Heuer war mir meine Kastanie unterwegs nur selten bewusst. Sonst hatte ich hin und wieder in meine Tasche gefasst, und die Kastanie gespürt, aber dieses Jahr – obwohl ich sie eigentlich immer dabei hatte – dachte ich nur selten an sie.
Als wir am Wochenende zusammen [ordnungswidrig wegen getrennter Wohnsitze] spazieren gingen, kam sie mir dann doch wieder in die Finger. Der Winter ist vorbei. Der Frühling hat begonnen. Es war also an der Zeit, die Kastanie der Natur zurück zu geben.
Ich schaute sie mir noch ein letztes Mal an. Ihren Glanz hat sie schon lange verloren. Welk, ausgetrocknet und schrumpelig lag sie in meiner Hand.
Nach jeder Nacht folgt wieder ein Tag, nach jedem Winter ein Sommer (schon toll, was wir alles der Drehimpulserhaltung verdanken!), und schlechte Zeiten gehen mal vorüber. Auch die derzeitige Krise wird irgendwann Vergangenheit sein.
Mit dieser Gewissheit holte ich aus, und warf die Kastanie weit auf einer nahezu parabolischen Flugbahn auf die Wiese neben dem Weg.
Wie üblich hatte ich mal wieder den gemeinsamen Kastanienwurf der Kastanienbewegung verpasst, aber meiner in die Freiheit entlassenen Kastanie dürfte das egal sein.
Habt Ihr nicht den Wohnsitz des jeweils anderen als Zweitwohnsitz angemeldet? Oder brächte das irgendwelche Nachteile? Wenn das mit dem Zweitwohnsitz so ist, wäre es wohl nicht ordnungswidrig, zusammen spazieren zu gehen (abgesehen davon, wie unsinnig so ein Verbot überhaupt ist, aber das ist ein anderes Thema)
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Wir haben nie eine Veranlassung dafür gesehen.
Bei mir ist es auch so, dass ich ja nur am Wochenende dort bin, wenn die Gemeindeverwaltung zu hat.
Carsten hat unter der Woche keine Zeit, um zum Rathaus zu gehen.
Klar, wenn wir das unbedingt gewollt hätten, hätten wir es schon einrichten können. Ist aber irgendwie nur eine Formalität ohne wirklichen Sinn, die sich bisher nur bei Wahlen bemerkbar gemacht hatte.
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