aber dennoch für den fortlaufenden Betrieb unverzichtbarer Infrastruktur wesentlich.
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Philosophisch betrachtet schon eine interessante Frage: gibt es überhaupt eine auch „in Friedenszeiten“ nachgefragte Dienstleistung oder ein Gewerk, dass nicht „systemrelevant“ ist oder ist jede Nachfrage an sich nicht Beweis genug für eben diese „Systemrelevanz“?
Ich persönlich halte z. B. Museen und Ausstellungen für ähnlich wichtig, wie Lebensmittelgeschäfte, weil sie mein dringendes Verlangen nach Kunst bedienen und damit für „systemrelevant“ (vielleicht gibt es da nur graduelle Abstufungen?).
Und wie nutzlos muss sich ein Mensch vorkommen, wenn er jetzt erkennt, dass seine Tätigkeit, quasi sein Lebenswerk, für andere irrelevant oder bisweilen sogar schädlich zu sein scheint (z. B., wenn er als verbeamteter Grundschullehrer gerade sein zehntes Sabattical nimmt).
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Die Grenzen sind sicher fließend und schwer zu ziehen.
Schon in normalen Zeiten brauche ich z.B. keine Fitnesscenter oder Bars. Manchen Leuten dagegen ist das außerordentlich wichtig. Ich würde gerne mal wieder zum Schwimmen oder in ein Café gehen, aber kann darauf verzichten, wenn es halt nicht geht.
Die Frage ist doch, was brauchen wir wirklich, um dauerhaft zu überleben.
Selbstverständlich Nahrung (aber keine größere Auswahl oder Luxuslebensmittel). Dazu gehört, dass diese Lebensmittel irgendwie verteilt werden. Sie müssen auch hergestellt und zum Verbraucher geliefert werden.
Wir brauchen Wasser, Strom, Abfallentsorgung, in geringerem Maße Internet. Um diese Infrastruktur bereitzustellen, müssen viele Personen arbeiten.
Gesundheitsversorgung: Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser, Pflegeheime, .. jeweils mit entsprechendem Personal.
Gütertransport und auch öffentlicher Personentransport, sonst kann die autolose Krankenschwester nicht ihren Dienst antreten.
Öffentliche Sicherheit, um sicherzustellen, dass alle sich an die Regeln wie Ausgangssperren halten, und es keine Plünderungen oder sonstige Ausschreitungen gibt.
Dazu kommt noch ein Notdienst an Handwerkern, der z.B. einen Wasserrohrbruch, eine kaputte Fensterscheibe repariert oder sonstige dringliche Aufgaben ausführt.
Überall gibt es Zuarbeiter, die als Voraussetzung für den glatten Betrieb dieser systemkritischen Bereiche sorgen. Ohne Benzin kann der LKW die Milchprodukte nicht an die Supermärkte liefern.
Vermutlich habe ich noch das eine oder andere vergessen. Die Liste dessen, auf was man zumindest kurzfristig verzichten oder wenigstens einschränken könnte, ist aber noch viel länger.
Bildung, also den Betrieb von Schulen, Universitäten und anderen Einrichtungen halte ich ebenfalls für unabdingbar. Kurzzeitig lässt sich das einmal reduzieren, aber auf längere Zeit gesehen, verschleudern wir unsere Zukunft, wenn wir Bildungseinrichtungen nicht offenhalten.
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Ja, alles richtig und wichtig, ich stimme dir zu.
Mir gefällt nur der Begriff „systemrelevant“ nicht. Was ist denn „das System“? Darunter versteht offenbar jeder etwas anderes. Und der Begriff scheint sogar intraindividuell sehr spezifisch zeitabhängig zu sein (etwa so: „Ja, für 3 – 4 Wochen kann ich auf Schule schon verzichten, aber für 2 Monate nicht.“). Wir erfinden und benutzen ganz ungeniert Vokabeln, über deren Bedeutung wir uns nicht einmal im Klaren sind. Das finde ich fatal. Und diese fatale Wirkung erleben wir ja auch. Es wird zu wenig ge- und erklärt. Wir sind mitten im 21. Jahrhundert zu einer Generation der Illiteraten und Maulfaulen mutiert. Enttäuschend, oder nicht?
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Ja, das stimmt. Der Begriff ist nicht eindeutig definiert, und wird deshalb gerne so benutzt, wie es den eigenen Zielen entspricht.
Freilich gibt es eine zeitliche Abhängigkeit.
Auf Wasser oder Strom kann man vielleicht mal ein paar Stunden lang verzichten, dann wird es bereits kritisch.
Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs (wie Klopapier oder Windeln) lassen sich ein paar Tage überbrücken. Das geht ja auch z.B. wenn über die Feiertage die Supermärkte geschlossen haben. Aber viel länger reichen die üblichen Vorräte nicht, von Frischwaren wie Milchprodukte, Obst und Gemüse mal ganz zu schweigen. Und wenn man eine längere Sperre vorher ankündigt, muss man mit einem Run auf den Lebensmittelhandel rechnen, um sich zu bevorraten. Will man das?
Beispielsweise Kleidung ist zwar wichtig, aber nicht so dringlich. Man muss ja nicht immer nach der neuesten Mode gehen. Notfalls lassen sich Löcher wieder stopfen. Aber früher oder später benötigt man Ersatz (insbesondere, wenn die Kinderkleidung schon wieder zu klein wird).
Möbel oder Küchengeräte gehen bisweilen irreparabel kaputt, und auch dann kann es dringend sein, dafür Ersatz zu bekommen.
Einen Friseurbesuch kann man mal ausfallen lassen. Aber auf Dauer denn doch nicht. Oder man schneidet selbst.
„Unwichtige“ Operationen lassen sich eine Weile aufschieben. Aber hinter jeder dieser verschobenen Operationen steckt ein Patient mit Leidensdruck.
Wenn im Lockdown Branchen wie Tourismus, Veranstaltungen oder Gastronomie wochen- oder monatelang dicht gemacht werden, halten die betroffenen Unternehmen (und ihre Supplier) dies nicht auf Dauer durch. Zigtausende Insolvenzen und Millionen Arbeitslose sind die Folge, samt entsprechendem Steuerausfall.
Wir hatten über den Jahreswechsel drei Wochen geschlossen (nur einen Notdienst aufrechterhalten). Aber bereits nach wenigen Tagen meldeten sich Kunden bei uns, die dringend Unterstützung für ihre unstrittig unverzichtbaren Tätigkeiten brauchten.
Wie hart kann ein Lockdown sein? Was rechtfertigt Ausnahmen? Und wie lange halten wir Beschränkungen durch? Zu welchen Opfern sind wir bereit?
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Da möchte man doch gern noch mal Student in eurer Metropolregion sein …
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Bei weitem nicht jeder Student bekommt die Chance, bei uns zu arbeiten.
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Naja, ein bisschen jünger sollte er schon sein.
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Man will ja auch „was für´s Auge“?
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Das wäre ein Nice-to-have, aber kein Must-have.
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Gute Sache !
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Denk ich auch.
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