Umständlichkeiten //2416

Eigentlich wollte ich ja nicht viel über die Schwangerschaft bloggen. Jetzt aber gibt es doch etwas, was ich loswerden möchte.

Zunächst ein paar allgemeine Eindrücke:
Der Bauch ist mittlerweile enorm. Carsten nennt ihn zusammen mit meinen Brüsten „die drei Kugeln“. Ich bin schwerfällig geworden, kurzatmig, gehe im Watschelgang. Wenn ich in die Hocke gehe, z.B. um etwas aufzuheben, komme ich aus eigener Kraft kaum noch hoch. Sogar das normale Aufstehen vom Sitzen fällt mir schwer.
Wenn ihr in Filmen oder Serien eine angeblich hochschwangere Frau seht, die ganz locker aufsteht, oder (bergauf) rennt, so ist das Fake. Beim Aufstehen hält eine Hand den Bauch, eine stützt den Rücken, und die andere drückt vom Sitz hoch, .. äh .. naja, zumindest ist Aufstehen wesentlich umständlicher (!), als es dargestellt wird.
Es dauert ewig, wenn ich mich nachts im Bett auf die andere Seite drehe. Rückenlage ist mir höchstens kurzzeitig erträglich. Missionarstellung geht gar nicht mehr, einige andere Stellungen auch kaum noch. Aber wir sind ja kreativ und erfinderisch, selbst wenn es tendenziell schon von hart, rau, wild, heiß hin zu zart, lau, mild, leis‘ geht ..
Immer wieder habe ich Rückenschmerzen oder Sodbrennen, zeitweilig hatte ich auch Ischiasprobleme.
Von hinten betrachtet habe ich aber immer noch eine Taille (wie aktuelle Fotos beweisen). Da sieht man mir die Schwangerschaft nicht an.
Insgesamt fühle ich mich als Bauchträgerin trotz der paar Wehwehchen überraschenderweise ausgesprochen wohl. Möglicherweise hat der Hormoncocktail der Schwangerschaft mein Gehirn teilweise umprogrammiert.

So, aber jetzt zum speziellen Thema.
Es ergab sich, dass ich mit dem Stadtbus in einen anderen Stadtteil fahren musste. Der Bus war fast voll besetzt, so dass ich mich (langsam!) auf einen Sitz niederließ, der seitlich zur Fahrtrichtung angebracht war, ich also dann in Richtung des Ganges (nicht der in Kalkutta!) schaute.
Als der Bus so fuhr, beschleunigte, abbremste, um Kurven fuhr, zog das seitlich dermaßen an meinem Bauch, dass mir die einwirkenden Kräfte sehr unangenehm waren. Lediglich der Gedanke, dass die Fahrt ja nicht allzu lang dauerte, ließ mich durchhalten.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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37 Antworten zu Umständlichkeiten //2416

  1. mijonisreise schreibt:

    😁 … ich widerspreche ja höchst ungern, aber es gibt tatsächlich Frauen die hochschwanger noch rennen können und fast normal von einem Stuhl aufstehen, denn nicht alle Frauen haben so einen großen Bauch … 😉 (Ich weiß das, da ich kurz vor der Entbindung aussah, als hätte ich noch 4 Monate Zeit 😄)
    Genieß es trotzdem, wenn nicht noch mehr Zipperlein dazukommen, kann man zufrieden sein.
    Und genieß es auch, das man sehr viel mehr Hilfsbereitschaft erfährt, wenn man solch eine Kugel vor sich herschiebt 😁

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  2. mijonisreise schreibt:

    Ich war übrigens in der ersten SSW schon etwas traurig, keinen solch schönen Kugelbauch zu haben, wie alle anderen und fühlte mich etwas benachteiligt … so viel zu den Hormonen und Wünschen in der Schwangerschaft … 😉

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  3. Mia schreibt:

    „Beim Aufstehen hält eine Hand den Bauch, eine stützt den Rücken, und die andere drückt vom Sitz hoch ..“
    Das ist das typische Bild einer Schwangeren, wenn sie sich aus dem Sitz hochquält. Ist also ganz normal.
    Aber so wie du deinen Zustand beschreibst, dürfte es ja nicht mehr lange dauern bis zum Tag X.

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  4. sempersolus2 schreibt:

    Spezielles Thema: p = m • v

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    • Das gilt nur als Näherung für den nicht-relativistischen Fall, aber – OK – für relativistische Geschwindigkeiten war ich vorher auch schon zu langsam.

      p^\mu p_\mu = m^2 (unter Verwendung der Einstein’schen Summenkonvention sowie natürlicher Einheiten)

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      • sempersolus2 schreibt:

        Die ständige relativistische Massenveränderung böte sich natürlich als sehr plausible Erklärung für präemetische Zustände und beschleunigtes Unwohlsein an. Wer hätte noch in den Anfangstagen des ÖPNV auch nur zu träumen gewagt, dass dort mittlerweile solche Geschwindigkeiten erreichbar sind. Aber q.e.d.: Offenbar kann man auch mit annähernder Lichtgeschwindigkeit den Fahrplan nicht einhalten.

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        • Wenn sich meine Masse verändert hat, so beruht das nicht auf einem relativistischer Effekt. Schließlich ist die Masse Lorentz-invariant.
          Bis zur Emission verbleibe ich noch in einem angeregten, metastabilen Zustand.

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          • sempersolus2 schreibt:

            Auweh, ich Ahnungsloser, wie wahr!

            Aber wenn der metastabile Zustand in einen nicht mehr angeregten Zustand zurückfällt (unter Aussendung eines Energie-Masse-Äquivalentes): Vielleicht ist das die Erklärung dafür, dass man ab da immer so müde ist? Andererseits: Ist Frau das nicht schon jetzt?

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  5. blindfoldedwoman schreibt:

    So sah ich auch aus. Von hinten schlank und seitlich passte ich so gerade noch durch die Türe Als Beweis habe ich immer noch einen Gipsabdruck davon.
    Ich hatte schlimme Probleme mit meinem unteren Wirbelbereich und war jede Woche bei einem Freund, amerikanischer Arzt für Chiropraktik. Mir ist sogar nachts der Hinterkopf eingeschlafen.
    Bus fahren musste ich zum Glück nicht, ich hab mich ab dem 7ten Monat fahren lassen.
    Geniess die Zeit und lass Dich verwöhnen.

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  6. Christian_who schreibt:

    Oh mein Gott, ich liebe Deine trockene Art. Du bist einfach eine tolle Frau, Anne.

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  7. Plietsche Jung schreibt:

    Bald ist es geschafft ! Halte durch !

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  8. Sabrina Seerose schreibt:

    „Möglicherweise hat der Hormoncocktail der Schwangerschaft mein Gehirn teilweise umprogrammiert.“

    Kannst, und möchtest Du das etwas „spezifizieren“?
    Ich hoffe und wünsche Dir, daß der Hormoncocktail zumindest ein kleines Trostpflaster für die derzeitige Mühsal für Dich sein kann!

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    • Was kann ich da viel spezifizieren?
      Da sind geringe Tendenzen und Nuancen, von denen ich annehme, dass sie der Schwangerschaft zuzurechnen sind, ohne dass ich eine zufällige Koinzidenz ausschließen könnte. Das Signal-Rausch-Verhältnis ist mies.
      Nach diesen Vorbemerkungen versuch ich’s mal in aller Vorsicht:
      * Vor einigen Jahren hatte ich ein Kind ja noch vehement abgelehnt, auch jetzt war ich nicht uneingeschränkt davon begeistert (aber die biologische Uhr tickte halt 🙄 ). Aber siehe da – offenbar richtet die Natur es so ein, dass man sich im Laufe der Schwangerschaft sehr mit dem Konzept anfreundet. Ich empfinde die Schwangerschaft zwar als anstrengend, aber nicht als „Mühsal“.
      * Mein Mann meint, ich sei in der Schwangerschaft weicher und nachgiebiger geworden. Das ist zwar sein Eindruck, aber ich glaube, dass schon etwas dran ist, sehe einige Dinge gelassener.
      * Mir ist Harmonie wichtiger geworden. Wenn es irgendwo in meinem Umfeld Streit und Auseinandersetzungen gibt, ist mir das noch mehr zuwider als früher, und ich versuche, mich zurückzuziehen.
      * Manchmal bin ich etwas schusselig, aber das war ich vorher hin und wieder auch schon. Es ist fraglich, ob es signifikant häufiger ist.
      Das sind die deutlichsten Punkte, die mir aufgefallen sind.

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  9. Komu schreibt:

    Hast Du Deine Mutter gefragt, wie Ihre erste Geburt war? Es soll wohl viele Ähnlichkeiten geben.

    Ich wünsche Dir Alles Gute Ms. 3-Kugel 😉

    pps.: ein Espresso zur richtigen Zeit beim Start, verleite Munterkeit und Kraft.

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