Eigentlich hätten meine Eltern und meine Schwester Sabine uns gestern besuchen wollen. Alles war bereits geplant.
Als dann verschärfte Corona-Beschränkungen bekanntgegeben wurden, die darauf hinausliefen, dass bei privaten Treffen nur zwei Haushalte beteiligt sein dürfen, bedeutete das lange Diskussionen, bei meinem stets überkorrekten Vater Bedenken und Einwände, sowie bei meiner Mutter Tränen. Einerseits will sie unbedingt ihr Enkelchen sehen, andererseits war sie ihr Leben lang gesetzestreu, und scheute davor zurück, diese neuen Vorschriften zu brechen. Zeitweise war sogar im Gespräch, dass Sabine daheim bleibt, und meine Eltern mit Bus und Bahn fahren, das wurde aber dann doch verworfen, weil viel zu umständlich, anstrengend und unhygienisch.
Schließlich siegte doch meiner Mutter Wunsch, das Baby kennenzulernen, über die Befolgung völlig willkürlicher, unverhältnismäßiger Verordnungen, so dass es trotzdem bei dem vereinbarten Besuchstermin blieb.
Schlimm genug, dass wir nicht zusammen irgendwohin essen gehen können, ich also eine Mahlzeit vorsetzen muss.
Aber erstens kommt es anders, als man zweitens denkt. Meine Mutter hat sich erkältet, so dass sie sich schweren Herzens entschlossen hat, lieber doch noch nicht herzufahren.
Ersatztermin ist jetzt in zwei Wochen, weil an Buß-und Bettag schulfrei ist, so dass Sabine Zeit hat, um sie zu fahren.
Ja, dann gelten immer noch Kontaktbeschränkungen, aber wir setzen uns drüber hinweg. Niemand weiß sicher, ob im Dezember Besuche wieder erlaubt und legal möglich sind. Außerdem sind dann die Tage noch mal kürzer als jetzt. Also bringt es nichts, den Besuch noch weiter zu verschieben.
Also wenn man es mal genau nimmt, seit ihr doch bereits 2 Haushalte …
Und demzufolge dürftet ihr gar keinen Besuch empfangen,
🙂
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Ja, das stimmt.
Aber zum einen müsste Carsten gar nicht unbedingt ebenfalls anwesend sein, zum anderen anderen ist das meinen Eltern auch nicht bewusst.
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ich plädiere in solchen fällen für die anwendung der fuzzy logik im sinne von „weitestgehend regelkonform“ damit das alles sinnhaft bleibt. es ist wie bei tempolimit „etwas“ zu schnell zu fahren. und für mich ist das ok, wenn es nachvollziehbare gründe gibt.
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Absolut. Aber meine Eltern gehören zu den Leuten, die bei einer roten anzeigenden Fußgängerampel stehenbleiben und warten, selbst wenn weit und breit kein Fahrzeug kommt, und auch sonst kein Beobachter da ist.
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ich normalerweise auch. zugegeben. und es hat gute wie schlechte aspekte dieses verhalten.
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Ja, ich ja früher auch. 🙄
Inzwischen sehe ich das aber etwas flexibler (und gehe in solchen Fällen meist ein paar Meter neben der Ampel rüber).
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das verschafft ausreden, just in case 😉
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Wart ab, wenn das Baby größer ist. Dann wirst du genau so 😉
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Wenn das Kind dabei ist, werde ich mich selbstverständlich vorbildlich im Straßenverkehr verhalten.
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Lass doch einfach etwas aus einem Restaurant kommen. Mit Baby erwartet keiner, dass Du für so viele Personen kochst. Wir zählen uns auch mit meinen Eltern zu einem Haushalt.
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Ein Gourmetmenü erwarten meine Leute schon nicht von mir, aber sie werden Hunger haben.
Ich wollte ‚was machen, das sich gut vorbereiten lässt (Kartoffelauflauf oder Ofennudeln, notfalls aufgepeppte Tiefkühlpizza), so dass ich selber nicht stundenlang in der Küche stehen muss, während sie da sind.
So richtig hatte ich die Möglichkeit einer Lieferung von einem Restaurant gar nicht auf dem Radar, denn bei den Restaurants, die in Frage kämen, ist aktuell ziemliches Kuddlmuddl. Teilweise haben sie ganz geschlossen, oder nur beschränktes Speisenangebot, oder sie kochen nur abends, oder sie liefern nicht und lassen nur abholen. Die Gastronomie hat’s jetzt wirklich auch nicht leicht.
Vielleicht finde ich aber in zwei Wochen eines, das geeignet ist. Meinen Eltern kann ich halt auch nicht mit asiatischem Essen kommen. Für die ist italienisch oder gar griechisch schon maximal exotisch.
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Ja, schau mal. Die Restaurants sind wirklich darauf angewiesen.Wenn Du rechtzeitig anrufst, bereitet man Dir sicher auch etwas auf Wunsch zu und zeitlich passend.
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Du hast recht. Das werde ich tun, denn es wäre schon eine Entlastung.
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Vielleicht kannst du dich mit deiner Mutter in die Vorbereitung/Zubereitung des Essens hineinteilen. Du kaufst ein und sie kocht. Sie ist doch so ein Die-drei-K-Mensch der 1970er Jahre. Das macht sie bestimmt sehr gerne.
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Nein, ganz bestimmt nicht.
In meiner Küche kennt sie sich nicht aus, und ich lass‘ sie sicherlich nicht da herumwerkeln.
Wenn sie schon da ist, soll sie die Zeit mit ihrem Enkelchen verbringen.
Außerdem wird es ihr, da sie leicht reisekrank wird, vermutlich nicht besonders gut gehen, oder sie ist wegen der Tabletten dagegen müde.
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Hoffentlich kann sie dann die Zeit mit ihrem Enkel nutzen und genießen, auch wenn es ihr aufgrund ihrer Reisekrankheit vermutlich nicht besonders gut gehen wird oder sie müde sein wird.
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Das hoffe ich auch.
Die Dosierung der Medikamente ist immer eine Gratwanderung. Dauert die Fahrt weniger als eine halbe Stunde, übersteht sie das normalerweise noch problemlos.
Bei längerer Fahrt nimmt sie dann vorher Tabletten. Nimmt sie zu wenige, wird ihr trotzdem schlecht. Nimmt sie zu viele, wird sie müde. Das Optimum dazwischen zu finden, ist schwierig, weshalb sie auch ungern solche Fahrten auf sich nimmt.
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Schulfrei an BuB – habt ihr es gut.
Tja, vermutlich wird das auch im Dezember nicht besser, weil alle sofort wieder ungestüm werden, sobald die Regeln gelockert werden. Und dann wäre Weihnachten definitiv ein Lockdown.
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Buß- und Bettag ist hier ein regulärer Arbeitstag, nur frei für Schüler.
Ich gehe davon aus, dass die Infektionszahlen nach dem Lockdown (um die Inkubationszeit verzögert) wieder hochgehen (falls nicht, wäre das ein Hinweis, dass der Lockdown wirkungslos war). Nach den bisherigen Kriterien, wäre dann zu Weihnachten ein weiterer Lockdown fällig.
Kann mir nur recht sein. Dann wird der Jahreswechsel schön ruhig, ungestört und ohne Brimborium.
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Gute Besserung an die Symptomatische, Erkältungsgeplagte!
Und zum Trost: in NRW wären Besuche in der Nichtöffentlichkeit auch mit Teilnehmern aus mehr als zwei Haushalten durchaus noch nicht bußgeldbewehrt, sondern nicht empfohlen. Man baut hier wohl noch auf Selbstdisziplin und Einsicht der Mitmenschen. Scheint in Bayern anders zu sein.
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Wenigstens ist (noch) nicht geplant, solche Kontaktverbote in Privatwohnungen polizeilich zu kontrollieren. Insofern können wir ganz entspannt sein.
Ansonsten wäre es mir das Bußgeld durchaus wert (ist dann ja eh Buß– und Bettag, und beten tu‘ ich nicht).
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Vielleicht kann man ja auch irgendwo bei der Behörde vorab ein Bußgeld einzahlen und hat dann einen Verstoß frei 🤔? Oder vielleicht gibt es sogar ein vergünstigtes Bußgeldcarnet oder einen Familienrabatt 🤭?
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Da drücke ich die Daumen, dass es klappt mit einem Besuch.
Bei mir hat es ja leider nicht mehr sein sollen im Oktober und ich habe keine Ahnung, wann ich es mal wieder nach Bayern zu meinen Eltern schaffe. Ich dürfte wohl sogar einreisen – aber meine Mutter ist da etwas „panisch“ im Moment und will nicht, dass wir ein Risiko eingehen.
Aktuell haben wir über 10’000 positiv getestete und nur regionale Lockdowns (hier in meiner Gegend ist noch alles offen, es gibt nur Obergrenzen für Veranstaltungen). Heute gibt es aber wohl wieder neue Regeln. Als kontaktarmes Landei beobachte ich das mehr oder weniger aus der Ferne.
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Danke.
Zwei Wochen sind eine lange Zeit, in denen im Prinzip noch viel passieren kann.
Ich gehe aber optimistisch davon aus, dass zumindest bis dahin die Kontaktbeschränkungen nicht noch weiter verschärft werden. Hier in der Region sind die Corona-Inzidenzen noch deutlich geringer als in Südbayern.
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